Identitätspolitik

Kritik und Betroffenheit

Identität im Antirassismus
Antirassistische Strömungen fordern seit den 1970er-Jahren, eine aus den eigenen Rassismuserfahrungen abgeleitete Identität ins Zentrum von Politik zu stellen. Doch der alleinige Bezug auf die eigene Unterdrückungserfahrung kommt an seine Grenzen, wenn universelle Werte verhandelt werden.
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Wer ist eigentlich ‚wir‘?

Dossiereditorial iz3w 397 (Juli/August 2023): Identitätspolitik
Vieles, was in dieser Gesellschaft als normal gilt, engt ein, schließt aus, unterdrückt, macht unsichtbar und verursacht Leid: Heteronormativität, Nationalismus und Rassismus, Androzentrismus, Zweigeschlechtlichkeit, Barrieren oder Grenzen. Davon sind am häufigsten jene betroffen, die nicht der dominierenden Identität entsprechen. Diese ist meistens: männlich, weiß, gutverdienend, passbesitzend und heterosexuell. Wer davon abweicht, gilt als ‚das Andere‘. Doch diese ‚Anderen‘ wehren sich gegen die Zumutungen, die ihnen aufgrund gesellschaftlicher Zuschreibungen widerfahren – und das oft gemeinsam. Hier beginnt die widerständige Identitätspolitik.
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Linke Identitätspolitiken

Im November 2021 fand die jährliche Herbstakademie von BdWi und fzs zum Themenfeld "Identität und Klasse" statt. Im Eröffnungsvortrag erläuterten Jens Kastner und Lea Susemichel, dass das Schlagwort der "Identitätspolitik" heute oft verwendet wird, um emanzipatorische Kämpfe zu diskreditieren und zu delegitimieren. Dabei steht (linke) Identitätspolitik aber keineswegs im Widerspruch zu KIassenpolitiken; vielmehr seien diese immer auch selbst Identitätspolitiken.

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Das ordnungslose Rauschen des Klassismus

Sondierungen einer polarisierenden Debatte

Der Klassismusbegriff hat Hochkonjunktur und unterliegt kontroversen Auseinandersetzungen. In die Nähe identitätspolitischer Forderungen gestellt, wird ihm vielfältige Kritik zuteil, die jedoch die produktiven Aspekte seiner kritischen Stoßrichtung häufig unterbelichtet lässt. Susanne Pawlewicz führt die zentralen Kritikpunkte zusammen und legt die Potenziale des Klassismuskonzepts als möglichem Ausgangspunkt von Herrschaftskritik frei.1

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Rückkehr des Hauptwiderspruchs?

Anmerkungen zur aktuellen Debatte um den Erfolg der Neuen Rechten und das Versagen der „Identitätspolitik“

Donald Trumps Wahlsieg in den USA, der relative Erfolg der AfD hierzulande, das Votum für den britischen Brexit, die Entwicklungen in Frankreich, den Niederlanden und Österreich sprechen eine deutliche Sprache: Emanzipatorische Politikmodelle und die linke Kritik neoliberaler Hegemonie sind, von Ausnahmen abgesehen, in der Defensive. Angesichts dessen stellt sich die Frage nach Erklärungen, und so tobt in Feuilletons und Zeitschriften eine Debatte darüber, warum die (neoliberalen) Verhältnisse gegenwärtig vorrangig von rechts kritisiert werden.

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Von sich selbst ausgehen

Positionen des italienischen Differenzfeminismus
1851 fragte die US-amerikanische Abolitionistin, Frauenrechtlerin und-Wanderpredigerin Sojourner Truth vor dem Kongress der US-amerikanischen Frauenbewegung in Akron (Ohio): «Bin ich etwa keine Frau?» Als Schwarze Aktivistin stellte sie klar, dass die meisten Argumente, die am Kongress für und gegen Frauenemanzipation diskutiert wurden – zum Beispiel, dass Frauen als das «schwache Geschlecht» die Hilfe von Männern benötigten und bekämen –, für sie nicht zutrafen. Die Rede vom «Subjekt Frau» als Agentin des Feminismus ist also nicht erst heute problematisch.
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Revanche der kriminalisierten Körper

Argentiniens Trans*Community wehrt sich gegen sexualisierte Gewalt
Argentinien nimmt hinsichtlich der Gesetzgebung zu LGBTIQ*-Rechten weltweit eine Vorreiterrolle ein. Dennoch sind Menschen mit Trans*Identitäten extremer sexualisierter Gewalt ausgesetzt und von sozialer Teilhabe ausgeschlossen. Die Trans*Community kämpft lautstark dafür, diesen Widerspruch aufzuheben.
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