Die Stadt als Event
Historisch betrachtet bestand immer eine starke Wechselwirkung zwischen der Produktion kultureller Symbole und der Produktion urbaner Räume.
Historisch betrachtet bestand immer eine starke Wechselwirkung zwischen der Produktion kultureller Symbole und der Produktion urbaner Räume.
Aus der Tageszeitung La Prensa 16.12. 2011:
„In der Nähe des Villenviertels Las Colinas haben 16 Familien ein unbebautes Grundstück besetzt und weigern sich jetzt, den Gemeindebesitz zu verlassen. „Zu diesem Gelände sind die Leute gekommen, um tote Hunde wegzuwerfen, hier wurden sogar Menschen überfallen, aber jetzt, nachdem wir das Gelände gesäubert haben und dabei sind, uns hier einzurichten, weil wir sonst nichts haben, wo wir wohnen können, jetzt will man uns vertreiben“ beklagt sich Rosa Cortez eine der Siedler. [...] Am vergangenen Mittwoch, als die Familien das Gelände besetzten, waren die Polizei und Vertreter des fünften Bezirkes der Stadtverwaltung Managua vor Ort erschienen um „einmal einen Blick darauf zu werfen“. Dann wurden die Besetzer von Gemeindeangestellten vorgeladen.“
Bei einem meiner längeren El Salvador-Aufenthalte im Jahr 2005 stellte ich irgendwann überrascht fest, dass ich mich regelmäßig zum Kaffeetrinken in einer Mall1 verabredete – zumeist im zentral gelegenen Metrocentro. Das passte eigentlich sehr wenig mit meinem Selbstverständnis zusammen: Ich wollte ja die Alltagsrealität der Salvadorianer_innen kennenlernen, die Stadt erfahren, und mich nicht in stark bewachten Luxus-Konsum-Tempeln tummeln.
Wer ist das Ameisenvolk (yizu)1? Es besteht aus Hochschulabsolventen, die als soziale Gruppe dicht gedrängt an einem Ort leben. Jeder einzelne ist für sichgesehen schwach, eben wie ein kleines Insekt, aber als Gruppe können sie größere Dinge bewirken.
Mit Zwangsverdrängungen die Wohnsituation verbessern? Roma als "Problemfamilien"? Sicherheitsdienste auf dem Schulhof?