Pop, Punk, Politik?!

Wie alternative Musik zum Mainstream wird

in (22.11.2008)

Das geht ins Ohr: Musik transportiert Textbotschaften direkt in deinen Kopf. Sie ist einfach überall: beim Einkaufen, im Bus, als kleiner Knopf in deinem Ohr,... Gerade Pop(ulär)-Musik - also streng genommen alles, was gerade „in" ist, von R'n'B bis Hardcore - ist musikalisch oft besonders einfach gestaltet. Kein Wunder, die Melodien sollen ja „hängenbleiben" - und genauso die Texte. Dabei werden häufig auch politische Inhalte aller Überzeugungen transportiert. Manchmal geschieht dies fast unbemerkt in einem kleinen Nebensatz, es gibt aber auch die ganz offensichtlich „politische Musik" wie z.B. die so genannten Arbeiter-Lieder. Oft achten wir aber, gerade bei Popmusik, gar nicht so sehr darauf, was wir da eigentlich mitsingen. Dabei lohnt es sich, mal genauer hinzuhören; vielleicht lassen sich ganz neue Seiten an deiner Lieblingsband entdecken!

Die Hit-Maschine
Interessant ist aber auch, mit welcher Geschwindigkeit neue Hits und ganz neue „Stars" entstehen. Sie werden geschaffen und getragen von einer riesigen Industrie, die nicht auf musikalische Qualität oder gute Aussagen in den Liedern, sondern nur auf den eigenen Profit achtet. Häufig wurden in der Vergangenheit speziell linke Subkulturen und deren Musik, Kleidungsstil oder auch Parolen von der Musikindustrie aufgegriffen: Kaum zeichnet sich ab, dass mehrere Jugendliche eine bestimmte Band oder Musikrichtung mögen, sich auf eine bestimmte Art kleiden, greift die Marketingmaschine sich dieses Phänomen und macht einen „Trend" daraus. So wird dann versucht, mit Erfolgssongs so viel Geld wie möglich zu machen, die Bands werden extrem beworben und die Kleidung, zuvor oftmals selbst gemacht oder selbst „verschönert", ist plötzlich in jedem Kaufhaus zu haben. Was also mal als eine Form der Rebellion gegen die Gesellschaft, die Elterngeneration oder sonstiges begonnen hatte, ist plötzlich „in". Der rebellische Gedanke, die politische Botschaft, die Eigen- und Einzigartigkeit gehen ganz allmählich völlig unter, während die früher vielleicht als aufmüpfig empfundenen Künstlerinnen und Künstler von ihren Agenturen zu massenkompatiblen „Megastars" gemacht werden.

Das muss nicht so bleiben!
Es gibt aber Alternativen: Fast jede Künstlerin und jeder Künstler bringt die Musik auf einem „Label" heraus. Das sind diejenigen, die sich um den Vertrieb der Musik kümmern, manchmal veranstalten sie auch Konzerte oder organisieren Pressetermine. Hier gibt es natürlich nicht nur die großen, sondern auch viele kleinere Labels, die sich um die Bands kümmern, die nicht so bekannt sind, vielleicht gerade weil sie keinen „seichten" Pop, sondern anspruchsvollere oder experimentellere Musik machen oder weil sie eine klare politische Position beziehen.

Hör dich um!
Wer also Lust hat auf etwas anderes als das, was MTV & Co. als den neuesten Hit verkaufen wollen, sollte mal einen Blick in den unscheinbaren Plattenladen um die Ecke riskieren und sich mit den Musikfans dort unterhalten - oder im Internet surfen. Tausende Elektro-, Punk-, HipHop-, und andere Projekte warten nur darauf, dass du sie entdeckst und deinen Freundinnen und Freunden von ihnen erzählst!

 

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