Kapitalismus in futurologischer Retrospektive

Zukunft unter dem Zwang von Gesetzmäßigkeit, kulturellen Einflüssen und historischen Zufallsschocks

Die historischen Entwicklungsstufenlehren und Periodisierungen sind für futurologische Einschätzungen unbrauchbar (geworden), weil sie zu pauschal und eurozentristisch konstruiert sind.

So muss die lange Zeit populäre Stufung in Früh-, Hoch- und Spätkapitalismus mit Blick auf die als Globalisierung bezeichnete weltweite Ausdehnung kapitalistischer Produktionsverhältnisse verworfen werden. Sachgerechter erscheint es, auf einzelne Veränderungen in den bestehenden kapitalistischen Produktionsverhältnissen zu achten und sie danach zu unterscheiden, ob es sich um grundlegende Trends handelt, die in die Zukunft reichen, oder um kurzfristige, vorübergehende Erscheinungen aufgrund besonderer (zufälliger) Einflussfaktoren. Auf zwei Trendphä-nomene, die wegen ihrer Langfristigkeit hervorzuheben sind, sei schon hier hingewiesen. Erstens existieren gegenwärtig verschiedene Versionen kapitalistischer Produktionsverhältnisse - die so genannten "cultures of capitalism" -, was keineswegs seit Beginn der industriekapitalistischen Entwicklung der Fall gewesen war. Dies legt die These nahe, dass künftig eine weitere Auffächerung in verschiedene Versionen (Kulturen) des Kapitalismus zu erwarten ist und dass sich zudem nicht alle Versionen als überlebensfähig erweisen werden. Zweitens zeichnet sich eine wachsende Verschiedenheit ab zwischen den alten kapitalistischen Ökonomien in Europa, Amerika und in den vom euroamerikanischen "Westkapitalismus" dominierten bzw. geprägten Gesellschaften einerseits und andererseits verschiedenen jüngeren kapitalistischen Ökonomien, insbesondere Ostasiens, die nicht (mehr) von den westkapitalistischen Mächten beherrscht werden, was sich u.a. an der schwindenden bzw. von Anfang an vermiedenen Abhängigkeit vom Internationalen Währungsfonds und der Weltbankgruppe zeigt. Zu Recht treten China und generell die Länder des "konfuzianischen" Kulturkreises ins Bewusstsein, aber auch Indien und die islamischen Länder entziehen sich mehr und mehr dem westkapitalistischen Einfluss.
Gegenwärtig konzentriert sich die globale Wertschöpfung zwar noch zu etwa vier Fünftel auf die westkapitalistische Hemisphäre, wo nur ein knappes Fünf-tel der Weltbevölkerung lebt. Aber gerade diese extreme Ungleichverteilung der globalen Wertschöpfung provoziert die zunehmende Destabilisierung in den internationalen Beziehungen, die gegen den Westkapitalismus läuft. His-torisch befindet er sich längst in der Defensive, was ihn zu irrationalen Mili-tärinterventionen treibt und die Gefahr erhöht, dass diese bellizistischen Akti-onen zu einem großen Krieg eskalieren. Die machtpolitische Illusion, der Westkapitalismus könnte, ja müsste mit einem "befreienden" Gegenschlag seine fünfhundertjährige Vormachtstellung in der Welt behaupten, bestimmt wohl nicht nur die außenpolitische Weltanschauung der Neokonservativen in den USA, sondern gehört zumindest zu den Hintergedanken auch des west-kapitalistischen Fundamentalismus. Die konservativen US-Regierungen haben weltweit nicht nur das Ansehen ihres Landes abgewirtschaftet, sondern ihre Außenpolitik provoziert hasserfüllte Reaktionen; die US-Position im UNO-Sicherheitsrat ist geschwächt, und in entscheidenden Zukunftsfragen der Menschheit (Klimapolitik) haben sich die USA isoliert. Seine ökonomischen Lasten kann das Land seit längerem nicht mehr aus eigener Wirtschaftskraft tragen, und die harte Version des US-Kapitalismus ist selbst auf dem ameri-kanischen Kontinent nicht mehr flächendeckend durchzusetzen. Die Hegemo-nialmacht des Westkapitalismus "überzeugt" fast nur noch durch militärische Stärke, und gerade daraus erwächst das steigende Risiko für den Weltfrieden. Diese düstere Beurteilung der bisherigen US-Politik bedarf jedoch insofern der Relativierung, als die vorstehend skizzierte Problematik von breiten Schichten der US-Bevölkerung gesehen wird und das politische System der USA immer wieder einflusswirksame Gegenkräfte und Korrekturen zum pro-nonciert neokonservativen Kurs hervorgebracht hat. Es liegt nicht im wohl verstandenen Interesse der USA und des US-Kapitalismus, kurzfristiger mili-tärischer Erfolge halber eine Lawine von Kollateralschäden auszulösen, die letztlich auch ihre Urheber mit nach unten reißen.

Versionen des Westkapitalismus

Für die Zukunftseinschätzung ist es von nicht zu überschätzender Bedeutung, ob kapitalistische Produktionsverhältnisse überall, wo immer sie installiert wurden und noch werden, den gleichen Typus zeigen und allenfalls marginale Abweichungen auftreten, oder ob eben verschiedene Versionen existieren. Ei-ne eingrenzende Datierung und eine Analyse der Ursachen der von uns wahr-genommenen Koexistenz unterschiedlicher Versionen sollen hier nicht erfol-gen. Diese geschichtswissenschaftliche Aufgabe wäre auch nur von neben-sächlicher Relevanz für unser Thema. Es mag der Hinweis genügen, dass die Große Depression der 1930er Jahre und der Zweite Weltkrieg bzw. sein Ende den infrage kommenden Zeitraum umreißen, in dem sich neue Versionen des Kapitalismus herauszubilden begannen. Vordringlich ist hingegen, beispiel-haft einen empirischen Beleg für die Behauptung anzubieten, dass verschie-dene Versionen des Kapitalismus existieren. Um die Sache stenographisch auf den Betriff zu bringen, werden wir zwischen "harten" und "weichen" Versio-nen unterscheiden. Ein jeweiliges Länderbeispiel geben die USA und Schwe-den. Die harte Version stellt den "eigentlichen" Kapitalismus, seine reine Ver-sion, dar. Harte und weiche Version stehen in asymmetrischem Verhältnis. Die "Aufweichung" ergab sich erst aus den Erfolgen der sozialen Bewe-gung(en), kann also als Terraingewinn im Klassenkampf charakterisiert wer-den. Die historisch mögliche Abmilderung des Kapitalismus durch seine anta-gonistischen Gegenkräfte bleibt reversibel; sie ist ständig von Roll-back-Versuchen des harten Kapitalismus bedroht. Wir haben das während der ver-gangenen dreißig Jahre beobachten können, als die wohlfahrtsstaatlichen Fort-schritte zu großen Teilen wieder verloren gingen. Zur empirischen Veran-schaulichung der Unterschiedlichkeiten zwischen weichem und hartem Kapita-lismus verschiedener Gesellschaften greifen wir hier nur einen, allerdings sehr aussagekräftigen, Symptomkomplex heraus, nämlich die Einkommensvertei-lung. Der gravierende Abstand zwischen den kapitalistischen USA und den ka-pitalistischen europäischen Volkswirtschaften hat weder Zufallscharakter noch handelt es sich um ein bloßes Oberflächenphänomen. Denn die Verteilungsfrage betrifft einen zentralen Konfliktbereich aller Klassengesellschaften, insbesonde-re der reichen kapitalistischen, da es dort - anders als in den vorkapitalistischen Armutsökonomien - sehr viel zu verteilen gibt.
Kapitalistische Produktionsverhältnisse, so ist als empirischer Befund zu konstatieren, werden von der großen Mehrheit akzeptiert, wenn den in der je-weiligen Gesellschaft vorherrschenden Gerechtigkeitsvorstellungen, insbe-sondere bezüglich Verteilungsgerechtigkeit, entsprochen wird. Es lebt sich recht angenehm im Kapitalismus, sofern der Einzelne bzw. der einzelne Haushalt über ein "ausreichendes" Einkommen verfügt. Was als "ausrei-chend" empfunden wird und was als "sozial gerecht" gilt, steht zwar unter dem Einfluss ideologischer Vorgaben, aber - wie noch kurz erläutert wird - die gesellschaftliche Akzeptanz der jeweiligen ideologischen Vorgaben selbst hängt in erheblichem Maße von den vorherrschenden kulturellen bzw. menta-len Grundeinstellungen der Gesellschaft ab. In Letzteren schlagen sich lang-fristig wirksame historische Einflüsse nieder. Von den mentalen Grundhaltun-gen einer Gemeinschaft her erklärt sich u. E. auch, warum kapitalistische Ge-sellschaften mehr oder weniger dazu neigen, harte Versionen aufzuweichen bzw. an ihnen festzuhalten, so dass auch der demokratische Wechsel von Re-gierungen mit recht verschiedenen Programmatiken in der Regel keine grund-legende, langfristige Richtungsänderung nach sich zieht.

Tabelle: Vier-Länder-Vergleich der Einkommensverteilung
Rang
HDI Land Einkom-mensanteil der ärmsten 10 Prozent Gini-Koeffizient Reichste 10 Prozent zu ärmsten 10 Prozent Reichste 20 Prozent zu ärmsten 20 Prozent
6 Schweden 3,6 25,0 6,2 4,0
8 Japan 4,8 24,9 4,5 3,4
12 USA 1,9 40,8 15,9 8,4
22 Deutschland 3,2 28,3 6,9 4,3
HDI = Human development index (Index der menschlichen Entwicklung); Quelle: HDR, 2007/2008, S. 335.

Im internationalen Vergleich weisen die mitteleuropäischen Länder eine deut-lich ausgeglichenere Verteilungssituation auf als die USA. (Die lateinameri-kanischen Schwellenländer sowie China und Indien werden hier nicht betrach-tet). Die geringsten Verteilungsdiskrepanzen finden sich in den skandinavi-schen Gesellschaften. Die skandinavischen Wohlfahrtsstaaten zeichnen sich aber auch durch ihre relativ starke Zukunftsorientierung aus, wie nicht zuletzt die internationale Spitzenstellung bei den Bildungs- und Ausbildungsinvestitio-nen belegt (Zinn, 2007c; Heintze, 2005). Auffällig sind aber auch die niedri-gen Werte der Verteilungsungleichheit in Japan. Hierzu passt, dass japanische Spitzenmanager im Allgemeinen nicht viel mehr als das zwanzigfache Ein-kommen in Relation zu den einfachen Arbeitskräften ihrer Unternehmen ver-dienen (HB, 224/2006) und dass es in Japan völlig unüblich ist, Trinkgeld zu geben. Dass der japanische Kapitalismus kein "richtiger" sei, wird wohl nie-mand behaupten; ob er eine harte oder weiche Version darstellt mag hier offen bleiben. Doch wie lassen sich solche "Ausreißer" der kapitalistischen Vertei-lungsnormalität erklären? Eine plausible Antwort wird ohne Rückgriffe auf kulturelle bzw. mentale, d. h. geistig-moralische Unterschiede nicht zu geben sein (Zinn, 2006 und 2007a).
Die vorstehende Tabelle gibt nur eine Momentaufnahme. Während der ver-gangenen zwei bis drei Jahrzehnte wurde in den meisten alten und allen neuen kapitalistischen Ländern die Verteilungsungleichheit vergrößert - in etlichen Fällen in dramatischem Ausmaß. Diese Veränderungen folgten der durch die Wachstumskrise der 1970er Jahre ausgelösten wirtschafts- und gesellschafts-politischen Wende, die vom Neoliberalismus lange vorbereitet worden war (Wal-pen, 2004) und dem harten Kapitalismus die erstaunlich erfolgreiche "Gegenrevo-lution" ermöglichte (Klein, 2007). Die Wiederkehr frühkapitalistischer Phänome-ne - unter neuen Namen - fällt in diese Periode: working poor, Prekariat, gesell-schaftliche Exklusion, Zwei-Drittel-Gesellschaft usw. Es steht außer Zweifel, dass die aktuelle Entwicklung zugunsten des harten Kapitalismus verläuft, aber eine Extrapolation stellt u. E. einen chronozentristischen Fehlschluss dar, d. h., dass der gerade vorherrschende "Zeitgeist" historisch übergewichtet wird. Der Vergleich zwischen Europa und den USA zeigt deutlich, dass trotz des politischen Terrain-gewinns des Neoliberalismus weder die Grundstruktur der europäischen Wohl-fahrtsstaaten zertrümmert wurde, noch stabile politische Mehrheiten für einen sol-che Kurs entstanden sind.

Zur Lebenserwartung des harten Kapitalismus

Der harte Kapitalismus in den USA überwog in der bisherigen Geschichte dieser Nation, aber es gab auch Phasen der Aufweichung - während des New Deal und der Amtszeit von Präsident Lyndon B. Johnson. Bekanntlich leitete die Wachstumskrise der 1970er Jahre eine Trendwende derart ein, dass die Regierungen der meisten westkapitalistischen Länder sich dem in den USA und Großbritannien durchbrechenden Neokonservatismus anschlossen. Seit-dem vollzog sich die Abkehr von der weichen Kapitalismusversion der wohl-fahrtsstaatlichen Nachkriegsära zur härteren Gangart. Verstärkt und verlängert wurde dieser Prozess durch den Zusammenbruch der Sowjetunion. Die neue Virulenz des Klassenantagonismus lässt den in der Entstehungszeit der mo-dernen Demokratien bereits offenkundigen Gegensatz zwischen Kapitalherr-schaft und demokratischer Herrschaft wieder deutlicher hervortreten. Die als Bedrohung kapitalistischer Machtposition wahrgenommene Militanz antikapi-talistischer Kräfte löste repressive Reaktionen aus. Grund- und Bürgerrechte erfahren Einschränkungen durch den neuen Überwachungsstaat - nicht erst seit dem 11. September (Garland, 2001; zur deutschen Situation: Albrecht, 2007; Sack, 2007). Die Feindbild-Konstruktionen wurden verschärft und legi-timieren sich mit Erfordernissen des Kampfes gegen den Terrorismus. Eine Extrapolation dieser bis zur militärischen und Folter anwendenden Gewalt-samkeit in der Verteidigung des Westkapitalismus gelangt zu einem Zukunfts-szenario, das die innenpolitische Entwicklung kapitalistischer Länder in Rich-tung Faschismus treibt und international das Risiko eines neuen Weltkriegs steigert. Diese alarmistisch überzogene Einschätzung verliert durch gegenläu-fige Tendenzen erheblich an prognostischer Plausibilität. Die innenpolitischen Widerstände in den alten kapitalistischen Demokratien gegen eine Fortset-zung, gar Forcierung der neoliberalen Gegenrevolution wachsen, es ist eine Rückkehr zur interventionistischen Beschäftigungspolitik Keynesscher Prove-nienz absehbar; teils aus besserer Einsicht in die Ursachen der Massenarbeits-losigkeit und Kenntnisnahme problemgerechter Alternativen, teils als Reakti-on auf das Ausgreifen der jungen kapitalistischen (Schwellen)Länder auf die westkapitalistischen Volkswirtschaften. Die Rückkehr zum gesamtwirtschaft-lichen Interventionismus wird auch (wieder) eine rationale Einstellung zu den Vorteilen und der Notwendigkeit makroökonomischer Planung zeitigen (Zinn, 2007b), zumal planvolle gesamtwirtschaftliche Vorgaben unabdingbar sein werden, um die Umwelt- und Ressourcenprobleme zu lösen und die Absen-kung des durchschnittlichen Lebensstandards, die von den "natürlichen Gren-zen des Wachstums" erzwungen wird, sozial verträglich zu gestalten.
Der Aufstieg kapitalistischer Wachstumsökonomien außerhalb der westkapi-talistischen Staatengemeinschaft, die partielle Sozialdemokratisierung in La-teinamerika - etwa Brasiliens - und dem wenn auch noch sehr löchrigen Mo-saik anti-kapitalistischer Regime in der Südhälfte des amerikanischen Konti-nents sowie die Brüchigkeit neokonservativer Regierungsmehrheiten in Euro-pa mindern in ihrem Kumulationseffekt das Risiko, dass der von den US-Neokonservativen gesteuerte weltpolitische Katastrophenkurs anhält. Einzel-ne, relativ kleine Länder konnten sich die USA in der Vergangenheit - wie in Lateinamerika geschehen - gefügig machen, wobei keine Skrupel bestanden, Faschismus und Folter für den harten Kapitalismus von "GodÂ’s own country" zu instrumentalisieren. Die Welt hat sich aber seit Nixon, Kissinger, Pinochet & Co rapide verändert, und die atomaren Großmächte China und Indien sind in den Rohstoffstaaten Südamerikas und Afrikas aktiv geworden. Die Chan-cen des Westkapitalismus, weiterhin die Erdressourcen und billigen Arbeits-kräfte der Welt auszubeuten und globale Expansionsmöglichkeiten zu nutzen, würden rapide sinken, wenn die USA ihre gefährliche, aber zusehends obsole-ter werdende Machtpolitik im bisherigen Stil fortsetzten. Die innenpolitischen Kräfte der kapitalistischen Demokratien werden sich, solange es bei prinzi-piell demokratischen Entscheidungsmöglichkeiten bleibt, angesichts des Risi-kos einer Weltkatastrophe in einem Maße dagegen mobilisieren (lassen), das den machtpolitischen Irrationalismus der Neokonservativen in die Schranken weist und ihm schließlich das historische Ende bereitet. Die weiche Version des Kapitalismus wird (wieder) Land gewinnen - nicht der Moral wegen, sondern weil das die rationale Option für den Westkapitalismus ist.
Das "alte Europa", das eben nicht nur den modernen Kapitalismus hervor-brachte, sondern auch die Menschenrechte, die moderne Demokratie, den Sozi-al- bzw. Wohlfahrtsstaat und den Sozialismus, bewegte sich nach dem Zweiten Weltkrieg nach links. Diese Entwicklungslinie wurde, wie dargelegt, durch die Wachstumskrise der 1970er Jahre, die folgende Gegenrevolution der Neolibera-len und den Fortfall des sozialpolitischen Katalysators "Systemkonflikt" unter-brochen. Inzwischen dauert die restaurative Phase schon eine Generation lang, und die Erfolglosigkeit des neoliberalistischen Konzepts wurde immer offen-kundiger. Dass "die Linke" in dem notwendigen Revisionsprozess eine ent-scheidende Rolle spielt, ist eine triviale Feststellung. Nicht trivial ist hingegen, wie sie diese Rolle wahrnimmt, - ob sie weiterhin zersplittert bleibt und knappe Energien im Prinzipienstreit verbraucht, oder ob sie sich auf realisierbare Nahziele konzentriert, um ihren Fernzielen näher zu kommen.
Die vorstehende Einschätzung klingt optimistisch. Der wesentliche Vorbehalt ergibt sich aus den prinzipiell nicht vorhersehbaren "Schocks", also Zufallser-eignissen mit schwerwiegenden Folgen. Gelangt beispielsweise ein Psychopath an die Schalthebel der Macht, wiederholen sich traumatisierende Terroranschlä-ge wie der am 11. September, treten panikartige Kurzschlussreaktionen infolge paranoiden Bedrohungswahns auf oder schaukeln sich Narzissmus und volunta-ristische Unbesonnenheit von prominenten Trägern der Macht gegenseitig nach oben, werden solche Fehlentscheidungen und -handlungen hoch wahrscheinlich, die in die Katastrophe führen. Schocks können aber auch progressive Entwick-lungen herbeiführen oder beschleunigen. Das Ende des Ersten Weltkriegs brachte Deutschland die Demokratie, und nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte Westdeutschland eine in seiner Geschichte beispiellose sozialstaatliche Anrei-cherung des unter dem Einfluss der Westmächte restaurierten Kapitalismus.

Neue Merkmale des Gegenwartskapitalismus

Das Material für Zukunftseinschätzungen ergibt sich sowohl aus völlig neuen Erscheinungen als auch aus älteren Prognosen zur langfristigen Entwicklung des Kapitalismus, die von der Wirtschafts- und Sozialgeschichte als zutreffend bes-tätigt wurden. Wir beschränken uns hier auf neuere Erscheinungen die u. E. zu-kunftsrelevant sind. Ältere Langfristprognosen der kapitalistischen Entwick-lung, die sich als realitätsgerecht erwiesen haben - beispielsweise die von Marx hervor gehobenen Bewegungsmuster des Kapitalismus, KeynesÂ’ und Fourastiés Stagnationsprognose (Keynes, 1930, 1937,1943; Fourastié, 1954) oder auch kurze, blitzartige Ausblicke auf die Ressourcen- und Umweltprobleme, die wir der hellsichtigen Voraussicht Einzelner (Wicksell, 1907) verdanken, können hier nicht dargelegt werden. Diese Prognosen belegen aber, dass wesentliche Charakterzüge der kapitalistischen Entwicklung über recht lange Zeiträume hinweg zutreffend prognostiziert wurden.

Vom haftenden Eigentümer-Unternehmer zur haftungsfreien Manager-Klasse

Der traditionelle Kapitalist, d. h. der Eigentümer-Unternehmer, der sein Unter-nehmen gründete, ausbaute und vererbte, war repräsentativ für den Kapitalismus im 19. Jahrhundert. Diese Personalunion von Kapitaleigner und Unternehmens-führer ist nicht mehr repräsentativ für den transnationalen Kapitalismus der Ge-genwart. Der bodenständige Unternehmertyp hatte eine feste emotionale, per-sönliche Bindung an sein Unternehmen, und mit einem Unternehmensbankrott verlor er Vermögen, Prestige und sozialen Rang, was ja nicht heißt, dass er ins Elend absinken musste. Wer Gewinne einstrich, der haftete auch für Verluste. Diese biedermännische Regel kann das Spitzenmanagement transnationaler Konzerne getrost in den Wind schlagen. Die CEOs sind nicht Kapitaleigner im traditionellen Sinn, und ihre Aktienoptionen werden in der Regel noch vor dem Zeitpunkt X, von dem an es mit den Kursen des Unternehmens abwärts geht, versilbert. Es ist ein Wesensmerkmal des Managers, nicht mit eigenem Kapital zu operieren, weshalb er auch für die Risiken, in die er "sein" Unternehmen stürzt, nicht haftet. Es wäre naiv anzunehmen, dass eine solche Konstellation nicht dazu verführte, leichtfertiger zu handeln, dem eigenen Prestigebedürfnis mehr zu ge-horchen als der Furcht vor einem Flop, und auch deshalb ist der gegenwärtige Ka-pitalismus so viel riskanter geworden. Dies gilt insbesondere für den finanzkapita-listischen Bereich, wo in großem Maßstab mit fremden Kapital spekuliert wird. Selbst staatliche Landesbanken sind vor riskanten Managern nicht sicher.
Loyalität und Identifikation des Managers mit dem Unternehmensschicksal sind gekauft und temporär. Seine Motivation gründet im persönlichen Karrie-reinteresse, und gegebenenfalls werden seine Entscheidungen auch von nar-zisstisch gesteigertem Größenwahn getrieben. Spekulatives Verhalten ist bei "angestellten" Managern weit häufiger zu finden als bei den traditionellen Gründern und Selfmade-Men. "Flexibilität" gehört zu den Formaltugenden in der "Kultur des neuen Kapitalismus" (Sennett). Bietet sich einem Manager die bessere Stellung bei der Konkurrenzfirma stehen der Abwerbung keine Skrupel entgegen. Es gilt im Gegenteil als Dummheit und Trägheit, nicht zu wechseln. Söldner, nicht die auf Verfassung und Vaterland vereidigten Wehr-Pflichtigen, füllen die modernen Kampftruppen des Westkapitalismus.

Die Entmachtung der eigentlichen Kapitaleigner

Mit dem Vordringen der Aktiengesellschaften und dem Manager-Kapitalismus wurde die Personalunion von Eigentümer und eigentlichem Machthaber über die Produktionsmittel aufgelöst. Die Kapitaleigner, d. h. die natürlichen Personen, die ihr Geldvermögen rentierlich anlegen, üben faktisch keine Macht mehr aus Sie dürfen allenfalls auf Hauptversammlungen schwad-ronieren, wo in der Regel die Vorlagen des Managements gut geheißen werden. Aus Legitimationsgründen wird zwar die Illusion aufrecht erhalten, der Aktio-när habe das letzte Wort, aber es ist dann nicht der Kleinaktionär, also eine na-türliche Person, sondern juristische Personen haben - als Großaktionäre oder in Stimmrechtsvertretung - jenes letzte Wort. Der Kapitalismus der Konzerne hat sich längst von den natürlichen Personen, die in seinen Jugendjahren als Kapi-taleigner das Sagen hatten, verabschiedet. Die tatsächliche Macht liegt beim Management, das über die juristische Person, das Unternehmen, verfügt. Das Unternehmen, nicht die Masse der kleineren und größeren Kapitaleigner, bildet die Machtgrundlage für die Mitglieder eines Unternehmensvorstandes. Die Ver-lagerung ökonomischer Macht vom Eigner zum Manager macht die Rede von der "Macht der Kapitaleigner" zu einem irreführenden Anachronismus, der den Abstraktionsprozess der wirklichen Machtausübung verschleiert. Der Einwand, Klein- und Mittelunternehmen stünden doch meist noch in Familienbesitz und würden von Eigentümern geführt, basiert auf der Verwechslung von empiri-scher Masse und systemischer Macht. Das Familienunternehmen ist schon lange nicht mehr die "repräsentative Firma" des Kapitalismus, und selbst dieser mit-telständische Bereich wird inzwischen von den "Heuschrecken" abgegrast.
Der Aufstieg der Manager verdankt sich der Konzentration und Zentralisation des Kapitals, die das Großunternehmen, den Konzern, zur repräsentativen Firma werden ließen. Die damit verbundene Machtkonzentration lässt sich nicht hinreichend am Börsenwert bzw. (Welt)Umsatz der großen, internatio-nal ausgreifenden Konzerne messen, sondern die Abhängigkeiten der wie Sa-telliten einer Großmacht unterworfenen (schwächeren) vor- und nachgelager-ten Firmen müssen hierbei mit einbezogen werden. Je größer die Zahl dieser Klein- und Mittelunternehmen, desto schwächer ihre jeweilige Machtposition. Die Machtsphäre eines transnationalen Konzerns reicht weit über die sichtba-ren Grenzen des Unternehmens hinaus. Weiterhin ist der stark gewachsene Zugriff der Großen auf die politischen Institutionen zu berücksichtigen. Der Personalwechsel von der Politik auf bestens dotierte Posten in "der" Wirt-schaft war in den USA schon immer Normalität, aber auch in Europa ändern sich die Sitten. Selbst Ex-Bundeskanzler sind mit im Geschäft. Zumindest partiell ist eine Art legale Ex-ante-Korrumpierung der Politik durch privates Kapital zu konstatieren. Nicht zu unterschätzen sind aber auch die ideologi-schen und psychologischen Zuneigungen der Politik zu den Repräsentanten der Kapitalmilliarden. Die Meinung, dass die "Unternehmensführer" mehr von "der" Wirtschaft (gemeint ist die Volkswirtschaft) verstünden, dürfte bei einem großen Teil der heute politisch Verantwortlichen vorherrschen.

Globalisierung: Der alte Westkapitalismus wird von seinen Schülern ausgetrickst

Die Parole, es gibt keine Alternative - there is no alternative -, fasst den neuen Glauben des Westkapitalismus an die Vollkommenheit des Marktes zusam-men. Diese von der früheren britischen Premierministerin Thatcher geprägte TINA-Formel wird eifrig konjugiert. Dabei entstand auch die TINA-Variante von der wirtschaftspolitischen Entmachtung des Nationalstaates - eine Ent-schuldigungsformel für das beschäftigungspolitische Fehlverhalten vieler Re-gierungen, insbesondere auch der deutschen. Was aus westlicher Sicht dem Lauf der Historie geschuldet erscheint, ist jedoch Resultat der vom Westkapita-lismus installierten "Politik der Globalisierung", der Überliberalisierung und des Neo-Laissez-faire auf Weltebene. Die Welt jenseits des Westkapitalismus hat die Lektion begriffen und macht für sich das Beste daraus, zum Schlechteren für die westlichen Ökonomien. Denn kopiert wird von den aufsteigenden "Nach-ahmern" nur, was den Emerging Economies Vorteile verspricht, und dazu gehö-ren nicht das westliche Neo-Laissez-faire, die "Entnationalisierung" des Kapita-lismus und das grenzenlose Vertrauen auf den Markt. Staatlicher Interventio-nismus, längerfristige Planungen, ein ausgedehnter öffentlicher Unternehmens-bereich sind nur einige Merkmale jener neu entstehenden "gemischten Wirt-schaftsordnungen". In der Gegenwart beeindruckt China als augenfälligstes Bei-spiel für die asiatische Machart des Kapitalismus, aber der Prototyp entstand schon in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Japan. Die staatskapitalisti-sche Option, die vom westlichen Privatisierungswahn zum Schaden von Wachs-tum und Beschäftigung ausgetilgt wurde, kehrt in Form der fern- und nahöstli-chen Staatsfonds in die Ursprungsländer des Kapitalismus zurück und macht selbst eingefleischte neoliberale Politiker geneigt für Abwehrprotektionismus. Ist es zu tadeln, wenn Staatsfonds mit ihren Beteiligungen, Aufkäufen, Über-nahmen, Explorationslizenzen in Rohstoffregionen etc. dem Westkapitalismus die Melodie vorspielen, die er ihnen so verführerisch in die Ohren geblasen hat? Der alarmistische Stil mancher Publikationen über den Aufstieg der ostasiati-schen Giganten mag zwar als verkaufsförderliche Verpackung abgetan werden, aber der realistische Inhalt sollte nicht gleich mit entsorgt werden (Hirn, 2007). Die "konfuzianischen" Gesellschaften zeichnen sich nicht nur durch das ent-sprechend ihrem Menschenreichtum absolut größere Begabungspotential aus, d. h. es gibt quantitativ mehr "Hochbegabte", sondern auch bei der zukunftsträch-tigen Transformation von Begabung in Fähigkeiten, also bei den Investitionen in "Humankapital, dürften China und Japan inzwischen etliche westkapitalisti-sche Länder in den Schatten stellen. Der Eurozentrismus war zwar schon immer beschränkt und bewahrte Europa (Nordamerika eingeschlossen) davor, sich die Welt ohne euroamerikanische Vormachtposition vorstellen zu müssen. Die vom Westkapitalismus in Gang gesetzte, seinem Zugriff mehr und mehr entgleitende Globalisierung lässt das alles aber bald nur noch Vergangenheit sein.
Die asiatische Inklusion des Kapitalismus wird sich anderenorts in modifizierter Weise wiederholen. Der Westkapitalismus erzeugte selbst jene strategischen Konkurrenten, von denen er sich bedroht sieht und die ihn dazu anhalten, die Formel zu beherzigen, "if you canÂ’t beat them, join them". Deshalb wohl auch die ehrerbietigen Begrüßungsworte aus deutschen Mündern zu der Nachricht, dass ausländische Eigner Ende 2007 mit 53 Prozent Eigentumsanteilen an den 30 deut-schen DAX-Konzernen die Majorität erlangt haben.

Schlußsätze

Im Rahmen des Themas ging es um den Kapitalismus und nicht um die nach-kapitalistische Zukunft. Dennoch sei abschließend die Bemerkung angefügt, dass sozialökonomische Formationen aller geschichtlichen Erfahrung nach keinen ewigen Bestand haben. Dies dürfte insbesondere auf die kapitalisti-schen Verhältnisse zutreffen, denn sie sind antagonistisch zu den Grundwer-ten der Moderne: Menschenrechte, Demokratie, soziale Freiheit und Aufklä-rung. Die empirisch bestätigten Langfristprognosen zur gesetzmäßigen Wachstumsabschwächung (Stagnation) hoch entwickelter Volkswirtschaften (Keynes, 1943; Fourastié, 1954) implizieren, dass sich neue Produktionsver-hältnisse herausbilden müssen, wenn Vollbeschäftigung, gesellschaftlicher Wohlstand und dauerhaft niedriges, gar ausbleibendes Wachstum kompatibel gemacht werden sollen. Ob das dann noch kapitalistische Verhältnisse sein werden ist fraglich; doch selbst dann wird es eine weiche Version des Kapita-lismus sein. Immerhin ist ermutigend, dass es den Sozialisationsbemühungen der kapitalistischen Propagandaagenturen, der kapitalistischen Unternehmen des Mediensektors und der Verdummungsreklame und den zahlreichen Cont-ras der Aufklärung nicht nur misslang, die Gesellschaften des Westkapitalis-mus ideologisch gleichzuschalten und ihnen Kritik und Widerständigkeit aus-zutreiben, sondern dass das langsame Mahlen der historischen Mühle - wir könnten auch von Dialektik reden - den harten Kapitalismus global betrachtet zu zerreiben begonnen hat. Selbst in der Bundesrepublik Deutschland gibt es inzwischen (wieder) eine linke Partei mit über 5 Prozent.

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