Gesellschaft

Nei und Wai

China in Eigenwahrnehmung und Außensicht

In der gegenwärtigen Berichterstattung über China ist immer wieder die Rede davon, China wolle "seine Narrative" in der Welt durchsetzen und die Berichterstattung über China kontrollieren. Aber was ist eigentlich die chinesische Sicht auf sich selbst? Und wie hat sie sich entwickelt? Umgekehrt hat auch der "Westen" seine China-Narrative, die der europäischen bzw. nordamerikanischen Sicht auf die Welt entstammen. Die Narrative beider Seiten haben ihre Wurzeln weit in der Vergangenheit.

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Im Krieg mit sich selbst

 

Die ethnisch definierten Konflikte in Äthiopien spitzen sich zu: Seit Anfang November 2020 herrscht in der äthiopischen Region Tigray Krieg. In den letzten Wochen weitete er sich auch auf die benachbarten Regionen Amhara und Afar aus. Spekulationen über den Zerfall Äthiopiens machen die Runde, während der Präsident eine Einheit beschwört.

 

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Das ist ein richtiger Knochenjob

Stimmen von Kinderarbeiter*innen in Chile zur Pandemiezeit

Phasen globaler Krisen waren schon immer schlechte Zeiten für Kinderrechte. Ein Indikator dafür ist der aktuelle Anstieg von Kinderarbeit während der Covid-19-Pandemie. Kinderarbeit ist in der Regel informelle Arbeit, auch wenn es Ausnahmen gibt. Weltweit müssen nun 160 Millionen Kinder arbeiten – 8,4 Millionen mehr als noch vor vier Jahren. Fast die Hälfte von ihnen ist ausbeuterischen und gefährlichen Bedingungen ausgesetzt. Das besagt der aktuelle Report »Kinderarbeit: Globale Schätzungen 2020«, den UNICEF und die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) erstellt haben.

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Eine kleinteilige große Arbeitswelt

Editorial zum Themenschwerpunkt

Die Welt ist informell. In Deutschland hätte das vermutlich niemand gedacht – und tatsächlich liegt hier der Anteil der informellen Ökonomie ‚nur‘ bei gut zehn Prozent der aufgebrachten Arbeitszeit. Weltweit sind 61 Prozent der Lohnarbeitenden in der informellen Ökonomie beschäftigt. Sie wird auch informeller Sektor oder legale Schattenwirtschaft genannt.

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Zwanzig Jahre Krieg

Hefteditorial iz3w 386 (September/Oktober 2021)

Das Wasser rauscht stetig in die Tiefe. Zwei riesige »Wasserfälle« mitten in Manhattan, im Boden. Eine lange Namensliste zieht sich, eingraviert in die metallene Brüstung, an den Wasserbecken entlang. Diese Becken sind Negativabdrücke der Twin Towers, die am 11. September 2001 hier in sich zusammenbrachen. Die 2.983 eingravierten Namen erinnern an jene, die an diesem Tag ihr Leben durch den islamistischen Anschlag in New York verloren.

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Export der Revolution

Für die Linken schien nach dem Ersten Weltkrieg und seinen verheerenden Folgen ein unmittelbarer Zusammenhang von Kapitalismus, Krise und Krieg zu bestehen. Karl Ballod identifizierte in der Nachkriegsausgabe seines Buches „Der Zukunftsstaat“ den Weltkrieg mit der Krise: „Bürgerliche Nationalökonomen wiesen mit besonderem Stolz darauf hin, dass die Wirtschaftskrisen nicht, wie Marx es erwartet hätte, immer schlimmer geworden wären, sondern dass sie im Gegenteil sich immer mehr abgeschwächt hätten.

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Komplettversagen

Mit „Dante’s Peak“ drehte Roger Donaldson 1997 einen viel geschmähten Katastrophenfilm: Ein taffer Naturwissenschaftler namens Harry sagt einen unmittelbar bevorstehenden verheerenden Vulkanausbruch voraus und rät dringend zur sofortigen Evakuierung des Städtchens am Fuße des Berges. Der Stadtrat und Harrys Vorgesetzte ignorieren das. Man will den Tourismus nicht gefährden und einen Großinvestor nicht abschrecken. Es kommt, wie es immer in amerikanischen Katastrophenfilmen kommt … Donaldson wurde aber zu Unrecht gescholten. Deutschland erlebte gerade erst dieses Szenario.

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Wie verändert Corona die Arbeitswelt?

Eine Befragung im Industrie- und Dienstleistungssektor

Die Corona-Pandemie hat das Alltagsleben tiefer als andere Krisen- und Umbruchzeiten erschüttert. Im Fokus öffentlicher Aufmerksamkeit stehen die Einschränkungen des privaten und öffentlichen Lebens. Lockdown-Maßnahmen konzentrierten sich in der ersten wie zweiten Pandemiewelle auf die Schließung von Dienstleistungsbranchen mit häufigem Kundenkontakt, sofern sie nicht als »systemrelevant« eingestuft wurden. Die Industrie blieb und bleibt nahezu unbehelligt.

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Cycy, die futuristische Geisterjägerin

Postkoloniales Theater in München und Lomé
Koloniale Verbrechen und post-koloniale Verstrickungen, politische Patronage und wirtschaftliche Expansion: für all das stehen die deutsch-togolesischen Beziehungen. 1984 wurde dennoch 100 Jahre Freundschaft zwischen diesen Ländern gefeiert. Als Strippenzieher galt der damalige Ministerpräsident Franz-Josef Strauß. Als Holzmarionette bringen ihn die Münchener Kammerspiele nun auf die Bühne. Schauspieler*innen aus Deutschland und Togo arbeiten das gemeinsame Erbe auf und zeigen eine postkoloniale Utopie.
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Imperiale Monarchien

Europäischer Hochadel und Kolonialismus
Die Verstrickungen des Hochadels in den Kolonialismus sind vielfältig und reichen historisch weit zurück. Bereits in der Frühen Neuzeit waren die fürstlichen Höfe eine Triebkraft der kolonialen Expansion. Hier verschmolzen adlige Herrschaftsvorstellungen mit kolonialrassistischen Ideologien. Hochadlige in ganz Europa unterstützten die gewaltsame Eroberung und Aneignung außereuropäischer Gebiete – mit Folgen bis in die heutige Zeit.
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