Gemachtes Vergessen im Buch

in (09.09.2024)

Etwas vergessen zu machen bedeutet, etwas zum Verschwinden zu bringen, was einmal gewusst wurde. Nicht von allen sicherlich, aber doch als Wissen mit gesellschaftspolitischen Konsequenzen. Es kann nach Aleida Assmann in verschiedenen Praktiken wie Löschen, Verbergen, Verschweigen, Überschreiben, Ignonieren, Neutralisieren und Leugnen geschehen. Die Shoah spielte für den moralisch-politischen Bedeutungszuwachs des Erinnerns eine zentrale Rolle.

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Vergessen gemachte Utopien

Anarchistisches Schreiben im Spanien der 1920er- und 1930er-Jahre

Geht es nach Umberto Eco, ist ein aktives Vergessen eine Sache der Unmöglichkeit. Seine Überlegungen zur ars oblivionalis halten klar fest: Bewusste Techniken des Vergessens gibt es nicht; das Vergessen ist viel mehr ein Resultat „natürlicher Ereignisse“. Dennoch zeigt sich mit Blick auf so manche kulturelle Bewegung, die heute nur mehr wenigen bekannt ist, der Aspekt der Vorsätzlichkeit.

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War da was?

Rechtsprechung als Klassenjustiz

Im Beitrag von Sascha Regier geht es um die blinden Flecken der Rechtswissenschaft und der juristischen Ausbildung im Hinblick auf das soziologisch konstatierte Phänomen der Klassenjustiz in der Rechtsprechung. Zudem ist er ein Plädoyer für die Ausbildung eines breiteren Rechtsverständnisses, in das Erkenntnisse der Rechtssoziologie und der Kriminologie integriert werden sollten. Dadurch würden sowohl die Ambivalenz des Rechts als auch Probleme der Rechtsprechung ins Bewusstsein gebracht.

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Danke für die Gänsehaut!

Solidarisch gegen Militarisierung, Rechtsruck und Repression

Editorial Graswurzelrevolution Nr. 491, September 2024
 

Liebe Leser*innen,

 

angesichts steigender Preise und sinkender Abozahlen hatten wir der GWR Nr. 490 den Aufruf „Die Graswurzelrevolution benötigt Eure Hilfe“ beigelegt, um mit Eurer Hilfe über die alljährliche GWR-Sommerpause zu kommen: „Wir brauchen dringend 10.000 Euro und 200 Neuabos!“

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Kunst schafft Erinnerung

Zur (Wieder-)Entdeckung verfemter Kunst und Künstler:innen

Der Beitrag jüdischer Künstler:innen zur westlichen Moderne ist im Anschluss an den Nationalsozialismus häufig dem Vergessen anheimgefallen. Damit sind Kontaktzonen der Geschichte verdrängt worden, die es wieder zu beleuchten gilt.

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Grenzwertig

Hefteditorial iz3w 404 (September/Oktober 2024)

Wir können es nicht lassen: Einmal wieder schauen wir an die EU-Außengrenzen und die damit verbundene Migrationspolitik der EU. Bei der ganzen Polemik gegen Geflüchtete fällt es immer schwerer, die demokratischen und rechtsextremen Positionen auseinanderzuhalten. Hierzulande lässt Abschiebekanzler Scholz es ahnen: Rechte Asylpolitik machen auch die Parteien der sogenannten Mitte. Anfang Juli kündigt eine unscheinbare Meldung aus Polen an, wie Rechtsaußenpositionen in das ganz normale Behördenhandeln Einzug halten.

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Rechte Gewalt:

Wider die neue Normalität

Im Gegensatz zur öffentlichen und medialen Debatte stellen viele Expert*innen der Betroffenenberatungen keine eklatante Zunahme von rechten Gewalttaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum fest. Vielmehr verfestigen sich die bekanntgewordenen und auswertbaren Fälle auf hohem Niveau. Warum dies trotzdem ein Grund zur Sorge ist und wie facettenreich rechte Gewalt und deren Folge ist, erklärt Thomas Billstein. (GWR-Red.) 



 

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„Wir wollen die Geschichte nicht wiederholen!“

Ein Gespräch mit Maria Salinas über Rassismus, Sexismus und das Dagegenhalten

Maria Adela Salinas ist Buchhalterin und alleinerziehende Mutter. Wir veröffentlichen in einer redaktionell bearbeiteten Version Auszüge aus einem Radio-Graswurzelrevolution-Interview (1), das GWR-Praktikant*in Nika Hackenreiter und Redakteur Bernd Drücke am 15. Mai mit der Antirassistin geführt haben. (GWR-Red.)
 

 

Bernd Drücke (BD): Maria, du bist seit 2020 Vorsitzende des Integrationsrats Münster. Kannst du bitte dich und deine Geschichte vorstellen und auch darüber reden: Was ist der Integrationsrat überhaupt?

 

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Lernen von den »Guardias«

Integrale Sicherheit als Antwort auf multiple Gewaltphänomene in Kolumbien

Am Beispiel der »Guardias« und im Kontext des kolumbianischen Friedenskonsolidierungsprozesses soll dieser Beitrag Aufschluss darüber geben, wie Indigene, Afrokolumbianische und kleinbäuerliche Gemeinden inmitten von allgegenwärtiger Gewalt durch integrale Sicherheitssysteme kollektiven Selbstschutz praktizieren, um das (Über-)Leben ihrer Gemeinden und Ontologien zu sichern. Angesichts multipler planetarer Krisen bietet ihre Praxis wichtige Denkanstöße für die notwendige Überwindung des hegemonialen Verständnisses von (militarisierter) Sicherheit.

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