Die Masse macht's

Wissenschaftliche Karriere durch Quantität: Melken, stückeln, frei erfinden

Viel ist gut, mehr ist besser, noch mehr macht den exzellenten Professor und die exzellente Professorin aus: Dieses Mantra prägt seit Jahrzehnten den Wissenschaftsbetrieb. Wer viel publiziert, kommt schneller vorwärts. Das hat zwar mit guter oder gar exzellenter Forschung nur wenig zu tun, doch die Abkehr vom Dogma der Quantität fällt trotzdem schwer. Armin Himmelrath benennt Probleme und zeigt Lösungsansätze auf.1

Der Mann war ganz offensichtlich ziemlich von sich überzeugt: Als der Biochemiker Ernst-Ludwig Winnacker Anfang 1998 sein Amt als Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) antrat, erhielt er unter anderem das Glückwunschschreiben eines Mediziners, der ein süddeutsches Universitätsklinikum leitete. Den guten Wünschen für den neuen Chef der DFG hatte der Forscher ein umfangreiches Dokument beigelegt: seine Publikationsliste mit mehr als 1.000 Veröffentlichungen, verbunden mit der rhetorisch gemeinten Frage, ob denn dieser Qualitätsausweis ihn nicht für höhere Aufgaben innerhalb der DFG empfehle. Dafür reichte es dann doch nicht - aber der Fall ist ein skurriler Beleg dafür, wie weit verbreitet der Glauben daran ist, dass ellenlange Publikationslisten ein unumstößlicher Beweis der eigenen forscherischen Schaffenskraft sind.

Richtig kurios aber war der Brief des Klinikchefs vor dem Hintergrund des Skandals, der ein paar Monate zuvor die deutsche Wissenschaftsgemeinde erschüttert hatte: Da war der Fall des Ulmer Krebsforschers Friedhelm Herrmann bekannt geworden, dessen rund 400 Positionen umfassende Publikationsliste zu wesentlichen Teilen gefälscht, plagiiert oder frei erfunden war2. Der Kampf um Forschungsgelder, die mit Hilfe möglichst imposanter Veröffentlichungslisten errungen werden sollten, hatte dabei eine wesentliche Rolle gespielt. Dieser bis dahin größte Fall von Wissenschaftsbetrug in Deutschland hätte eigentlich auch dem süddeutschen Klinikchef bekannt sein müssen - doch der sah Anfang 1998 offenbar keinerlei Gründe, an seiner Quantitätsgläubigkeit in Bezug auf das eigene Schaffen zu zweifeln. Unredlichkeit? Was sollte das mit einer langen Publikationsliste zu tun haben?

Dabei könnten sich ForscherInnen, die es mit der Wahrheit nicht ganz so genau nehmen, durchaus auf eine ganze Reihe prominenter Urahnen berufen3: So hatte schon der Astronom, Mathematiker und Geograf Ptolemäus, der um 150 n. Chr. lebte, seinen berühmten Sternenkatalog ziemlich frech aus früheren Werken des Griechen Hipparch abgekupfert und als eigene Arbeit ausgegeben. Dass der laxe Umgang mit der wissenschaftlichen Wahrheit kein Privileg des Altertums war, zeigen die zahlreichen Fälle von Betrug und Fälschung in der Wissenschaft in den vergangenen zwei Jahrtausenden. Doch während früher vor allem Ergebnisse erfunden oder zurecht gebogen wurden, hat sich im durchrationalisierten und von quantitativen Kriterien bestimmten modernen Wissenschaftsbetrieb längst eine andere Spielart der wissenschaftlichen Unredlichkeit breit gemacht: Die Rede ist vom vorsätzlichen Aufblasen der eigenen Veröffentlichungslisten. Ziel ist es, die Zahl der Papers, Aufsätze und Autorenbeiträge auf möglichst imposante Größe anschwellen zu lassen, um mit dem schieren Gewicht der Publikationsliste jede inhaltliche Kritik an der eigenen Arbeit, jede irgendwie geartete Nachfrage von vorneherein abzuwürgen.

Ein typischer Fall

Ein geradezu prototypischer Fall, der die Haltung "Quantität ist Qualität" illustriert, wurde im Frühsommer 2009 in Göttingen bekannt4. Die dortige Georg-August-Universität hatte kurz zuvor im Exzellenzwettbewerb den begehrten Elite-Titel errungen und war dabei, sich als niedersächsische Spitzenuniversität nach außen zu verkaufen, als ihr der Sonderforschungsbereich (SFB) 552 einen gehörigen Strich durch die Rechnung machte. In diesem SFB wurde mit großem Aufwand und mit entsprechender finanzieller Unterstützung der DFG die "Stabilität von Randzonen tropischer Regenwälder in Indonesien" erforscht. 231 Veröffentlichungen hatten die WissenschaftlerInnen in einer Publikationsliste des Projekts zusammengetragen, um ihre erfolgreiche Arbeit unter Beweis zu stellen und damit den Antrag auf eine Fortschreibung der DFG-Förderung zu untermauern. Dazu kamen noch einmal 63 aufgelistete Publikationen, die zwar noch nicht gedruckt, aber bereits zur Veröffentlichung eingereicht und akzeptiert worden seien. Doch als die GutachterInnen der DFG vor Ort darum baten, diese ganzen Artikel und Bücher einmal sehen zu dürfen oder zumindest eine Kopie vorgelegt zu bekommen, ergab sich eine mehr als peinliche Situation: Leider gehe das nicht, hieß es von Seiten des Sonderforschungsbereichs - denn ein Großteil der Manuskripte existierte überhaupt nicht oder war zumindest noch längst nicht abschließend bearbeitet worden. Eine monatelange Untersuchung sowohl durch die Uni Göttingen als auch durch eine Kommission der DFG bestätigte schließlich den Verdacht, dass hier in großem Umfang mit erfundenem Material gearbeitet worden war. Fünf WissenschaftlerInnen wurden als Hauptschuldige ausgemacht (zwei wurden für drei Jahre aus den DFG-Gremien ausgeschlossen, drei wurden schriftlich gerügt), weitere acht gelten als Mitschuldige am wissenschaftlichen Fehlverhalten5. Sie alle hatten - ob unter Druck oder aus eigener Initiative, spielt letztlich keine Rolle - darauf gesetzt, dass es bei der Bewertung des Förderantrags an die DFG allein auf Masse und nicht so sehr auf Inhalte ankam. Dabei ist das freie Erfinden von Fachartikeln, Buchaufsätzen und ganzen Monografien nur eine Strategie von vielen, um die eigene Publikationsliste aufzublähen und damit der Karriere den nötigen Schwung zu verleihen. Genauso weit verbreitet sind das Melken, die Salamitaktik und die Bildung von Zitationskartellen.

Ein ganzes Bündel an Möglichkeiten

Die Bezeichnungen, die auch innerhalb der wissenschaftlichen Arbeitsgruppen durchaus gängig sind, sprechen für sich. Beim Melken wird das Ziel verfolgt, die Ergebnisse eines Forschungsprojekts möglichst oft in möglichst vielen Zusammenhängen zu publizieren - fast so wie JournalistInnen, die eine gute Story an möglichst viele Blätter verkaufen wollen, um damit größtmögliche öffentliche Wirkung zu erzielen. Doch das Ziel der melkenden ForscherInnen ist ein anderes: Wo ehrlicherweise ein umfangreicher, solide geschriebener Aufsatz ausreichen würde, um die wissenschaftlichen Resultate zu präsentieren, wird beim Melken darauf gesetzt, das immer Gleiche in immer wieder neuen Varianten auszubreiten - und damit, ganz nach dem Prinzip "Die Masse macht's", auf scheinbar elegante Weise die Zahl der eigenen Veröffentlichungen zu steigern. Besonders findige WissenschaftlerInnen kombinieren das Ganze mit einer gezielten Salamitaktik, auch als paper splitting bekannt: Sie zerstückeln ihre Ergebnisse in möglichst viele einzelne Happen, die dann - jeder für sich - eine eigene Publikation rechtfertigen und damit eine ungeheure forscherische Produktivität des Verfassers oder der Verfasserin vorgaukeln. Diese Orientierung an der "least publishable unit", der kleinstmöglichen Veröffentlichungseinheit, ist nicht nur wissenschaftliches Angebergehabe, sondern könne auch dazu führen, dass "ein größerer Zusammenhang verzerrt, wenn nicht gar verfälscht" wird, warnt der frühere DFG-Präsident Wolfgang Frühwald.6 Und Hubert Markl, der als Präsident der Max-Planck-Gesellschaft in den 1990er Jahren die Debatten um wissenschaftliches Fehlverhalten wesentlich mitbestimmte, lästert über die "Graphorröe", mithin den "wissenschaftlichen Schreibdurchfall"7, an dem etliche KollegInnen in der Wissenschaftsgemeinde offenbar chronisch litten. Gekrönt wird solche aufgeblasene Produktivität zu guter Letzt durch die Gründung eines Zitierkartells. Frei nach dem Motto "Zitierst du mich, zitier ich dich" verweisen ForscherInnen in ihren Veröffentlichungen gerne auf die Arbeiten eines/einer Anderen, der/die sich dann wiederum mit einer Zitierung der eigenen Arbeit revanchiert. Eine klassische Win-Win-Situation: Alle Beteiligten bekommen mehr Aufmerksamkeit und Nennungen und erhöhen dadurch ihre Reputation nach außen.

Quantifizierung als Wissenschaftsdogma

Dieser Trend zur Quantifizierung wissenschaftlicher Ergebnisse ist nicht - oder zumindest nicht in erster Linie - dem Geltungsdrang der so handelnden WissenschaftlerInnen geschuldet, sondern beruht im Wesentlichen auf strukturellen Vorgaben des Forschungsbetriebs. Klassisch behaviouristisch könnte man feststellen: Weil in der Projektförderung Menge und Masse, nicht aber Originalität und Qualität belohnt werden, ist es eigentlich kein Wunder, dass sich so viele ForscherInnen diesem Dogma der Quantifizierung bis hin zur Unredlichkeit unterwerfen. Sichtbarster Ausdruck dieses Trends sind der science citation index und der journal impact factor - zwei Messinstrumente, die im Institute for Scientific Information in Philadelphia entwickelt wurden und die auf quantitativer Basis den Erfolg und die Produktivität von ForscherInnen bewerten sollen8. Dabei handelt es sich um höchst aufwändige statistische Verfahren: Der citation index zählt die Zahl der Zitierungen in anderen Veröffentlichungen, die ein Forscher oder eine Forscherin mit einer Publikation erreicht, und bewertet danach den ›Erfolg‹ einer Publikation. Der impact factor wiederum bewertet die Wichtigkeit einer Zeitschrift danach, wie oft ihre Artikel in anderen Veröffentlichungen zitiert werden. In beiden Fällen gilt also: Qualität wird durch Quantität definiert. Nach diesem Denkschema machen viele Zitate einen Artikel zu einem guten Artikel und seine Verfasserin oder seinen Verfasser zu einer guten Forscherin oder einem guten Forscher; und auch Zeitschriften werden erst durch viele Zitierungen zu guten und wichtigen Zeitschriften. So ist ein wahrer Teufelskreis entstanden: Der durch das Quantifizierungsdogma ausgelöste Publikationszwang hat zu einer Veröffentlichungsflut ungeheuren Ausmaßes geführt - und wird durch die immer weiter steigende Zahl der Publikationen wiederum verschärft. Niemand weiß, wie viele wissenschaftliche Fachzeitschriften, Artikeldienste und Journale heute weltweit erscheinen; Schätzungen gehen von einer sechsstelligen Zahl aus. Damit kann man die Zahl der jeden Tag veröffentlichten wissenschaftlichen Artikel und Publikationen auf 20.000 oder mehr taxieren; alleine für die Biowissenschaften rechnen Insider mit 10.000 neuen Forschungsergebnissen, die Monat für Monat auf den Markt geschwemmt werden.9

Ein höchst produktiver Physiker

Nur in einem solchen Umfeld ist es erklärbar, dass es zu Fällen wie dem des jungen deutschen Physikers Jan Hendrik Schön kommen konnte, der zur Jahrtausendwende als neuer, gefeierter Star der Physik galt - bis seine Karriere unter Fälschungsverdacht zu einem rapiden Ende kam.10 Schön hatte es von der Universität Konstanz in die renommierten Bell Labs in New Jersey geschafft, galt als weltweit wohl bester Forscher in den Bereichen Festkörperphysik, Materialwissenschaften und Nanotechnologie und verzückte die Physiker-Gemeinde mit immer neuen, vermeintlich hochklassigen Veröffentlichungen. Der Mann schien ein wahrer Wunderschreiber zu sein, dem keine wissenschaftliche Herausforderung groß genug sein konnte: "In 2000 alone, Schön published eight papers in Science and Nature, publications that claim to be the world standard for quality science, and he became known for his breakthrough of using organic dye molecules to create an electric circuit which when prompted by an electric current behaved as a transistor, leading scientists [...] in a dozen labs to likewise chase some funding, wasting millions of dollars of US government research money. He also garnered the Otto-Klung-Weberbank Prize for Physics in 2001, the Braunschweig Prize in 2001 and the Outstanding Young Investigator Award of the Materials Research Society in 2002."11 Im Jahr 2001 erschien unter dem Autorennamen des jungen Physikers im Durchschnitt alle acht Tage (sic!) eine neue Veröffentlichung - und dennoch dauerte es bis zum Mai 2002, bis die Bell Labs eine Untersuchung von Schöns Tätigkeiten einleiteten. Schon zuvor waren immer wieder Unregelmäßigkeiten aufgefallen: Dieselben Bilder in unterschiedlichen Veröffentlichungen, fehlende Rohdaten, nicht nachvollziehbare Ergebnisse. Doch der Physiker hatte sich wieder und wieder aus der Affäre ziehen können: Mal mit dem Hinweis auf ein Versehen, mal mit der Erklärung, seine Laptop-Festplatte sei zu klein gewesen, so dass wichtige Daten leider, leider überschrieben worden seien. Die Untersuchung führte schließlich zu einem nicht nur für Schön, sondern auch für die Fachzeitschriften und ihre Gutachter höchst peinlichen Ergebnis: Etliche Publikationen, die zuvor den peer review-Prozess durchlaufen hatten, mussten zurückgezogen werden. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft reagierte auf das nachgewiesene wissenschaftliche Fehlverhalten mit Schöns Ausschluss von der Antragsberechtigung, der Gutachtertätigkeit und dem Wahlrecht für acht Jahre - so ziemlich die Höchststrafe, die die Selbstkontroll-Gremien der Wissenschaftsgemeinde aussprechen können.12

Gegenmaßnahmen der DFG

Spät - und hoffentlich nicht zu spät - hat sich die DFG unter dem generellen Eindruck solcher Fälle, vor allem aber vor dem Hintergrund der Göttinger Ereignisse rund um den SFB 552 dazu entschlossen, die Publikationsflut zumindest in ihrem Einflussbereich einzudämmen. Seit Juli 2010 gelten bei Anträgen an die größte deutsche Forschungsförderorganisation neue Regeln: Wo bisher seitenlange Publikationsverzeichnisse das Renommee der antragstellenden WissenschaftlerInnen belegen sollten, müssen sich die ForscherInnen zukünftig auf fünf Publikationen beschränken und sind so gezwungen, die aus ihrer Sicht für den jeweiligen Antrag wichtigsten Arbeiten zu benennen.13 "Schluss mit dem Geschwalle"14 betitelte die Süddeutsche Zeitung fast schon euphorisch ihre Berichterstattung über diese Neuerung. Und DFG-Präsident Matthias Kleiner warf KritikerInnen, die sich über die angebliche Beschneidung der Aussagekraft von Lebensläufen echauffierten, vor, sie übersähen, "dass es längst einen Trend zur Salamisierung von Veröffentlichungen gibt - ein Scheibchen heute, eines morgen, eins übermorgen, obwohl die Ergebnisse eigentlich zusammengehören".15 Tatsächlich steht die DFG mit dieser Rückbesinnung auf Qualität statt Quantität nicht alleine: Auch die National Science Foundation und die National Institutes of Health in den USA haben das Problem der Publikationsflut erkannt und deshalb die Länge der Veröffentlichungslisten bei Förderanträgen begrenzt - wenn auch nicht so stark wie die DFG. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang auch, dass die Gremien der Deutschen Forschungsgemeinschaft in ihrem Beschluss ausdrücklich darauf verweisen, dass durch die bisherigen quantitativen Verfahren zur Leistungsbewertung "ein starker Druck auf Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ausgeübt [wird], möglichst viele Arbeiten zu publizieren. Zudem verleitet es immer wieder zu Fällen wissenschaftlichen Fehlverhaltens, in denen im Publikationsverzeichnis unrichtige Angaben zum Stand von Publikationen gemacht werden."16 Die Einsicht kommt spät, aber immerhin: sie kommt.

Die auf diesen Erkenntnissen basierende Neuregelung ist noch jung. Ob sie funktioniert und tatsächlich eine wirksame Maßnahme gegen den Publikationsirrsinn ist, muss sich erst noch herausstellen - schließlich ist die DFG trotz ihrer Bedeutung in Deutschland im weltweiten Vergleich nur ein Akteur unter vielen anderen.

Anmerkungen

1) Dieser Beitrag wurde zuerst veröffentlicht in: BdWi / fzs / GEW / NatWiss / ÖH (Hg.), 2011: Wege und Irrwege in die Wissensgesellschaft. Forschungspolitik zwischen Standortsicherung und gesellschaftlicher Verantwortung. BdWi-Studienheft 7, Marburg.

2) Siehe hierzu unter anderem bei Rubner, Jeanne, 1997: "Erdrutsch an Vertrauen. Prof. Dr. Wolfgang Frühwald, Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft, über Betrug in der Wissenschaft", in: Süddeutsche Zeitung, 26.6.1997; Borgmann, Wolfgang u.a., 1997: "Kehrwoche", in: Stuttgarter Zeitung, 1.7.1997; DFG, 2000: "Taskforce legt Abschlussbericht vor. Pressemitteilung Nr. 26", 19.6.2000, www.dfg.de/service/presse/pressemitteilungen/2000/pressemitteilung_nr_26/index.html. Zugriff am 14.9.2010; zusammenfassend bei Finetti, Marco / Himmelrath, Armin, 1999: Der Sündenfall. Betrug und Fälschung in der deutschen Wissenschaft, Stuttgart.

3) Vgl. hierzu u.a. Fölsing, Albrecht, 1984: Der Mogelfaktor. Die Wissenschaftler und die Wahrheit, Hamburg/ Zürich sowie Di Trocchio, Federico, 1994: Der große Schwindel. Betrug und Fälschung in der Wissenschaft, Frankfurt a.M./ New York.

4) Vgl. hierzu u.a. Menke, Birger, 2009: "Das ist kein Einzelfall", in: Spiegel Online, www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,622882,00.html. Zugriff am 14.9. 2010; Warnecke, Tilmann, 2009: "Die Fälscher von Göttingen", in: Der Tagesspiegel, www.tagesspiegel.de/wissen/die-faelscher-von-goettingen/1503934.html. Zugriff am 14.9.2010.

5) Die von der DFG gezogenen Konsequenzen finden sich im Einzelnen in DFG: "Gremienausschluss und Rügen: DFG zieht Konsequenzen aus wissenschaftlichem Fehlverhalten in Göttingen. Pressemitteilung Nr. 52", 8.10.2009, www.dfg.de/service/presse/pressemitteilungen/2009/pressemitteilung_nr_52/index.html. Zugriff am 15.9.2010.

6) Zitiert nach Finetti / Himmelrath, 1999, a.a.O., 163.

7) Zitiert nach Finetti / Himmelrath, 1999, a.a.O., 163.

8) Vergleiche hierzu ausführlicher z.B. Bartens, Werner, 1998: "Der EURheit verpflichtet? Salamitaktik, Daten schütteln, Ergebnisse fälschen", in: Hall, George M. (Hg.): Publish or Perish. Wie man einen wissenschaftlichen Beitrag schreibt, ohne die Leser zu langweilen oder die Daten zu verfälschen, Bern, 157 ff; Fölsing, 1984, 116 ff sowie zu den Auswirkungen auf den wissenschaftlichen Nachwuchs Himmelrath, Armin (2009): Handbuch für Unihasser, Köln, 85-96.

9) Die Schätzungen müssen naturgemäß vage bleiben. Zu den Hintergründen findet sich mehr bei Finetti / Himmelrath 1999, 162.

10) Ausführlichere Schilderungen des Falls finden sich u.a. bei Anonymus, 2009: "Plastic Fantastic", in: denkpass.de. denkpass.de/2009/06/plastic-fantastic/. Zugriff am 12.9.2010 und bei Campbell, Hank, 2009: "Jan Hendrik Schön: World Class Physics Fraud Gets Last Laugh - A Whole Book About Himself", in: Science 2.0, 5.5.2009, www.science20.com/science_20/jan_hendrik_schön_world_class_physics_fraud_gets_last_laugh_whole_book_about_himself. Zugriff: 12.9.2010.

11) Campbell, 2009, a.a.O.

12) Vgl. hierzu DFG, 2004: "Wissenschaftliches Fehlverhalten führt zu Ausschluss von Antragsberechtigung, Gutachtertätigkeit und Wahlrecht für acht Jahre". Bonn, www.dfg.de/download/pdf/dfg_im_profil/reden_stellungnahmen/2004/ha_ jhschoen_1004.pdf. Zugriff am 12.9.2010.

13) Die Einzelheiten der Maßnahme sind erläutert in DFG, 2010: Informationen für die Wissenschaft Nr. 11, 26. Februar 2010. Neuregelungen für Publikationsverzeichnisse in Anträgen, Antragsskizzen und Abschlussberichten. Bonn. www.dfg.de/foerderung/info_wissenschaft/info_wissenschaft_10_11/index.html. Zugriff am 14.9.2010.

14) Anonymus, 2010: "Fördergelder in der Wissenschaft: Schluss mit dem Geschwalle", in: Süddeutsche Zeitung, 23.2.2010, www.sueddeutsche.de/karriere/foerdergelder-in-der-wissenschaft-schluss-mit-dem-geschwalle-1.12370. Zugriff am 13.9.2010.

15) Himmelrath, Armin, 2010: "Die Publikationsflut schadet der Wissenschaft - Interview mit DFG-Präsident Matthias Kleiner", in: goethe.de, www.goethe.de/wis/fut/fuw/ftm/de6125555.htm. Zugriff am 12.9.2010.

16) DFG, 2010, a.a.O., 1.

Armin Himmelrath ist freier Bildungs- und Wissenschaftsjournalist in Köln. Er arbeitet für verschiedene Hörfunk-, Print- und Online-Medien und als Buchautor. Veröffentlichungen u.a. Der Sündenfall. Betrug und Fälschung in der deutschen Wissenschaft (mit Marco Finetti, Stuttgart 1999); Macht Köpfen dumm? Neues aus der Fußball-Feldforschung (Freiburg, 2006); Handbuch für Uni-Hasser (Köln, 2009).