Naturverhältnisse feministisch denken

Anforderungen an einen aktuellen Ökofeminismus

Die Klimakrise hat geschlechterspezifische Aspekte, sowohl hinsichtlich der Verantwortlichkeiten für die Ursachen als auch mit Blick auf die zu bewältigenden Folgen. In der Auseinandersetzung mit der herrschenden Umweltpolitik hat sich schon früh eine feministische Strömung entfaltet, die diese Fragen besonders in den Blick nimmt. Die aktuelle Problematik der Klimakrise bedarf dringend entsprechender Impulse aus ökofeministischer Perspektive, finden Mandy Gratz und Anja Zürn.

Die Folgen des Klimawandels sind vergeschlechtlicht. Die erforderlichen Anpassungen an die durch den Klimawandel ausgelösten massiven Veränderungen der Umwelt gehen global betrachtet zu Lasten von Frauen wie auch die unmittelbaren Auswirkungen auf marginalisierte Gruppen. In Gesellschaften, die von sozioökonomischer Ungleichheit, unterschiedlichen Machtverhältnissen und (wirtschaftlichen) Abhängigkeiten geprägt sind, sind Frauen aus strukturellen Gründen besonders vulnerabel. Global betrachtet kann der Gender/Klima-Nexus für alle Teile der Welt attestiert werden. Während in den USA aufgrund intersektional verwobener Diskriminierungsformen Frauen stärker von den Folgen von Naturkatastrophen wie dem Hurrikan "Katrina" betroffen sind1, wirken sich Dürren, Überschwemmungen oder der ansteigende Meeresspiegel im globalen Süden unter anderem in den Bereichen Landwirtschaft und Versorgung insbesondere auf Frauen aus, da diese primär für diese Lebensbereiche verantwortlich gemacht werden. Eindrückliche Beispiele aus Indien oder Tansania2 verdeutlichen die explizite Vulnerabilität in den Bereichen Arbeitsteilung und Ressourcenzugang. Im Süden Indiens können häufigere Dürren Mangelernährung hervorrufen (die oft die weiblichen Familienmitglieder als Erste betrifft), außerdem bricht das Familieneinkommen weg und führt mit der Zeit zu vermehrter, vorwiegend männlicher Arbeitsmigration in die Städte3, die die Situation vor Ort zusätzlich erschweren kann. Auch sind Frauen nach Naturkatastrophen häufiger von sexualisierter Gewalt betroffen.4

Dass die Beispiele vergeschlechtlichter Klimafolgen häufig auf den globalen Süden rekurrieren, liegt nicht zuletzt in der zusätzlichen strukturellen Marginalisierung in Bezug auf die global wirkende kapitalistische Wirtschaftsweise und deren Entwicklungspolitiken. Ökofeministisches Denken war daher nicht nur in seiner Hochphase, also in den 1980er Jahren, u.a. vertreten durch Vandana Shiva, eng mit Development-Diskursen verknüpft, sondern ist es bis heute. Diese Diskurse waren zunächst von einem modernisierungsfreundlichen Blick bezüglich der Integration von Frauen in die Entwicklungsprozesse im Rahmen der "Women in Development" (WID)-Debatte gekennzeichnet. Parallel dazu konzeptionalisiert der "Women and Development" (WAD)-Ansatz das Verhältnis von Frauen und Entwicklung ökonomiekritisch, gleichwohl wurden Frauen innerhalb dieses Konzepts beinahe ausschließlich als besonders vulnerabel oder tugendhaft im Sinne der Umweltfreundlichkeit gedacht, was durchaus problematisch ist.5 Erst die Perspektive "Gender and Development" (GAD), ermöglicht es die Geschlechterverhältnisse als solche zu benennen und zu kritisieren, wodurch ein Handlungsraum, beispielsweise mittels Gendermainstreaming eröffnet wird.6

Neuere ökofeministische Strömungen stellen die soziale Konstruktion von Gender in den Fokus ihrer Analysen. Auf den vielfältigen Essentialismusvorwurf reagierend, entwickelte sich ökofeministisches Denken weiter, wenngleich spätestens seit den 1990er Jahren und dem Einsetzen "postmoderner" feministischer Theoriebildung der klassische Ökofeminismus in einer Nische verschwand.7 Da der Essentialismusvorwurf gegenwärtig meist entkräftet oder konstruktiv gewendet wird, wenden sich ökofeministische Theoriedebatten und Analysen zunehmend den Fragen nach gendergerechter Transformation, klimapolitischen Mechanismen sowie Strukturen und den notwendigen Genderperspektiven in der globalen Klimapolitik zu. Aufgrund der Auflösung der essentialisierenden Verbindung von Weiblichkeit und Natur tritt außerdem die Frage nach dem Mensch-Natur-Verhältnis und der damit verbundenen Verantwortung auf den Plan. Wie kann vor diesem Hintergrund die Theorieentwicklung nachgezeichnet und verstanden werden, welche Bedeutung haben die Anfänge des Ökofeminismus für die aktuellen Fragen des Umgangs mit dem Klimawandel, die Klimagerechtigkeit sowie eine notwendige Transformation des globalen wirtschaftlichen Systems?

Die Anfänge ökofeministischer Theoriebildung

Neben Developmentdebatten ist und war feministische Theoriebildung für die Entwicklung des Ökofeminismus ausschlaggebend. In dieser Gemengelage dominierten zunächst verschiedene Überlegungen, die die Kategorie Geschlecht essentialistisch betrachteten, also als etwas, das gesellschaftlichen Sozialisierungsprozessen vorgängig ist. Françoise d‘Eaubonne8 stellt 1975 in ihrem Buch mit dem vielsagenden Titel Feminismus oder Tod Naturzerstörung und Überbevölkerung als die zwei zentralen Probleme der Zeit heraus und führt diese auf männliche Herrschaft, Wirtschaftsweise und Gesellschaftsorganisation zurück. Allein die Frauen und der Feminismus sind ihrer Analyse zufolge in der Lage, den Tod der Menschheit und der Natur zu unterbinden. Dabei fußt die Macht der Frauen auf ihrer Reproduktionsfähigkeit bzw. ihrer willentlichen - und medizinisch unterstützen - Kontrolle eben dieser. Wenn die Frauen vollumfänglich Kontrolle über ihre Körper besitzen, kann der Rest der männlichen Macht angegriffen und damit der Naturzerstörung Einhalt geboten werden, so d‘Eaubonne. Andere Autorinnen, die dem kulturellen Differenzfeminismus zugeordnet werden können, verbinden Weiblichkeit deutlich expliziter mit Natur und stellen ihr die Ineinssetzung von Männlichkeit mit Kultur gegenüber. In einer solchen Theoriebildung liegen sowohl die Naturalisierung von Fürsorglichkeit und Versorgungsarbeit von Frauen also auch die Folgerung, dass Frauen eine besondere Verantwortung und Befähigung für den Erhalt der Natur tragen, nahe. Aufgrund der Essentialisierung von Geschlecht fallen in diesen Analysen Ökonomie und Kolonialismus zwar nicht notwendigerweise unter den Tisch, werden aber häufig nur nachrangig betrachtet. Wenngleich es gerechtfertigt ist, festzustellen, dass das Verhältnis zwischen Frauen bzw. Weiblichkeit und Natur ein besonderes ist, ist dessen Herleitung verkürzt. Gerade diese Auseinandersetzung durch andere Ökofeministinnen wie Donna Haraway9 oder Bina Agarwal10 führten und führen zur Weiterentwicklung des ökofeministischen Denkens und helfen heute die zeitweise aus den Augen verlorene Interdependenz von Entwicklung, Klima und Gender zu erfassen und dekonstruieren.

Zur Bedeutung globaler Arbeitsteilung

Diese Zusammenhänge bereiteten bereits Vandana Shiva und Maria Mies auf, indem sie sich insbesondere der globalen Arbeitsteilung widmeten. Maria Mies11 arbeitet mit dem Ansatz der Hausfrauisierung den Zusammenhang zwischen globaler und vergeschlechtlichter Arbeitsteilung in Folge des Kolonialismus heraus. Ausgehend von der Kolonialisierung im 16. Jahrhundert beobachtet Mies nicht allein die gewaltsame Aufteilung von Territorien unter den Kolonialmächten des globalen Nordens12, meist begleitet von einer brutalen Bekämpfung von Widerständen, sondern ebenfalls den Beginn einer globalen Arbeitsteilung, die bis zum heutigen Tage besteht. Trotz einiger Veränderungen, auf die wir im Folgenden eingehen werden, stellt sie fest, dass seither die Zentren im globalen Norden das Gros des ökonomischen Kapitals innerhalb dieser offensichtlich ungleichen Arbeitsteilung akkumulieren. Dieses vertikale Verhältnis haben die Kolonialmächte durch radikale Verdinglichung in Form von Naturausbeutung, Entmenschlichung, Versklavung und Völkermord erzwungen.

Bis Mitte des 20. Jahrhunderts wurden vor allem Rohstoffe in den Kolonien gewonnen und die Wertschöpfung (Verarbeitung, Warenproduktion und -verkauf) fand in den Industriezonen des globalen Nordens statt. In den 1970ern kommt es im Zusammenhang mit der sich abzeichnenden Rezession zu einer Veränderung dieser globalen Arbeitsteilung: Die arbeits- und kostenintensiven Teile der Rohstoffverarbeitung und Warenproduktion wurden in die (ehemaligen) Kolonien bzw. die Peripherien verlagert und die Landwirtschaft mit dem Ziel des Nahrungsmittelexports in die Zentren ausgebaut. Das Nord-Süd-Verhältnis ist nun also auch durch ein Produktion-Konsum-Verhältnis geprägt, so dass im Süden produziert wird, was im Norden, aber nicht notwendigerweise im Süden, konsumiert werden kann. Eine solche Umordnung der globalen Arbeitsteilung ist nur möglich, wenn in der Produktion auf die billigsten und fügsamsten Arbeitskräfte zurückgegriffen werden kann. Ebenso wichtig ist es im Norden einen Absatzmarkt für die im Süden hergestellten Produkte zu schaffen. Mies‘ These ist, dass zur Erfüllung beider Bedingungen Frauen mobilisiert werden müssen.

Frauen arbeiten im globalen Süden in allen exportorientierten Wirtschaftszweigen und gerade in der Landwirtschaft häufig auch als Tagelöhnerinnen oder unbezahlt. Die Arbeit von Frauen wird Mies zufolge schlechter entlohnt, weil sie nicht als Lohn- sondern als Hausarbeit klassifiziert wird, und zwar auch, wenn sie in der Rohstoffverarbeitung oder der Warenproduktion tätig und die Hauptverdienerinnen ihres Haushalts sind. Als Hausfrauen sind sie für die verlagerten Produktionsstätten und die Landwirtschaft besonders interessant, da sie isoliert und nicht Gegenstand der Mobilisierung von Gewerkschaften sind. Sich zu organisieren und für eine Verbesserung ihrer Lebensbedingungen zu streiten, ist für sie demnach nur erschwert möglich. Den Entwicklungsprogrammen der 1970/80er attestiert Mies, dass sie diese Hausfrauisierung der Arbeiterin im globalen Süden weiter vorantreiben, indem sie das Modell der Kernfamilie und die Hausfrauenehe als Zeichen des Fortschritts propagieren. Außerdem drängen sie die Frauen aus der Subsistenzwirtschaft und der Herstellung von Gegenständen des eigenen alltäglichen Bedarfs in die markt- bzw. exportorientierte Produktion, so dass diese (im Sinne der Entwicklung) nicht mehr für ihre eigene Gemeinschaft arbeiten, sondern ihre Arbeitskraft gegen eine Entlohnung verkaufen, die nicht ausreicht, um selbstständig einen Haushalt zu führen. Jedoch entspricht die Hausfrauenehe und die daran gebundene Kernfamilie oftmals nicht der Lebensrealität der Frauen, und stellt aufgrund von Arbeitsmigration auch kein Modell dar, das für sie erreichbar ist.

Export der Naturzerstörung in den globalen Süden

Die Marx’sche Definition von Arbeit als Prozess zwischen Mensch und Natur gewinnt im Hinblick auf die Verlagerung der arbeits- und kostenintensiven Industrie in den globalen Süden an Bedeutung. Denn besagte Produktionszweige sind nicht allein arbeits- und kosten-, sondern ebenfalls besonders emissionsintensiv: Die Verschiebung von diesen Teilen industrieller Warenproduktion sowie der Agrarwirtschaft, beispielsweise in Form von groß angelegten Monokulturen, trägt zur zunehmenden Naturzerstörung im globalen Süden bei. Die partielle Produktionsverlagerung des globalen Nordens beschleunigt die Umweltzerstörung im globalen Süden immens, da einerseits Land gewonnen werden muss, um entsprechende Produktionsstätten zu schaffen und andererseits Umweltauflagen für Konzerne weniger streng ausfallen als in den meisten Staaten des globalen Nordens.13 Ein ähnliches Bild zeichnet sich im Bereich der Agrarwirtschaft ab: Während fruchtbare Böden vor allem durch Rodungen gewonnen werden, führen Monokulturen und Überdüngung zu zusätzlichen Umweltbelastungen. Der Verlust von Lebensräumen sowie schlechte Arbeitsbedingungen - sei es zur Produktion von für den Export bestimmten oder für den eigenen Bedarf hergestellten Gütern - betrifft selbstredend besonders vulnerable Gruppen. Daher sind Fragen der globalen Klimagerechtigkeit im Rahmen ökofeministischen Denkens besonders virulent. Dabei ist die Untersuchung verschiedener sozial hergestellter Dualismen hilfreich, wie nachfolgend aufgezeigt wird.

Wie Dualismen das Denken strukturieren

Val Plumwood14 kritisiert die essentialistische Ineinssetzung des frühen Ökofeminismus‘ von Natur und Weiblichkeit und zeigt, inwiefern Dualismen Gesellschaft und Welt aus der Perspektive von Herrschaft strukturieren. Die westliche Vorstellung vom Mensch/Natur-Verhältnis ist eine dualistische und kann nur unter Berücksichtigung anderer bereits existenter Dualismen im westlichen Herrschaftsmodell verstanden werden. Hierbei stellt Plumwood mit Verweis auf Maria Mies fest, dass Dualismen Artefakte der historischen Entwicklung von Akkumulationsprozessen und institutionalisierte Herrschaftsverhältnisse sind.

Ein Dualismus (z.B. Mann/Frau, Kultur/Natur, Vernunft/Gefühl) stellt nicht allein ein horizontales Verhältnis zwischen den zwei Begriffen, die in ihm enthalten sind, her, sondern auch ein vertikales, das die ›Oberseite‹ mit den ›Oberseiten‹ der anderen Dualismen verbindet (Mann/Kultur/Vernunft) und die ›Unterseite‹ mit den ›Unterseiten‹ der anderen Dualismen (Frau/Natur/Gefühl). Die Trennlinie zwischen Vernunft und Natur verläuft durch die Kernkonzepte westlichen Denkens, so dass die Konzepte auf der oberen Seite im Zeichen der Vernunft und die auf der unteren Seite in jenem der Natur stehen. Dualismen stellen darüber hinaus einen konzeptuellen Rahmen zur Verfügung, der die Welt zweiteilt, wo sie gemeinsam verhandelt werden könnte. Dabei schaffen Dualismen keine neuen Differenzen, sondern nutzen bestehende Differenzen aus, um Machtgefälle zu etablieren und zu legitimieren.

Anforderungen an einen aktuellen Ökofeminismus

Ein Ökofeminismus, der weiterhin auf essentialisierende Zuschreibungen in Bezug auf Geschlecht besteht, muss sich die Kritik gefallen lassen, in einem Weltverständnis gefangen zu sein, das Teil des Problems und nicht der Lösung ist. Damit soll nicht gesagt werden, dass bestimmte Zuschreibungen keinen Realitätsbezug hätten. So ist es kaum von der Hand zu weisen, dass es eine globale und vergeschlechtlichte Arbeitsteilung gibt. Diese Arbeitsteilung liegt allerdings nicht im Wesen der Arbeiter*innen begründet, sondern die Gründe hierfür sind in den globalen Produktions- und Geschlechterverhältnissen zu suchen, die sozial hergestellt sind. Ebenso ist es nicht zu leugnen, dass in den Peripherien klimaschädliche (Agrar-)Industrie angesiedelt wurde. Aber auch hier ist der Grund nicht isoliert in der Peripherie zu suchen, sondern in den globalen Produktions- und Geschlechterverhältnissen. Dem Essentialismus früher ökofeministischer Ansätze gegenüber steht ein strategischer Essentialismus, wie ihn Spivak15 vorschlägt, der sich zeitweise essentialisierende Zuschreibungen zunutze macht, um die politischen Ziele der entsprechenden Gruppe zu verfolgen, sich aber zugleich seiner Konstruiertheit bewusst ist und diese herausstellt.

Ein aktueller Ökofeminismus muss sich einerseits der historischen Kontingenz dieser Verhältnisse bewusst sein, um die Ursachen und Verdrängungseffekte akuter Naturzerstörung und Klimakatastrophen verstehen und dechiffrieren zu können. Andererseits kann ein ökofeministisch-historisches Bewusstsein, das sich auch die verschiedenen feministischen Denktraditionen vor Augen führt, zur Entkräftung des Essentialismusvorwurfs beitragen. Denn wenn dieser - heute beinahe langweilige - immer wieder vorgebrachte Einwand gegen ökofeministisches Denken entkräftet werden kann, so bieten die verschiedenen Strömungen und Debatten ein durchaus stattliches, freilich auch weiter diskutierbares und weiterzuentwickelndes Instrumentarium zur Analyse aktueller Fragen der Umwelt- und Klimazerstörung sowie des Mensch-Natur-Verhältnisses. Denn die frühen Beiträge des Ökofeminismus haben den Grundstein gelegt, um die globalen Verstrickungen von Patriarchat, Kapitalismus und Kolonialismus und ihre Auswirkungen in ihrer Vielschichtigkeit zu entwirren.

Die gegenwärtigen und sich ankündigenden Verhältnisse bedürfen einer Theorie und Praxis, die der Verantwortung für eine sich beständig transformierende Welt gewachsen sind. Ein Ökofeminismus, der die Produktions-, Geschlechter- und Naturverhältnisse dekolonisierend in den Blick nimmt, stellt einen Ausgangspunkt für ein Projekt dar, das ein verantwortungsvolles In-der-Welt-Sein ermöglichen kann. Die Debatten um globale Klimagerechtigkeit und Klimagovernance bedürfen dringend Überlegungen und Analysen, die sich von einem menschenzentrierten Umweltbegriff und somit Weltverständnis lösen.16 Ökofeministisches Denken und Forschen muss also wieder in die breite Klimadebatte Einzug finden, um diesbezügliche Entscheidungsprozesse und Entwicklungen mit all ihren Implikationen hinterfragen und problematisieren zu können. Denn das gute Leben für alle ist auf dieser Welt nur zu haben, wenn diese Welt Bestandteil der Debatte wird.

Anmerkungen

1) Emmanuel David / Elaine Enarson (Hg.) 2012: The Women of Katrina: How Gender, Race, and Class Matter in an American Disaster, Nashville.

2) Valerie Nelson / Tanya Stathers 2009: "Resilience, power, culture, and climate: a case study from semi-arid Tanzania, and new research directions", in: Gender and Development, 17,1: 81-94.

3) Sibyl Nelson / Yianna Lambrou 2010: "Gender Dimensions, Climate Change and Food Security of Farmers in Andhra Pradesh, India", in: Irene Dankelman (Hg.): Gender and Climate Change, London.

4) Greta Gaard 2015: "Ecofeminism and climate change", in: Women‘s Studies International Forum, 49: 23.

5) Seema Arora-Jonsson 2011: "Virtue and vulnerability: Discourses on women, gender and climate change", in: Global Environmental Change, 21,2: 745.

6) Rirhandu Mageza-Barthel 2020: "Afrika und China: Eine vielfach verwobene Geschichte", in: Feministische Studien, 38,1: 96.

7) Barbara Holland-Cunz 2014: Die Natur der Neuzeit: Eine feministische Einführung, Opladen: 126ff.

8) Françoise d‘Eaubonne 1975: Feminismus oder Tod, München.

9) Donna Haraway 1988: "Situated Knowledges: The Science Question in Feminism and the Privilege of Partial Perspective" in: Feminist Studies, 14,3: 575-599; dies. 2008: When Species Meet, Minneapolis & London.

10) Bina Agarwal 1992: "The Gender and Environment Debate: Lessons from India", in: Feminist Studies, 18,1: 119-158.

11) Maria Mies 1986: Patriarchy and Accumulation on a World Scale: Women in the International Division of Labour, London.

12) Greta Gaard 1997: "Toward a Queer Ecofeminism", in: Hypatia 12,1: 114-137.

13) Clara Brandi 2017: "Handel und Umweltschutz - Chancen und Risiken". Discussion paper 22/2017. Deutsches Institut für Entwicklungspolitik, Bonn.

14) Val Plumwood 1993: Feminism and the Mastery of Nature, Routledge.

15) Gayatri Chakravorty Spivak 1988: "Subaltern Studies. Deconstructing Historiography", in: Ranajit Guha / Gayatri Chakravorty Spivak. (Hg.): Selected Subaltern studies, New York: 3-32.

16) Karen Barad 2007: Meeting the Universe Halfway. Quantum Physics and the Entanglement of Matter and Meaning, Durham & London.

Mandy Gratz studiert an der Universität Frankfurt a.M. Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft und Soziologie. Sie beschäftigt sich mit Verfertigungen von Verlust und politischer Trauer. Weiterhin ist sie als studentische Hilfskraft am Cornelia Goethe Centrum für Frauenstudien und die Erforschung der Geschlechterverhältnisse tätig und koordiniert im freien zusammenschluss von student*innenschaften die bundesweite feministische Kampagne gesellschaft*macht*geschlecht, deren diesjähriges Thema Klimagerechtigkeit ist. Anja Zürn ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Europaforschung und Internationale Beziehungen der Universität Würzburg. In ihrer Dissertation beschäftigt sie sich mit den Klimadiskursen Indiens und der EU in Bezug auf Genderaspekte. Seit 2019 ist sie Mitglied des BdWi-Vorstands.