„Die Hölle brach los“
Editorial der Graswurzelrevolution Nr. 445 (Januar 2020)
Liebe Leserinnen und Leser,
Liebe Leserinnen und Leser,
Am 7. Januar jährt sich der Todestag von Oury Jalloh zum 15. Mal. Der Asylbewerber aus Sierra Leone verbrannte 2005 in einer Polizeizelle in Dessau, während er an Händen und Füßen gefesselt war. Ein neues Gutachten nährt nun einmal mehr die schreckliche Vermutung, dass Oury Jalloh von Polizeibeamten ermordet wurde, um damit Spuren zu vertuschen.
Gentechnikfreies Saatgut, Risikobewertung und Gene Drives – das sind drei aktuelle Baustellen europäischer Gentechnikpolitik. Sie werden in der kommenden Legislaturperiode des Europäischen Parlamentes, nach dem Start der neuen EU-Kommission, zu verhandeln sein.
https://www.gen-ethisches-netzwerk.de/251/risiken-regulierung
Der rasante Wandel der britischen Rechten geschah so schnell und unter der Oberfläche, dass er viele politisch Engagierte verwirrt zurückließ — sowohl was seine Auswirkungen angeht, als auch in Bezug auf seine endgültige Zielrichtung. David Cameron hatte für sein liberal-konservatives Projekt voll auf das Brexit-Referendum gesetzt und verloren.
Das Schlagwort von der „Gelben Gefahr“ kam in Europa Ende des 19. Jahrhunderts auf, nachdem es unter britischen Kolonialbeamten fünfzig Jahre zuvor bereits in Gebrauch war. Das hatte der Historiker Heinz Gollwitzer Anfang der 1960er Jahre in einem Band zu diesem Thema festgestellt, der den Untertitel trug: „Studien zum imperialistischen Denken“.
Neulich fiel es mir während einer sonntäglichen Autofahrt ins Bergische Land auf. Ich schaltete das Radio ein, um den Verkehrsstand auf den Autobahnen zu erfahren, und geriet in die davor gesetzten Nachrichten, in die Verbal-Häppchen, die heutzutage als Radio-Nachrichten für das hungrige Welt-Ohr ausgegeben werden. Die Kurz-Rede ging unter anderem von den Aktivisten, die in Hongkong demonstrierten.
„Das Alte und Morsche zerfällt vor unseren Augen“ – diesen Satz rief der Thüringer AfD-Spitzenkandidat Björn Höcke im Landtagswahlkampf und diesen Satz wiederholte er am Wahlabend im Oktober 2019, als er mit seiner AfD in Thüringen mit 23,4 Prozent der Stimmen zweitstärkste Kraft wurde. Er sieht sich als Opfer von „Mobbing“ und „Hetze“ durch die Medien, zugleich kann er gerichtlich bestätigt als „Faschist“ bezeichnet werden. Was bedeutet nun all das analytisch für Politik, die über notwendigen Antifaschismus hinausgeht?
Liebe Leserinnen und Leser,
Immanuel Kant hat Anarchie 1798 definiert als „Freiheit und Gesetz ohne Gewalt“. Keine schlechte Definition. Anders als wir Anarchist*innen hatte der Philosoph die Anarchie aber nicht als erstrebenswert angesehen. Für mich ist Anarchie ein freiheitlicher Sozialismus, das Ideal einer auf gegenseitiger Hilfe und freier Kooperation fußenden Ordnung ohne Chef und Staat. Eine sozial gerechte, ökologische, gewaltfreie und herrschaftslose Gesellschaft.
Bernd Drücke (Radio Graswurzelrevolution): Themen des heutigen Interviews sind die deutschen Rüstungsexporte und die Politik eines deutschen Rüstungskonzerns. Konkret geht es um die Rheinmetall AG, eine Firma, die 1889 in Deutschland gegründet wurde. Sie belegt Platz 25 der weltgrößten Rüstungskonzerne und produziert Waffen nicht nur in Deutschland, sondern auch in Südafrika, Italien und anderen Ländern. Rheinmetall exportiert Waffen, Munition und Tod zum Beispiel nach Saudi-Arabien und in die Vereinigten Arabischen Emirate.
Im Redaktionsgespräch haben wir mit Aktivist*innen von Campact, Deutsche Wohnen & Co enteignen, Students for Future und Welcome United über strategische Herausforderungen, Ordnungskämpfe und die Rolle neuer sozialer Bewegungen diskutiert und gestritten. Eine Langfassung des Gesprächs gibt es auch als Podcast.
pf: Hallo zusammen, stellt Euch doch bitte erstmal kurz vor.