Betrachtungen zum Bologna-Prozess aus studentischer Sicht
Die Bologna-Reformen zielten auf Veränderungen der akademischen Bildungsstrukturen mit gravierenden Folgen, spürbar vor allem für die Studierenden. Insofern war es folgerichtig, dass für studentische Interessenvertretungen der Verlauf des Bologna-Prozesses von Anbeginn große Aufmerksamkeit bekam. Bis heute fällt die Bilanz überwiegend kritisch aus, wie Carlotta Eklöh vom freien zusammenschluss von student*innenschaften (fzs) resümiert.
Seit einem Vierteljahrhundert gibt es den Bologna-Prozess schon und doch steht es um das Image gar nicht mal so gut. Viele Studierende kennen das Stichwort Bologna nur als vermeintliches Argument der Hochschulleitungen oder der eigenen Dozierenden für (de facto) Anwesenheitspflichten und kleinteiligen Prüfungswahn. Ansonsten lässt Bologna an deutschen Hochschulen kaum ein Studierendenherz höher schlagen, außer vielleicht die etlichen Witze über Wurst und Nudeln, die in der Hochschulpolitik mittlerweile nur ein müdes Lächeln hervorlocken.
Im deutschen Kontext kann sich unser Bildungssystem auf vielen Ebenen kritisieren lassen: Es herrschen skandalös schlechte Studien- und Arbeitsbedingungen, eine durchdringende Neoliberalisierung und Verwertungslogik von Studierenden ist die Realität - Stichwort New Public Management - und die chronische Unterfinanzierung sowie mangelnde Grundfinanzierung unserer Bildungsinstitutionen sind nur die Spitze des Eisbergs.
Dass Studienbedingungen auch aktuell nicht verbessert werden, zeigt die erneute Nullrunde im BAföG: In der Zeit nach einer weltweiten Pandemie und anhaltenden Inflation, welche die finanzielle und sozialpolitische Notlage von Studierenden noch verstärkt hat, werden erneut die tatsächlichen Lebensrealitäten sowie die Unterstützung von Studierenden aus einkommensschwachen Haushalten verpasst. Die groß angekündigte Strukturreform der Studienfinanzierung wurde in den letzten Jahren erst ewig aufgeschoben, um nun kleinlaut zuzugeben, dass Studierende aus einkommensschwachen (sowie nicht-akademischen) Haushalten an deutschen Hochschulen unterrepräsentiert sind - eine Tatsache, die Studierendenvertretungen schon vor Beginn des Bologna-Prozess kritisierten. Trotzdem werden die Erhöhung der BAföG-Bedarfssätze und die Anpassung der Wohnkostenpauschale nicht einmal im Referent*innenentwurf des 29. Gesetzes zur Änderung des BAföG aufgenommen.
Dies ist nur ein Beispiel studentischer Sozialpolitik, die eine Befürchtung im Zuge der Einführung des Bologna-Prozesses betrachtet - die Abkehr einer freien Studierbarkeit ohne ökonomische Zwänge. Der Bildungsstreik von 2009 stellte fest: "Das humanistische Ideal einer zur kritischen Reflexion befähigenden, gemeinwohlorientierten Bildung wird zurückgedrängt. Stattdessen wird Bildung den Bedürfnissen des Marktes angepasst und damit selbst mehr und mehr zur Ware." Es lässt sich also eine schlaglichtartige Bestandsaufnahme wagen und fragen: Sind in den letzten Jahren die Befürchtungen des Bildungsstreiks von 2009 wahr geworden?
Der Bologna-Prozess hat mit der Gründung des Europäischen Hochschulraums ein Grundprinzip der Vergleichbarkeit und Mobilität eingeführt. Bachelor, Master und ECTS sind die Realität des Studierendenalltags und werden so kaum mehr hinterfragt. Die Möglichkeit, überall im Europäischen Hochschulraum studieren zu können, Abschlüsse und Leistungen anerkannt zu bekommen und sich auf gemeinsame Rahmenbedingungen der Qualitätssicherung des Hochschulstudiums verlassen zu können, sind Errungenschaften des Bologna-Prozesses, die heute unsere Realität darstellen. So schön, so gut, oder?
Employability als Grundprinzip
Die deutsche Kritik am Bologna-Prozess lässt sich nicht vollumfänglich, aber zumindest stichwortartig mit der verschulten Ausbildung ohne akademische Tiefe, der Abkehr einer freien Studierbarkeit und Employability als Verwertung für den Arbeitsmarkt umreißen. Dabei geht es um die Sorge vor dem Verlust des humboldtschen Bildungsideals: Je schneller Studierende durch die Hochschulbildung geschleust werden, desto besser. Regelstudienzeit ist die Devise und Leistungen werden ganz effizient auf Prüfungsfähigkeit statt Kompetenzausbildung und kritischer Reflexion ausgerichtet, um so dem Arbeitsmarkt in drei bis vier Jahren mit Bachelorabschluss zur Verfügung zu stehen.
In der Realität ist es, wie immer, nicht ganz so einfach und doch können wir unter Studierenden beobachten, dass Studium als Ausbildung und Anschlussfähigkeit in das Berufsleben die dominierenden Motive für Studienanfang und Studienabschluss darstellen. Auch in der Akkreditierung wird Employability klar geprüft und Studienprogramme werben um Studienanfänger*innen mit Kooperationen mit Unternehmen oder Nichtregierungsorganisationen, sowie Alumni-Veranstaltungen für Bachelorstudierende, in denen sie schon mal netzwerken können. Solche Veranstaltungen können wir aus einer kapitalismuskritischen Perspektive vielleicht belächeln oder unbeeindruckt wahrnehmen, sie sind jedoch für viele Studierende, die etwa aus nicht-akademischen Haushalten kommen und sich daher soziales und kulturelles Kapital erarbeiten müssen, eine der wenigen Chancen sich ihr Netzwerk schon im Studium aufzubauen und tatsächlich im Sinne der Employability den Einstieg in die Berufswelt zu ebnen.
Viele Hochschulen nehmen hier ihren Auftrag des Bologna-Prozesses sehr ernst und ermöglichen Studierenden während des Studiums Einblicke in die Berufswelt. Man könnte auch behaupten, sie würden diese Aufgabe zu ernst nehmen, wobei sich ein Blick auf die Zulassungsverfahren der Hochschulen lohnt. Während der NC (Numerus Clausus) für Studienbewerber*innen mittlerweile Normalität ist, verlangen viele Hochschulen die Erfüllung noch weiterer Kriterien, die eine erfolgreiche Zulassung für das gewählte Studium ermöglichen sollen. Dies sind neben sogenannten Studierfähigkeitstests auch Sprachzertifikate, die eine dreistellige Summe kosten und von den Studieninteressierten selbst zu tragen sind. Schon vor Studienbeginn findet also eine Selektierung statt: Erst wer vermeintlich studienrelevante Kompetenzen abseits der Hochschulzugangsberechtigung vorweisen und Sprachzertifikate durch Prüfungen und finanziellen Aufwand nachweisen kann, darf das Studium antreten.
Doch auch während des Studiums findet eine Auslese statt: Wir alle kennen (oder hörten zumindest) von den kaum leistbaren Prüfungen in den ersten Semestern, über die Lehrende selbst zugeben, dass sehr gute Noten sowieso nicht erreichbar seien und diese Prüfungen dazu dienen, Studierende "auszusortieren". Dies ist keine anekdotische Evidenz, sondern in einigen Studiengängen gelebte Praxis - unterhalten Sie sich gern mit Jurist*innen oder Naturwissenschaftler*innen! Doch ist wirklich der Bologna-Prozess der Grund solcher Verhältnisse? Natürlich nicht allein. Dem Vorwurf der Elitenbildung hat sich die akademische Welt auch schon vor 1999 zu Recht stellen müssen. Dafür, dass diese Mentalität jedoch weiter fortbesteht, kann zumindest in Teilen das Bologna-Grundziel der Employability als Erklärung beitragen. In der Umstellung auf das Bachelor/Master/PhD-System wurde befürchtet, dass es zu einer Inflation von Studierenden komme, die zu einer Kapazitätsauslastung bis hin zur -überlastung führen werde. Dass immer mehr Menschen ein Studium aufnehmen ist Fakt, genauso wie die schlechten Betreuungsschlüssel, zu kleinen und sanierungsbedürftigen Hochschulen und die Arbeitsbelastung von Dozierenden. Wie anfangs erwähnt, sind prekäre Arbeitsbedingungen in der Wissenschaft die Regel, nicht die Ausnahme: Studentische Beschäftigte kämpfen mit dem Mittelbau Seite an Seite für deren strukturelle Verbesserung (beispielsweise im Bündnis zur Reform des WissZeitVG). Die Maßnahme der Hochschulen kann jedoch nicht sein, dass Zulassungshürden eine Form der Qualitätssicherung darstellen. Die Folgen für Studierende sind immenser Leistungsdruck, finanzieller Mehraufwand (Stichwort Nachhilfe, auch im Studium) und zuletzt Demotivation, spätestens wenn Studierende "rausgeprüft" wurden und sich nun mit den finanziellen Konsequenzen eines Studienabbruchs oder -wechsels auseinandersetzen müssen.
Verschulung im Studium
Der Vorwurf der Verschulung des Studiums beruht auf der Sorge vor dem Abbau der Einheit von Forschung und Lehre. Auch während des Bildungsstreiks 2009 wurde dem Bachelor-Abschluss unterstellt, sowohl nicht ausreichend auf das Berufsleben vorzubereiten, als auch einem akademischen Anspruch nicht gerecht zu werden und so zu einem "qualifizierten Studienabbruch" zu verkümmern. Klar ist, dass es weiterhin auf fachspezifische Kulturen ankommt, inwiefern ein konsekutives Bachelor/Master-Studium die Regel ist oder auch berufsbegleitende oder weiterbildende Angebote weiter zunehmen. Was sich jedoch beobachten lässt, ist eine immer stärker werdende Trennung von Forschung und Lehre. Im ständigen Wettbewerb um Drittmittelprojekte wird die Qualität von Lehre meist zu Lasten der Studierenden vernachlässigt. Die schlechten Arbeitsbedingungen der Lehrpersonen führen häufig zu immergleichen Lehrformaten ohne Interaktion und Inhalten, die von den studentischen Beschäftigten ab und an auf den aktuellen Forschungsstand aktualisiert werden.
Ein weiterer Aspekt der Verschulung ist die Modularisierung des Studiums. Dies ist ein deutsches Verdienst, namentlich der Rahmenvorgaben der KMK von 2004 und 2008, die gern auf den Bologna-Prozess zurückgeführt werden, jedoch hausgemacht sind. Als Basisbausteine sollen Module mit einer Prüfung abgeschlossene Lehreinheiten bilden, die im Gebilde des Europäischen Hochschulraums zur Mobilität der Studierenden beitragen. Im Vergleich zum Diplom-/Magistersystem soll so die Prüfungslast im Studienverlauf verteilt werden; dies führt jedoch zu einer ständigen Überprüfung und damit Prüfungsinflation. Im Nachgang des Bildungsstreiks 2009 wurde politisch zugestanden, sich nun um einen Abbau dieser immensen Prüfungslast zu bemühen - fünfzehn Jahre später bekommen Studierende immer noch nur in Ausnahmefällen Leistungen mit Anwesenheit bescheinigt, für drei bis fünf ECTS müssen teils mehrteilige Prüfungen und Studienleistungen erbracht werden und der Prüfungsfokus wird selbst von Lehrenden mit "klausurrelevanten" Inhalten bestätigt.
Die Studieneffizienz als übergeordnetes Ziel der Hochschulen findet sich mittlerweile auch in der Einstellung der Studierenden wieder. Das Prinzip von guten Noten und einem schnellen Abschluss, im besten Fall in der Regelstudienzeit, ist die Devise und haben auch konkrete Auswirkungen auf Berufschancen. Die intrinsische Motivation des Erkenntnisgewinns im Studium wird durch Prüfungsstress und Leistungsdruck verdrängt. Dieser Kanon wird zudem verstärkt, indem Studierenden keine souveräne Studiengestaltung zugestanden wird, sie jedoch strukturell zur Unselbstständigkeit und unkritischem Hinnehmen der Studienbedingungen gezwungen werden. Durch Kontrollmaßnahmen wie Anwesenheitspflichten oder kleinteilige Prüfungen und Studienleistungen, die Studierende permanenter Leistungsüberprüfung unterziehen, kommen wir dem Vorwurf des verschulten Studiums schon sehr nah.
Bedeutung für Studierendenschaften
Für Studierendenschaften findet der Umgang mit dem Bologna-Prozess zunächst in der Bedeutung von Bildungsarbeit statt. Besonders lokal werden Studierende über Bildungssysteme aufgeklärt, um die Arbeit in akademischen und studentischen Gremien im Sinne einer kontinuierlichen Wissensweitergabe zu ermöglichen. Neben den Aufgaben der politischen, kulturellen und sozialen Vertretung der Interessen von Studierenden erfordert dies Kapazitäten, die Strukturen sichtbar zu machen und über sie aufzuklären, sowie Handlungsspielräume zu identifizieren und effektiv nutzbar zu machen. Die politische Wirksamkeit studentischer Interessen ist in akademischen Gremien ohne Viertelparität strukturell bedingt mühsam und frustrierend. Es erfordert von Engagierten viel Arbeit und die Bereitschaft, sich in rar gesäter Freizeit neben Nebenjob und Prüfungsstress mit Bildungspolitik auf institutioneller, lokaler, föderaler und bundesweiter Ebene auseinanderzusetzen.
Die Mitbestimmung und Raum für ehrenamtliches Engagement müssen hart erkämpft werden. Viele Studierendenschaften ermöglichen Studierenden neben ihrem regulären Studium ein alternatives selbstorganisiertes Lehrangebot, das neben Lesekreisen und Projektorganisation eine freie und selbstbestimmte Lehre zumindest im Rahmen studentischer Organisierung aufzeigt - wenn auch studentisch finanziert und auf Kosten individueller Freizeit.
Studentische Mitbestimmung statt tokenistische Partizipation
Ein Studium mit Wahlfreiheiten zum Ausbilden von Kompetenzen und kritischer Reflexion von Wissenschaft scheint weiterhin die Utopie bildungspolitischer Kämpfe zu sein. Auf der Institutionsebene der Hochschulen kann sich dieser zumindest im Rahmen der Hochschulgesetze angenähert werden: durch starke Mitbestimmungsrechte von Studierenden in Curricula, Studienprogrammen und Modulausgestaltung. Auch die Prüfungsordnungen und Lernprogramme der zukünftigen Semester lassen sich durch Studierende mitbestimmen. Auf Landesebene bedarf es weiterhin konsequenter Verankerung der Studierendenschaften und ihren landesweiten Vertretungen in den Hochschulgesetzen, um tatsächliche Mitbestimmung, auch im Sinne der Bologna-Kommuniques, zu gewährleisten.
Im nationalen Kontext ist der fzs als bundesweiter Dachverband der Studierendenschaften Mitglied der Arbeitsgruppe Bologna, auch nationale Bologna Follow-up Group genannt, und bringt die Studierendeninteressen als Stakeholder ein. In dem aktuellen Zyklus des Bologna-Prozesses wurden so auch Studierende in die Arbeitsgruppen zu Studium und Lehre, sowie der sozialen Dimension entsandt. Hier haben wir gemeinsam mit der ESU, der europäischen Studierendenvertretung, für sozialpolitische Verbesserungen im Europäischen Hochschulraum gekämpft.
Studentische Sozialpolitik und Bologna
Während für viele Studierende (physische) Mobilität im Europäischen Hochschulraum eine ernstzunehmende Option ist, lässt eines der Hauptziele des Bologna-Prozesses in der sozialen Dimension zu wünschen übrig. Wie bereits beleuchtet, ist die deutsche Studienfinanzierung ideell zwar im europäischen Vergleich eine Errungenschaft, strukturell jedoch schon lange reformbedürftig. Während also Kommiliton*innen über ihre Auslandssemester nachdenken, scheitert es bei den meisten Studierenden schlicht am Geld und der Angst, durch ein Semester im Ausland das Studium nicht schnell genug abschließen zu können oder nötige ECTS nicht vollumfänglich angerechnet zu bekommen. Hier herrscht klar Nachholbedarf und auch ein Entgegenkommen der Hochschulen, das gemeinsame Ziel der Mobilität niedrigschwellig zu ermöglichen.
Seit Jahren ist die Lage der Studierenden in Deutschland so prekär, dass studentische Armut zur Normalität geworden ist. Der Paritätische Gesamtverband stellte heraus, dass bereits 2020 knapp über 30 Prozent aller Studierenden von Armut betroffen waren.1 Dabei handelt es sich um Zahlen aus der Zeit vor der Corona-Pandemie oder der, durch den Angriffskrieg in der Ukraine bedingten, erhöhten Inflation, welche die soziale Lage in allen Bevölkerungsschichten, insbesondere den bereits prekär lebenden, stark verschärfte. Die Armutsquote der Studierenden, die in Ein-Personen-Haushalten wohnen, beträgt 79,2%.2 Knapp 30 Prozent der Studierenden, die keine staatliche Studienfinanzierung durch BAföG bekommen, sind außerdem von Armut betroffen. Die Auswirkungen von Armut auf die psychische Gesundheit der Studierenden sind in der 22. Sozialerhebung erfasst. Demnach hat jede sechste immatrikulierte Person eine oder mehrere gesundheitliche Beeinträchtigungen - 65% davon sind psychische Erkrankungen, was in den vergangenen fünf Jahren einen Anstieg um zehn Prozent bedeutet.
Die soziale Dimension und die Schaffung eines inklusiven Europäischen Hochschulraums ist eine zentrale Zielsetzung des Bologna-Prozesses - bis 2030 soll die Vision eines vernetzten, innovativen und inklusiven Hochschulraums durch nationale Reformen der Bildungssysteme realisiert werden. Dafür muss bundesweit und auch institutionell Verantwortung übernommen werden, jedoch lässt eine nationale Strategie zur sozialen Dimension noch immer auf sich warten und auch die Hochschulen verweisen bei sozialpolitischer Verantwortung auf den Bund, während in Rahmenbedingungen von Studiengestaltung und Prüfungsordnungen die soziale Dimension ausgeklammert wird.
Schon 2011 riefen GEW und fzs zum Ernstnehmen der sozialen Dimension auf. Durch eine leistungsfähige Studienfinanzierung ohne Studiengebühren, eine konsequente soziale Öffnung der Hochschulen und eine verlässliche Finanzierung von Auslandsaufenthalten forderten sie mehr Chancengleichheit im Europäischen Hochschulraum, denn Mobilität hängt nicht nur von den Studienstrukturen ab, sondern auch von den materiellen Rahmenbedingungen.
Mit den 2020 verabschiedeten Prinzipien und Leitlinien zur Förderung der sozialen Dimension entstand ein Grundsatzdokument des Europäischen Hochschulraums, an dessen Umsetzung wir als Studierendenschaften bundesweit immer wieder appellieren.3 Die politische Willensbekundung der Mitgliedstaaten bedeutet im Prozess jedoch eine konstante Verantwortungsübernahme und politischen Druck, diese auch Realität werden zu lassen! Auch nach 25 Jahren Bologna-Prozess besteht gehörig Nachholbedarf, um die Mitbestimmung und die Interessen von Studierenden konsequent ins Zentrum eines gemeinsamen Hochschulraums zu stellen.
Anmerkungen
2) https://www.dzhw.eu/forschung/projekt? pr_id=650.
3) https://ehea.info/Upload/BFUG_HR_UA_ 69_5_2_AG1_PAGs.pdf.
Carlotta Eklöh ist Referentin für gute Lehre und Arbeitsbedingungen an Hochschulen beim fzs, dem überparteilichen Dachverband der Studierendenschaften in Deutschland. Sie ist für den fzs Mitglied in der Bologna Follow-up Group zu sozialer Dimension und in der nationalen Arbeitsgruppe Bologna. Außerdem vertritt sie den fzs als Mitglied des Ausschusses Internationales regelmäßig bei der European Students‘ Union. Carlotta studiert Politikwissenschaft und Sustanability Governance in Lüneburg.