Ein Trend, der in der breiten Masse ankommt: öko-faire Kleidung
Essen kaufen ohne schlechtes Gewissen? Viele Menschen kaufen
deswegen Bioprodukte. Aber shoppen gehen, ohne sich Gedanken machen zu
müssen wie die Kleidung hergestellt wurde?
Immer mehr Menschen legen Wert darauf, dass nicht nur ihre Nahrung,
sondern auch die Kleidung fair und ökologisch gut verträglich
hergestellt wurde. Die Nachfrage nach umweltverträglichen und sozial
hergestellten Textilien ist immer höher geworden und wird sich in den
kommenden Jahren wohl noch steigern. Ökokleidung ist ein Trend, der in
der breiten Masse ankommt.
Der hohe Energie- und Ressourcenverbrauch bei der Herstellung
konventioneller Kleidung wie auch die Gifte, die sich in solchen
Textilien festsetzten und allergische Reaktionen hervorrufen - im
schlimmsten Fall auch krebserregend sein können - schrecken immer mehr
Leute von dem Kauf ihrer Kleidung ab. 150 Gramm Gift enthält laut
Greenpeace durchschnittlich ein Baumwoll-T-Shirt, da die Baumwolle mit
Hilfe von Pestiziden, chemischen Substanzen, angebaut wird.
Die Regelung für die Anwendung der Pestizide besagt, dass die Bauern
Mundschutz und Schutzanzug tragen müssen. Die Praxis sieht leider
anders aus: Baumwolle wird meist in armen Ländern geerntet, in denen
die nötigen Gelder für solche Sicherheitsmaßnahmen gespart werden.
Dadurch sterben jährlich 20.000 Menschen an Vergiftungen. Außerdem
werden die Chemikalien häufig auf Feldern ausgewaschen, dadurch
gelangen sie in das Grundwasser und somit in das Trinkwasser der
Menschen. Auch die Umwelt hat unter der Herstellung solcher Textilien
zu leiden. Da bei der Produktion viel Energie benötigt wird, wird das
Treibhausgas Kohlendioxid ausgestoßen. Um nur ein T-Shirt herzustellen,
werden 7 Kilogramm CO2 verbraucht. Zusätzlich wird für die
Baumwollproduktion viel Wasser verbraucht: Für nur ein Kilogramm
Baumwollfasern wird ein Kubikmeter, also eintausend Liter Wasser
benötigt.
Unsere Kleidung wird größtenteils in den Entwicklungsländern
hergestellt. Viele der dort lebenden Menschen haben darunter zu leiden,
dass wir Kleidung zu möglichst niedrigen Preisen kaufen können. Um
Baumwolle zu ernten, werden in einigen Ländern einfach die Schulen
geschlossen, damit die Kinder auf dem Ackerbau arbeiten können. Viele
Eltern verkaufen ihre Kinder in der Hoffung auf ein besseres Leben für
sie, da sie selbst nicht genug verdienen, um die ganz Familie zu
ernähren. Doch viele Kinder werden wie Sklaven behandelt und
weiterverkauft.
NäherInnen arbeiten für Hungerlöhne in Textilfabriken, um Hosen, T-
Shirts, Jacken zu schneidern, und können nur durch enorme Überstunden
überleben. Selbst wenn es einen Mindestlohn gibt, ist dieser zu
niedrig. In Bangladesh liegt dieser beispielsweise bei umgerechnet 20
Euro monatlich.
Bei vielen Bauern ist die Baumwolle die einzige Einnahmequelle. Da der
Preis aber durch die Industrieländer bestimmt wird - insbesondere durch
die USA - wird dieser so niedrig, dass die Bauern keinen Gewinn
erzielen und gezwungen sind, ihre Ware zu Dumping- Preisen zu verkaufen.
Aber die Nachfrage nach fair gehandelter Baumwolle steigt. Dadurch
können immer mehr Bäuerinnen und Bauern Mitglied einer Kooperative
werden, die Produkte hergestellt, die das FairTrade-Zeichen erhalten.
Dort werden ihnen feste Mindestpreise gezahlt, die über den lokalen
Marktpreisen liegen. Zudem können sie durch den Anbau von Biobaumwolle
ihr Einkommen um 10 Prozent erhöhen.
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