Nahostkonflikt
Oscar-nominiert: "Capernaum" und "Of Fathers and Sons"
Aus der Traum
Das Friedenskino von Jenin weicht einem Einkaufszentrum
Das Cinema Jenin war im August 2010 auf Initiative des deutschen Dokumentarfilmers Marcus Vetter in der palästinensischen Westbank mit großer westlicher Medienaufmerksamkeit als Friedenskino eröffnet worden. Anfang Januar 2011 warfen Unbekannte einen Molotowcocktail ins Büro des Kinos, was in der Presse so gut wie keine Beachtung fand, und im Dezember 2016 wurde es, begleitet von zahlreichen arabischen und manchen westlichen Medienberichten, abgerissen.
Die Partei DIE LINKE und der Nahostkonflikt
Probleme einer (Nicht-)Haltung
Dass kaum ein anderes Thema die deutsche Linke so sehr spaltet wie die Frage des Konfliktes zwischen Israelis und Palästinensern, stellt mittlerweile keine besonders neue Erkenntnis dar. Die Brisanz dieser Frage erfasste bekanntlich in den letzten Jahren auch die größte Partei der Linken in Deutschland, die Partei DIE LINKE. Seit ihrer Gründung ist die Partei Schauplatz intensiver Auseinandersetzungen in dieser Sache, die Kernfragen ihres politischen Selbstverständnisses direkt betrifft. Die Debatten werden entlang dreier konkreter Politikfelder ausgetragen.
Exilpolitik, Global Sounds, Tropenmedizin
Deutsch-arabische Zusammenarbeit und der Erste Weltkrieg
Ein Jahrhundert nach seinem Beginn werden im Gedenken an den Ersten Weltkrieg in der Mitte der deutschen Geschichtsschreibung erstmals auch Kriegsgebiete außerhalb (West-)Europas mit in den Blick genommen. Die leise Öffnung des eurozentrischen Blicks fordert eingefahrene historische Narrative heraus. Gleichzeitig versperren nationalistische Historiographien in den europäischen sowie den relativ neuen Nationalstaaten der ehemaligen Kolonien, Protektorate und Mandatsgebiete die Sicht auf Wirren, Zwietracht, Pragmatismus, Lebendigkeit und Widersprüche von politischen und historischen Übergangsphasen. Biographien von Menschen im Exil sowie denjenigen, die unter ausländischem Schutz standen, weisen bis heute in der Heimat und in der Fremde Lücken auf, die zu historischen Ungereimtheiten führen. An Bespielen aus Berlin und Jerusalem zeichnet Irit Neidhardt Aspekte arabisch-deutscher Geschichte nach.
Charakteristiken und Dynamik des zionistischen Siedlerkolonialismus in Palästina
Die Betrachtung des Zionismus als koloniales Phänomen ist fast ebenso alt wie der Zionismus selbst. Die ägyptische Kommunistische Partei legte bereits 1922 eine entsprechende Analyse vor, und in den 1970er Jahren präzisierten arabische Wissenschaftler die Analyse dahingehend, dass sie den Zionismus als Siedlerkolonialismus bezeichneten.
20 Jahre Oslo - Bilanz im Wassersektor
Die Oslo-Abkommen jährten sich diesen Herbst zum 20. Mal. Grund genug, sich den Fortschritt anzusehen – hier im Wassersektor der besetzten Gebiete.
Der Arabische Frühling der sunnitischen Heiligen Allianz
Eine Zwischenbilanz der Aufstände in der arabischen Welt
Der Versuch, mehr als anderthalb Jahre nach dem Abgang Mubaraks den Arabischen Frühling zu bilanzieren, ist schwierig.
Wer schweigt, ist vielleicht nur unsicher
Kommentar zum Problem der linken Überidentifikation
Beim folgenden Text handelt es sich um einen Diskussionsbeitrag. Katharina König und Kathrin Vogler haben jeweils Repliken veröffentlich.
Die Antisemitismus-Linkspartei-Debatte hatte sich schon beruhigt, da legte Samuel Salzborn in der Jungle World (Nr. 30/2011) nach: „Wer schweigt, stimmt zu.“ Das ist falsch.
Peace is not a Four-letter-word
Redaktionsthesen: Antisemitismus, Nahostkonflikt und die deutschen Linke
Antisemitismus ist die Feindschaft gegenüber Jüdinnen und Juden. Er sieht in der Existenz der Juden, ob religiös, kulturell, biologisch oder geografisch begründet, die Ursache von gesellschaftlichen Problemen. Als Weltbild mit Welterklärungsanspruch lässt sich Antisemitismus aber nicht auf die Diskriminierung von jüdischen Menschen beschränken.