Krieg & Frieden
Melnyk versus Makejew
Zu erleben ist gerade ein öffentliches Duell zweier Diplomaten – noch mit offenem Ausgang. Ein Austragungsort ist die deutsche Presse, beteiligt sind BILD, SPIEGEL, ZEIT und das Redaktionsnetzwerk Deutschland, also große und ganz große Buchstaben. Der zwitschernde Nachrichtendienst ist ein weiteres Medium. Zu den Duellanten gesellten sich auch ungebeten Sekundanten aus der deutschen Politik. Was war passiert?
Zeitenwende ohne Vierte Gewalt
„Derzeit verhält sich Deutschland, einschließlich der sogenannten Qualitätsmedien, als ob wir im Krieg wären“, stellte der deutsche Soziologe Wolfgang Streeck kürzlich fest. Nachzulesen in der Wiener Zeitschrift für internationale Politik International. Die „kriegerische Disposition“ sieht er vor allem bei den deutschen Grünen.
Im Stechschritt verstolpert
Themeneditorial iz3w 396 (Mai/Juni 2023) zu "Autoritarismus"
Der lange Schatten des Genozids
Hefteditorial iz3w 396 (Mai/Juni 2023)
Berge von alter Kleidung häufen sich auf den Bankreihen der ehemaligen katholischen Kirche in Nyamata. Die heutige Gedenkstätte erinnert an die Ermordeten des Genozids in Ruanda im Jahr 1994. Innerhalb von knapp hundert Tagen tötete das rassistische Hutu-Regime fast eine Million Menschen, die ihnen als Tutsi, gemäßigte Hutu oder Twa galten. Fast drei Jahrzehnte später lebt der ‚Konflikt‘ im Nachbarland fort: Tutsi-Vertreter*innen und Menschenrechtsbeobachter*innen berichten von systematischen Gewalttaten im angrenzenden Osten der Demokratischen Republik Kongo (DRK).
Willy Brandt: "EFTER SEGERN. Nach dem Sieg"
Die Menschen machen ihre eigene Geschichte;
aber sie machen sie nicht aus freien Stücken,
nicht unter selbstgewählten,
sondern unter unmittelbar vorgefundenen,
gegebenen und überlieferten Umständen.
Karl Marx
Die Macht fürchtet Spott und Anarchie
Editorial Graswurzelrevolution Nr. 478, April 2023
Liebe Leser*innen,
der italienische Theaterautor und Regisseur Dario Fo (1926 – 2016) verstand sich als Anarchist und Satiriker. 1997 wurde er mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet. Die Verleihung kommentierte er wie folgt: „Die Macht, und zwar jede Macht, fürchtet nichts mehr als das Lachen, das Lächeln und den Spott. Sie sind Anzeichen für kritischen Sinn, Phantasie, Intelligenz und das Gegenteil von Fanatismus.“
Antje Vollmer, Salut
Es ist nicht einfach, Antje Vollmers zu gedenken, eines besonderen, reichen Lebens und Wirkens wegen, das man nicht kurz beschreiben kann und das doch lange in Erinnerung behalten werden wird. Als wir uns im Sommer 2012 in Berlin trafen, zum 100. Geburtstag von Carl Friedrich von Weizsäcker, da beklagte sie sich, dass in Wikipedia Dinge stünden, die nicht wahr, aber auch nicht korrigierbar wären. Trotzdem kann man dort einen Eindruck bekommen von einem ungewöhnlichen, sich treu gebliebenen Leben.
Bei Existenzgefährdung – Atomkrieg
Wir werden nicht anders können.
Thomas Müller,
Chef des Rüstungsunternehmens Hensoldt, auf die Frage, ob eine Atommacht wie Russland
überhaupt in die Knie zu zwingen sei
Russland wird die Menschheit nur zerstören, wenn Russland selbst an den Rand der Zerstörung gebracht wird.
Alexander Dugin
Krieg und Frieden jenseits »Großer Männer«
Eine feministische Kritik populärwissenschaftlicher Geschichtszeitschriften
Populärwissenschaftliche Geschichtszeitschriften orientieren sich in Themenwahl und Präsentation an einem männlichen Publikum. Dies erklärt einerseits die inhaltliche Fokussierung auf Krieg und Konflikt sowie andererseits die auf »Große Männer« und deren Taten ausgerichtete Darstellung.