Klimagerechtigkeit

Mächtige Freunde und fiese Gegner – Bewegung in der Klimahauptstadt

Interview mit Oliver Powalla von Bürgerbegehren Klimaschutz
in (15.05.2019)
Dieser Beitrag ist Teil der Reihe »…und die Stadt gehört euch? Statements aus stadtpolitischen Initiativen zu 100 Tagen Rot-Rot-Grün in Berlin« Wie schätzt ihr die Ausganssituation für die neue Regierung in der Klima- und Energiepolitik ein? Welche Probleme der vergangenen Jahre müssen angepackt werden? Den rot-roten und den schwarz-roten Regierungen der Vergangenheit fehlte es an Ideen und Motivation, um eine sich rasant wandelnde Metropole im Sinne sozial-ökologischer Kriterien zu gestalten. Das heißt auch: Berlin ist in diesem Feld viele Jahre von ‚unten‘ regiert worden. Ohne die zahlreichen Volksbegehren hätte sich bei den zentralen Zukunftsaufgaben – Verkehrs- und Energiewende, Erhalt bezahlbaren Wohnraums und des Tempelhofer Feldes – nichts getan. Nach wie vor ist die Ausgangslage in der Energiepolitik aber verheerend. Berlin bezieht Strom und Wärme zu 95 Prozent aus fossilen Quellen. Es gab in dieser Stadt bislang keine Regierung, die ernsthaft versucht hat, daran etwas zu ändern.
» mehr

Das Lager der Bremser

Auf welche Weise verhindert die Industrie wirksame Klimapolitik?
In den USA wie in Deutschland arbeiten mächtige Industrieverbände und interessierte Superreiche daran, die Klimapolitik massiv zu beeinflussen. Weitgehend bekannt ist, dass sie sich dazu unseriöser Institute bedienen. Doch welche weiteren Mittel wenden Verbände und ihnen nahe stehende PolitikerInnen an, um ihre Interessen durchzusetzen?
» mehr

„Make love – not CO2“

Fridays for Future – Generalstreik für die Zukunft

Als ich am 15. März 2019 zur lokalen Fridays for Future-Demo in Münster gegangen bin, kam in mir ein Gefühl von Begeisterung, Zuversicht und Rührung auf. 5.000 Schüler*innen bestreikten an diesem Tag allein in dieser 310.000-Einwohner*innen-Stadt den Unterricht, um lautstark für eine klimagerechte Zukunft zu demonstrieren. „Liberté, Egalité et Fuck Kohlé“, „Alle elf Minuten schmelzen 5,3 Millionen Tonnen Eis in der Antarktis – Ich klimawandel jetzt.

» mehr

„Ich brauche den Zweifel“

Ein Gespräch mit Holger Isabelle Jänicke über Klimawandel, Neonazis, 160 Regalmeter Anarchie und das Archiv Aktiv als Gedächtnis der Gewaltfreien Bewegungen

Holger Isabelle Jänicke wurde 1962 in Lübeck geboren und ist als schwer behindertes Kind in der schwäbischen Provinz aufgewachsen. Gegen Ende seiner Schulzeit wurde er aktiv in der Friedensbewegung. In den 1980ern engagierte er sich u.a. in der Kampagne Ziviler Ungehorsam bis zur Abrüstung in Mutlangen. In einem Interview mit GWR-Mitherausgeber Besalino erzählte er in der GWR 385 über sein Engagement im Rechtshilfebüro für Gewaltfreie Aktionen.

» mehr

Amerikas »Souveränität« im Klimawandel

Trump führt die USA in eine politische Isolation

»Als jemand, dem die Umwelt sehr am Herzen liegt, kann ich nicht guten Gewissens einen Deal unterstützen, der die USA abstraft.«. Mit diesen Worten begründete Präsident Donald Trump den Ausstieg der USA aus dem Pariser Klimaabkommen. Dieser internationale Vertrag widerspräche seiner Vorstellung von Umweltschutz, da zum Beispiel China und Indien ihre Emissionen in den nächsten 13 Jahren weiter steigern könnten.

» mehr

Klimapolitik verstärkt globale und soziale Ungleichheiten

in (24.12.2015)

Das Jahr 2015 soll als Meilenstein internationaler Klimadiplomatie für eine klimagerechte, nachhaltige Entwicklung in die Geschichte eingehen. Mit Blick auf die Anzahl langfristiger Zielvereinbarungen trifft dies auf jeden Fall zu: Im Juli fand die UN-Konferenz zur Entwicklungsfinanzierung in Addis Abeba statt; im September wurden in New York die globalen Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SDG) verabschiedet; im Dezember sollen in Paris beim UN-Klimagipfel (COP 21) internationale Klimaschutzstrategien und -instrumente für die nächsten 15 Jahre festgelegt werden. Diese drei Gipfel-Vereinbarungen sind eng miteinander verknüpft. Die Entwicklungsfinanzierung ...

» mehr

Zu diesem Heft. Klima und Energie

Mit dem Aufkommen der Debatte um nachhaltige Entwicklung wurden auch Klimawandel und Treibhauseffekt zu Gegenständen entwicklungsbezogener Diskussionen und Verhandlungen. Das Kyoto-Protokoll, im Dezember 1997 als Zusatzprotokoll zur Ausgestaltung der in Rio de Janeiro 1992 vereinbarten Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC – UN Framework Convention on Climate Change) beschlossen, regelt Maßnahmen des Klimaschutzes – vor allem eine Reduktion der CO2-Emissionen – bis zum Jahre 2012. Auf der 17th Conference of the Parties (COP) 2011 in Durban wurde beschlossen, das Protokoll bis 2020 zu verlängern und bis 2015 eine Nachfolgeregelung zu erarbeiten.

» mehr

Jedes Dorf hat seinen Preis! Kein Dorf hat einen Preis!

Eine vermutliche Lobby-Maßnahme des RWE-Konzerns geht nach hinten los. Dadurch kommt Bewegung in die Debatte um die Braun­kohleverstromung im Rheinland. Ein neuer Kampf um die Dörfer, die RWE zerstören und abbaggern will, könnte entstehen. Den Preis für die Dörfer hochtreiben, aber das Preisschild hinterfragen, sollte die Devise lauten. Genauso wie beim Klimawandel – ebenfalls nicht ohne Zusammenhang zu RWEs Braunkohletagebau – auch hier sollte die Wertlogik nicht unhinterfragt bleiben, wie sie es im neuen Klimabericht des Weltklimarates tut.

» mehr
Subscribe to Klimagerechtigkeit