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Themeneditorial iz3w 393 (Nov./Dez. 2022) zu "Rohstoffe"
Wer haftet für die Klimakrise?
Hefteditorial iz3w 393 (November/Dezember 2022) | Rohstoffe
Graswurzelbewegung gegen die Klimakatastrophe
Millionen Menschen beteiligten sich weltweit an den gewaltfreien Protestaktionen der Klimagerechtigkeitsbewegung
Sydney, Hong Kong, Kabul, Mumbai, New York, Kassel,... überall auf der Welt haben am 20. September 2019 insgesamt mehr als vier Millionen Menschen an dem von der Schüler*innenstreikbewegung „Fridays for Future“ (FFF) ausgerufenen Global Climate Strike teilgenommen.
Grün ist Trumpf – auf absehbare Zeit
Die Grünen haben auf dem Parteitag in Leipzig ihr Programm und die Kandidat*innen für die Europa-Wahl im kommenden Mai beschlossen. Vor dem Hintergrund einer eindeutigen pro-europäischen Ausrichtung haben die Delegierten eine Kampfansage an den Rechtspopulismus umrissen und sich auf einen konsequenten Klimaschutz sowie ein Bekenntnis zum Asylrecht festgelegt.
Hambi bleibt!
Aachen, 19.9.2018 – Der Hambacher Forst („Hambi“) zwischen Köln und Aachen ist zu dem Symbol für die Klimakämpfe in Deutschland geworden. Medien in der ganzen Welt berichten in diesen Tagen über die brutale Räumung der Waldbesetzung und über die kreativen Aktionen, die eine wachsende Zahl von Klimaschützer*innen dem entgegensetzen.
Ende Gelände
Ein besseres Leben ist möglich
Am 16. August 2015 verbreiteten die Pressesprecher*innen der Aktion „Ende Gelände“ im rheinischen Dorf Lützerath folgende Erklärung: „Im Sommer hat die Bundesregierung den Braunkohlekonzernen ein Milliardengeschenk gemacht, anstatt endlich mit dem Kohleausstieg ernst zu machen. Ende 2015 sind auf der Klimakonferenz in Paris ebenfalls keine großen Schritte für den Klimaschutz zu erwarten. Deshalb nehmen Menschen den fossilen Ausstieg jetzt selbst in die Hand. Ende Gelände macht unmissverständlich klar, dass die Zeit gekommen ist, sich auch mit massenhaftem zivilem Ungehorsam für den Klimaschutz einzusetzen.“
Die Anti-Kohle-Ketten-Show von Greenpeace, BUND & Co.
oder: Warum ich nicht an der Menschenkette am 25. April teilgenommen habe
Am 25. April 2015 fand im rheinischen Braunkohle-Tagebau in Garzweiler die „Menschenkette gegen Kohle“ mit über 6000 Menschen statt. Aufgerufen hatten u.a. große Verbände wie Greenpeace, BUND, Campact und Nabu. Teilgenommen hat eine bunte Vielfalt von Menschen und Gruppen, so auch AktivistInnen von Lebenslaute, der Waldbesetzung Hambacher Forst, von AusgeCO2hlt, SoVie, Attac und „Ende Gelände“ (Massenaktionen des Zivilen Ungehorsams im Sommer), alle ausdrucksstark mit der Forderung: „Braunkohle-Ausstieg sofort!“
Brennpunkt Braunkohle
„Kritische Solidarität“ und „Gewaltfreie Aktion“ in der Anti-Kohle-Bewegung
Es wird weiterhin unglaublich viel Braunkohle verbrannt, um Strom zu erzeugen. Der aktuelle Geschäftsbericht 2014 von RWE zeigt, dass dieser Konzern europaweit insgesamt 208 Terrawattstunden Strom erzeugt hat, dabei 77,2 Terrawattstunden aus dem klimaschädlichsten Energieträger Braunkohle, 48,3 aus Steinkohle, 38,3 aus Gas, 31,7 aus Atomenergie und nur 10,1 aus Erneuerbaren Energien. Erneuerbare Energien machen damit im Strommix von RWE 2014 nur 4,9% aus, Braunkohle ca. 37%, Steinkohle ca. 23%. Dagegen regt sich immer mehr Widerstand. Das Rheinische Braunkohle-Revier wird dabei zum Brennpunkt des Widerstands.
„Wir haben es mit einer neuen Klimabewegung zu tun”
Interview mit Naomi Klein über Kapitalismus, Klimawandel und soziale Bewegungen
Dass die globale Erwärmung von Menschen verursacht und eine ernsthafte Bedrohung für unsere Zukunft ist, darüber besteht in aufgeklärten Kreisen weitgehender Konsens. Zugleich überwiegen bei den Lösungsansätzen gerade solche Vorschläge, bei denen entweder die persönliche Verantwortung für eine globale Gefährdung im Vordergrund steht (kauft energieeffiziente Glühbirnen oder ein Hybridauto wie den Prius) oder die sich auf marktorientierte Systeme wie den Emissionshandel verlassen.