Karl Marx heute

Kapitalanalyse und politisch-gesellschaftliche Perspektiven

 

Einleitung

 

Eine kritische Gesellschaftstheorie nimmt ihren Ausgang mit der Analyse der Bedingungen und Formen der Vergesellschaftung der Mitglieder einer historisch-konkreten Gesellschaftsformation, handelt  von deren Integrationskraft, Legitimitäts-und Loyalitätsproduktion - damit geht es also auch immer um Fragen nach dem Zusammenhalt in einer Gesellschaftsformation und deren Widersprüchen. Eingeschlossen in die Analyse der Vergesellschaftungsweise ist bei Marx die Frage nach den Konstitutionsbedingungen von Subjektivität, damit zugleich die nach Reflexionsfähigkeit, gesellschaftlicher Urteilskraft und politischer Handlungsfähigkeit von (allen) Menschen. Eingebettet ist die Marxsche Vorgehensweise in eine Darstellungslogik, die auf drei Ebenen angesiedelt ist, deren wechselseitige Vermittlung Prozesse der Konstitution von Geschichte und Gesellschaft wie Individualität ausmachen: a) Kategorial: Das Kapital im Allgemeinen/Logik des Kapitalbegriffs; b) Historisch: Durchsetzungsprozesse des Kapitalverhältnisses/Zeiten und Räume; c) Erscheinende Oberfläche: Alltagsleben/Erleben und Erfahrung in/durch Interaktionen und Aktionen.

Die Marxsche Gesellschaftstheorie wie Gesellschaftsanalyse als historischer Materialismus und Kritik der politischen Ökonomie widmet sich vor diesem Hintergrund zum einen der Aufschlüsselung der Widerspruchsstruktur des Kapital-Arbeit-Verhältnisses in seinen gesellschaftlichen, ökonomischen und politischen Folgen; sie beansprucht zum anderen, darin eingebundene Konsequenzen für die Form von Vergesellschaftung, damit der je besonderen - klassenmäßig ihren Ausdruck findenden - Existenzbedingungen der Mitglieder der bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaft in praxisphilosophischer Akzentuierung aufzuschlüsseln. Sie will die Verkehrungslogik des Kapitals in allen Folgen für Gesellschaft, Geschichte und Lebensbedingungen wie –möglichkeiten darstellen und fasst, last not least, Möglichkeiten wie Notwendigkeiten eines humanistischen Wandels von Geschichte und Gesellschaft ins Auge – ohne dies bereits auszugestalten -, mit dem aus der bisherigen Vorgeschichte eine menschliche Geschichte werden kann. Die Aktualität von Marx, seinem analytischen Vorgehen, seinen Befunden ergibt sich aus (s)einer besonderen Vermittlung von Darstellung und Kritik der herrschenden gesellschaftlichen Verhältnisse.

Auch wenn es entscheidend ist zu erkennen, dass die Marxsche Kritik der politischen Ökonomie - insbesondere in ihrer Fassung der „Grundrisse“, die aus einer subjekttheoretischen Perspektive argumentieren (Marx o. J.) - revolutionstheoretische Implikationen enthält, dementsprechend mit Einschätzungen zur Möglichkeit bzw. Notwendigkeit der Aufhebung der bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaftsformation arbeitet, indem unter anderem Bestimmungen über Entwicklungstendenzen von objektivierten, d.h. vor allem in Institutionen, wie subjektivierten, d.h. in den Mitgliedern dieser Gesellschaft verkörperte Elemente, Potenzen und Handlungspotenziale zu bestimmen gesucht werden, ist die Marxsche Theorie nicht als Geschichtsphilosophie mit einer teleologischen Aussage misszuverstehen. Grundlegend ist in der Positionsbestimmung von Marx - was es gleich zu Beginn herauszustellen gilt -, dass es ihm wie einer genuin marxistischen Perspektive insgesamt um eine emanzipatorische Perspektive der Freiheit und Gleichheit aller Menschen geht (vgl. Schmied-Kowarzik 2017, 2018; Vester 2013; Stedman Jones 2018). In der entscheidenden Formulierung im „Kommunistischen Manifest“ heißt es daher in aller Klarheit: „An die Stelle der alten bürgerlichen Gesellschaft mit ihren Klassen und Klassengegensätzen tritt eine Assoziation, worin die freie Entwicklung eines jeden die Bedingung für die freie Entwicklung aller ist.“ (MEW 4: 482).

Entwicklungen der unterschiedlichen Gestalten und Gestaltungen von Kapitalismus zeigen dabei, dass zeitdiagnostische wie auch gesellschaftsanalytische Bemühungen um die Gegenwart in den Konsequenzen für Gesellschaftsstrukturen wie Existenzweisen und Lebensqualitäten aufzeigen und nachweisen, wie diese emanzipatorische Perspektive im Interesse einer Sicherung des Überlebens unseres Planeten wichtiger denn je ist. Vor dem Hintergrund der Destruktionspotenziale einer globalen kapitalistischen Entwicklungsdynamik, in denen finanzkapitalistische Exzesse seit den 90gern des 20. Jahrhunderts nur eine Spitze der Profitlogik bilden - mit gewaltigen Ungleichheitsrelationen in Bezug auf alle Indikatoren von Lebensqualität und substantiellen Gefährdungen der demokratischen Inhalte bürgerlich-kapitalistischer Herrschaft - formulieren paradigmatisch fünf Makrosoziologen in ihrem Buch „Stirbt der Kapitalismus?“: „Die kommenden Jahrzehnten werden überraschende Schocks und gewaltige Herausforderungen bringen. … Wir haben uns zu diesem ungewöhnlichen Buch zusammengefunden, weil sich etwas am Horizont abzeichnet - eine Strukturkrise weit größeren Ausmaßes als die jüngere Große Rezession, die sich rückblickend als das Vorspiel zu einer Periode noch tiefgreifender Störungen und Transformationen erweisen könnte“ (Wallerstein et al. 2014: 7).

 

Marxsche Kernthemen

 

Die Aussagen der Marxschen Analysen ergeben sich aus materialen Untersuchungen der Form wie den Gehalten historischer Verhältnisse: Demzufolge gibt es kein abstraktes Schema zur Darstellung historischer Prozesse, um zu einer Einsicht in die Historizität von Gesellschaftsentwicklung zu gelangen. Die radikale Historisierung gesellschaftlicher Prozesse in ihrer Vermittlung mit menschlicher Praxis durch Marx würde durch eine derartige Herangehensweise aufgehoben, „die Dialektik des Konkreten“ (Kosik 1967) verbliebe hinter dem Schleier der „Pseudokonkretheit“ oder würde die Bedeutung menschlicher Praxis für die Geschichtsentwicklung in verkehrter Weise darstellen (vgl. Schmied- Kowarzik 1981).

Das entscheidende Problem einer Analyse dessen, was als kapitalistische Totalität erscheint[1], verbirgt sich für Marx in dem Aufweis der Widerspruchsstruktur des Kapitalverhältnisses und seinem Begriff, die in den Widerspruch zwischen Kapital und Arbeit auseinander zu legen ist. Das Kapital kann nur verstanden werden „in seiner spezifischen Formbestimmtheit als ein in sich reflektiertes Produktionsverhältnis“ (Marx o. J.: 216); „das Kapital ist selbst der prozessierende Widerspruch“ (ebd.: 593); es ist gesetzt als sich „nicht nur formell erhaltender, sondern verwertender Wert, sich auf sich selbst als Wert beziehender Wert. Das Übergehn aus einem Moment in das andre erscheint als besondrer Prozeß, aber jeder dieser Prozess ist das Übergehn in den andren. Das Kapital ist so gesetzt als prozessierender Wert, der in jedem Moment Kapital ist.“ (ebd.:435).

In seiner Bestimmung als Wert liegen die zwei grundsätzlich widerspruchsvollen Momente des Kapitals, die seinen - allen Allgemeinheitsansprüchen widerstreitenden - beschränkten Charakter deutlich machen: Das Kapital kann als Wert zum einen als quasi-transzendentales Subjekt der bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaft bestimmt werden, das als solches erscheint, aber auch so gefasst werden muss, dass es durch den Akt der Selbstsetzung ein solches ist. Diese Bestimmung beruht aber allein darauf, dass die wertbildende Arbeit als Existenzweise des Kapitals den Grund für den Schein der Selbstverwertung des Kapitals abgibt, so dass dieses den Charakter eines automatischen Subjekts erhält (Marx 1969: 169). Dieser Automatismus, von dem hier die Rede ist, aber steht im entscheidenden Widerspruch zur Bestimmung als Subjekt mit Akteurspotentialen.

Der historische, weil produzierte und damit zugleich abhängige als auch der transitorische Charakter des Kapitalverhältnisses kommt zum Vorschein, wenn man die Voraussetzungen und Perspektiven dieses Verhältnisses analysiert: Das Kapital ist zugleich destruktiv und revolutionierend, insofern es alle Bedingungen früherer Gesellschaftsepochen als nur lokale Entwicklungen in der Menschheitsgeschichte zerstört und alle Schranken, die seiner  Entwicklung im Raum und Zeit im Wege stehen, durch eine permanente Umwälzung seiner eigenen Bedingungen ausräumt, bis es auf sich selbst, seine eigene Natur als  unüberwindliche Schranke für sich selbst stößt (vgl. Marx o. J.: 313 f.). Marx bezeichnet es daher als „great civilising influence of capital“, wenn „das Kapital erst die bürgerliche Gesellschaft und die universelle Aneignung der Natur wie des gesellschaftlichen Zusammenhangs selbst durch die Glieder der Gesellschaft“ (ebd.: 113) schafft.[2] Unter der Voraussetzung der Universalität erweist sich das Kapital als letzte Stufe des Wertverhältnisses, innerhalb dessen die gesellschaftliche Arbeit noch in der Form des Gegensatzes von Lohnarbeit und Kapital existiert (ebd.: 592).

Die Überwindung lokaler bornierter menschlicher Entwicklungen wie auch ihrer Naturbefangenheit durch das Kapital liegt in dessen Universalisierungstendenz begründet - ist allerdings verbunden mit der universellen Borniertheit des Kapitals: Dies findet seinen Ausdruck in der Entfaltung der gesellschaftlichen Potenzen der Arbeit aufgrund ihrer formellen bzw. reellen Subsumtion unter das Kapital, d. h. des Arbeitsprozesses unter den Verwertungsprozess. In letzter Konsequenz bedeutet dies, dass der gesellschaftliche Geist der Arbeit in der Maschinerie als dem objektiven Skelett des Produktionsprozesses „eine objektive Existenz außer den einzelnen Arbeitern“ erhält (ebd.: 428; vgl. Marx 1969:351).

Produktive Arbeit, als die sich einzig vergegenständlichende, ist unter den Bedingungen des Kapitalverhältnisses der einzige Gebrauchswert, der einen Gegensatz zum Kapital bilden kann (ebd.: 183), da Arbeit die „lebendige Quelle des Werts“ (203) ist. So ist das Kapital Produkt der Arbeit (ebd.: 355, 367, 416), es verkörpert zugleich den Gegensatz zum Arbeiter (ebd.: 315).

Die Konsequenz dieses gegensätzlichen Verhältnisses für die Arbeitsseite formuliert Marx in der Fortführung der Resultate seiner Analysen, wie er sie bereits 1844 in den „Pariser Manuskripten“- mit ihrem Zentrum, der Kategorie „Entfremdung“- vorgelegt hat: Der Arbeiter „muß sich vielmehr verarmen,…, indem die schöpferische Kraft seiner Arbeit als die Kraft des Kapitals, als fremde Macht sich ihm gegenüber etabliert. Er entäußert sich der Arbeit als Produktivkraft des Reichtums; das Kapital eignet sie sich als solche an. Die Trennung von Arbeit und Eigentum am Produkt der Arbeit, von Arbeit und Reichtum ist daher in diesem Akt des Austauschs selbst gesetzt. Was als Resultat paradox erscheint, liegt schon in der Voraussetzung selbst“ (ebd.: 214). Und leitmotivisch auf den Punkt gebracht, formuliert Marx das, was auch in aktuellen gesellschaftskritischen Forschungen als entscheidend für die Machtposition der Kapitalseite herausgestellt wird: „Dem Arbeiter gegenüber wird also die Produktivität seiner Arbeit eine fremde Macht, überhaupt seine Arbeit, soweit sie nicht Vermögen, sondern Bewegung, wirkliche Arbeit ist; das Kapital umgekehrt verwertet sich selbst durch Aneignung fremder Arbeit“ (214).

Treten dieser Analyse zufolge die Produktivkräfte der Arbeit - als Ausdruck des Formcharakters ihrer gesellschaftlichen Potenz - dem Arbeiter als fremde, feindliche Macht gegenüber, so stellt sich die Frage, wie dem Kapital die Etablierung und Durchsetzung seiner Herrschaft gelingt. Als Ergebnis dieses Prozesses des Zugriffs von Kapital auf Arbeit, in der Gestalt des Übergriffes toter Arbeit über lebendiges Arbeitsvermögen, fasst Marx zusammen: „Es ist nicht mehr der Arbeiter, der die Produktionsmittel anwendet, sondern es sind die Produktionsmittel, die den Arbeiter anwenden“ (1969: 129). Die historisch und systematisch entscheidende Gelenksstelle dieses Prozesses besteht im Übergang von der formellen zur reellen Subsumtion der Arbeit, einer qualitativ neuen Beherrschung des lebendigen Arbeitsvermögens durch das Kapital.

Da das Kapital in seinen historischen Anfängen Arbeit und Arbeiter in seinen Räumlichkeiten organisiert, besteht der entscheidende-produktive Entwicklungsschub in der gelungenen inhaltlichen und strukturellen Unterordnung der Arbeit unter das Kapital. Die kapitalistische Formbestimmtheit des Arbeitsprozesses, die ihren Ausdruck in der vollendeten Subsumtion des Arbeits- unter den Verwertungsprozess findet, führt dazu, dass Arbeit, die vormals als allgemeine Produktivkraft des Reichtums, als Objektivität bestimmt ist, nun auf die Bestimmung, Moment des Kapitals zu sein, reduziert wird: „Durch den Austausch mit dem Arbeiter hat sich das Kapital die Arbeit selbst angeeignet; sie ist eins seiner Momente geworden, die nun als befruchtende Lebendigkeit auf seine nur daseiende und daher tote Gegenständlichkeit wirkt“ (Marx o. J.: 205). Dieser Prozess der Einführung und Durchsetzung qualitativ neuer Bedingungen der Herrschaft des Kapitals über die Arbeit (vgl. Marx  1969: 386) geschieht aber keineswegs in einer widerspruchsfreien Weise, sondern nimmt auch in seiner historischen Formierung im Kontext von Widerstand auf der Arbeitsseite einen widersprüchlichen, durch Klassenkämpfe bestimmten Charakter an (vgl. insbesondere Thompson 1972, 1980; Vester 1970, 1970a). Denn diese Entwicklung beinhaltet eine Situation für die Arbeit „als die absolute Armut: die Armut, nicht als Mangel, sondern als völliges Ausschließen des gegenständlichen Reichtums“ (Marx o. J.: 203), damit Pauperisierung in einem übergreifenden Sinne.[3]

 

Gesellschaftspolitik und politische Perspektiven

 

Indem das Kapital nicht allein auf der kategorialen Ebene, sondern ebenso wesentlich im Prozess seiner historischen Formierung den Grund seiner Existenz in seinem Gegensatz, dem lebendigen Arbeitsvermögen, hat, ist es niemals in der Lage, seinem Begriffe, Repräsentant des allgemeinen Reichtums der Gesellschaft zu sein, völlig zu entsprechen. Damit verbindet sich eine für die Geschichtsentwicklung wesentliche Einschätzung, dass die Durchsetzungsbewegung des Kapitalverhältnisses daran gebunden sei, Potenzen der Arbeit freizusetzen, die allen Bestrebungen nach Parzellierung und Verkörperung der Ware Arbeitskraft zum Trotz historisch weitertreibende Elemente bei der Produktion realen gesellschaftlichen Reichtums, der sich in den Subjekten einer Gesellschaft zu erweisen hätte, in sich enthalten: Damit ist der systematische Ort der Relevanz der Rede von der Kolonisierung von Alltagsleben (Lefebvre; Sünker 1989: 111-132) - komplementär zu den klassischen Topoi „Subsumtion“ oder „Entfremdung“ - benannt. Dieses ist nicht zuletzt auch deshalb wichtig, weil in der Marxschen Analyse, die sich je nach der Weise der Gegenstandsorientierung schwerpunktmäßig als „subjekttheoretisch“ („Grundrisse“) oder „objekttheoretisch“ („Kapitalbände“) auseinanderlegen lässt, auf den ersten Blick divergente Dimensionierungen dieses Problems zu finden sind. So formuliert Marx im „Kapital“, in seiner Darstellung der Logik und Geschichte der Entwicklung des Kapitals folgend, also analytisch bezogen auf einen bestimmten historischen Zeitpunkt: „Im Fortgang der kapitalistischen Produktion entwickelt sich eine Arbeiterklasse, die aus Erziehung, Tradition, Gewohnheit die Anforderungen jener Produktionsweise als selbstverständliche Naturgesetze anerkennt. Die Organisation des ausgebildeten kapitalistischen Produktionsprozesses bricht jeden Widerstand, die beständige Erzeugung einer relativen Überbevölkerung hält das Gesetz der Zufuhr von und Nachfrage nach Arbeit und daher den Arbeitslohn in einem den Verwertungsbedürfnissen des Kapitals entsprechenden Gleise, der stumme Zwang der ökonomischen Verhältnisse besiegelt die Herrschaft des Kapitalisten über den Arbeiter“ (Marx 1969: 765; Hervorhebung HS).

Die Bedeutung dieser Wendung vom „stummen Zwang ökonomischen Verhältnisse“ kann indessen nur richtig eingeschätzt werden, wenn dabei berücksichtigt wird, dass Marx im Rahmen seiner Überlegungen zum Verhältnis von Logik und Geschichte die wirklichen gesellschaftlichen Verhältnisse im „Kapital“ nur insoweit darstellt, wie sie ihrem Begriff entsprechen. Damit wird zugleich zum Ausdruck gebracht, „daß der existierende Kapitalismus seinem Begriff nicht unmittelbar entsprechen muss, nicht ‚sich selbst adäquat‘ sein muss, aber die Form, in der existiert dennoch als Existenzweise begriffen werden muss, auf welche die Wertbewegung hintreibt; die gleichsam in ihr angelegt ist“ (Reichelt 1970:134f.).

Gegen jeden Versuch einer objektivistischen Lesart dieser Analyse ist dementsprechend die, wie Lefebvre später in vielen Studien am deutlichsten zeigen wird, die praxisphilosophisch begründete Vorstellung von der „Reproduktion der Produktionsverhältnisse“ (Lefebvre 1974; vgl. Marx o.J.: 600) zu setzen, mit der die durch menschliche Praxis vermittelte Produktion wie Reproduktion gesellschaftlicher Beziehungen und gesellschaftlicher Totalität, ihrer Widersprüchlichkeiten und Grenzen wie Möglichkeiten entschlüsselt wird - und mit der auch die Rede von der Bedeutung von Bildung/Erziehung wie Tradition in Haltungen wie Anpassung oder Widerstand ernst genommen wird[4]. Marx macht selber diese, auf menschliche Emanzipation, damit substantielle Freiheit, zielende Perspektive als Perspektive aller in den „Grundrissen“ deutlich, wenn er die Frage nach den Bedingungen und Möglichkeiten von „Selbstverwirklichung, Vergegenständlichung des Subjekts, daher reale Freiheit (Marx o. J.: 505) in den Vordergrund seiner Darstellung, Analyse und Kritik der gesellschaftlichen Verhältnisse in bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaftsformationen stellt. Die Basis dieser Perspektive findet er in den Entwicklungstendenzen von Arbeit, eben deren Gesellschaftlichkeit. Die - wiederum für Lefebvres Perspektive entscheidende Bestimmung - von Arbeit als „travail attractif“, die den Grund für eine Selbstverwirklichung eines jeden Individuums abgeben soll, ist dadurch bestimmt, „daß 1) ihr gesellschaftlicher Charakter gesetzt ist, 2) daß sie wissenschaftlichen Charakters, zugleich allgemeine Arbeit ist, nicht Anstrengung des Menschen als bestimmt dressierter Naturkraft, sondern als Subjekt, das in den Produktionsprozess nicht in bloß natürlicher, naturwüchsiger Form, sondern als alle Naturkräfte regelnde Tätigkeit erscheint“ (ebd.).

Eine Entscheidung zwischen der These, die dem stummen Zwang der ökonomischen Verhältnisse als der herrschaftssichernden Kraft des Kapitals die Priorität einräumt und derjenigen, die von der Möglichkeit der universellen Entwicklung des Individuums handelt, die sich mit der Vorstellung einer darin eingebundenen „Universalität seiner realen und ideellen Beziehungen“ (ebd.: 440), damit Freiheit, verbindet, hat dies Spannungsverhältnis auszuloten, gegebenenfalls auszuhalten und auf die jeweiligen realhistorischen, konkret zu entziffernden Entwicklungen in Gesellschaft, Arbeitsbeziehungen und Entwicklungsdynamiken von Produktivkräften zu beziehen (ebd.).

Zur Diskussion des Gehaltes möglicher Antworten auf die Frage nach gesellschaftlichen Alternativen zum Spätkapitalismus ist die Analyse in Fragen nach der Formbestimmtheit von Gesellschaft, nach Bestimmungsfaktoren des Vergesellschaftungsprozesses, die ihren Grund in der spezifischen Struktur des Widerspruchsverhältnisses von Kapital und Arbeit samt deren Konsequenzen für Bewusstseinsformen finden, aufzuschlüsseln. Eine entscheidende Dimension der Vergesellschaftungsproblematik liegt in der Entwicklung, in der der gesellschaftliche Geist der Arbeit eine objektive, damit verobjektivierte Existenz außerhalb der einzelnen Arbeiter erhält (ebd.: 428). Der Logik dieses Subsumtionsprozesses wie der daraus resultierenden Konsequenzen ist in allen Hinsichten nachzuspüren, da das Kapital in dieser Bewegung „die Subjektivität seines anderen eben bloß als Bestimmung des Negativen zu(lässt), mithin nur als unterdrückte. Nicht aus einem Rest, den die Subsumtion verschont hätte, gewinnt die revolutionäre Bewegung ihre Kraft, sondern aus dem Leiden an einem Herrschaftsapparat, der das reale Subjekt allein durch seine Verweigerung freisetzt“ (Theunissen 1974: 329).

Der Marxschen Analyse zufolge fallen Geschichte der Menschheit und Kapitalverhältnis  - allen Totalisierungsbestrebungen des Kapitals zum Trotz - nicht völlig ineinander. Doch gibt diese Differenz, deren konstitutive Bedeutung für Praxis wie Subjektivität  perspektivisch nicht hoch genug veranschlagt werden kann, einen wesentlichen Grund für die Notwendigkeit von Kolonisierungsbestrebungen von Kapitalseite aus ab und fordert so hinsichtlich der Frage nach der Form von Vergesellschaftung eine Herangehensweise, die sich auf die Konstitution der Existenz des Einzelnen in der bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaft bezieht, und dabei die Form der Vermitteltheit dieser Existenz mit der anderer wie auch mit der gesellschaftlichen Totalität thematisch macht. Hierfür sind im Rahmen der Marxschen Analyse zwei Bestimmungen fundierend: Zum einen geht es um die Unterjochung von Individualität unter gesellschaftliche Bedingungen, innerhalb derer eine historisch produzierte Art individueller Freiheit identisch ist mit der völligen Aufhebung aller individuellen Freiheit. Dies bedeutet - gegen den Schein von Freiheit - die „völlige Unterjochung der Individualität unter gesellschaftliche Bedingungen, die die Form von sachlichen Mächten, der von übermächtigen Sachen - von den sich beziehenden Individuen selbst unabhängigen Sachen - annehmen (Marx o. J.: 545). Zum anderen geht es darum, dass die Individuen sich als Warenhüter als Eigentümer von Tauschwerten gegenübertreten, die „nur sachlich füreinander“ existieren und ohne diese objektive Vermittlung keine Beziehung zueinander haben (ebd.: 908).

Die dieser Beziehungslosigkeit inhärente Problematik von „possessive indivdualism“ (MacPherson 1962) oder „Egoismus und Gemeinwohl“ (Euchner 1973) auf der einen Seite korrespondiert auf der anderen Seite mit dem grundsätzlichen Problem bürgerlich-kapitalistischer Vergesellschaftung, die aus der Vereinzelung des Einzelnen erwächst und zur Frage nach der Möglichkeit wie Notwendigkeit von gesellschaftlichem Zusammenhang und Zusammenhalt führt.

Unter ‚normalen‘ Bedingungen bürgerlich-kapitalistischer Vergesellschaftung mit entsprechender Staatsform bildet „Demokratie“ die Form politischer Herrschaft in Gesellschaften, in denen kapitalistische Produktionsweise herrscht, um Prozesse von Legalität, Legitimität und Loyalität zu organisieren und abzusichern (vgl. Sünker 2017; Meiksins Wood 1995). Dass dieses nicht von Dauer sein muss (oder kann), erweist nicht nur die katastrophale Geschichte des 20. Jahrhunderts[5], sondern wird auch mit Bezug auf Zukunftsszenarien deutlich. Als Alternative erweisen sich die Vorstellung einer substantiellen Demokratisierung von Gesellschaften oder Verfallsformen und wie sie Wallerstein et al. (2014: 228) mit großer Aktualität angesichts der gegenwärtigen Entwicklungen skizzieren: „Eine Katastrophe mittleren Grades ist Zerfall und Involution (das heißt, dass es im Prinzip weitergeht wie bisher, nur in verminderter, verkrüppelter und verschlimmerter Form). Eine andere abscheuliche Möglichkeit ist eine faschistoide Diktatur, die sich auf soziale Bewegungen ressentimentgeladener Bürger stützt und auf einem militärischen, hochgradig übergriffigen Polizeistaat beruht“.

Die negativen Alternativen einer gesellschaftlichen Entwicklung ergeben sich der Marxschen Analyse - wie auch der Kritik anderer kritischer Theoretiker - zufolge aus einem wesentlichen Mangel an Demokratie in der Demokratie. So formulieren die US-amerikanische Polit- Ökonomen Bowles und Gintis in ihrer Studie „Democracy & Capitalism“, dass eine sich entwickelnde Erweiterung von Menschen ihr Leben selbst zu bestimmen wie auch ihrer Gesellschaftsgeschichte erfordere, dass die zentralen Institutionen der kapitalistischen Ökonomie - also Privateigentum an Produktionsmitteln - eliminiert würden. Denn Kapitalismus und ein Verständnis von wirklicher Demokratie passten nicht zusammen, da es keine kapitalistische Gesellschaft gebe, in der die Sicherung persönlicher Freiheit wie die gesellschaftlich verantwortliche Ausübung von Macht gewährleistet seien (1987: 3).

In einer weiteren Konkretisierung dieser Problemstellung formuliert M. Castells, dass es eine außerordentliche Kluft zwischen der technologischen Überentwicklung und der sozialen Unterentwicklung in unseren Gesellschaften gebe (1998: 359). Zur Überwindung der daraus resultierenden Gefahren für das Überleben unseres Planeten bedürfe es nicht nur verantwortlicher Regierungen, sondern verantwortlichen, gebildeten Bürgerinnen und Bürgern (1998: 353).

In den Blick gerät damit eine Vorstellung von demokratischer Gesellschaftsentwicklung, die bereits vor 150 Jahren von Heinrich Heine, einem der wichtigsten Freunde von Karl Marx, brillant in der Vermittlung von Gesellschafts-und Bildungspolitik formuliert wurde: „Wenn wir es dahin bringen, dass die große Menge die Gegenwart versteht, so lassen die Völker sich nicht mehr von den Lohnschreibern der Aristokratie zu Hass und Krieg verhetzen, dass große Völkerbündnis, die Heilige Allianz der Nationen, kommt zustande, wir brauchen aus wechselseitigem Misstrauen keine stehenden Heere von vielen hunderttausend Mördern mehr zu füttern, wir benutzen zum Flug ihre Schwerte und Rosse, und wir erlangen Frieden und Wohlstand und Freiheit“ (Heine 1972: 368).

Um dieses als Trias für die Gegenwart zu realisieren, damit den Ansprüchen von Marx an eine dialektische Gesellschaftstheorie wie –analyse zu folgen, ist eine sozialphilosophische wie gesellschaftstheoretische Grundlegung für das Verhältnis von Individuum und Gesellschaft - im Interesse aller an der Emanzipation aller – wie sie Adorno forulierte aufzunehmen. Er schrieb 1944, also inmitten der Katastrophe des Kampfes gegen den Faschismus, in einer Kritik an P. Tillich, als Perspektive für ein vernünftiges Leben: „… das Verhältnis von Individuum und Gesellschaft ist durch und durch dialektisch. Sie entziehen sich der Dialektik durch das probate Mittel der Synthese, welche die Gegensätze in der Mitte zusammenbringt, anstatt eines durchs andere hindurch zu bestimmen. So kommt denn die Individualität zustande, die in eine kollektivistische Gesellschaft integriert sein soll. Vestigia terrent. Möge uns ihr Deus absconditus vor allen Weisen der Integration bewahren. Es kommt nicht auf die Versöhnung von Individuum und Gesellschaft an, sondern darauf, dass mit der Emanzipation der Gesellschaft jedes ihrer Mitglieder emanzipiert wird. Daß das ‚Arbeitsindividuum‘ der wahre Mensch der Zukunft sei, macht uns schaudern. Der Sozialismus muss die gesellschaftlich notwendige Arbeit auf ein Minimum herabsetzen. Arbeit zum Maß des Menschen machen ist Prinzip des Kapitalismus“ (Adorno 2003:503; vgl. Theunissen 1981).[6]

 

Literatur

 

Adorno, Th. W. 2003: Contra Paulum, in: Adorno/Horkheimer, M.: Briefwechsel 1927-1969. Bd. II: 1938 - 1944, hg. v. Ch. Gödde/H. Lonitz, Frankfurt/M.

Bowles, S./Gintis, H. 1987: Capitalism & Democracy. New York

Castells, M. 1998: End of Millennium. Malden

Euchner, W. 1973: Egoismus und Gemeinwohl. Frankfurt/M.

Heine, H. 1972: Französische Zustände, in: Heine, Werke und Briefe. Bd. 4, hg. v. H. Kaufmann. Berlin/Weimar

Heydorn, H.-J. 1979: Widerspruch von Bildung und Herrschaft. Frankfurt/M.

Jaschke, H.-G. 1982: Soziale Basis und Soziale Funktion des Nationalsozialismus: Studien zur Bonapartismustheorie. Opladen

Kosik, K. 1967: Die Dialektik des Konkreten. Frankfurt/M.

Lefebvre, H. 1974: Die Zukunft des Kapitalismus. Die Reproduktion der Produktionsverhältnisse. München

MacPherson, C. B. 1962: The Political Theory of Possessive Individualism. Hobbes to Locke. Oxford

Marx, K. o. J.: Grundrisse der Kritik der politischen Ökonomie (Rohentwurf) 1857-1858. Frankfurt/M.

Marx, K. 1969: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Erster Band. Berlin

-1969a: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Dritter Band. Berlin

Marx, K./Engels, F. 1969: Das Kommunistische Manifest, in: MEW Bd. 4. Berlin

Meiksins Wood, E. 1995: Democracy Against Capitalism. Renewing Historical Materialism. Cambridge

Reichelt, H. 1970: Zur logischen Struktur des Kapitalbegriffs bei Karl Marx. Frankfurt/M.

Sänger, Ch. 2016: Den Marxismus lebendig erhalten. Pädagogische Impulse zweier VordenkerInnen des demokratischen Sozialismus: Anna Siemsen und Alice Rühle-Gerstel, in: Sozialwissenschaftliche Literatur Rundschau 39 (H. 73)

Savage, M. 2014: Social Class in the 21st Century. London

Schmied-Kowarzik, W. 1981: Die Dialektik der gesellschaftlichen Praxis. Zur Genesis und Kernstruktur der Marxschen Theorie. Freiburg/München

-2017: neuere Versuche, Marx wieder zu entdecken und weiterzuentwickeln, in: Sozialwissenschaftliche Literatur Rundschau 40 (H. 74)

-2018: Zur Aktualität der Praxisphilosophie von Karl Marx, in: Sozialwissenschaftliche Literatur Rundschau 41 (H. 76)

Stedman Jones, G. 2018: History and Nature: Marx, Engels and Darwin, in: Sozialwissenschaftliche Literatur Rundschau 41 (H. 76)

Sünker, H. 1989: Bildung, Alltag und Subjektivität. Weinheim

-2012: Historisch materialistische Ansätze in Bildungsforschung und Pädagogik, in: U. Bauer et al. (Hg.), Handbuch Bildungs- und Erziehungssoziologie. Wiesbaden

-2017: Demokratie, Kapitalismus, Soziale Gerechtigkeit. Gesellschaftliche und politische Perspektiven heute, in: neue praxis 47 (6)

Theunissen, M. 1974: Krise der Macht. Thesen zur Theorie des dialektischen Widerspruchs, in: Hegel-Jahrbuch

-1981: Selbstverwirklichung und Allgemeinheit. Zur Kritik des gegenwärtigen Bewusstseins. Berlin

Thompson, E. P. 1972: The Making of the English Working Class. Harmondsworth

-1980: Plebejische Kultur und moralische Ökonomie. Frankfurt/M.

Vester, M. 1970: Die Entstehung des Proletariats als Lernprozess. Zur Soziologie der Arbeiterbewegung. Frankfurt/M.

-1970 a: Solidarisierung als historischer Lernprozess - Zukunftsperspektiven systemverändernder Praxis im neueren Kapitalismus, in: D. Kerbs (Hg.), Die hedonistische Linke. München

-2013: Warum Marx kein Marxist war, in: R. Braches-Chyrek et al., Bildung, Gesellschaftstheorie und Soziale Arbeit. Festschrift H. Sünker. Opladen/Toronto

Vester, M. et al. 2001: Soziale Milieus im gesellschaftlichen Strukturwandel. Zwischen Integration und Ausgrenzung. Frankfurt/M.

Wallerstein, I. et al. 2014: Stirbt der Kapitalismus? Frankfurt/M.

 

 

[1]                     Entscheidend für Marxsche Methodologie wie Methode ist seine Einsicht, alle Wissenschaft sei überflüssig, „wenn die Erscheinungsform und das Wesen der Dinge unmittelbar zusammenfielen“ (Marx 1969a: 825).

[2]                     Entscheidend zum Verständnis dieser Argumentationsfigur ist die Geschichtstheorie von Marx: „Persönliche Abhängigkeitsverhältnisse (zuerst ganz naturwüchsig) sind die ersten Gesellschaftsformen, in denen sich die menschliche Produktivität nur in geringem Umfang und auf isolierten Punkten entwickelt. Persönliche Unabhängigkeit auf sachlicher Abhängigkeit gegründet ist die zweite Form, worin sich erst ein System des allgemeinen gesellschaftlichen Stoffwechsels, der universalen Beziehungen, allseitiger Bedürfnisse, und universeller Vermögen bildet. Freie Individualität, gegründet auf die universelle Entwicklung der Individuen und die Unterordnung ihrer gemeinschaftlichen, gesellschaftlichen Produktivität als ihres gesellschaftlichen Vermögens, ist die dritte Stufe. Die zweite schafft die Bedingungen der dritten“ (Marx o. J.: 75f.).

[3] In diesen Kontext gehört auch der Hinweis auf die Aktualität der Marxschen Klassenanalyse, s. dazu die konzeptionell bedeutsamen und empirisch gehaltvollen Studien von Vester et al. (2001) und Savage (2014).

[4]                     In diesen Kontext gehören dementsprechend unterschiedliche Ansätze und Versuche, Verhältnisse zwischen Bildung/Erziehung und Gesellschaftsformen aufzuschlüsseln, die häufig ihren Ausgang mit der dritten Feuerbach- These von Marx nehmen; s. weiter Art dazu Heydorn (1979), Sünker (2012), Sänger (2016).

[5]                     Die Produktivität der politischen Schriften von Marx (also 18. Brumaire, Pariser Commune etc.) erweist sich insbesondere an der Fruchtbarkeit seiner Analyse des ‚Bonapartismus‘, der im Kontext der Analyse vom Nationalsozialismus – als deutscher Gestalt von Faschismus – historisch vor allem von Trotzky und der KPO genutzt wurde; s. weiter zur darauf basierenden Debatte um die entscheidende Differenz von „sozialer Basis“ und „sozialer Funktion“ des NS für die Aufrechterhaltung respektive Verteidigung der kapitalistischen Produktionsweise die Studie von Jaschke (1982).

[6]                     S. dazu auch: „Ob der Sozialismus eine kollektivistische Lebensform herbeiführen soll, ist uns höchst fragwürdig. Heute wird individualistisch produziert und kollektiv gelebt. Im Sozialismus wird kollektiv produziert, damit es jener schlechten, unabdingbar repressiven Kollektivität nicht mehr bedarf“ (Adorno 2003:500).