Archiv

Persilschein für Folterknechte

Juristisch als verbrecherisch verurteilt und verboten wurden Organisationen bisher nur ein einziges Mal – in den Nürnberger Prozessen von 1945/46. Das betraf unter anderem die SS, deren Sicherheitsdienst SD und die Gestapo. Nach Artikel 9 des Statuts des damaligen Internationalen Militärgerichtshofes galt als Verbrechen dabei auch die Mitgliedschaft in solchen Organisationen; als höchstes Strafmaß wurde bekanntlich die Todesstrafe verhängt.

» mehr

Wer aber ist das Volk?

Es wird das „Pegida“-Phänomen debattiert. Der Name ist maßlose Hochstapelei, er heißt: „Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“. Organisatoren sind überwiegend wohl eher unappetitliche Leute, die überwiegend aus dem „Nichts“ kamen.

» mehr

Piketty und seine linken Kritiker

Der französische Ökonom Thomas Piketty sorgt mit seinem Buch Das Kapital im 21. Jahrhundert (2013 in Frankreich erschienen) weltweit für Furore, seit es Anfang dieses Jahres in den USA herauskam und von Nobelpreisträger Paul Krugman als vielleicht wichtigstes Buch des Jahrzehnts bezeichnet wurde. Nun liegt es auch in deutscher Übersetzung vor, und Stephan Kaufmann und Ingo Stützle haben es dem deutschen Leser mit einem Taschenbuch vorgestellt.

» mehr

Die schwarze Null

Die „schwarze Null“ – Synonym für einen Bundeshaushalt ohne Neuverschuldung – steht als finanzpolitische Maßnahme für die Identität Merkelscher Politik und droht dabei zum Fetisch zu verkommen. Es sei ein „Prestigeobjekt“ – alles üble Nachreden über ein richtiges, sehr ambitioniertes Projekt? Schließlich gab es seit 45 Jahren keinen ausgeglichenen Bundeshalthalt mehr!

» mehr

In Gaza leben Menschen

Bomben auf Gaza. Bilder der Zerstörung, die fassungslos machen. Wir wissen: Ständig einer unberechenbaren Bedrohung des Lebens ausgesetzt zu sein, täglich Zerstörung und den Tod nahestehender Menschen zu erleben, nichts dagegen tun, nicht einmal fliehen zu können, ist die extremste Form der Traumatisierung.
» mehr

Nahöstliche Wucherungen

Es war am 20. August 2014, dass der für Entwicklungspolitik zuständige Minister – er heißt Gerd Müller und führt sein Amt eher unauffällig – in einem Interview im deutschen Fernsehen, zum sogenannten Islamischen Staat (IS) befragt, sagte: „Man muss sich auch die Frage stellen, wer rüstet, wer finanziert die IS-Truppen?

» mehr

Wahlgeplänkel

Wahlabende haben inzwischen eine fast pornografische Komponente: Die Sieger zerren ihre Gattinnen zum Abküssen und für rührselige Danksagungen in das Kameralicht. Mediengeübte Ehemänner wie der linke Spitzenkandidat Bodo Ramelow geben noch eine Liebeserklärung ab.

» mehr

Piketty und die Verteilungsdebatte

Die Verteilung von Einkommen und Vermögen gehört zu den Themen, die sich unabhängig von Zeit und Raum großer Beliebtheit erfreuen und die deshalb immer wieder die Aufmerksamkeit des Publikums auf sich ziehen. Dies ist offenbar darauf zurückzuführen, dass die Verteilungsproblematik im Schnittpunkt verschiedener Disziplinen angesiedelt ist, nämlich der Ökonomie, der Ethik und der Politik:

» mehr

Braunkohle, Demokratie und die Macht der größeren Zahl

In dem von „einem Rheinländer“ verfassten Artikel in der Rheinischen Zeitung vom 25. Oktober 1842 über die Debatten des 6. Rheinischen Landtages über das „Holzdiebstahlgesetz“ ist davon die Rede, dass der Autor jetzt vom Spiel „auf ebener Erde“ berichten werde, nachdem in den vorangegangenen Berichten aus dem Landtag von den „Wirren in Bezug auf die Preßfreiheit und seine Unfreiheit in Bezug auf die Wirren“ gesprochen werden musste.

» mehr

Katzbuckelei

Am 4. Juni stand im Deutschen Bundestag eine Regierungserklärung der Kanzlerin zu einem Treffen der Staats- und Regierungschefs der EU sowie zu dem G7-Gipfel auf der Tagesordnung. Erklärung und Debatte verliefen wie gewohnt und zu erwarten. Bis auf eine Ausnahme.

» mehr

Montagsdemo

„Montagsdemo“ – dieser Topos der neueren deutschen Geschichte erfährt immer mal wieder einen Bedeutungszuwachs: Wurden ursprünglich nur die letztlich zum Sturz des SED-Regimes führenden Proteste de

» mehr

Zwischen Gerechtigkeit und Steuereffizienz

Seinen wirtschaftlichen Aufstieg und stetig gewachsenen Wohlstand verdankt der Freistaat Bayern nicht einzig dem Fleiß seiner Bürger, deren Arbeitseifer, Umsicht und Sparsamkeit. Auch nicht allein dem Patriotismus seiner Politiker, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, die Interessen des Freistaates immer und überall über die des Bundesstaates und der Europäischen Union zu stellen.

» mehr

Paradigmenwechsel?

in (07.02.2014)

Die Berliner Morgenpost und andere Medien auch machten sich schon im Dezember Gedanken und unterbreiteten Vorschläge, wie Monika Grütters, die neu bestallte Kulturstaatsministerin, ihre ru

» mehr

Unfähigkeit zum Guten

Der Westen bringt Unglück. Nachdem in Afghanistan 1978 eine Gruppe jüngerer Offiziere eine linke Regierung errichten und das Land modernisieren wollte und die sowjetische Führung sich dazu hinreißen ließ, dabei ab Ende 1979 militärischen Flankenschutz zu geben, nutzten die USA diese Gelegenheit, um die UdSSR in „ihren Vienam-Krieg“ zu verwickeln, den sie nur verlieren konnte.

» mehr

Geld: NICHTS geschöpft aus NICHTS

Die Deutsche Bundesbank verlagerte zum Jahresende 37 Tonnen Gold von New York und Paris nach Frankfurt am Main. Die Firma Degussa wirbt mit einem Slogan, wonach nur Gold wertbeständig sei, alles Papiergeld dagegen wertlos und vergänglich. Die Europäische Zentralbank weitet die Geldmenge im Euro-Raum trotz stagnierender Produktion weiter aus.

» mehr

Erlesenes - Frauengeschichten

Diese Geschichte beginnt sanft daherplätschernd wie ein im Gebirge entspringender Bach: Da ist ein Felsbrocken, um den er herum muss. Da ist eine Wiese, in deren Boden sich entscheidet, ob er genügend Energie besitzt, sich durchzuarbeiten und ihr einen Mäander abzuringen

» mehr

EU-Europa

Das Jahr 2014 ist ein Jahr der Europawahlen und zugleich das Jahr des 100. Jahrestages des Ersten Weltkrieges. Die Apologeten der Europäischen Union, die sie für die beste der möglichen Welten halten, verhimmeln sie zur großen Schlussfolgerung aus den verheerenden Weltkriegen des 20. Jahrhunderts, die mit dem Ersten Weltkrieg als dem „Urereignis“ begannen. So muss es linke Positionierung sein, dieser Verhimmelung kritische Sichten entgegen zu setzen.

» mehr