Kultur

Mit dem Überleben beschäftigt

in (18.04.2023)

Es gab Zeiten – und es gibt nach wie vor einen Haufen Orte – auf dieser Welt, da war es Leistung genug, zu Überleben. Die Geburt, das Säuglingsalter, die Kindheit. Ganz zu schweigen davon, älter als 30, 40 zu werden. Diese Zeit, dieser Ort ist definitiv nicht jetzt und hier. Hier und jetzt fängt die (Über-)Lebensleistung ab dem 100. Lebensjahr an. Für die Jahre 0 bis 99 hat sich irgendwie die Verwertungslogik eingeschlichen, man weiß gar nicht, wann und wie das nur passieren konnte.

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Originalgesicht und Doing Aging

Über das Älterwerden im Kulturbereich

Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels und auch in Hinblick auf die weiterhin nicht eingelöste Geschlechtergerechtigkeit müssen wir uns fragen, ob unsere Gesellschaft den richtigen Umgang mit dem Älterwerden hat. Denn wir werden zunehmend auf die geistig-intellektuelle Kraft älterer Menschen in Wirtschaft und Gesellschaft angewiesen sein. Passt dies zu unserem weitgehend undifferenzierten und marktgetriebenen Altersbild?

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Chinesische Gegenwartskunst

Zwischen westlicher Kunst und eigenkultureller Reflexion

Der Beitrag von Yan Xu-Lackner versucht einige Aspekte chinesischer im Zusammenprall mit westlicher Gegenwartskunst und eigenkultureller Reflexion zu beleuchten. Der Einstieg in die frühe Phase soll zum einen die Entwicklung und die offizielle Wahrnehmung der Gegenwartskunst - anfangs oft durch Misstrauen und gar Ablehnung gekennzeichnet - verdeutlichen, und zum anderen diesen schwierigen Prozess der Duldung bis hin zur Förderung begreiflich machen.

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Ein bisschen Unruhe hätte „Unruh“ gutgetan

Schlafes Bruder statt anarchistische Agitation?

Filmbesprechung

 

Unruh - Schweiz 2022 - OT: Unrueh - Regie: Cyril Schäublin - Darsteller: Valentin Merz, 
Alexei Evstratov, Clara Gostynski, Monika Stalder, Nikolai Bosshardt - Laufzeit: 93 Minuten.

 

„ ‚Unruh‘ ist eine nachdenkliche Kritik der kapitalistischen Moderne.“

Jacobin, 19.1.2023

 

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Demokratisierende Kunst

Über das emanzipatorische Potential digital reproduzierbarer Massenkunst

Technisch reproduzierte Kunst hat sich über Fotographie und Film mittlerweile durch Smartphones und Social Media zum allumfassenden Massenphänomen entwickelt. Die Ausgangspunkte dieser Entwicklung hat Walter Benjamin prognostisch analysiert. Seinen Klassikertext nimmt Matthias Ernst erneut zur Hand und diskutiert textgestützt, was Elemente der Massenkunst zu einer freien und demokratischen Gesellschaft beitragen können. Dies beleuchtet er schließlich am Beispiel der Plattform Instagram.

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»Der Schwarze stirbt zuerst«

Interview mit dem Filmkritiker Mark H. Harris über Black Horror
Mark H. Harris aus Los Angeles hat eine düstere Leidenschaft: die Schwarze Präsenz in Horrorfilmen. Dazu betreibt er den Blog blackhorrormovies.com. Zusammen mit der Medienwissenschaftlerin Robin Means Coleman hat er das Buch »The Black Guy Dies First« (dt. etwa: Der Schwarze stirbt zuerst) verfasst, das im Februar 2023 erscheint.
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Urbane imperiale Differenz

Verflechtungen postkolonialer und post(real)sozialistischer Konfigurationen am Beispiel von Cottbus
Der Artikel unternimmt eine dekolonisierende Spurensuche im post(real)sozialistischen Raum Cottbus. Inspiriert durch post- und dekoloniale Städteinitiativen lokalisieren wir verschiedene Erinnerungsorte in der Stadt. Wir zeigen, wie der post(real)sozialistische urbane Raum, der aus der DDR hervorgegangen ist, auf ambivalente Weise in eine koloniale Matrix eingebunden ist. Wir rekonstruieren, wie diese spezifische Kolonialität/Modernität zur sozialen Hierarchisierung von sozialen, ökonomischen und epistemischen Beziehungen führte. Die ambivalente Positionierung der DDR, die einerseits koloniale Machtverhältnisse fortsetzte, diesen gleichzeitig entgegentrat sowie selbst von Prozessen der Abwertung betroffen war, konzeptualisieren wir als urbane imperiale Differenz. Wir argumentieren, dass die Aufarbeitung der Prozesse von Rassialisierung im (real)sozialistischen urbanen Raum wichtig ist, um gegenwärtige rechtsextreme, zuwanderungsfeindliche und rassistische Bewegungen besser verstehen zu können.
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Gespenster aller Länder

Themeneditorial iz3w 394 (Jan./Feb. 2023) zu "Horror in Film und Literatur"
»Saúl, die Höllenfeuer warten schon auf dich.« Weihnachten hasst der mexikanische Unternehmer Saúl Coder ohnehin: Erst ein lästiger Angestellter, der um Unterstützung für sein todkrankes Kind bittet; dann der nervige Neffe, der zum Weihnachtsessen einlädt; und nun kehrt auch noch sein alter Geschäftspartner aus der Hölle zurück. Weihnachten? Tonterías – Humbug. Dann nehmen drei Geister Saúl mit auf eine Rundreise durch Mexiko-Stadt und erschrecken ihn dabei vor den Konsequenzen seines Handelns ...
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Die Trinidad Renaissance

Literatur als Widerstand gegen Epistemische Gewalt

In den 1920er und 1930er Jahren bemühten sich trinidadische Intellektuelle mit den Literaturzeitschriften Trinidad und The Beacon einer eigenen trinidadischen Kultur- und Wissensproduktion Ausdruck zu verleihen. Niklas Lehrke gibt einen Einblick in die Bemühungen der sogenannten Trinidad Renaissance und diskutiert die Möglichkeiten und Grenzen literarischer Widerstandsformen.

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Un/heimliche Nachbarschaften

Zum völkischen Unbewussten in der künstlerischen und kuratorischen Forschung

Ausstellungen sind Orte der sozialen Re/produktion, in denen Kunst und Wissenschaft gemeinsam Erkenntnisse und Erfahrungen generieren. Nanne Buurman zeigt auf, wie vormals völkisch kodierte Tendenzen in der Kunst nach 1945 umgedeutet wurden und skizziert Ansätze, wie derartige Dis-/Kontinuitäten im gegenwärtigen Kunst- und Ausstellungsbetrieb problematisiert werden könnten.

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