Carl von Ossietzky zum "130."
Solide gearbeitete Biografien Carl von Ossietzkys sind dünn gesät. Bei aller Wertschätzung diesem aufrechten Friedenskämpfer und streitbaren Publizisten der 1920er Jahre gegenüber – die biographische Literatur verhält sich zu ihm immer noch auf eine mit anderen verglichene Weise zurückhaltend. Das mag daran liegen, dass in Deutschland Lebensgeschichten gerne von ihrem Ende her erzählt werden. Handelt es sich irgendwie um eine Märtyrerbiografie, so sind weite Teile des Lebensaufs- und -abs gleichsam tabu gestellt.