Monatliches Archiv

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Aufstand in Kolumbien

Krisen, Proteste und der Friedensprozess

Kolumbien ist in Aufruhr. Ende April begann ein wilder Generalstreik, der bereits jetzt seinen Platz in den Geschichtsbüchern des Landes sicher hat. Überraschend war nicht nur die Breite der Proteste, die praktisch das ganze Land erfassten, sondern auch der lange Atem der Protestierenden. Erschreckend ist die Gewalt gegen die Protestierenden: Die kolumbianischen Sicherheitskräfte gingen mit Brutalität gegen die teils militanten Proteste vor. Doch die Ursachen für die Proteste liegen in den vielen Krisen des Landes.

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»No More Wars«

Friedenserziehung in Japan

In Japan spielte Friedensbildung eine zentrale Rolle darin, nach dem Zweiten Weltkrieg die Antikriegsstimmung in der Gesellschaft zu verbreiten. Jedoch fokussierte sie stark auf die Verletzungen der gewöhnlichen Menschen während des Krieges und verlagerte so die Kriegsmitverantwortung auf den »bösen Staat voller unschuldiger Bürger*innen«. Die Autor*innen problematisieren diese Tradition und betonen eine Friedensbildung, die Eigenständigkeit und Kommunikationsfähigkeit von Schüler*innen und Studierenden zentriert.

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Lernschritte Richtung Frieden

Zur Entwicklung der Friedenspädagogik in der BRD

Nach dem Zweiten Weltkrieg stellten sich den an einer Friedenspädagogik interessierten Pädagog*innen Fragen nach der Aufarbeitung der Verantwortung für Krieg und Holocaust und Möglichkeiten der Versöhnung. Seitdem hat sich schrittweise in Theorie und Praxis eine vielfältige Landschaft zeitgemäßer pädagogischer Ansätze entwickelt, die mit den Begriffen Friedenserziehung, Friedenspädagogik, Friedensbildung und Friedenslehre umschrieben werden. Der folgende Beitrag zeichnet Etappen und Erfahrungen der letzten 70 Jahre nach und macht Linien in die heutige Zeit sichtbar.

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Friedenspädagogik in Transformation

Potentiale eines vielfältigen Feldes

Zunehmend beachtete de- und postkoloniale, transformative und elicitive/transrationale Perspektiven verstehen die Vielfalt der Friedenspädagogik als Potential, fordern allerdings machtkritische, systemische und ganzheitlich-subjektive Reflexionen des jeweiligen Kontexts und der Position der Bildungsakteur*innen darin. Der Beitrag gibt hierfür einen Einblick in das Feld der Friedenspädagogik und thematisiert zentrale Herausforderungen der Praxisvielfalt sowie das Problem inhärenter Reproduktion von Gewalt.

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Das ist ein richtiger Knochenjob

Stimmen von Kinderarbeiter*innen in Chile zur Pandemiezeit

Phasen globaler Krisen waren schon immer schlechte Zeiten für Kinderrechte. Ein Indikator dafür ist der aktuelle Anstieg von Kinderarbeit während der Covid-19-Pandemie. Kinderarbeit ist in der Regel informelle Arbeit, auch wenn es Ausnahmen gibt. Weltweit müssen nun 160 Millionen Kinder arbeiten – 8,4 Millionen mehr als noch vor vier Jahren. Fast die Hälfte von ihnen ist ausbeuterischen und gefährlichen Bedingungen ausgesetzt. Das besagt der aktuelle Report »Kinderarbeit: Globale Schätzungen 2020«, den UNICEF und die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) erstellt haben.

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Hindenburg und die „Osthilfe“

Merkwürdigerweise verfügt Paul von Hindenburg bis zum heutigen Tag über eine große Anzahl energischer Verteidiger, die aber allesamt beim Versuch, seine Leistungen zu benennen, ins Stottern kommen. Dabei versuchen seine Fans schamhaft einen der wenigen politischen Schritte kleinzureden, den er kraft eigener Entscheidungen ging: die Ernennung Adolf Hitlers zum Kanzler des Deutschen Reiches am 30. Januar 1933. Die damit verbundenen Entschuldigungsverrenkungen gehen zuweilen soweit, dem Weimarer Ersatzkaiser die Zurechnungsfähigkeit absprechen. Das ist Unsinn. Der Mann wusste, was er tat.

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Kinderarmut und Kinderreichtum

Kinderarmut wird in der Öffentlichkeit selten so richtig wahrgenommen. Und wenn sich in der Vorweihnachtszeit die Besucher in den Kaufhäusern drängeln, wird eher von einer Konsum- oder Wohlstandsgesellschaft und vom überbordenden Reichtum des Landes gesprochen. Manche Kinderzimmer können das Spielzeug kaum fassen, das da geschenkt wird. Auch Nahrungsmittelverschwendung und der Trend zur Wegwerfgesellschaft scheinen der Feststellung, es gebe Armut, Hohn zu sprechen. Und doch gibt es sie, Armut und Kinderarmut.

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Amerikas Scheitern und die Linke

Zu den wenigen ernstzunehmenden Halbsätzen, die derzeit aus der Kakophonie der Stimmen des gestürzten Giganten USA auszumachen sind, gehörte Außenminister Blinkens Beteuerung, der Fall von Kabul sei nicht mit dem Fall von Saigon 1975 vergleichbar. Er hat Recht, jedoch ganz anders als von ihm gemeint: Denn der Fall von Kabul ist nicht nur eine militärische Niederlage wie im Vietnamkrieg, sondern mag bald als der Punkt in die Geschichtsbücher eingehen, der das weltgeschichtliche Scheitern des amerikanischen Wirtschafts- und Gesellschaftsmodells offenbarte.

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Eine kleinteilige große Arbeitswelt

Editorial zum Themenschwerpunkt

Die Welt ist informell. In Deutschland hätte das vermutlich niemand gedacht – und tatsächlich liegt hier der Anteil der informellen Ökonomie ‚nur‘ bei gut zehn Prozent der aufgebrachten Arbeitszeit. Weltweit sind 61 Prozent der Lohnarbeitenden in der informellen Ökonomie beschäftigt. Sie wird auch informeller Sektor oder legale Schattenwirtschaft genannt.

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Zwanzig Jahre Krieg

Hefteditorial iz3w 386 (September/Oktober 2021)

Das Wasser rauscht stetig in die Tiefe. Zwei riesige »Wasserfälle« mitten in Manhattan, im Boden. Eine lange Namensliste zieht sich, eingraviert in die metallene Brüstung, an den Wasserbecken entlang. Diese Becken sind Negativabdrücke der Twin Towers, die am 11. September 2001 hier in sich zusammenbrachen. Die 2.983 eingravierten Namen erinnern an jene, die an diesem Tag ihr Leben durch den islamistischen Anschlag in New York verloren.

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