Wir haben einen Wunsch

Hefteditorial iz3w 370 (Januar/Februar 2019)

2018 war für das iz3w-Team ein außergewöhnlich spannendes Jahr. Zum 50. Geburtstag stellten wir rund dreißig Veranstaltungen auf die Beine. Zu den vielen Highlights zählen die Geburtsgala im April, bei der wir vielen ehemals Aktiven begegnen konnten, und das Open Air Festival im Juni, bei dem drei tolle Bands das zahlreich erschienene Publikum begeisterten. Doch auch die politischen Vorträge, Diskussionsrunden, Lesungen, Filmgespräche und Workshops waren fast ausnahmslos gut besucht.

Gleich ob vonseiten anderer Medien, von unseren LeserInnen oder von politischen FreundInnen: Dem iz3w wurde in diesem Jahr enorm viel Wertschätzung entgegen gebracht. Das hat uns erfreut und motiviert. Wir sind allesamt politische ÜberzeugungstäterInnen, niemand von uns macht im iz3w nur einen Job, und alle haben wir gelernt, mit den prekären Verhältnissen klar zu kommen. In diesem Jahr kamen wir freilich manches Mal an die Grenze unserer Kräfte. Doch der große Zuspruch hat uns mehr als entschädigt. Wir bedanken uns herzlich bei allen, die uns in diesem Jahr so großartig unterstützt haben!

So glücklich wir über das vergangene Jahr sind, ein Wunsch bleibt vorerst noch offen. Die Zahl der Abos stieg nicht in dem Maße, wie wir es uns erhofft hatten (50 Jahre – 500 Abos). Die OptimistInnen unter uns trösten sich damit, dass es in Zeiten einer fundamentalen Printmedienkrise schon ein Riesenerfolg ist, die Auflage stabil zu halten. Sie verweisen auf die BILD-Zeitung, die gerade mal noch ein Viertel ihrer einstigen Leserschaft hat, Tendenz weiter sinkend. Doch wirklich erfreuen kann uns das nicht, dazu beunruhigt uns das grassierende Zeitschriftensterben zu sehr. Allein in diesem Jahr mussten wir uns von ZAG, Intro und Spex verabschieden.

Wir wollen niemals dazu gezwungen sein, ähnlich wie die taz die Einstellung der Printausgabe zu erwägen. Bei aller Wertschätzung des Digitalen: Eine gedruckte Zeitschrift ist schon rein ästhetisch ein großer Gewinn. Man kann sie noch nach Jahrzehnten in die Hand nehmen, während dem Internet in all seinen Erscheinungsformen eine große Flüchtigkeit innewohnt.

Daher setzen wir weiter auf fundierten, über Tagesaktualität hinausweisenden Journalismus im Print. Ideen für spannende iz3w-Ausgaben gibt es zuhauf und wir können auf topmotivierte AutorInnen bauen. Sie schätzen die Zeitschrift als attraktiven Veröffentlichungsort, wie die große Zahl der Artikelangebote unterstreicht. Unser kostenloses Online-Angebot auf iz3w.org und auf Facebook möchten wir parallel zur Zeitschrift ebenfalls ausbauen. Erste Pläne sind geschmiedet. Hier gilt: Das iz3w geht mit der Zeit, damit es nicht mit der Zeit vergeht.

Die Zeitschrift lebendig zu gestalten und das Onlineangebot auszubauen, verlangt aber nicht nur Engagement, sondern auch Geld. Deshalb brauchen wir unbedingt mehr Abos! Wir bitten alle MitleserInnen, ein eigenes Abo abzuschließen. Bestehende Normalabos auf ein Förderabo umzustellen, hilft uns ebenfalls enorm. Geschenkabos sind eine weitere gute Idee, ebenso wie aktive Abowerbung im FreundInnen- und KollegInnenkreis. Dieser Ausgabe ist eine Abo-Postkarte beigelegt, die hoffentlich vielfach zum Einsatz kommt. Selbstverständlich können Abos auch online abgeschlossen werden. Dank eines neuen Spendentools auf iz3w.org ist übrigens auch das Spenden denkbar einfach geworden.

Mehr Abos sind zweifelsohne der beste Weg, um unsere Unabhängigkeit zu bewahren. Als Sofortmaßnahme unumgänglich ist aber eine moderate Preiserhöhung. Seit der letzten Erhöhung vor zwölf Jahren sind allein die Kosten für Druck, Papier und Versand so stark gestiegen, dass wir sie nicht mehr auffangen können. Ab dem 1. Januar 2019 kostet daher ein Normalabo im Inland 36 Euro, ein ermäßigtes 28. Für ein Einzelheft möchten wir künftig 6 Euro. Wir bitten um Verständnis.

Die politische Notwendigkeit für aufklärerischen, kritischen Journalismus ist heute mehr denn je gegeben. Ob rechte Hetze in Brasilien oder in Europa: Es braucht publizistische Gegenrede. Es braucht Diskussionen über politische Alternativen, und es braucht langfristig bestehende Kristallisationskerne für emanzipatorische Bewegungen. Für all das werden wir mit eurer Unterstützung auch künftig einstehen, verspricht

das iz3w-team