Eine notwendige Veröffentlichung, nicht nur für Österreicher
Die Autoren skizzieren Lebensläufe von Tätern und Opfern, wie einem BdM Mädchen, einem Widerstandskämpfer, eines SS Agenten, eines Gefreiten im Krieg und anderen.
Dies macht das Buch, auch auf Grund einer gut lesbaren Sprache und Schreibweise zu einem Sachbuch, dass über diese Zeit, ihre Menschen und ihrer Vorgeschichte zu lesen, spannend macht. Es ist ein notwendiges Buch, nicht nur für Österreicher sondern für jeden, der sich mit den Jahren des Nationalsozialismus auseinandersetzt, mehr darüber wissen will und der für seine Zeit Konsequenzen daraus ziehen will.
Ja, und Österreich muss sich, mehr als bisher damit auseinandersetzen, dass Hitler auch einer der ihren war.
Der Verlag hat in seiner Ankündigung recht, wenn er schreibt, dass am Ende des Buches dem Leser der Mund offen stehen bleibt, angesichts der Grauzone (aber auch Braunzone) zwischen enthusiastischer Gefolgschaft, Polit-Verbrechertum, Anpassung und Widerstand.
Die Autoren schreiben am Schluss des Buches: „Wir wollten Hintergründe erhellen, die im Dunkeln bei Halbdunkeln des kollektiven österreichischen Gedächtnisses liegen. Ganz bewusst beschäftigen wir uns nicht mit den Kontroversen der Naschwelt rund um Vergangenheitsbewältigung, Vertreibung der Deutschers des Ostens ab 1945, Entnazifizierung, Verfolgung von Kriegsverbrechern, Restitution geraubten Gutes, Holocaust-Leugnung, mit der Affäre Waldheim, dem Phänomen Jörg Haider oder den EU-Sanktionen gegen die ÖVP/FPÖ-Regierung des Jahres 2000. Stattdessen widmeten wir der Vorgeschichte des Dramas breiteren Raum, da sie uns zu wichtig erschien, als dass sie im Zusammenhang mit dem Dritten Reich als bloßes Vorwort abgehandelt werden sollte.“
Und zum Schluss: Wer die bis heute in Österreich weit verbreitete Verliebe für rechtes Gedankengut eines Haider und anderer verstehen will, für den sollte dieses Buch Pflichtlektüre sein.
Peter-Chr. Löwisch, Email presse@medien-loewisch.de, Web: http://www.medien-loewisch.de