Geschichte

Vermurkste Versöhnung

Deutsch-namibische Beziehungen im Schatten des Völkermords

Jahrzehntelang wurden die vom deutschen Kolonialismus verübten Verbrechen gegen die Menschlichkeit geleugnet. In den deutschen Kolonien wurde Widerstand brutal niedergeschlagen. In „Deutsch-Südwestafrika“, dem heutigen Namibia, wurde von 1904 bis 1908 an den Herero und Nama der erste Völkermord des 20. Jahrhunderts verübt. Etwa 10.000 Nama und 60.000 der zuvor 80.000 Hereros wurden ermordet. In der GWR 481 vom September 2023 haben wir mit einem Schwerpunkt die deutsche Politik des Verdrängens und des Neo-Kolonialismus beleuchtet.

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Die umstrittene Würde behinderter Menschen

Zur Geschichte von Inklusion und Ausgrenzung

Inklusion von Menschen mit Behinderungen ist momentan in aller Munde. Sie steht für Teilhabe und dient zugleich für ausgrenzende Einrichtungen wie Werkstätten für behinderte Menschen. Das ist ein Widerspruch. Florian Grams geht der Geschichte von Inklusion und Ausgrenzung nach und plädiert dabei für ein von den Betroffenen selbst bestimmtes Verständnis von Inklusion und Teilhabe.

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Racial Capitalism: Marxismus trifft Postkoloniale Studien

In den vergangenen Jahren ist racial capitalism zu einem viel diskutierten Begriff avanciert. Nicht zuletzt die "Black Lives Matter"-Bewegung hat, ausgehend von den USA und Großbritannien, dazu beigetragen, dass das Verhältnis von Rassismus und Kapitalismus wieder verstärkt Eingang in aktivistische und wissenschaftliche Diskussionen findet. Inzwischen prägt der Begriff Diskussionen in zahlreichen gesellschaftlichen Bereichen und Disziplinen der kritischen Gesellschaftswissenschaften.

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Arbeitsrechte für alle

Darf der Blick aus 2023 auf die Streiks von 1973 ein nostalgischer sein? Das Kapital hat daraus gelernt...

Im Oktober 2023 erinnerte Thorsten Bewernitz in der GWR 482 an die „wilden“ Streiks 1973. Der folgende Artikel von Mag Wompel zeigt auf, dass diese Streiks auch deshalb so bedeutend waren, weil damals in vielen Betrieben erstmals internationale und geschlechterübergreifende Solidarität geübt wurde. Diese gelte es wieder zum Leben zu erwecken. (GWR-Red.)

 

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Krieg und Gedächtnis

Über historisches Begreifen und die gefährdete Erinnerung an den Holocaust. Ein Versuch, die neue Unübersichtlichkeit zu kartieren (Debatte)
Was ist die Zukunft der Holocaust-Erinnerung? Die Frage hätte vor wenigen Jahren noch abwegig gewirkt. In Deutschland lag das Gedenken an die Auslöschung der Juden und Jüdinnen im sicheren Kasten staatlicher Verwahrung, besiegelt mit dem Attribut der Singularität.Gewiss, die viel beschworene Erinnerungskultur hatte sich längst abgelöst von den progressiven geschichtspolitischen Impulsen früherer Jahrzehnte; was einst als störende und verstörende Suche nach Täterschaft und historischer Wahrheit begann, war längst zum Affirmativen hin verschoben – zunächst zu einer willentlichen Selbstberuhigung der Deutschen, alsdann gar zur Selbstzufriedenheit. Erinnerung galt nun als Zauberwort für Erlösung...
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Eskalation im Kosovo

Hefteditorial iz3w 399 (November/Dezember 2023)
Wenn es schlecht läuft, geht der 24. September 2023 in die Geschichte des Kosovo ein. Als der Tag, an dem der jahrelang heruntergekühlte Konflikt wieder vollends eskalierte. An jenem Tag verübte eine paramilitärische proserbische Gruppe einen Anschlag im Norden des Kosovo. In dem kleinen Dorf Banjska blockierte die dreißigköpfige Gruppe eine Straße. Als die kosovarische Polizei anrückte, eröffneten sie das Feuer und töteten einen Polizisten. Anschließend verschanzte sich die Gruppe in einem serbisch-orthodoxen Kloster. Die kosovarische Polizei stürmte das Gelände, drei Mitglieder der Gruppe wurden getötet, weitere verletzt und verhaftet. Viele konnten jedoch nach Serbien entkommen. Darunter Milan Radoicić, ein kosovarisch-serbischer Lokalpolitiker, der durch Drohnenaufnahmen identifiziert wurde.
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Zehn Jahre NS-Staat 1933-1943

Eine kritische Bilanz von Thomas Mann

Unter dem Titel "Deutsche Hörer!" hielt der Schriftsteller Thomas Mann während des Zweiten Weltkriegs 58 antifaschistische Rundfunkreden, die über Radioprogramme der Alliierten das deutsche Publikum erreichen sollten. Karlheinz Lipp würdigt das Schaffen des Literaturnobelpreisträgers mit einem besonderen Blick auf dessen kritische Bilanz zum 10. Jahrestag des NS-Staates 1943.

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Status und Aufgabe von Hochschulen

Eine Skizze aus hochschulrechtlicher Sicht

Der Hochschultyp "Fachhochschule" (FH) ist etwas älter als 50 Jahre. Lange Zeit war ihr Status ungeklärt; bisweilen galten Fachhochschulen gar als Hochschulen zweiter Klasse. Doch mittlerweile hat sich die deutsche Hochschullandschaft verändert und weiterentwickelt. Dies hat auch hochschul- und wissenschaftsrechtliche Folgen, wie Lukas C. Gundling erläutert.

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„Les Préludes“ im Ohr und den Endsieg im Visier?

Was deutsche Medien an Nachrichten zum Ukraine-Krieg abliefern, in Sonderheit an Kommentierungen zu den Konsequenzen, die daraus für das Verhältnis zwischen dem Westen und Russland zu ziehen sind, erinnert im Duktus zu nicht geringen Teilen bereits seit längerem an Kriegsberichterstattung unseligen Angedenkens. Als ob etliche Verfasser beim Schreiben bereits wieder „Les Préludes“ im Ohr und den Endsieg im Visier hätten.

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Koloniale Amnesie

Deutschland und die Schmusedecke des Halb-Erinnerns

Der deutsche Kolonialismus und seine Verbrechen gegen die Menschlichkeit wurden lange verdrängt oder geleugnet. Dabei war das deutsche Kolonialreich 1914 das an Fläche drittgrößte nach dem britischen und französischen. In den deutschen Kolonien wurde Widerstand brutal niedergeschlagen. In „Deutsch-Südwestafrika“, dem heutigen Namibia, wurden an den Herero und Nama der erste Völkermord des 20. Jahrhunderts verübt. In dieser GWR beleuchten wir mit einem Schwerpunkt die deutsche Politik des Verdrängens und des Neo-Kolonialismus in Zeiten der „Energiekrise“. (GWR-Red.)

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