Schulden

Lockdown im Schuldturm?

in (10.03.2021)

Läuft Ausbeutung heute über Verschuldung statt über Arbeit? Spätestens seit der Krise 2008 gelten Schulden Vielen als eine Art finsteres Kerngeheimnis des Kapitalismus, das es zu enthüllen und skandalisieren gilt. Weil der Corona-bedingt stockende Wirtschaftsmotor eine Pleitewelle befürchten lässt, erhält diese Sicht derzeit neuen Auftrieb – unter anderem im Dokumentarfilm Oeconomia von Carmen Losmann.

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Der Kapitalismus als Religion der Verschuldung und der Schulden

1. In einem Jugendtext Der Kapitalismus als Religion beschreibt Walter Benjamin das Verhältnis zwischen Schulden und Subjektivität, Verschuldung und Bildung der Psyche als grundlegend für die Ausbeutung und die Herrschaft des Kapitals.
Diese besondere Religion hat drei wesentliche Charakteristika:
1. der Kapitalismus ist eine Kultreligion;
2. der Kult dieser besonderen Religion ist unendlich;

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Zur ästhetischen Ökonomie der Schulden im Buch

in (18.02.2021)

Der kürzlich verstorbene Anthropologe und Anarchist David Graeber hatte mit seinem Buch zur Geschichte der Schulden eine weltweit diskutierte und auch umstrittene Studie vorgelegt. Schulden werden darin im Kontext verschiedenster, komplexer Tauschbeziehungen beschrieben und schließlich als „die Perversion eines Versprechens“ definiert, „das von der Mathematik und der Gewalt verfälscht wurde“. Graeber kritisiert die vorherrschenden Geldtheorien und entwickelt eine beispielreiche Zusammenschau unterschiedlichster Verschuldungsszenarien über die Geschichte hinweg.

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Queere Schulden

in (18.02.2021)

Jacques Derrida macht in seinen Überlegungen zu Zeit, Gabe und Kredit deutlich, dass es Phänomene gibt, die sich dem Tausch, der Dynamik des Gebens und Nehmens und damit der Schuldenökonomie entziehen. Es handelt sich um Phänomene, die weder besessen noch zurückgezahlt und auch nicht erlassen werden können.

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Schulden, ohne Sühne

in (18.02.2021)

Man kann sich etwas zu Schulden kommen lassen und Schulden haben. Auch wenn hier das gleiche Wort verwendet wird, so liegen ihm ganz unterschiedliche gesellschaftliche Phänomene zugrunde. Im Folgenden soll es allein um das ökonomische Phänomen der Schulden gehen, die Schulden, die mit Geld beglichen werden können. Und damit ist man bereits mitten drin, denn Schulden bezeichnen wesentlich eine soziale Beziehung, eine zwischen Schuldnerïnnen und Gläubigerïnnen. Die Beziehung endet erst, wenn die Schuld beglichen wird, mit Geld. Das ist ein wesentlicher Unterschied zum Geld.

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