Internationales

Friedensphantasie entwickeln

Anregungen zur Förderung kriegskritischen Denkens

Friedenssicherung beginnt in den Köpfen der Menschen und verlangt nach reflektierter Kriegsskepsis, Friedensphantasie und pazifistischem Denken. Ein solcher »reflektierter Pazifismus« zielt auf Kriegsprävention und insistiert darauf, dass Kriege nie alternativlos sind. Die nachfolgenden Ausführungen erläutern den Hintergrund dieser Option und zeigen auf, wie eine korrespondierende Friedensbildung angelegt werden kann, welchen Grundmaximen sie folgt und welche methodischen Zugänge mit ihr verknüpft sind.

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Gegen den Trumpismus – überall!

Editorial, aus: Graswurzelrevolution Nr. 499, Mai 2025

Liebe Leser*innen,

 

als Jugendlicher habe ich George Orwells’ „1984“, Aldous Huxleys’ „Schöne neue Welt“ und Douglas Adams’ „Per Anhalter durch die Galaxis“ verschlungen. Generationen sind aufgewachsen mit Leo Tolstois „Krieg und Frieden“, Herrmann Hesses „Siddhartha“ und dem „Tagebuch der Anne Frank“. Diese Werke der Weltliteratur und mehr als 4.200 weitere Bücher stehen laut amnesty international (1) in Florida und anderen republikanischen US-Bundesstaaten auf dem Index. Sie sollen aus Schulen und Bibliotheken verbannt werden.

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Der Widerstand gegen Trump ist allgegenwärtig

Einblick in die ersten 50 Tage der Massenproteste

Die preisgekrönte Autorin Rivera Sun ist eine visionäre Schriftstellerin, deren Werk Leser*innen jeden Alters aufrüttelt. Die folgende Analyse dieser US-amerikanischen Graswurzelrevolutionärin wurde am 18. März 2025 im amerikanischen Original von Waging Nonviolence veröffentlicht (1) und von GWR-Mitherausgeberin Helga Weber-Zucht ins Deutsche übersetzt. Wir veröffentlichen diesen Mut machenden Artikel in einer redigierten, leicht gekürzten Version als Auftakt des GWR-500-Schwerpunkts "Gegen des Trumpismus". (GWR-Red.)

 

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Racial Capitalism heute: Überlegungen aus Südafrika

Wie Michael Walzer (2020) bemerkt hat, verweist der Terminus "racial capitalism" logisch darauf, dass es so etwas wie "non-racial capitalism" gibt. Er hält das für möglich und argumentiert, dass Kapitalismen etwa in China und Russland Arbeiter:innenklassen ausbeuten, ohne dass diese nach Kriterien von race von ihren Ausbeutenden unterschieden wären; freilich kann es anders begründete Unterschiede geben, etwa aufgrund von Religion. Daraus folgt, dass "racial capitalism" ein Untertypus des allgemeinen Kapitalismus ist, in dem die Ausbeutenden race, Ethnizität, Klasse, Kaste, Religion und andere derartige Markierungen bei der Jagd nach Profit einsetzen – selbst wenn wir vielleicht sagen würden, dass "racial capitalism" zum vorherrschenden Untertypus das Kapitalismus geworden ist und die globale Ausbreitung des Kapitalismus seit dem 17. Jahrhundert geprägt hat.
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Der Menschenfischer von Marseille

Varian Fry und die Rettung von Flüchtlingen 1940/41

Wenn rechte Parteien erst einmal an der Macht sind, setzen sie bald ihr politisches Programm um. Dies zeigte die NS-Diktatur ab dem 30. Januar 1933. Personen, die dieses Regime ablehnten, mussten um ihr Leben fürchten - und einige flüchteten, soweit dies noch möglich war. Flucht, aber wohin? In manchen Fällen halfen engagierte Unterstützer. Karlheinz Lipp erinnert an die Aktivitäten von Varian Fry.

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Nachgefragt: Syrien nach der Diktatur?

Interview mit Sophie Bischoff, Adopt a Revolution

Im Dezember 2024 fiel das Regime al-Assad. Eine über 50 Jahre währende Diktatur in Syrien wurde damit beendet. Zum ersten Mal seit vielen Jahren können Syrer*innen weltweit aufatmen. Viele kehren nun aus dem Exil in ihre Heimat zurück, und sei es nur für einen ersten Besuch. Aber auch solidarische Aktivist*innen, die seit über einem Jahrzehnt versuchen, die Arbeit der syrischen Zivilgesellschaft trotz Diktatur und Krieg aus dem Ausland zu unterstützen, konnten erstmals einreisen.

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Unterlassene Hilfeleistung?

Die internationale Gemeinschaft und ein möglicher Völkermord im Sudan

Vergangene Gewaltexzesse gegen einzelne Bevölkerungsgruppen machen eine Gesellschaft besonders anfällig für einen erneuten Ausbruch von Massengewalt. Dieses Risiko von Gräueltaten steigt im Kontext eines bewaffneten Konfliktes noch einmal signifikant an. Der brutale Krieg im Sudan ist vor diesem Hintergrund mehr als nur ein »vergessener Konflikt«. Die verfehlte Politik der Staatengemeinschaft hat zentral zur Konflikteskalation und humanitären Katastrophe im Sudan beigetragen – rund 20 Jahre nach dem Völkermord von Darfur drohen erneut genozidale Massenverbrechen im Westen des Landes.

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Westpapua

Am Rande Indonesiens, abseits der Nachrichten

Der Konflikt in Westpapua ist seit über 60 Jahren ein vergessener Konflikt. Eine fortgeführte Kolonialisierung, ein Versagen der internationalen Politik und geopolitische sowie ökonomische Interessen steuern die (Un-)Sichtbarkeit des Konflikts. Verbunden ist dies alles mit nationaler politischer Propaganda und der Kontrolle über Informationen, Medien und dem durch die indonesische Regierung erschwerten physischen Zugang in die Region – auch unter Anwendung von Druck und Gewalt sowie der Steuerung der lokalen Politik.

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