Kinder, Küche, Kirche müssen schon lange nicht mehr die bestimmenden drei „K“ im Leben von Frauen sein
Die Frage nach Vereinbarkeit von Beruf und Familie müssen sich in Deutschland merkwürdigerweise immer noch hauptsächlich die Frauen stellen. Wegen der „demografischen Überalterung der Gesellschaft" sollen sie mehr Kinder gebären. Gleichzeitig sind weibliche Fachkräfte angeblich gefragt wie nie. Viele Frauen müssen sich notgedrungen für eine der beiden Varianten entscheiden. So entsteht das übliche ,,Schubladendenken": Zum einen gibt es das Heimchen am Herd, das die Kinder hütet, zum anderen die Karrierefrau, die nur ihren Aufstieg im Kopf hat.
Überwunden sind solche Geschlechter-Stereotypen noch lange nicht. Daher
muss mehr für die Vereinbarkeit von Kindern und Karriere getan werden,
zum Beispiel indem das Angebots an Kindergarten- und Krippenplätzen
erweitert wird. Dort ist allerdings die Nachfrage höher als das
Angebot: Die Anzahl der Plätze ist limitiert und auch die
Betreuungszeiten sind oft nicht ausreichend bemessen. Schließlich
beginnt nicht jeder Arbeitstag um 9 Uhr und endet um 17 Uhr!
Und wo sind eigentlich die Väter? Immerhin sind auch sie für die Kinder
verantwortlich. Es besteht kein Zweifel, dass sich die meisten Männer
liebevoll um ihre Kinder kümmern, allerdings nehmen nur etwa 12% von
ihnen die angebotene Elternzeit in Anspruch. Und warum besetzen
eigentlich so viele Männer Jobs in Führungspositionen und haben Kinder,
während Frauen dort noch nicht einmal ankommen? Die Aufgabe der
Kindererziehung fällt viel zu häufig nur auf die Frauen zurück - und
eben dort liegt das Problem für berufstätige Mütter. Es muss endlich
zur Normalität werden, dass Frauen, gegen angemessene Bezahlung
arbeiten und gleichzeitig Kinder bekommen können.
----
Dieser Artikel kann gerne weiterverbreitet werden, unter folgenden
Bedingungen: Nennung der Autorin bzw. des Autors und des Erscheinens
in der utopia; keine kommerziellen Zwecke; keine Bearbeitung. (Lizenz)