Anti-Speziesismus? Schmeckt mir nicht!

Ein Beitrag zur Diskussion um Tierrechte

In libertären Kreisen ist die Sensibilität für die Rechte von Tieren erfreulich hoch entwickelt und weit verbreitet, aber zuweilen treibt sie seltsame Stilblüten.

 

Die individuelle Entscheidung von VegetarierIn­nen, kein Fleisch zu essen, oder die noch konsequentere Entscheidung der VeganerInnen, gar keine tierischen Produkte zu verwenden, wird häufig mit einer Ablehnung des „Speziesismus" begründet, also der Ungleichbehandlung von Lebewesen aufgrund ihrer Art. Ich möchte dem­gegenüber ein Plädoyer für den „Speziesismus" halten. Der „Anti-Speziesismus" ist in der Regel gut gemeint, aber konsequent zuende gedacht, führt er meiner Überzeugung nach zu einer ethischen Verwahrlosung.

1. Wir essen zuviel Fleisch. Der Umgang mit sogenannten „Nutztieren", vor allem durch die Agrarindustrien, schreit in vielfacher Hinsicht zum Himmel. Der absurd niedrige Preis von Fleisch und Tierprodukten ist erstens erkauft mit einem unsäglichen Leiden unzählbarer Tiere (von der Massentierhaltung bis zu den wirklich wahnsinnigen Transporten in der Fleischproduktionskette).

Zweitens bedeutet die Massenproduktion tierischer Nahrungsmittel eine drastische Verschlechterung der Qualität dieser Nahrungsmittel: Fleisch ist wässrig, von undefinierbarer Konsistenz, mit Medikamenten verseucht, und vieles mehr.

Drittens führt die massenhafte Haltung von Rindern zu einer gravierenden Steigerung des menschengemachten Treibhauseffekts, weil diese Tiere in großem Umfang Methan furzen, dessen Treibhaus-Potenzial um ein Vielfaches höher ist als das von CO2.

Viertens trägt die Fleischlastigkeit unserer Ernäh­rungsgewohnhei­ten massiv zum Hunger in der Welt bei. Denn riesige landwirtschaftliche Flächen, die der Ernährung der Weltbevölkerung dienen könnten, werden für den Anbau von Futtergetreide für Vieh verschwendet.

Ein Hektar Land liefert am Ende höchstens 20% des Nährwerts, wenn er der Viehzucht dient, als wenn sein Ertrag direkt menschlicher Ernährung verfügbar ist. Was wir brauchen, ist die Verbreitung eines Bewusstseins unter den Menschen, wonach ihnen spontan schlecht wird, wenn sie im Supermarkt Schweineschnitzel se­hen, die 2 Euro 49 pro Kilo kosten, denn solche Preise können nur unter widerwärtigen Bedingungen (das betrifft auch Ar­beitsbedingungen von Menschen!) realisiert werden.

ABER daraus folgt nicht, dass der Verzehr von Fleisch und Tierprodukten grundsätzlich tabu sein müsste. Menschen können sich ohne tierische Eiweiße ernähren, obwohl das nicht ganz einfach ist. Wer dies tut, macht insofern sicher nichts moralisch falsch. Aber beson­ders naheliegend ist eine solche Ernährung nicht. Vor allem eine rein vegane Ernährung kommt in der Kulturgeschichte der Menschheit kaum vor. Das „gattungsgeschichtliche Erbe" weist uns wohl eher als Allesfresser mit einem gewissen Hang zum Aas aus. Aber insbesondere aus einer „anti-speziesistischen" Perspektive ist die Ablehnung des Verzehrs tierischer Eiweiße eigentlich überhaupt nicht zu rechtfertigen. Denn wenn wir Menschen mit anderen Tierarten moralisch auf derselben Ebene stehen, dann steht uns dasselbe „Recht" auf tierische Nahrung zu wie Löwen, Orcas, Bussarden oder Spinnen

Wir können über Veganismus eben nur aus dem einen Grund diskutieren, dass wir fundamental anders sind als jene - z.B. reflexionsfähig. Und nur deshalb können wir auch da­rüber nachdenken, ob wir das Schnitzel aus Massentierhal­tung für 2 Euro 49 oder ein wesentlich teureres Schnitzel aus halbwegs „artgerechter" Haltung kaufen. Für die Anti-SpeziesistInnen sind beide Schnitzel moralisch gleich verwerflich. Mit dem Verzicht auf das Nachdenken über konkrete Formen der Tierhaltung ist für die Tiere, so scheint mir, mehr verloren als gewonnen.

2. Tiere sollten Rechte haben. Weil und insoweit sie leidensfähig sind, müssen wir Menschen sie vor unnötigem Leid bewahren.

ABER es ist absurd zu behaupten, sie müssten dieselben Rechte genießen wie Menschen. Zunächst einmal ist das Postulat von „Rechten" eine genuin menschliche Angelegenheit. Während Menschenrechte von ihren NutznießerIn­nen erkämpft werden können, werden Tierrechte von Menschen gewährt.

Es ergäbe keinen Sinn, von einem „Naturrecht" der Tiere zu sprechen, nicht gegessen zu werden; denn das Fressen und Gefressenwerden ist in der Natur (ohne Zutun der Menschen) eine so alltägliche Angelegenheit, dass die Natur als Gesetzgeberin gegen ihr eigenes Gesetz permanent verstoßen würde, wohingegen bei Einhaltung eines solchen Rechts sämtliche Ökosysteme kollabieren müssten (vom Leiden der fleischfressenden Tiere mal ganz zu schweigen).

Die Forderung, vegetarisch oder vegan zu leben, lässt sich sinnvoller weise nur an Menschen richten, womit die besondere Stellung der Menschen in der Tierwelt bereits bewiesen wäre.

Nur für Menschen ist es eine moralische Frage, wie sie mit Tieren umgehen, weil Menschen „von Natur aus Kulturwesen" sind. Daran hängt viel: Individuelles und kollektives Selbstbewusstsein, Abstraktionsvermögen, kulturelles Gedächtnis, eine theoretisch bis ins Unendliche ausdehnbare Reichweite von Gefühlen wie Mitleid, usw. Deshalb ist es nicht nur selbstverständlich, dass Tiere z.B. kein Wahlrecht (bei Kommunalwahlen oder dgl.) haben, sondern auch, dass das Leiden von Tieren, so sehr es bekämpft werden sollte, nicht denselben Stellenwert haben kann wie das Lei­den von Menschen.

Abgesehen davon möchte ich bemerken, dass jeder zoologischen Art ein „Speziesismus" zuzubilligen wäre: Ein Okapi oder eine Sardine wird Artge­nossInnen immer anders „bewerten" als Tiere anderer Arten, z.B. unter dem Kriterium der Sexualität.

3. Evolutiv „hochentwickelte" Tiere, besonders Säugetiere (Affen, Hunde, Wale, womög­lich Schweine) nähern sich in ihrem Verhalten und Empfinden vielleicht dem an, was man als Bewusstsein ansprechen kann.

ABER auch hieraus lässt sich eine anti-speziesistische Position, welche die ethische Gleichheit aller Arten behauptet, gerade nicht begründen. Denn in der genannten Hinsicht unterscheiden sich verschiedene Tierarten radikal. Wie sollte man unter dem Aspekt des Bewusstseins (wahrscheinlich auch der Leidensfähigkeit) eine Auster und einen Orang-Utan auf dieselbe Stufe stellen? Ich kenne auch keinen Veganer, der angesichts z.B. einer Stechmücke, die sich gerade auf seinem Arm zwecks Nahrungsaufnahme niedergelassen hat, große Skrupel hätte zuzuschlagen. Dennoch behaupten die Anti-SpeziesistIn­nen eine prinzipielle ethische Gleichheit in der gesamten Tierwelt - und ziehen auch damit wieder eine willkürliche Grenze zwischen Arten. Alles was Photosynthese treibt, darf ja zum Beispiel gegessen werden. Die Samenkerne der Sonnenblume sind erlaubt, obwohl diese mit ihrer netten täglichen Drehung nach dem Sonnenstand selbst unter dem Aspekt der aktiven Bewegung mir näher steht als zum Beispiel ein Schwamm, der als Tier unter anti-speziesisti­schem Schutz steht.

Man kommt also aus rein praktischen Gründen überhaupt nicht darum herum, unterschiedliche Arten ethisch unterschiedlich zu bewerten. Und dann ist die Spezies „Mensch" für uns zweifach ausgezeichnet: Erstens als die eigene, und zweitens als diejenige, die (z.B.) über Antispeziesismus diskutieren kann.

4. Es ist Hybris, wenn „der" Mensch sich als „Krone der Schöpfung" sieht. Und gerade aus anarchistischer Perspektive tut man gut daran, die Unterschiede zwischen den Arten nicht in eine starre ethische Hierarchie zu gießen (auch wenn manche der von mir be­reits genannten Beispiele es schwer machen, dieser Maxime zu folgen).

Es gibt wahrlich genug Anlass, von anderen Tierarten zu lernen: Vom Egalitarismus und dem Lustprinzip der Bonobo-Zwergschimpansen; von der „kybernetisch-demokratischen" Entscheidungsfindung der Honigbienen bei ihrer Fut­tersuche (von wegen „staatenbildende Insekten": pah!); von der gegenseitigen Hilfe in der Tierwelt, die Kropotkin vor hundert Jahren schon so eindrucksvoll beschrieb - sein Buch sollte gerade auch im laufenden Darwin-Jahr als notwendiges Darwin-Korrektiv ins Gedächtnis gerufen werden.

ABER Bonobos sind in dem ihnen möglichen Verhalten an­ders gestrickt als große Schimpansen, Löwen anders als Gazellen, usw. Wie gehen Anti-SpeziesistInnen damit um?

Wenn moralische Gleichheit im gesamten Bereich der Zoologie herrschen soll, müsste dann den Löwen nicht eine vegetarische Lebensweise aufgezwungen werden? Das wäre erst recht menschliche Hybris und - auch moralisch - absurd!

Na klar: Wir unterliegen alle dem Effekt, Tiere zu „anthropomor­phieren", d.h. wir beurteilen sie intuitiv nach unseren menschlichen Maßstäben. Wenn wir im Discovery Channel eine Jagdszene zwischen Löwen und Ga­zellen sehen, halten wir „automatisch" zu den Gazellen. Aber daraus ist kein ethisches Prinzip abzuleiten. Die Biosphäre kommt ohne das Phänomen des Gefressen-Werdens nicht aus. Die Natur ist schön, und sie ist hässlich. Und wir räsonieren über diese Frage nur, weil wir mehr sind als Natur: weil uns die spezifisch menschliche Sphäre der Kultur von der Natur aufgezwungen wurde, indem uns die Instinkte abhan­den kamen (deren künstlicher Ersatz eben die jeweilige Kultur ist).

5. Als Menschen können und müssen wir also moralische Ent­scheidungen treffen, z.B. zu­gunsten oder zuungunsten des Veganismus und des Anti-Spe­ziesismus.

Wir sind dann ABER auch für die Folgen verantwortlich. Und hier erweist sich der Rigorismus, mit dem Anti-Speziesis­tInnen häufig vorgehen, als zweischneidig. Sie erkennen nicht, dass die von ihnen vorgenommene Egalisierung der Arten zwei Bewegungen beinhaltet. In demselben Vollzug, in dem Tiere ethisch auf die Ebene von Menschen gehoben werden, werden Menschen auf die Ebene von Tieren herabgedrückt.

Es ist deshalb meiner Überzeugung nach kein Zufall, dass der Nestor des Antispeziesismus, der australische Philosoph Pe­ter Singer, nicht nur das Recht von Tieren betont, nicht von Menschen getötet zu werden, sondern zugleich das Lebensrecht geistig behinderter Menschen relativiert. Die Auflösung einer festen ethischen Grenze zwischen den Spezies erweist sich als Voraussetzung der Etablierung von ethischen Grenzen innerhalb der Spezies. Die Bedingung der Möglichkeit politischer Gleichheit wird zersetzt. Dies sollte gerade von anarchistischer Seite aus mit aller Entschiedenheit bekämpft werden.

Sehr instruktiv ist in diesem Zu­sammenhang auch die anti-spe­ziesistische Kampagne, die die Pressure-Group PETA („People for the Ethical Treatment of Animals") vor etwa fünf Jahren unter dem Titel „Der Holocaust auf Ihrem Teller" lancierte und die am 20. Februar 2009 vom Bundesverfassungsgericht verboten wurde. Auf Plakaten wurden Fotos von Häftlingen in Nazi-KZs und Fotos von Tieren in Massenhaltung nebeneinandergestellt. Zum Beispiel sieht man auf einem Plakat jüdische Kinder in Häft­lingskleidung hinter Stacheldraht neben Ferkeln, die in einem Käfig zusammengepfercht sind. PETA und andere extremistische TierschützerInnen verteidigen diese Kampagne bis zum heutigen Tag. Ihnen fehlt jegliche Sensibilität dafür, dass es ein wichtiger Bestandteil des nationalsozialistischen Völkermords war, den Jüdinnen und Juden ihr Menschsein abzusprechen und sie diskursiv zu Tieren zu machen („Ungeziefer" und dgl.). PETA dreht diese Schraube sogar noch etwas weiter: Für viele Angehörige des jüdischen Glaubens dürfte es keinen erniedrigenderen Vergleich geben als den mit Schweinen, den nach den mosaischen Gesetzen „unreinen" Tieren par excellence.

Vielleicht wollte PETA mit ihrer Kampagne sagen: „Tiere sind ebensoviel wert wie Menschen." Aber sie haben zumin­dest auch gesagt: „Juden sind ebensoviel wert wie Schweine."

Das ist das Problem. Der Tierrechts-Fanatismus beschädigt den Kampf um Menschenrechte. Wer behauptet, Speziesis­mus sei genauso zu beurteilen wie Rassismus, verharmlost den Rassismus.

Wenn ich selbst, als Fleischesser vor meinem Teller, moralisch auf derselben Stufe stehen soll wie die Nazi-Schergen, wenn fast die gesamte Menschheit angeblich ununterbrochen das ultimative Menschheitsverbrechen wiederholt, dann sind sämtliche moralischen Maßstäbe zersetzt.

Kein Wunder, dass sich der alte Gevatter Rassismus prompt durch die Hintertür bei PETA hereinschleicht, wo sie sich historische „Kronzeugen" aneignen. Zum Beispiel zitieren sie Theodor W. Adorno mit dem Satz: „Auschwitz fängt da an, wo einer im Schlachthof steht und sagt, es sind ja nur Tiere." Abgesehen davon, dass dieses Zitat etwas ganz anderes aussagt als die ethische Gleichwertigkeit aller Arten, fällt hier auf, dass Adorno als „jüdischer Philosoph und Soziologe" benannt wird; wohl um ihn eben als Kronzeugen gegen den Vorwurf des Antisemitismus aufzurufen. Die Bezeichnung entlarvt ihre VerwenderIn­nen aber im Gegenteil als Erben des rassistischen Antisemitismus.

Adorno hatte wohl jüdische Vorfahren, aber er bekannte sich nicht zu dieser Religion. Er war deutscher Philosoph und Soziologe. Philosophisch vertrat er die „Kritische Theorie", die man wissenssoziologisch mit den jüdisch-assimilierten Elternhäusern vieler ihrer Vertreter in Verbindung bringen, aber ganz bestimmt nicht auf das religiöse Etikett „jüdisch" zusammenschnurren lassen kann.

„Jüdisch" war Adorno aller­dings nach den rassistischen Kriterien der Nazis, deren „Führer" übrigens überzeugter Vegetarier war (was hier nur erwähnt sei, um auch von dieser Seite her zu verdeutlichen, dass der Verzicht auf Fleischkonsum nicht automatisch Gewähr für eine überlegene Moral gibt. Und man lese das zum Brüllen alberne zwölfte Kapitel von „Mein Kampf", um zu entdecken, dass der Rassist Hitler den Unterschied zwischen „Rassen" und „Arten" nicht verstanden hatte).

Zusammenfassend:

Die ethische Gleichsetzung von Tieren mit Menschen führt offensichtlich zu einer Relativierung oder Vernachlässigung der spezifischen zwischenmenschlichen Ethik; Die Ausblendung des be­sonderen kulturellen „Wesens" der Menschen führt dazu, dass man durch die Kulturgeschichte torkelt wie der Elefant durch den Porzellanladen; und der eigentlich lobenswerte Impuls, für die Rechte von Tieren einzutreten, mündet in „Barbarei" (um ebenfalls einen Begriff Adornos zu bemühen).

Wenn wir uns auf dieser Grundlage einigen können, dann wäre erst die Debatte möglich, wie eine „ethische Behandlung von Tieren" denn aussehen könnte. Meiner Ansicht nach könnte das Ergebnis u.a. folgende Punkte beinhalten: Kein Tier darf absichtsvoll gequält werden (das gilt von der Fliege, der ein Kind die Flügel „zum Spaß" ausreißt, ebenso wie von der „gestopften" Gans). Die Frage, ob man z.B. Hauskatzen gewähren lassen sollte, wenn sie mit lebenden Mäusen einfach nur quälerisch „spielen", wäre noch zu diskutieren.

Tiere dürfen nicht für Luxuszwecke gezüchtet, gehalten oder getötet werden (z.B. zur Gewinnung „kostbarer" Pelze oder für Zwecke der Kosmetik).

Die Hürden für die Züchtung, Haltung und Tötung von Tieren für medizinische Zwecke müssen sehr hoch gelegt werden (aber ein solches Töten etc. kann in bestimmten Fällen gerechtfertigt sein). Die Grenze zwischen medizinischen und kosmetischen Zwecken wäre im Einzelfall noch zu diskutieren.

Das Halten und Töten von Tieren zum Zwecke der Nahrungsaufnahme muss weltweit drastisch verringert werden.

Es gibt allerdings große Men­schengruppen, vor allem in den früheren Kolonien, die ein Recht darauf haben, dass ihr Speisezettel einen größeren Anteil tierischer Eiweiße aufweist.

Die Bedingungen, unter denen Tiere gehalten werden, die (oder deren Produkte) der menschlichen Ernährung dienen, müssen „artgerecht" nach dem jeweiligen Stand der biologischen Erkenntnisse sein. (Dass diese Maßstäbe nicht ein für allemal festgelegt werden können, zeigt z.B. die kürzlich gewonnene Einsicht, dass es bei der Hühnerhaltung weniger um die Möglichkeit des freien Auslaufs geht als um das Leben in Kleingruppen.)

Bei allen Formen des Umgangs mit Tieren sind die weiteren ökologischen Zusammenhänge zu beachten. Wenn (wie geschehen) 200 Bio-Rinder den Laacher See zuscheißen und zu einem toten Gewässer machen, sollte einem auch das leckere Bio-Steak im Halse stecken bleiben.

Und immer muss beachtet werden, dass die Befolgung dieser Punkte wiederum soziale, d.h. zwischenmenschliche Konsequenzen hat. Wenn Fleisch da­durch so teuer wird, dass nur noch Reiche es sich leisten können, ist im Sinne einer freiheitlichen Politik ein Dilemma erwachsen. Flankierend (wenn nicht: zuvor) müsste also eine Aufhebung der Reichtumsun­terschiede erkämpft werden. Womit wir wieder im Bereich der Menschenrechte angekommen wären.

Rüdiger Haude

Artikel aus: Graswurzelrevolution Nr. 340, Monatszeitung für eine gewaltfreie, herrschaftslose Gesellschaft, Sommer 2009, www.graswurzel.net