Proletarische Frauen und ihr Weg zum Kommunismus

Bereits auf dem Gründungskongress der Sozialistischen Fraueninternationale (Socialist International Women – SIW) während der internationalen Konferenz sozialistischer Frauen im August 1907 zeichnete sich die Spaltung der sozialistischen Frauen in einen rechten und einen linken Flügel ab. Dabei hatten die Frauen gerade erst begonnen, sich zu einer bedeutenden Bewegung zusammenzuschließen. Der Anstoß zur SIW war von den deutschen Frauen, allen voran Clara Zetkin, gekommen.1 Sie sahen darin ein Mittel, die Interessen der Frauen in den sozialistischen Parteien der Welt zu aktivieren und damit auch das Gewicht der internationalen Linken zu stärken. Der Versuch war zum Scheitern verurteilt.

Ottilie Baader (1847 – 1925), die die Konferenz für die deutschen Sozialdemokratinnen eröffnete,2 nahm in ihrer Rede eine klare Abgrenzung zu den bürgerlichen Frauenbewegungen vor, die die weibliche „Andersartigkeit“ betonten, neue Gegensätze zwischen den Geschlechtern schürten und nicht bereit waren, den Kampf der Arbeiterinnen um volle soziale und menschliche Emanzipation zu unterstützen. „Die sozialistische Frauenbewegung Deutschlands“, so Ottilie Baader, sei „von der Überzeugung durchdrungen, dass die Frauenfrage ein Teil der sozialen Frage ist und nur zusammen mit ihr gelöst werden kann.“ Ihr ging es um den „Kampf aller Ausgebeuteten ohne Unterschied des Geschlechts gegen alle Ausbeutenden, ebenfalls ohne Unterschied des Geschlechts.“ So wie sie dachten damals die meisten SPD-Frauen.

Clara Zetkin begründete die auf der Frauenkonferenz verabschiedete Resolution für das Frauenstimmrecht vor dem Internationalen Sozialistenkongress, der einen Tag nach der Gründung der SIW eröffnet wurde und vom 18. bis 24. August 1907 ebenfalls in Stuttgart stattfand. Der Kongress der Sozialisten übernahm die Resolution und ergänzte sie dahingehend, dass das Frauenwahlrecht nicht ein Ziel an sich darstelle, sondern der Auftakt des gemeinsamen Kampfes von Frauen und Männern mit dem Ziel einer sozialistischen Gesellschaft sei.

 

Auch bei den sozialistischen Frauen: der rechte und der linke Flügel

Diskrepanzen gab es keinesfalls nur zwischen bürgerlichen und proletarischen Frauenbewegungen. Politische Gräben spalteten bereits den rechten vom linken Flügel der Fraueninternationale. Sie spiegelten die Auseinandersetzung zwischen den beiden Strömungen in der gesamten Sozialistischen Internationale wider. Im Verlauf des Stuttgarter Frauenkongresses zeichnete sich auf internationaler Ebene bereits die Teilung des sozialistischen Lagers in die radikale Linke und die reformistische Richtung ab. Alexandra Kollontai (1872 – 1952), Vertreterin der sozialistischen Arbeiterpartei Russlands, beschrieb die Auseinandersetzungen während des Kongresses folgendermaßen: „Während der Konferenz lieferten sich der rechte und linke Flügel der Fraueninternationale einen Kampf, der die Auseinandersetzung zwischen den beiden Strömungen in der Internationale widerspiegelte. Ich stand auf Seiten Clara Zetkins. Der erste Punkt der Meinungsverschiedenheiten betraf den Kampf für das allgemeine Frauenstimmrecht. Die österreichischen Sozialistinnen mit Lily Braun3 fanden sich zu einigen Kompromissen bereit.4 (...) Im Namen Russlands unterstützte ich die Linken gegen die Opportunisten. Auch hinsichtlich der Formen der Arbeit unter den Frauen kam es zu Divergenzen: Clara Zetkin bestand auf der Bildung einer internationalen Zentralstelle, während Lily Braun und die Rechten darin auf einmal eine Äußerung von Frauenrechtlertum sahen. Wiederum musste ich die Linken unterstützen.“5

Bei der Auseinandersetzung um das Frauenwahlrecht vertraten die Vertreterinnen der Sozialdemokratischen Partei Österreichs (SPÖ) um Adelheid Popp (1869 – 1939) die Meinung, es sei unklug, gleichzeitig für das allgemeine Wahlrecht für Männer und Frauen einzutreten. Sie wollten keinesfalls das allgemeine und gleiche Frauenwahlrecht als Fernziel aufgeben, hielten aber das Wahlrecht für Männer – das keinesfalls in allen Ländern für alle Männer verwirklicht war – für die näherliegende Forderung.6 Sie konnten sich nicht durchsetzen. Nachdem die Österreicherinnen ihren Antrag zurückgezogen hatten, zogen auch die Engländerinnen einen einschränkenden Antrag zurück.7 Clara Zetkins Resolution wurde verabschiedet, gegen elf Stimmen der Österreicherinnen, Schweizerinnen und Engländerinnen.8

Auf der Konferenz „mit lebhaftem Beifall begrüßt“ wurde Rosa Luxemburg (1871 – 1919), Mitglied der polnisch-russischen Delegation.9 Ihre Redebeiträge erhielten große Aufmerksamkeit. Ihr Wort hatte Gewicht und nachdem sie sich mit Nachdruck für die Einrichtung des internationalen Frauenbüros in Stuttgart eingesetzt hatte, und ihrer Bewunderung für die Freundin Clara Zetkin Ausdruck verliehen hatte die „auch diese Arbeitslast noch auf sich nahm“, wurde der Vorschlag von Luise Zietz, ein Internationales Frauensekretariat einzurichten, um die internationale Zusammenarbeit der sozialistischen Frauen zu intensivieren, einstimmig angenommen. Zum Sitz der Zentralstelle wurde Deutschland bestimmt. Zur Sekretärin der Sozialistischen Fraueninternationale wurde Clara Zetkin gewählt. Sie übte diese Funktion bis 1917 aus und wurde eine der führenden Repräsentantinnen der linken Strömung in der deutschen Arbeiterbewegung.


Der Internationale Frauentag

Von größerer historischer Bedeutung als die erste Konferenz ist die II. Internationale Konferenz sozialistischer Frauen, die am 26. und 27. August 1910 in Kopenhagen stattfand, gewesen. Dort nämlich wurde der Internationale Frauentag ins Leben gerufen. Wie die vorhergehende und die folgende Konferenz wurde sie kurz vor dem Kongress der Internationale abgehalten, um dort die wichtigsten Resolutionen vorlegen zu können. Clara Zetkin hatte gemeinsam mit Käte Duncker (1871 – 1953) „und Genossinnen“ den Antrag für die Durchführung eines Internationalen Frauentages, „der in erster Linie der Agitation für das Frauenwahlrecht“ dienen sollte, zur Abstimmung gebracht. Die mehr als 100 Delegierten aus 17 Nationen, darunter zwölf aus Deutschland, nahmen den Antrag einstimmig an. Clara Zetkin wandte sich wiederum vehement gegen eine Gruppe von Delegierten, die ein selektives Wahlrecht als ersten Schritt befürwortete. Sie wollte das allgemeine geheime Wahlrecht für alle Frauen. Unterstützt wurde sie wieder durch die russische Frauenrechtlerin Alexandra Kollontai und durch Rosa Luxemburg. Gleichzeitig stand der Tag im Zeichen des Kampfes gegen Militarismus und einen drohenden Weltkrieg.10 Es wurde eine Friedensresolution verabschiedet, die die sozialen Gegensätze, die durch die kapitalistische Produktionsweise verursacht wurden, als Ursache der Kriege nannte und die sozialistischen Frauen und Mütter aufforderte, die Arbeiterinnen darüber aufzuklären und ihre Kinder im Geiste des Sozialismus und für den Kampf zur Erhaltung des Friedens zu erziehen. Unter dem Kampfruf „Heraus mit dem Frauenwahlrecht“ gingen am ersten Internationalen Frauentag, am 19. März 1911 alleine in Deutschland mehr als eine Million Frauen auf die Straße und forderten für alle Frauen soziale und politische Gleichberechtigung. Der Frauentag 1911 wurde auch international ein voller Erfolg.


Das politische Programm für die internationale proletarische Frauenbewegung

Das Wahlrecht für Proletarierinnen betrachteten Clara Zetkin und ihre Mitstreiterinnen nicht als das höchste Ziel, schon gar nicht als Beitrag „zum Kampf gegen die Männerwelt ihrer Klasse“, sondern als Mittel zum Kampf gegen den Kapitalismus.11 Ihnen ging es um die weltweite Emanzipation der Arbeiterinnen, die in allen Ländern auf der untersten Stufe der Gesellschaft standen und von allen Ausgebeuteten die am meisten Unterdrückten waren.

Jede „ernste Frauenbewegung“ musste nach Meinung von Clara Zetkin und ihrer Mitstreiterinnen eine soziale Kampfbewegung, als Teil der proletarischen Gesamtbewegung sein. Ziel der Bestrebungen der proletarischen Frauenbewegung war die sozialistische Gesellschaft, sie sollte im gemeinsamen Kampf der Arbeiterinnen und Arbeiter erreicht werden. Die Sozialistinnen gingen von einem grundsätzlichen Zusammenhang zwischen der „Frauenfrage“ und der „sozialen Frage“ und zwischen der „Emanzipation der Frau“ und der „Emanzipation der Arbeit vom Kapital“ aus. Frauenpolitik und Frauenrechte waren für sie „Mittel zum Zweck, damit sie (die Frau) gleichausgestattet ...mit dem Proletarier in den Kampf ziehen kann“, um „mit dem Mann ihrer Klasse gegen die kapitalistische Klasse zu kämpfen“.12 Von einer „Allerweltsbasenschaft“ unter Frauen hielten sie nichts.13 Schließlich wusste sie von den Klassengegensätzen, die ein undifferenziertes „wir Frauen“ ausschlossen.14 Clara Zetkin war für eine „reinliche Scheidung“15 von der bürgerlichen Frauenbewegung, die sie als “die oberen Zehntausend“ bezeichnete,16 der „Frauenrechtlerei“ bezichtigte17 und als reaktionär abstempelte, weil sie nicht nur die bürgerliche Ordnung stützen und für sich nützen wollte, sondern auch durch ihr caritatives Eintreten für die Verbesserung der Lage der Arbeiterinnen, diese vom Klassenkampf abhalten wollte. Die proletarische Frauenbewegung war für sie hingegen revolutionär.18


Die Bedrohung des Weltfriedens

Angesichts der Bedrohung des Weltfriedens durch den Balkankrieg beschloss das Internationale Sozialistische Büro für den 24. und 25. November 1912 einen außerordentlichen Sozialistenkongress ins Baseler Münster einzuberufen. Als einziger Tagesordnungspunkt standen die internationale Lage und die gemeinsame Aktion gegen den drohenden Krieg zur Diskussion: „Bei dieser wichtigen Willenskundgebung des Weltproletariats dürfen die sozialistischen Frauen so wenig fehlen wie im heiligen Krieg gegen den Krieg“, schrieb Clara Zetkin in ihrem Extra-Aufruf an die Frauen.19 Im Namen der sozialistischen Frauen aller Länder hielt sie die Hauptrede auf dem Kongress. Sie präsentierte einen ausführlichen und leidenschaftlichen Bericht über den drohenden Krieg und forderte die Frauen auf, sich gegen das Verbrechen eines Krieges zu wehren, dazu seien sie als „Hüter des Lebens“ verpflichtet.20 Als Mütter sollten sie die Kinder mit dem tiefsten Abscheu gegen den Krieg erziehen. Ihre Rede schloss sie mit den Worten „Krieg dem Kriege“. Einstimmig nahm der Kongress ein Manifest an, das das Proletariat aufforderte, alle wirksamen Mittel zur Verhinderung des Krieges einzusetzen. Außer ihr sprachen Alexandra Kollontai und Dora Montefiore (1851 – 1933). Das Manifest blieb allerdings ebenso wirkungslos wie die wiederholten Appelle, mit einheitlichen Aktionen gegen Militarismus und Krieg Stellung zu nehmen. Rosa Luxemburg wurde am 20. Februar 1914 in Frankfurt (Main) zu einem Jahr Gefängnis verurteilt, weil sie die deutschen Arbeiter aufgefordert hatte, nicht auf ihre französischen Klassenbrüder zu schießen. Es sollten noch viele Verhaftungen folgen.


Im Schatten des Ersten Weltkrieges

Die III. Internationale Konferenz sozialistischer Frauen, die im Anschluss an die 10. Internationale Sozialistische Konferenz im August 1914 in Wien durchgeführt werden sollte, fand ebenso wie die geplante Wiener Konferenz nicht mehr statt. Der Weltfrieden war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr zu sichern. Kurz vor der Auslösung des Ersten Weltkrieges schrieb Clara Zetkin in der „Gleichheit“: „Ein Zufall entscheidet, ob der dünne Faden reißt, an dem das Schwert des Weltkrieges hängt, das den Völkern droht. [...] Verlieren wir keine Minute Zeit. Der Krieg steht vor dem Tor. Treiben wir ihn in die Nacht zurück, ehe sein Toben und Rütteln den letzten Rest der Sinne und des Menschlichkeitsempfindens unaufgeklärter Massen verwirrt. Heraus aus Fabriken und Werkstätten, aus Hütten und Dachwohnungen zum Massenprotest. Lassen wir den Herrschenden und Besitzenden keinen Zweifel an dem Ernst unserer Entschlossenheit, alles bis zum letzten Hauch für den Frieden dranzugeben. [...] Die feste Solidarität der Ausgebeuteten und Unterdrückten [...] muss den Massen die Entschlossenheit einflößen, im Krieg gegen den Krieg alle Waffen zu nützen, die es führen kann.“ Der Aufruf am Ende des Artikels „Proletarische Frauen, seid bereit!“ wurde nur von wenigen gehört. Auch die wenigsten proletarischen Frauen hielten ihr Söhne und Geliebten davon zurück, „dass Proletarier gegen Proletarier das Mordgewehr erheben“.21

Die Entfesselung der „Weltkriegsfurie“ (Zetkin) im August 1914 leitete eine neue Epoche in der gesamten Sozialistische Internationale ein. Sie – und damit auch die Fraueninternationale – löste sich in ihre nationalen Bestandteile auf. Nahezu alle sozialistischen Parteien in den kriegführenden Ländern bekannten sich zur Verteidigung des bürgerlich-kapitalistischen Staates, dessen Sturz sie bis dahin angestrebt hatten. Clara Zetkin verfasste Anfang November 1914 noch einmal einen Aufruf „an die sozialistischen Frauen aller Länder“, in dem sie sich entschieden gegen den Krieg und für breite Friedensaktionen aussprach. Einige sozialistische Frauenverbände verbanden sich mit den bürgerlichen Frauen ihres jeweiligen Landes und kämpften für die „Aufrechterhaltung der Heimatfront“. Der SPD-Parteivorstand rief gar die Arbeiterinnen dazu auf, in dieser Organisation mitzuarbeiten. Dafür erntete er harsche Kritik (nicht nur) durch Clara Zetkin und Rosa Luxemburg. Diese widmeten den größten Teil ihrer Kraft dem antimilitaristischen Kampf. Die innerparteilichen Auseinandersetzungen über die weitere Bewilligung von Kriegskrediten spaltete auch die sozialdemokratische Frauenbewegung. Als 1913 die Mehrheit der SPD-Reichstagsfraktion für eine höhere Kriegssteuer stimmte und am 4. August 1914 die Kriegskredite bewilligte, wurde der Weg zur Spaltung der Partei und damit auch der sozialdemokratischen Frauenbewegung manifest.

Clara Zetkin, Rosa Luxemburg und Käte Duncker gehörten zu den führenden Persönlichkeiten der linken Opposition der SPD gegen den Krieg an. Gemeinsam mit Martha Arendsee (1889 – 1953) und Bertha Thalheimer (1883 – 1959) wurden sie im August 1914 auf die Initiative Rosa Luxemburgs Mitglied die Gruppe „Internationale“. Die Gruppe wollte die SPD-Reichstagsfraktion zur öffentlichen Ablehnung der Zustimmung zu den Kriegskrediten bewegen. Damit hatten sie keinen Erfolg, deshalb distanzierten sie sich am 30. Oktober 1914 in der Schweizer Zeitung Berner Tagwacht öffentlich von der SPD-Führung, blieben aber Mitglied der SPD, weil sie diese zu einer Kursänderung bewegen wollten. Die Mitglieder wurden nach dem Artikel polizeilich überwacht und bald darauf wurden einige festgenommen und inhaftiert.22 Trotz Haussuchungen, Verhören und Redeverbots wirkten die Sozialistinnen für die Verbreitung der Ideen der Spartakusgruppe. Die Zeitschrift der Gruppe „Internationale“, die Käte Duncker im März 1915 mit herausgab, wurde sofort von der Polizei beschlagnahmt. Daraufhin erschienen seit 1916 die illegalen Spartacusbriefe, durch die die Gruppe den Namen Spartakusgruppe erhielt.

Nach einem Grundsatzartikel „Die Revolution und die Frauen“ bekam Clara Zetkin den Auftrag, für die „Rote Fahne“, die Zeitung der Spartakusgruppe, eine wöchentliche Frauenbeilage zu redigieren. Rosa Luxemburg musste die meiste Zeit während des ersten Weltkrieges im Gefängnis verbringen. Unermüdlich schrieb sie dennoch Schriften und Bücher. In ihrer Junus-Broschüre und anderen Schriften klagte sie die patriotische Haltung der Sozialdemokratie als Verrat an.

In der Absicht, Widerstand gegen die Parteispitze zu organisieren, berief Clara Zetkin als Sekretärin des Internationalen Frauensekretariates – gegen das Verbot des Parteivorstandes – im März 1915 die Berner Frauenkonferenz für alle am Krieg beteiligten Länder ein. Dieses Treffen, an dem aus Deutschland außer Clara Zetkin auch Lore Agnes (1876 – 1953), Martha Arendsee, Käte Duncker, Toni Sender (1888 – 1964), Berta Thalheimer und Margarete Wengels (1856 – 1931) teilnahmen, ging als internationale sozialistische Frauenkonferenz gegen den Krieg in die Geschichte ein.23 Im Mittelpunkt der Konferenz stand der Berner Appell, eine Friedensresolution deutscher und englischer Sozialistinnen, die – nach einigen Auseinandersetzungen – einstimmig angenommen wurde.24 „Die Konferenz war Aktion einer Minderheit der Bewegung, Vorbotin ihrer unerlässlichen Spaltung“, schrieb Clara Zetkin später.25 Wegen Landesverrats wurde Clara Zetkin auf der Rückreise verhaftet, dann angeklagt und von Juli bis Oktober 1915 ins Gefängnis geworfen.


Die Spaltung war nicht mehr aufzuhalten

Am 9. April 1917 wurde, nach dem Parteiausschluss von 20 SPD-Abgeordneten die ihre Zustimmung zu weiteren Kriegskrediten verweigerten, die Spaltung der deutschen Sozialdemokratie mit der Gründung der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (USPD) vollzogen. Der Spartakusbund trat der USPD bei. Viele weitere Frauen wie Lore Agnes, Anna Nemitz (1873 – 1962), Toni Sender, Anna Siemsen (1882 – 1951), Rosa Thälmann (1890 – 1962), Margarete Wengels, Klara Weyl (1872 – 1941), Mathilde Wurm (1874 – 1935), Anna Zammert (1898 – 1982), Luise Zietz, schlossen sich der neu gegründeten Partei an, weil sie die Kriegspolitik und die Burgfriedenspolitik der SPD-Führung nicht weiter mittragen konnten. Martha Arendsee, Anna Nemitz und Luise Zietz waren Mitglied des Zentralkomitees der neuen Partei. Luise Zietz verlor deshalb im Mai 1917 ihre Position als Frauensekretärin im zentralen Parteivorstand der SPD und Clara Zektin die Redaktionsleitung der „Gleichheit“.

Etliche Frauen waren in der Frauenorganisation der USPD aktiv oder arbeiteten an der USPD-Frauenzeitung „Die Kämpferin“ mit. Zetkin übernahm im Juni 1917 die Redaktion der neu gegründeten Frauenbeilage der „Leipziger Volkszeitung“, die sie bis April 1919 leitete. Trotz fortschreitender Krankheit nahm sie – ebenso wie ihre Mitstreiterinnen – regen Anteil an der Novemberrevolution 1918. In Artikeln und auf Kundgebungen traten Rosa Luxemburg und Clara Zetkin vor allem für die Gewinnung der Frauen für den Rätegedanken ein.26

Nachdem ab 1919 Frauen wählen und gewählt werden durften, waren einige von ihnen für die USPD im Deutschen Reichstag. Nach der Auflösung der USPD 1922 gingen etliche in die SPD zurück, andere schlossen sich der KPD an.


Gründung der Kommunistischen Partei

Nach der letzten Reichskonferenz des Spartakusbundes vom 29. bis 31. Dezember 1918 gründeten Rosa Luxemburg und Käte Duncker am 1. Januar 1919 die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD/Spartakusbund) mit. Sie ging aus enttäuschten Sozialdemokraten und mehreren linksrevolutionären Gruppen hervor, unter ihnen war der Spartakusbund, der sich von der USPD trennte, der größte. Nach der Niederlage der revolutionären Berliner Arbeiterräte im Januar 1919 musste Rosa Luxemburg ständig ihre Wohnung wechseln, weigerte sich aber, Berlin zu verlassen, Käte Duncker wurde inhaftiert. An den Wahlen zur Nationalversammlung am 19. Januar 1919, an der sich erstmals alle über 20-jährigen Menschen beteiligen konnten, nahm die KPD nicht teil. Sie vertrat einen konsequenten Sozialismus und forderte, die begonnene Revolution durch die Machtergreifung der Arbeiterräte in den Betrieben fortzusetzen und auszuweiten.27 Für die Linken stand die Wahl im Schatten der Ermordung von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht durch rechtsgerichtete Offiziere des ehemaligen kaiserlichen Militärs am 15. Januar 1919. Käte Duncker flüchtete für kurze Zeit nach Dänemark und Schweden, um der Verfolgung zu entgehen.

Clara Zetkin, die sich bis dahin in Vereinbarung mit der Zentrale des Spartakusbundes zunächst nicht der KPD angeschlossen hatte, trat auf dem Parteitag im März 1919 der KPD bei und gehörte nun zu deren führenden Persönlichkeiten. Zwischen 1919 und 1924 war Clara Zetkin Mitglied der Zentrale und Mitglied des politischen Büros und von 1927 bis 1929 des Zentralkomitees der KPD, dem seit 1919 auch Käte Duncker und Rosa Luxemburg angehörten. Zetkin und viele ihrer früheren Mitstreiterinnen wurden in der kommunistischen Frauenbewegung aktiv. Dazu gehörte auch die Herausgabe der Zeitschrift „Die Kommunistin“, die am 1. Mai 1919 erstmals erschien. Neben Clara Zetkin arbeiteten Berta Braunthal (1887 – 1967), Herta Sturm und Martha Arendsee in der Redaktion mit. Von 1920 bis 1933 gehörte Clara Zetkin dem Deutschen Reichstag an. In ihrer Rede vom 2. Juli 1920, der ersten Rede, die ein Mitglied der KPD im Reichstag hielt, entwickelte sie die Grundthesen der außenpolitischen Konzeption der KPD. Martha Arendsee war zunächst Abgeordnete im Preußischen Landtag, dann Frauensekretärin der Berliner KPD und von 1924 bis 1930 im Deutschen Reichstag. Käte Duncker wurde 1919 KPD-Abgeordnete im Thüringer Landtag. Bertha Thalheimer widmete sich vor allem der Frauenarbeit und war Mitbegründerin des Roten Frauen- und Mädchenbundes. Erna Halbe (1892 – 1983) wurde die Leiterin der Frauenabteilung der KPD-Zentrale.

Nachdem die KPD seit 1919 Mitglied der von Lenin und später von Stalin dominierten Kommunistischen Internationale war, reiste Clara Zetkin im Herbst 1920 erstmals in die Sowjetunion. Mit Wladimir Iljitsch Lenin (1870 – 1924) und Nadeschda Krupskaja (1869 – 1939) verband sie ein freundschaftliches Verhältnis. Sie war ununterbrochen Mitglied des Exekutivkomitees der KI und seines Präsidiums. Als Leiterin des „Westeuropäischen Internationalen Frauensekretariats“ publizierte Clara Zetkin von 1921 bis 1925 die Monatsschrift „Die Kommunistische Fraueninternationale“, die im Auftrag der Exekutive der III. Internationale und des Internationalen Kommunistischen Frauensekretariats in Moskau erschien. Im Juni 1923 erregte Clara Zetkin Aufsehen mit ihren Thesen zum Klassencharakter des Faschismus, der im Jahr zuvor in Italien an die Macht gekommen war. Auf dem V. Weltkongress der KI 1924 referierte Clara Zetkin über das Verhältnis der Arbeiterklasse zur Intelligenz und über deren Einbeziehung in die revolutionäre Bewegung. Sie leistete zudem einen grundlegenden Beitrag zur Ausarbeitung einer kommunistischen Kultur- und Schulpolitik. Große Verdienste erwarb sie sich um die Förderung der Internationalen Solidarität.28 Neben diesen Tätigkeiten war Clara Zetkin als Leiterin der „Internationalen Gesellschaft zur Unterstützung von Revolutionären“ aktiv. Mit Josef Stalin (1879-1953), der die Geschicke der Sowjetunion lenkte, und seiner Führungsmannschaft stand sie nicht selten im Widerspruch. „Sie war in Moskau der einzige Mensch, der es wagte, Stalin die Stirn zu bieten“, schrieb ihre Freundin, die KPD-Reichstagsabgeordnete Maria Reese (1889 – 1958) Ende 1923 über sie.29 Sie soll Stalin gar als „Weib in Männerhosen“ geschmäht haben und mit innerparteilichen Dissidenten Kontakt gehalten haben. Tatsächlich haben ihr die Genossen während der Sitzung des Exekutivkomitees der Kommunistischen Internationale im Dezember 1928 ihre sozialdemokratische Herkunft vorgeworfen und sie in die innere Emigration verwiesen – „als unzuverlässige, abgelebte und also mit dem Virus des ‚Sozialdemokratismus’ infizierte Genossin kaltgestellt.“ Krank, isoliert und kontrolliert von KPD wie Komintern sei sie „aus der geistigen Verbannung nie mehr aufgetaucht.“30


Rote Helferinnen des Proletariats

Seit Juni 1921 war Clara Zetkin Mitglied des von der Führung der KPD eingesetzten Zentralkomitees der kommunistischen „Wohlfahrtsorganisation“ Rote Hilfe Deutschlands.31 Die Rote Hilfe war nach der Niederschlagung des kommunistischen Märzaufstandes 1921 auf Initiative der KPD „zur Unterstützung der Opfer der Klassenjustiz“ entstanden.32 Dem Zentralkomitee gehörten außer Clara Zetkin Wilhelm Pieck, Adolf Hoffmann, Otto Gäbel, Jacob Schlör und die Russin Jelena Stassowa (1873 – 1966) an. 1925 wurde Clara Zetkin zur Präsidentin der Internationalen Roten Hilfe ernannt. Sie betrachtete die Arbeit in der Roten Hilfe als ein „fruchtbares Tätigkeitsfeld“ für Frauen. Ihre schon vor dem Ersten Weltkrieg artikulierte Sicht auf die Frauen als „Hüter des Lebens“ wurde nun im neuen Zusammenhang artikuliert. Am 28. März 1928 erklärte sie auf einem Kongress der sowjetischen Roten Hilfe MOPR: „Den Frauen wird nachgerühmt, dass die Mutterschaft sie besonders empfindsam und mitfühlend für Leiden und Dulden macht. Schaffende Frauen! Beweist eure warmherzige menschliche Mütterlichkeit. […] Sie eröffnet euch ein fruchtbares Tätigkeitsfeld, sie ermöglicht euch den Nachweis, dass euer Verstehen weitreichender, euer Herz größer und heißer, euer Wollen und Handeln kraftvoller ist, als es das Wirken in dem engen Familienheim erfordert. […] MOPR-Sache ist Frauensache!“33 Tatsächlich spiegelte die Frauenbeteiligung in der Roten Hilfe die in den bürgerlichen Wohlfahrtsverbänden und der Arbeiterwohlfahrt wider: In keiner proletarischen Massenorganisation der Weimarer Republik waren so viele Frauen aktiv wie in der Roten Hilfe Deutschlands. 1926 gehörten ihr 30 000 Frauen an. Bis 1932 wuchs der Anteil von Frauen mit 92 000 auf 26,7 Prozent der Mitgliedschaft an. Zetkins Rolle beschränkte sich vor allem auf die Repräsentation, während Jelena Stassowa unter dem Decknamen Lydia Wilhelm im Auftrag der Bolschewiki als Sekretärin des ZK der Roten Hilfe arbeitete, eine wichtige Rolle für den praktischen Aufbau der Organisation spielte. Nach ihrer Rückkehr in die Sowjet¥union 1927 wurde Stassowa zur stellvertretenden Vorsitzenden der Internationalen Roten Hilfe, die sie nach dem Tode Clara Zetkins leitete, bis sie 1937 auf Stalins Befehl zurücktreten musste, weil sie sich zu sehr für die Angehörigen von ausländischen Opfern der Säuberungen eingesetzt hatte.34


Das Hakenkreuz wirft seine Schatten

Eine wichtige Rolle spielten KPD-Frauen im antifaschistischen Widerstand. Viele Ehefrauen von Kommunisten hatten vor 1933 lediglich im Hintergrund politisch gewirkt und sprangen nun für ihre inhaftierten Ehepartner ein, um deren Widerstandsarbeit fortzusetzen. Trotz hohen Alters und zunehmender Krankheit verfolgte Clara Zetkin mit großer Anteilnahme den Kampf gegen den Nationalsozialismus. Gesundheitlich schon sehr angeschlagen und offen durch die Nationalsozialisten angefeindet, eröffnete sie am 30. August 1932 als Alterspräsidentin den neugewählten Reichstag. Vor der versammelten Naziprominenz und unter Nazigejohle forderte sie die „Einheitsfront aller Werktätigen gegen den Faschismus“ und zwar gegen alle trennenden politischen, gewerkschaftlichen, religiösen und weltanschaulichen Einstellungen. Leider blieb der Appell an die „Schicksalsgemeinschaft der Schaffenden der ganzen Welt“ und „an die Millionen unterdrückter Frauen“ ohne Wirkung. Auch kritisierte sie die „Ohnmacht des Reichstages und die Allmacht des Präsidialkabinetts“ und äußerte die Hoffnung, „trotz meiner jetzigen Invalidität das Glück zu erleben, als Alterspräsidentîn den ersten Rätekongress Sowjetdeutschlands zu eröffnen.“ Das freilich war ihr nicht vergönnt.

Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten begann der Terror gegen KommunistInnen und viele andere, die das Hitler-Regime nicht mittragen wollten. Clara Zetkin, die 1882 während des Sozialistengesetzes bereits nach Frankreich flüchten musste, ging erneut ins Exil, diesmal in die Sowjetunion. Als sie im Juni 1933 in der Nähe von Moskau starb und an der Kremlmauer beigesetzt wurde, schlossen sich 600 000 Menschen dem Trauerzug an.

Es war eine kleine Anzahl mutiger Widerständiger, unter ihnen zahlreiche Kommunistinnen, wie Käte Duncker, Bertha Thalheimer, Hertha Arendsee, Frida Rubiner (1879 – 1952), Rosa Thälmann (1890 – 1962), Jenny Matern (1904 – 1960), Martha Arendsee, die auch noch nach der „Machtergreifung“ Hitlers alles versuchten, um das drohende Unheil abzuwehren. Die „Roten Helferinnen“ spielten eine nicht unwichtige Rolle bei der Widerstandsarbeit. Sie sammelten Gelder für die Rote Hilfe, betreuten Verfolgte und Inhaftierte und ihre Familien, halfen untergetauchten Parteimitgliedern, nicht selten, bis sie selbst deportiert und ermordet wurden. Sozialistische und kommunistische Frauen aus allen Ländern setzten sich mit der frauenfeindlichen Ideologie der Nationalsozialisten auseinander und warnten vor den verheerenden Auswirkungen der NS-Bevölkerungs-, Frauen- und Familienpolitik und vor allem vor denen eines II. Weltkrieges. Sozialdemokratische, kommunistische und andere linke Organisationen und auch die Frauenorganisationen wurden verboten. Die bereits im Oktober 1931 gegründete Nationalsozialistische Frauenschaft erhob als „Eliteorganisation“ den Anspruch auf die politische und kulturelle Führung der gesamten Frauenarbeit.

Nach Errichtung der Hitlerdiktatur wurden die KommunistInnen nicht nur aus dem Reichstag ausgeschlossen und ihnen die berufliche Betätigung verweigert. Sie waren Verfolgungen ausgesetzt, wurden inhaftiert, in Konzentrations- und Todeslager verschleppt. Frauen und Männer lebten im Exil und Frauen bauten auch dort Frauenorganisationen auf. Frida Rubiner ging bereits 1930 nach Moskau, Jenny Matern wurde 1933 inhaftiert, emigrierte dann über Prag, Paris, Amsterdam, Oslo in die UdSSR, Käte Duncker emigrierte 1938 in die USA, Berta Thalheimer musste in ein Judenhaus übersiedeln, von wo aus sie 1943 in das KZ Theresienstadt deportiert wurde, Martha Arendsee wurde 1933 inhaftiert und emigrierte anschließend über Prag und Paris nach Moskau. Rosa Thälmann wurde mit ihrer Tochter 1944 ins Konzentrationslager Ravensbrück verschleppt, um nur einige der Überlebenden zu nennen. Viele kehrten nicht zurück. Viele der Überlebenden machten sich nach dem Ende des Hitlerregimes an die Aufbauarbeit.




1 Vgl. Mascha Riepl-Schmidt: Ihre beste Zeit? Clara Zetkins Leben in Stuttgart-Sillenbuch von 1904 – 1924, in: Astrid Franzke/Ilse Nagelschmidt (Hg.): „Ich kann nicht gegen meine Überzeugung handeln.“ Clara Zetkin zum 150. Geburtstag, Leipzig 2008, S. 22 – 40; hier: S. 25.

2 Bericht der sozialdemokratischen Frauen Deutschlands an die Internationale Konferenz sozialistischer Frauen und den Internationalen sozialistischen Kongress zu Stuttgart 1907, in: Berichte für die Erste Internationale Konferenz sozialistischer Frauen. Abgehalten in Stuttgart 1907, S. 3 – 20, in Archiv der sozialen Demokratie (AdsD).

3 Lily Braun (1865 – 1916) vertrat lt. Protokoll die deutsche SPD.

4 Nach den Protokollen trug die Genossin Schlesinger-Eckstein, Wien, einen Antrag vor, nach dem es den „Parteiorganisationen der einzelnen Staaten überlassen bleiben muss, den Augenblick und die Methode zu bestimmen, in welchem und mit der der Kampf mit Erfolg aufgenommen werden kann“. Lily Braun, Berlin, unterstützte ihn. Vgl. Protokolle, S. 140 und S. 141.

5 Alexandra Kollontai: Ich habe viele Leben gelebt, Köln 1986, S. 136; Protokolle, S. 148.

6 Annik Maheim/Alix Holt/Jacqueline Heinen: Frauen und Arbeiterbewegung, Frankfurt/M. 1984, S. 75.

7 Die Engländerinnen vertraten 1907 in Stuttgart ein an die Höhe des Steuersatzes gebundenes Stimmrecht. Clara Zetkin nannte es das „Stimmrecht der Damen“. Vgl. ebda.

8 Protokolle, S. 148.

9 Das geht aus den Protokollen (S. 135) hervor. In einigen Veröffentlichungen wird behauptet, sie hätte ihre Teilnahme absagen müssen, weil sie im Begriff stand, „die gastfreundlichen Pforten eines deutschen Strafhauses“ aufzusuchen. Siehe z.B.: Frauenbüro beim Parteivorstand der SPD (Hg.): Informations- und Referentenmaterial. Sonderausgabe. Bonn o. J., o. S.

10 Ulrike Sievers: Clara Zetkins Kampf gegen den Militarismus in Deutschland in den Jahren vor der Jahrhundertwende bis 1907, in: Kolloquium der Forschungsgemeinschaft „Geschichte des Kampfes der Arbeiterklasse um die Befreiung der Frau“, Leipzig, 16. Mai 1985, S. 60 – 64; hier: S. 64.

11 Clara Zetkin: Zur Frage des Frauenwahlrechts. Bearbeitet nach dem Referat auf der Konferenz sozialistischer Frauen zu Mannheim, Berlin 1907, S. 84 f.

12 Gilbert Badia: Clara Zetkin, Eine neue Biographie, Berlin 1994, S. 94.

13 Clara Zetkin: Noch einmal: reinliche Scheidung. In: Gleichheit, 1894, Jg. 4, S. 51.

14 Badia, Clara Zetkin, S. 66.

15 Karin Bauer: Clara Zetkin und die proletarische Frauenbewegung. Berlin 1978. S. 50.

16 Ebenda, S. 51.

17 Fritz Staude: Clara Zetkin und die proletarische Frauenbewegung am Ende des 19. Jahrhunderts, In Beiträge zur Geschichte der Arbeiterbewegung (BzG), Berlin 1977, H. 3, S. 470 – 478; hier: S. 472.

18 Clara Zetkin auf dem SPD-Parteitag zu Gotha 1896, zit. nach: Sabine Richebächer: Uns fehlt nur eine Kleinigkeit. Deutsche proletarische Frauenbewegung 1890 – 1914. Frankfurt/M. 1982. S. 252.

19 Clara Zetkin, Aufruf zum Internationalen Sozialistenkongress zu Basel, in: Ausgewählte Reden und Schriften, Berlin 1957, S. 563.

20 Fritz Staude: Der Kampf Clara Zetkins gegen Militarismus und Opportunismus bis zum Baseler Sozialistenkongress. In: Kolloquium der Forschungsgemeinschaft „Geschichte des Kampfes der Arbeiterklasse um die Befreiung der Frau“, Leipzig 27. Mai 1982, S. 15 – 26, hier S. 24. Zetkin nahm hier einen Ausspruch von Bertha von Suttner auf, obwohl sie vermeiden wollte, „dass die bürgerlichen Kräfte Einfluss auf die junge proletarische Frauenbewegung gewinnen und weiter für eine strikte Abgrenzung von der bürgerlichen Frauenbewegung eintrat.“ Auch wird immer wieder festgestellt, dass sich in der Bibliothek Zetkins keine Schrift von Bertha von Suttner befunden hätte. Fritz Staude: Clara Zetkins Positionen zu Bertha von Suttners Friedensvorstellungen, in: Mitteilungsblatt des Forschungszentrums Frauen in der Geschichte, H. 1/1990, S. 25 – 30, hier S. 27.

21 Clara Zetkin: Proletarische Frauen, seid bereit!, in: Die Gleichheit vom 5. August 1914.

22 Hugo Eberlein: Erinnerungen an Rosa Luxemburg bei Kriegsausbruch 1914, in: Utopie kreativ, H174/2005, S. 355 – 362.

23 Vgl. Agnes Blänsdorf: Die Zweite Internationale und der Krieg: die Diskussion über die internationale Zusammenarbeit der sozialistischen Parteien 1914 – 1917. Stuttgart 1979. S. 188 ff.

24 Angelika Balabanoff/Käte Duncker: Manifest der Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz in Bern, März 1915; in: Dokumente und Materialen zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung, Reihe II: 1914 – 1945, Bd. 1, Juli 1914 – Oktober 1917, Berlin 1958, S. 125 – 127.

25 Clara Zetkin: Zur Geschichte der proletarischen Frauenbewegung Deutschlands, Berlin 1958, S. 220.

26 Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED: Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung. Biographisches Lexikon, Berlin 1970, S. 497-501.

27 Karl Liebknecht: Was will der Spartakusbund, in: Rote Fahne vom 23.12.1918.

28 Institut für Marxismus-Leninismus 1970.

29 Zitiert nach Gilbert Badia. Clara Zetkin, Badia beschreibt in seinem Buch unter anderem ihre Konflikte mit Stalin in der Kominternzeit.

30 Das beschreibt Tanja Puschnerat in ihrem Buch: Clara Zetkin: Bürgerlichkeit und Marxismus, Essen 2003. Siehe auch: http://einestages.spiegel.de/static/topicalbumbackground/2203/clara_zetkin_parteisoldat.htmlhttp://einestages.spiegel.de/static/topicalbumbackground/2203/clara_zetkin_parteisoldat.html (25.10.2009).

31 Zur Roten Hilfe Deutschlands siehe auch: Sabine Hering/Kurt Schilde (Hg.): Die Rote Hilfe, Opladen 2003.

32 Nick Brauns: „Rote-Hilfe-Sache ist Frauensache“. Eine kleine Geschichte der Roten Helferinnen, in: Die Rote Hilfe, H. 1/2005.

33 Ebd.

34 Ebda.

35 Die Rede ist u. a. abgedruckt in: Clara Zetkins Leben und Werk, S.16-20