Zur Politischen Ökologie von Klima- und Corona-Krise

Die Aktivitäten der "Fridays for future" hatten 2019 die Problematik des globalen Klimawandels mit ungekannter Wucht auf die politische Agenda gehoben. Seit dem Frühjahr 2020 beherrscht hingegen die Covid-19-Pandemie die tagesaktuellen Schlagzeilen. Doch die Klimakrise ist dadurch keineswegs bewältigt. Vielmehr hängen beide Krisen durchaus zusammen und haben ähnliche Ursachen. Die politische Ökologie analysiert in beiden Fällen ökonomische sowie politische Interessen und darauf basierende Machtverhältnisse als Hintergrund. Alina Brad, Ulrich Brand und Mathias Krams plädieren deshalb für eine gemeinsame Bearbeitung von Klima- und Corona-Krise.

Um sich zu ernähren, fortzubewegen, zu wohnen sind Gesellschaften darauf angewiesen, sich Natur anzueignen. Dies wird meist als Selbstverständlichkeit angenommen. Die historische Gewordenheit und Veränderbarkeit der konkreten Formen der Bedürfnisbefriedigung (etwa durch industrielle Landwirtschaft oder ein auto- und flugzentriertes Mobilitätssystem) bleiben in gesellschaftspolitischen Debatten und im Alltagsbewusstsein der Menschen hingegen meist unberücksichtigt. Das gilt auch für die konkreten Formen der Aneignung der dafür benötigten natürlichen Ressourcen und Senken. Damit werden auch Fragen nach dem Zusammenhang ökologischer Krisen mit politisch-ökonomischen und sozio-kulturellen Dynamiken sowie mit anderen Krisenphänomenen kaum gestellt.1

Der kritische sozialwissenschaftliche Ansatz der Politischen Ökologie fragt nach der Rolle von Interessen, Macht und Herrschaft in der ökologischen Krise und wie diese das Verhältnis von Natur und Gesellschaft prägen. Aus dieser Perspektive wird unter anderem deutlich, dass staatliche Politik in Korridoren operiert, die maßgeblich von den bestehenden Produktions- und Kräfteverhältnissen strukturiert sind. So wird auch staatliche Politik für eine sozial-ökologische Transformation in vielen Fällen entscheidend durch grundlegende Konflikte in Wirtschaft und Gesellschaft geprägt.2 Das bedeutet jedoch nicht, dass im Einzelfall nicht auch sozial-ökologische Politiken möglich wären.

Insbesondere in Krisenzeiten kann es zu einer gewissen Politisierung bis dato wenig verhandelter Probleme kommen. Die ökologische Frage wurde etwa in den letzten 50 Jahren zum Gegenstand von Forschung und öffentlichen Diskussionen, von politischen Handlungen und sich verändernden Alltagsorientierungen. Doch sie verblieben meist innerhalb der bestehenden Macht- und Herrschaftsverhältnisse, reproduzierten oder vertieften gar die "imperiale Lebensweise"3, also einen politisch und wirtschaftlich vorangetriebenen, im Arbeits- und Konsumalltag der Menschen verankerten Zugriff auf Güter und Dienstleistungen, die in der jeweiligen Gesellschaft oder andernorts zu schlechten sozialen und ökologischen Bedingungen produziert werden.

Die zwei gegenwärtig im öffentlichen Diskurs präsentesten globalen sozial-ökologischen Krisen sind die Klima- und die Corona-Krise. Während das Jahr 2019 im Zeichen der Klimakrise stand, ist es 2020 die Corona-Krise, die trotz der weiteren Zuspitzung der Klimakrise diese derzeit überlagert. Was die beiden Krisen essentiell miteinander verbindet, ist ihre Ursächlichkeit in zunehmend zerstörerischen gesellschaftlichen Naturverhältnissen. Nachfolgend wollen wir diese beiden Krisen zunächst aus der Perspektive der Politischen Ökologie näher unter die Lupe nehmen, um anschließend notwendige Leitplanken ihrer nachhaltigen Bearbeitung zu skizzieren.

Politisierung der Klimakrise

Trotz der medialen Aufmerksamkeit für die Corona-Krise sind die Auswirkungen des sich beschleunigenden Klimawandels mit Hitzewellen, Waldbränden, Stürmen, Überschwemmungen und Dürren immer deutlicher sichtbar. Gleichzeitig erlebt die Welt einen immensen Verlust an biologischer Vielfalt. Viele Spezies sind vom Aussterben bedroht. Das Phänomen Klimawandel ist wissenschaftlich unumstritten und als zentrales Problem des 21. Jahrhunderts anerkannt. Doch die vorherrschende Sichtweise betrachtet die Klimakrise als eine Menschheitskrise. Diese Problemdeutung zeigt sich beispielsweise in älteren Debatten über "Grenzen des Wachstums" oder jüngeren über "planetarische Grenzen" oder das "Anthropozän"4. Der Begriff Anthropozän bezeichnet jenes Erdzeitalter, in dem der menschliche Einfluss über Natur zum zentralen Parameter geworden ist, insbesondere seitdem seit Mitte des 20. Jahrhunderts eine Intensivierung fossilistischer Produktions- und Konsummuster stattfand. Dieser Problemdefinition folgend ist die Klimakrise abstrakt ein "Menschheitsproblem", das durch allgemein ›menschliches‹ Handeln hervorgerufen wurde. Ein weiterer Diskussionsstrang verläuft in Bezug auf die so genannten "planetarischen Grenzen"5, deren Überschreitung massive Folgen allgemein für "die Menschheit" bzw. die Möglichkeit menschlichen Lebens auf der Erde haben.

Aus diesen Perspektiven werden jedoch zentrale bestehende gesellschaftliche Verhältnisse außer Acht gelassen. Jedem Menschen wird die gleiche Verantwortung für die Klimakrise zugeschrieben und "der Mensch" selbst als Problem definiert. Aus einer polit-ökologischen Perspektive hingegen erscheint die Klimakrise nicht als Menschheitsproblem, sondern als Krise kapitalistischer gesellschaftlicher Naturverhältnisse. Zwar eignen sich Menschen historisch immer und notwendig Natur an und transformieren sie, um menschliche Bedürfnisse zu befriedigen. Doch die Art und Weise, wie sie das tun, ist entscheidend von der jeweils herrschenden Produktionsweise abhängig. Dementsprechend und aufgrund ihrer jeweiligen Positionierung innerhalb der Produktionsweise ist auch der Einfluss der Menschen auf Natur sowie ihre Betroffenheit von der Klimakrise hochgradig unterschiedlich: je nach sozialer und ökonomischer Zugehörigkeit unterscheidet sich die Möglichkeit von Menschen enorm, auf Ressourcen und Senken zuzugreifen und sich den Auswirkungen der Klimakrise zu entziehen bzw. sich diesen anzupassen. Dieser Einfluss wird durch gesellschaftliche Verhältnisse vermittelt, d.h. durch bestimmte Vermittlungskategorien wie Geschlecht, race oder Klasse.6

Aus einer polit-ökologischen Perspektive erscheint die Klimakrise daher nicht als Menschheitsproblem, sondern als Ausdruck eines kapitalistischen gesellschaftlichen Naturverhältnisses. Das damit verknüpfte Produktionssystem ist geprägt durch die Notwendigkeit zur unbegrenzten Steigerung von ökonomischem Wachstum und Konsum, um dadurch Profite zu sichern. Die Bearbeitung der Klimakrise unter diesen Bedingungen fokussiert sich auf technische Modernisierung und Effizienzsteigerung oder versucht die ökologische Krise selektiv zu bearbeiten - wie etwa das internationale Klimaregime mittels der Senkung von CO2-Emissionen. Doch der sogenannte Rebound-Effekt führt dazu, dass Effizienzsteigerungen durch wachsenden Konsum zunichte gemacht werden. Der Umstieg auf Elektro-Autos ist ein Paradebeispiel dafür, wie die Ressourcennutzung lediglich verlagert wird und die sozialen und ökologischen Kosten der Produktion weiterhin externalisiert werden (etwa bezogen auf die Umweltzerstörung durch Kupferminen in Chile und Peru oder die schlechten Arbeitsbedingungen in den Kobalt-Minen Kongos). Bisher gibt es kein Beispiel für eine absolute und langfristige Entkopplung von ökonomischem Wachstum und Ressourcenverbrauch.7 Solange die Wachstumsorientierung des herrschenden Wirtschaftssystems nicht hinterfragt wird, wird es auf absehbare Zeit auch keine Form der Krisenbearbeitung geben, die der Klimakrise als umfassende ökologische und soziale Krise gewachsen ist.

Das enorme Erstarken der Bewegung für Klimagerechtigkeit im vergangenen Jahr und dabei insbesondere, aber nicht ausschließlich die mediale Präsenz von Fridays for Future hat dazu geführt, dass zunehmend auch die zuvor aufgeführte systemkritische Perspektive im öffentlichen Diskurs sichtbar ist und Verbreitung findet.8 Strukturelle Veränderungen konnten dadurch - wie zuletzt auch der wachstumsorientierte European Green Deal zum Ausdruck brachte - jedoch bislang noch nicht angestoßen werden.

Mögliche Lernprozesse in der Corona-Krise

Eine zusätzliche Herausforderung für systemtransformative Ansinnen der Bewegung für Klimagerechtigkeit ist die Corona-Krise. Auch zum Verständnis dieser Krise können die Perspektive der Politischen Ökologie und die spezifische Ausgestaltung gesellschaftlicher Naturverhältnisse wichtige Einblicke gewähren. Zum einen zeigt die Perspektive auf, dass eine stetig zunehmende Naturaneignung und die Zerstörung von Lebensräumen sowie Formen der Nutztierhaltung die Grundlage dafür sind, dass es zur "Überschreitung von Artengrenzen" durch Viren und damit potentiell zu globalen Pandemien, wie wir sie derzeit erleben, kommt.9 Zum anderen verweist die Politische Ökologie auf die Verknüpfung zwischen ökologischen Krisen und sozialer Ungleichheit. Denn neben der gesundheitlichen Gefährdung durch das Sars-CoV-2-Virus - insbesondere in Ländern mit schwachen Gesundheitssystemen - erleben viele Menschen die Corona-Krise zunächst als eine Situation von wirtschaftlicher Unsicherheit und Arbeitsplatzverlust, eine zunehmende Zahl an Frauen* und Kindern waren und sind häuslicher Gewalt ausgesetzt. Welche längerfristige Tragweite die Krise haben wird, ist zum jetzigen Zeitpunkt (Ende Juli 2020) kaum vorhersehbar.10

In Sachen Krisenbearbeitung zeichnet sich ebenfalls eine höchst ungleiche Bearbeitung ab, was Naomi Klein beiläufig als "Corona-Kapitalismus"11 bezeichnete. Sie meint damit eine Krisenbearbeitung im Sinne der Wohlhabenden und der naturzerstörerischen Wirtschaftsbranchen. Besonders deutlich werde das an den staatlichen "Rettungspaketen" - und der privaten Gesundheitsindustrie. Durch die neuerlichen Schock-Politiken kommt es wie in früheren Krisen zur dauerhaften Stärkung der ohnehin Mächtigen, die keine Rücksicht auf Gesellschaft und Natur nehmen. Global verschärft die Corona-Krise soziale Ungleichheiten.12 In dem von Covid19 besonders stark betroffenen Lateinamerika wurden die Reichen während der Krise nochmals reicher, und den Armen fehlte oft der Zugang zu jeglicher medizinischen Unterstützung.13 Debatten um Vermögenssteuern oder Lastenausgleich werden abgeblockt oder, wie im Fall der vielfach problematischen Wachstumsorientierung der Wirtschaft, erst gar nicht geführt. Der Begriff des Corona-Kapitalismus bedarf der weiteren Ausarbeitung, doch er zeigt an: Es gibt bei jeder Krise verschiedene Optionen oder Formen, sie zu bearbeiten, die sich auf die kapitalistische Produktions- und Lebensweise auswirken und sie verändern. Das war bisher bei der ökologischen Krise so - in Gestalt des Grünen Kapitalismus - und trifft jetzt auch auf diese Pandemie und mögliche künftige zu.

Die Klima- und Corona-Krise gemeinsam bearbeiten!

Dabei legt die Perspektive der Politischen Ökologie nahe, die Corona-Pandemie und andere drängende Krisen unserer Zeit wie die Klimakrise gemeinsam zu bearbeiten, indem eine umfassende und zuvorderst demokratische Neugestaltung der gesellschaftlichen Naturverhältnisse angestrebt wird (im Gegensatz zur Option eines autoritären Grünen Kapitalismus14): Dabei geht es um eine Erfüllung von Grundbedürfnissen jenseits der Ausbeutung von Mensch und Natur. Aus einer polit-ökologischen Perspektive betrachtet, erlebten wir in den ersten fünf Monaten der Corona-Krise eine ambivalente Entwicklung. Zwar sanken die globalen CO2-Emissionen in den vergangenen Monaten vorübergehend drastisch15, der CO2-Gehalt in der Atmosphäre wuchs jedoch weiter ungebremst an.16 Das Wirtschaftswachstum brach ein und in den ökonomisch starken Ländern wurde der Staat in einer Weise aktiv, wie es zuvor kaum denkbar war. Es wurde gleichzeitig deutlich, dass die materielle Grundversorgung an Gesundheit und Pflege, Nahrungsmitteln und öffentlicher Infrastruktur wichtiger ist als die ressourcenintensive Produktion von Autos, Luxusgegenständen oder das Fliegen als Dienstleistung. Die "Alltagsökonomie" und die Beschäftigten darin wurden in ihrer Bedeutung sichtbar, bislang jedoch kaum strukturell aufgewertet. Es werden neue Praktiken erprobt (Video-Konferenzen statt Fliegen, Pop-Up-Radwege, Begegnungszonen) und für einige Menschen, die ökonomisch abgesichert und nicht durch zu viel Sorgearbeit belastet sind, wird eine Erfahrung der Entschleunigung ermöglicht.

Die Corona-Pandemie hat auch offenbart, dass transnationale Produktions- und Lieferketten teils fragil sind und die Sicherstellung der Grundversorgung nicht mehr selbstverständlich ist. Dies löste eine Debatte um die Re-Regionalisierung existentiell wichtiger Teile der Produktion aus, die in den vergangenen Jahren aufgrund der Profitorientierung von Unternehmen ausgelagert wurden. Der Aufbau regionaler Wirtschaftskreisläufe ist aus ökologischer Perspektive zu begrüßen. Hierbei sollte jedoch die Lebenssituation der Beschäftigten in den Produktionsländern nicht vergessen werden: Denn zum einen leben viele Menschen von der globalisierten Produktion, gleichzeitig sind die Arbeitsbedingungen oft katastrophal und müssen verbessert werden. Auch die europäische Handelspolitik - Stichwort Agrarexporte - müsste so verändert werden, dass eine Re-Regionalisierung in Europa zugleich eine eigenständige Entwicklung im globalen Süden ermöglicht.

Aus einer polit-ökologischen Perspektive, d.h. der Berücksichtigung verankerter sozio-ökonomischer und politischer Strukturen und entsprechender Interessen, gibt es jedoch erst mal nicht viel Anlass zur Hoffnung auf ein Umschwenken hin zu einer sozial-ökologischen Transformation in Folge der Corona-Krise.17 Die Konjunkturprogramme weisen nicht auf starke ökologische Kriterien hin, vielmehr sind sie darauf ausgerichtet, das bestehende Produktionssystem höchstens im Sinne einer ökologischen Modernisierung partiell umzugestalten, aber nicht grundlegend zu transformieren. So wird beispielsweise in dem kürzlich geschnürten Konjunkturpaket in Deutschland zwar im Vergleich zu anderen europäischen Staaten wie Frankreich und Spanien der Verbrennungsmotor nicht explizit gefördert. Doch der Individualverkehr und die zentrale Stellung der Automobilkonzerne im deutschen Produktionssystem werden, mittels Kaufprämien von E-Autos, weiterhin gestützt. Zugleich ist davon auszugehen, dass aufgrund der anstehenden Haushaltskonsolidierung ab nächstem oder übernächstem Jahr die Investitionsspielräume für den Ausbau einer nachhaltigen Infrastruktur im Sinne einer umfassenden Verkehrswende, insbesondere der Abkehr vom Individualverkehr, stark eingeschränkt sein werden. Auch der Ausstieg aus der Förderung fossiler Rohstoffe und der Transformation kohlenstoffintensiver Industrien wird davon betroffen sein, wie unlängst die starken Kürzungen von Mitteln im European Recovery Fund für "gerechten Strukturwandel" (just transition) deutlich machten.

Durch das Verknüpfen gesellschaftlicher Machtverhältnisse mit Umweltfragen legt die Politische Ökologie offen, wie der Handlungsspielraum von Umweltpolitik in der Bearbeitung der Corona-Krise durch gesellschaftliche Konflikte und ihre strukturellen Ursachen geprägt wird. Sie zeigt aber auch Ansatzpunkte auf, wie eine umfassende Bearbeitung der Corona-Krise und eine Veränderung der ihr zugrundeliegenden gesellschaftlichen Naturverhältnisse im Sinne einer radikalen sozial-ökologischen Transformation aussehen könnten. Elemente einer solchen Transformation wären etwa (1) ein barrierefreier Zugang zu Bereichen der Grundversorgung wie Gesundheit, Wohnen, Mobilität und Grundnahrungsmitteln, die in vergesellschafteter Form jenseits der Profitlogik des Marktes und unter aufgewerteten Arbeitsverhältnissen organisiert werden; (2) die Verknüpfung von Staatshilfen etwa für die Automobil- und Luftverkehrsindustrie an eine umfassende Demokratisierung und Umstellung der Produktion bzw. Anpassung der Dienstleistungen nach ökologischen Maßstäben; (3) die Infragestellung des Wachstumsparadigmas, da sich wirtschaftliches Wachstum nicht absolut vom Ressourcenverbrauch und damit auch der Ausweitung von Naturaneignung trennen lässt.18

Die Erfahrungen der Bewegung für Klimagerechtigkeit der letzten Jahre haben jedoch gezeigt, dass es mit dem Wissen um sinnvolle Lösungsansätze oder gar hoher öffentlicher Zustimmung für diese Anliegen noch nicht getan ist. Um die für die Klima- als auch Corona-Krise grundlegenden Probleme wie ausufernde zerstörerische Naturaneignung durch ökonomischen Wachstumszwang, sich vertiefende imperiale Lebensweise und sich verschärfende soziale Ungleichheit anzugehen, bedarf es mehr: nämlich insbesondere in Anbetracht der sich abzeichnenden Verteilungskonflikte um die Kosten der Krisen einer konfrontativen Politisierung der Frage, wer von der Krise und ihrer Nicht-Bearbeitung bzw. spezifischen Bearbeitung (etwa im Sinne eines Grünen Kapitalismus oder jenseits davon19) profitiert und wie diesen Interessen Einhalt geboten werden kann.

Anmerkungen

1) Mathias Krams 2018: "Die Klima- und Vielfachkrise der letzten Dekade: Dynamiken, Wechselwirkungen und Interventionsfelder", in: Kurswechsel 4: 67-77.

2) Alina Brad 2016: "Politische Ökologie und Politics of Scale - Vermittlungszusammenhänge zwischen Raum, Natur und Gesellschaft", in: Geographica Helvetica 71: 353-363.

3) Ulrich Brand / Markus Wissen 2017: Imperiale Lebensweise. Zur Ausbeutung von Mensch und Natur im globalen Kapitalismus, München.

4) Paul J. Crutzen 2002: "Geology of Mankind", in: Nature 415; kritisch Christoph Görg 2015:" Anthropozän", in: Sybille Bauriedl (Hg.): Wörterbuch Klimadebatte, Bielefeld: 29-36.

5) Johan Rockström et al. 2009: "A Safe Operating Space for Humanity", in: Nature 461, kritisch Christoph Görg 2015: "Planetarische Grenzen", in: Sybille Bauriedl (Hg.): Wörterbuch Klimadebatte, Bielefeld: 239-244.

6) Alina Brad 2019: Der Palmölboom in Indonesien: Zur Politischen Ökonomie einer umkämpften Ressource, Bielefeld.

7) Timothée Parrique 2019: Decoupling Debunked. Evidence and arguments against green growth as a sole strategy for sustainability. European Environmental Bureau u. a.; https://mk0eeborgicuypctuf7e.kinstacdn.com/wp-content/uploads/2019/07/Decoupling-Debunked.pdf (Zugriff 30.7. 2020).

8) Face the Climate Emergency 2020: Open Letter to EU and Global Leaders, 16. Juli 2020; https://climateemergencyeu.org/ (Zugriff 30.7.2020).

9) Bundesministerium für Gesundheit 2018: Zoonotische Infektionskrankheiten und Erreger mit speziellen Resistenzen, Berlin; http://www.forschung-bundesgesundheitsministerium.de/foerderung/bekanntmachungen/zoonosen (Zugriff 30.7.2020).

10) Vgl. zu möglichen Entwicklungen Ulrich Brand 2020: Post-Wachstum und Gegen-Hegemonie. Klimastreiks und Alternativen zur imperialen Lebensweise. Mit einem Beitrag zur Corona-Krise, Hamburg: Kapitel 1 und 2.

11) Naomi Klein 2020: Coronavirus Capitalism: Naomi Klein’s Case for Transformative Change Amid Coronavirus Pandemic. Transkript einer Sendung am 19. März auf DemocracyNow!, in: https://www.democracynow.org/2020/3/19/naomi_klein_coronavirus_capitalism

12) António Guterres 2020: The pandemic is exposing and exploiting inequalities of all kinds, including gender inequality, in: https://www.un.org/en/un-coronavirus-communications-team/pandemic-exposing-and-exploiting-inequalities-all-kinds-including (Zugriff: 30.7.2020).

13) Oxfam 2020: Latin American billionaires surge as world’s most unequal region buckles under coronavirus strain; 27. Juli 2020; https://www.oxfam.org/en/press-releases /latin-american-billionaires-surge-worlds-most-unequal-region-buckles (Zugriff 30.7.2020).

14) Ulrich Brand 2020 (siehe Anm. 10).

15) Corinne Le Quéré u.a. 2020: "Temporary reduction in daily global CO2 emissions during the COVID-19 forced confinement", in: Nature Climate Change; https://www. nature.com/articles/s41558-020-0797-x (Zugriff 30.7.2020).

16) Deutsches Klimakonsortium 2020: Trotz Corona ist CO2-Gehalt der Atmosphäre weiterhin auf Rekordkurs; https://www. deutsches-klima-konsortium.de/de/co2 konzentration.html  (Zugriff 5.6.2020).

17) Etienne Schneider / Felix Syrovatka 2020: "Corona und die nächste Euro-Krise", in: Prokla 199, Juni: 335-344.

18) Zu Letzterem Timothée Parrique 2019 (siehe Anm. 7); umfassende Vorschläge in Christian Zeller 2020: Revolution für das Klima. Warum wir eine ökosozialistische Alternative brauchen, München.

19) Ulrich Brand 2020 (siehe Anm. 10): Kapitel 2.

Alina Brad ist im Bereich Internationale Politik am Institut für Politikwissenschaft an der Universität Wien tätig und arbeitet unter anderem zu Politische Ökologie und sozial-ökologische Transformation. Ulrich Brand arbeitet am Institut für Politikwissenschaft der Universität Wien im Bereich Internationale Politik und ist unter anderem Mitherausgeber der Blätter für deutsche und internationale Politik. Mathias Krams ist Mitarbeiter am Institut für Politikwissenschaft der Universität Wien im Bereich Internationale Politik und setzt sich im Rahmen seiner Dissertation mit urbaner Verkehrspolitik und ihrer Ausgestaltung auf der Ebene der EU auseinander.