Sechs Thesen zur „antisemitischen Welle“ 1959/60
Michael Becker, Gottfried Oy und Christoph Schneider analysieren in dieser Vorveröffentlichung zum in Kürze erscheinenden Heft 28 unserer Zeitschrift die öffentliche Debatte zur sogenannten antisemitischen „Schmierwelle“, das gehäufte anonyme Anbringen von antisemitischen Parolen an öffentlich wahrnehmbaren Orten, am Ende der 1950er Jahre. Ihr Text wirft ein Licht auf die Konstituierung einer Erinnerungspolitik, die die Verbrechen des Nationalsozialismus „amtlich“ anerkennt, während Kontinuitäten in der Jetztzeit zugleich sorgsam zum Problem einiger fehlgeleiteter Außenseiter gemacht und somit entnannt werden. Der Diskurs wird insofern als „Kristallisationspunkt sich verändernder Kräfteverhältnisse in der postnazistischen Gesellschaft“ gesehen. Der Text ist hier kostenlos zugänglich.