Linke Leute

Die "Weiße Rose" - studentischer Widerstand

Als die Geschwister Scholl im Februar 1943 bei ihrer antifaschistischen Flugblattaktion in München verhaftet und bereits wenige Tage später verurteilt und ermordet wurden, waren studentische Widerstandsaktionen in Deutschland extrem ungewöhnlich. Ulrich Schneider beschreibt den Kontext, in dem die Aktionen der "Weißen Rose" stattfanden und beleuchtet die gesellschaftliche Orientierung von Studierenden im faschistischen Deutschland.

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Einschüch­terungs­versuch gegen Freies Radio im Breisgau

Hefteditorial iz3w 395 (März/April 2023)

Am Morgen des 17. Januars staunten wir nicht schlecht, als bei unseren Freiburger Kolleg*innen von Radio Dreyeckland (RDL) plötzlich die Polizei vor der Tür stand. Durchsucht wurden die Privatwohnungen von zwei Redakteuren und die Redaktionsräume des Senders selbst. Noch mehr staunten wir, als klar wurde, weshalb durchsucht wurde: Die Staatsanwaltschaft Karlsruhe, also deren Staatsschutzabteilung, wirft RDL vor, Werbung für eine verbotene Vereinigung gemacht zu haben.

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Chasbulatows Einsichten

Als Boris Jelzin im August 1991 vor zehntausenden Demonstranten vor dem Weißen Haus in Moskau zum Widerstand rief, wurde dies ein Augenblick für die Geschichte. Auch die hat mehr handelnde Personen als nur eine und ihre eigenen Geschichten. In diesem Falle die des Sprechers des russischen Parlaments, Ruslan Chasbulatow. Der berichtet, es habe nachdrücklichen Zuredens bedurft, bis der Präsident auf den Panzer kletterte und die Verurteilung des Putsches des „Komitees für den Ausnahmezustand“ verlas.

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Generalstreik gegen Hitler

Mössingen am 31. Januar 1933

Am 30. Januar 1933 ernannte der senile, militaristische und monarchistische Reichspräsident Paul von Hindenburg (nach dem immer noch viele Straßen in Deutschland benannt sind) den Nationalsozialisten Hitler zum neuen Reichskanzler. Diese Maßnahme stieß im Deutschen Reich kaum auf organisierten Widerstand. Von einer Ausnahme erzählt Karlheinz Lipp: Bereits einen Tag später kam es im württembergischen Mössingen zu einem Generalstreik gegen den neuen braunen Regierungschef.

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Die Trinidad Renaissance

Literatur als Widerstand gegen Epistemische Gewalt

In den 1920er und 1930er Jahren bemühten sich trinidadische Intellektuelle mit den Literaturzeitschriften Trinidad und The Beacon einer eigenen trinidadischen Kultur- und Wissensproduktion Ausdruck zu verleihen. Niklas Lehrke gibt einen Einblick in die Bemühungen der sogenannten Trinidad Renaissance und diskutiert die Möglichkeiten und Grenzen literarischer Widerstandsformen.

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Max Shachtman

Vor 50 Jahren, am 4. November 1972, starb der US-amerikanische politische Aktivist, Journalist und Schriftsteller Max Shachtman, der in Deutschland leider gar nicht bekannt ist. Er spielte eine wichtige Rolle im Zusammenhang mit der Rettungskampagne für Sacco und Vanzetti, wurde als Trotzkist aus der Kommunistischen Partei ausgeschlossen und leistete später herausragende Beiträge zur Analyse des amerikanischen Rassismus ebenso wie der damaligen Gegenwart der Sowjetunion.

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In schlechter Verfassung

Chile nach dem gescheiterten Referendum
Chiles neuer Verfassungsentwurf ist im Referendum gescheitert. Dafür die rechte Gegenkampagne und ihre Fehlinformationen verantwortlich zu machen ist bequem, erklärt aber wenig. Mitverantwortlich ist auch die linke Regierung, von der sich die Menschen im Stich gelassen fühlen. Wirtschaftspolitisch war der progressive Entwurf zudem blass.
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Linke Identitätspolitiken

Im November 2021 fand die jährliche Herbstakademie von BdWi und fzs zum Themenfeld "Identität und Klasse" statt. Im Eröffnungsvortrag erläuterten Jens Kastner und Lea Susemichel, dass das Schlagwort der "Identitätspolitik" heute oft verwendet wird, um emanzipatorische Kämpfe zu diskreditieren und zu delegitimieren. Dabei steht (linke) Identitätspolitik aber keineswegs im Widerspruch zu KIassenpolitiken; vielmehr seien diese immer auch selbst Identitätspolitiken.

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Mensch, Vater, Anti-Atom-Aktivist, Autor, Anarchist

Nachruf auf den ehemaligen Graswurzelrevolution-Redakteur Jochen Stay (22.8.1965–15.1.2022)

„taz: Du schreibst für die ‚Graswurzelrevolution‘. Würdest Du Dich als Anarchist bezeichnen?

Jochen Stay: Im Prinzip ja, aber nicht in erster Linie. Vorher bin ich Mensch, Vater, Anti-Atom-Aktivist, Autor und dann irgendwann auch Anarchist.“

Interview mit Jochen Stay, aus: taz, Berlin, 19./20.5.2001

 

Jochen habe ich Anfang der 1990er in der Anti-Atomkraft-Bewegung kennengelernt. Ich war damals aktiv im Umweltzentrum (UWZ) Münster und in der Aktionsgruppe WigA (Widerstand gegen Atomanlagen).

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Nur Ärger mit dem Personal

Im Oktober 2021 stellte der Vorsitzende des Ältestenrates der Linkspartei, der ehemalige DDR-Ministerpräsident Hans Modrow, sein Amt zur Verfügung. Modrow ist verärgert über die weitgehende Ignoranz der Parteiführung dem Rat gegenüber. Anfang Januar 2022 erklärte die Ökonomin Christa Luft, stellvertretende Ministerpräsidentin im Kabinett Modrow und prägende Wirtschaftspolitikerin der PDS, ihren Parteiaustritt. In einem fünfseitigen Schreiben richtet sie heftige Vorwürfe an den Bundesvorstand und den Vorstand des Berliner Landesverbandes.

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