Familienpolitik

Lebensformen

Warum wir keinen neuen Familismus brauchen

„Kinder kriegen. Wir brauchen einen Familismus!“, schrieb Larissa Boehing am 15. Februar 2014 in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ). Sie schrieb über die Ängste, die damit verbunden sind, in dieser unübersichtlichen Welt Kinder zu bekommen. Seit die Rollenmodelle in unserer Gesellschaft verhandelbar sind, so ihre These, ist alles viel komplizierter geworden, in „Beziehungen und in Gesellschaft“, in der Frage Ja oder Nein zum Kind und zur „Vereinbarkeit von Kind und Beruf“. Deshalb schlägt sie eine Emanzipation von diesen Ängsten vor. Da wird ihr der Familismus (1) nicht weiter helfen. Schließlich prägt er seit Jahrhunderten Politik und Sozialstruktur in „unserem“ und in anderen westlichen Ländern wesentlich. Denn Familismus ist nicht nur ein soziologischer Begriff, sondern eine Ideologie, die die bürgerliche Kleinfamilie als „naturgegebene“ Leitform einer Sozialstruktur bezeichnet.

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Familienduell

Von der politischen Regulierung und den Kämpfen um Familie
in (05.01.2014)

 

1. Familie als analytisches Konzept – auf der Suche nach dem ‚Da, wo Menschen Verantwortung füreinander übernehmen sollen’

 

In den letzten Jahren und Jahrzehnten konnte nicht nur eine Vervielfältigung gelebter Formen ‚familiären’ Zusammenlebens abseits der heterosexuellen Kleinfamilie beobachtet werden (Stichwort Patchwork-Familien, Alleinerziehende, gleichgeschlechtliche Partner_innenschaften etc.). Auch in der politischen Regulierung von Familie in Deutschland fanden und finden tiefgreifende Veränderungen statt. Damit ist auf unterschiedlichste Reformen und Maßnahmen verwiesen.

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Selektive Familienpolitik

Gebär-Förderung - aber nicht für alle

Seit 2002 gibt es in Deutschland eine Familienpolitik mit explizit demografischen Zielen: Die Geburtenrate soll gesteigert werden. Entscheidender Hebel ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die zudem als Abschied von konservativen Familienidealen gefeiert wird. Aber: Nicht alle Kinder sind dem deutschen Staat gleichermaßen teuer. Und es geht nicht um Emanzipation, sondern um die Ausbeutung weiblicher Erwerbsarbeit.

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