Gesellschaft
Linke Identitätspolitiken
Im November 2021 fand die jährliche Herbstakademie von BdWi und fzs zum Themenfeld "Identität und Klasse" statt. Im Eröffnungsvortrag erläuterten Jens Kastner und Lea Susemichel, dass das Schlagwort der "Identitätspolitik" heute oft verwendet wird, um emanzipatorische Kämpfe zu diskreditieren und zu delegitimieren. Dabei steht (linke) Identitätspolitik aber keineswegs im Widerspruch zu KIassenpolitiken; vielmehr seien diese immer auch selbst Identitätspolitiken.
Thesen zur Koinzidenz von Symbolwert und Marktwert der Kunst
Verleitet von der Kontrastfolie der scharfen Baisse des Kunstmarkts in der ersten Hälfte der 1990er Jahre, die in engem Zusammenhang mit der japanischen Bankenkrise dieser Zeit zu sehen ist, wurde während des Booms in den beiden ersten Dekaden des 21. Jahrhunderts die relative Autonomie des künstlerischen Feldes in Frage gestellt.
Impfkritik und Demokratie
Vorkommnisse und Äußerungen, die im Rahmen der Coronaproteste der breiten Öffentlichkeit bekannt wurden, waren vielfach bereits seit Jahren auf Veranstaltungen und in Büchern von Impfgegnern und der Neuen Rechten beobachtbar. Lange hatten beide Gruppen wenig miteinander zu tun und viele Menschen, die Zweifel an Impfungen hatten, für die Neue Rechte wenig übrig. Die Muster, mit denen argumentiert wurde und die darunterliegenden Annahmen waren jedoch ähnlich.
Im Schatten der Pandemie
Covid-19 vergrößert die Lücken in der weltweiten Gesundheitsversorgung
Mit ihrem Projekt "Folgen der Pandemie" stellt die BUKO Pharma-Kampagne die globale Gesundheitsversorgung in Corona-Zeiten auf den Prüfstand. Exemplarisch wird dabei die Versorgung in Ghana, Südafrika und Peru gemeinsam mit Partnerorganisationen vor Ort untersucht. Die Länderstudie soll grundlegende Versorgungsprobleme benennen und Lösungsansätze aufzeigen. Das Projekt wird von der Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen finanziert. Projektleiterin Claudia Jenkes fasst erste Ergebnisse zusammen.
Der letzte Wehrmachtsdeserteur?
Nachruf auf Rainer Schepper (1927–2021)
Kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs, im Januar 1945, wurde der damals 17-jährige Rainer Schepper in die Wehrmacht eingezogen, um an der Ostfront zu kämpfen. Schepper aber wollte nicht in den Krieg ziehen, er wollte weder töten noch sterben. So floh er aus der Armee und desertierte insgesamt dreimal. Dass er dem Standgericht entkam und die Befreiung erlebte, grenzt an ein Wunder. Bernd Drücke erinnert an den 2021 verstorbenen Kriegsgegner und Antifaschisten. (GWR-Red.)
Vom Putsch zum Bürgerkrieg
In Myanmar radikalisiert sich der Widerstand
Care statt Profit!
Warum eine Care Revolution nötig ist
Während der Pandemie sind nicht nur die chronischen Missstände im Gesundheitswesen und anderen bezahlten Care-Bereichen unübersehbar geworden. Auch die Belastung durch unbezahlte Sorgearbeit, die vor allem von Frauen geleistet wird, hat massiv zugenommen. In ihrem Beitrag für die Graswurzelrevolution analysiert Gabriele Winker die aktuelle Situation und stellt die Care Revolution als Alternative vor. (GWR-Red.)