Dekolonisierung

Aus dem Innern der kolonialen Peripherie?

Die Forderung nach Dekolonisierung der Universitäten1 hat - verstärkt seit der Black Lives Matter-Bewegung - auch in Deutschland an Bedeutung gewonnen. Mit Beginn der Restitutionsdebatte werden auch an den Hochschulen vermehrt Projekte zur Erforschung kolonialer Provenienzen angestoßen, die in Rückgaben von human remains und kolonialen Sammlungsbeständen münden sollen. Post- und dekoloniale Stimmen fordern jedoch nicht nur eine Dekolonisierung des Curriculums oder eine rassismuskritische Auseinandersetzung mit Lehre und etablierter Forschungspraxis, sondern auch eine strukturelle Dekolonisierung akademischer Institutionen.

Dass die Aufarbeitung der kolonialen Vergangenheit wachsende politische Bedeutung erfährt, lässt sich in den letzten Jahren an einer zunehmenden Institutionalisierung der Auseinandersetzung mit dem sogenannten "kolonialen Erbe" beobachten. In Berlin, Hamburg sowie in Thüringen wurden Forschungs- und Koordinationsstellen eingerichtet, um eine Auseinandersetzung mit der kolonialen Vergangenheit voranzutreiben. Dabei sind die jeweiligen Zugänge und Schwerpunktsetzungen jedoch sehr unterschiedlich. Insbesondere mit der Einrichtung der Wissenschaftlichen Koordinationsstelle "Koloniales Erbe in Thüringen" stellt sich die Frage, wie eine dekoloniale Praxis in einem ostdeutschen Bundesland aussehen kann, in dem die Unterstützung für rechtsextreme Parteien, wie der AfD, zunimmt. Ziel des Artikels ist es, die seit Dezember 2021 bestehende Koordinationsstelle zum Ausgangspunkt zu nehmen, um aus dem "Innern" der Institution einen kritischen Reflexionsprozess anzustoßen, der sowohl Bestandsaufnahme als auch eine kritische Betrachtung der Chancen und Grenzen ermöglicht. Letztlich ist unser Anliegen, die behaupteten Grenzziehungen zwischen Wissenschaft und Aktivismus zu problematisieren und stattdessen auszuloten, inwiefern ein Verständnis als Scholar-Activist notwendige Voraussetzung für eine Dekolonialisierung der Universitäten aus dem Innern der kolonialen Peripherie heraus ist.

Koloniale Kontinuitäten in der kolonialen Peripherie Thüringens

Im Jahr 2019 suchte die Stadt Eisenberg nach einem neuen Namen für ihr Stadtfest. Zusammen mit einer Agentur aus Gera besann man sich auf die "Holzlandsage", die von der Präsenz eines Schwarzen Mannes in Eisenberg zeugt, und die man auch im Stadtbild - im sogenannten M-brunnen und im Wappen der Stadt - zu erkennen glaubte. Seither wird das "M-fest" als identitätsstiftendes Sommerfest ausgerichtet - ungeachtet der beständigen Kritik, die bundesweit an der Namensgebung geäußert wurde. Eisenberg liegt im Saale-Holzland-Kreis im Osten Thüringens. Bei der letzten Kreistagswahl 2019 gewann die AfD deutlich an Stimmen und wurde mit 16,4% zweitstärkste Partei. Der verantwortliche Bürgermeister Michael Kieslich (CDU) sieht sich daher auch dem Vorwurf ausgesetzt, die Provokation, die mit der Namensgebung einherging, nicht nur billigend in Kauf zu nehmen, sondern vielmehr zur strategischen politischen Kommunikation nach rechts zu nutzen.

Das M-Fest gehört in eine Reihe erinnerungspolitischer Kontroversen und Debatten, die die Thüringer Öffentlichkeit bewegen und spalten. Genannt sei etwa auch die Forderung nach einer Umbenennung des Erfurter Nettelbeck-Ufers2  oder die beginnende Erforschung der Herkunft der Human Remains aus kolonialen Kontexten in den Universitätssammlungen. Die Auseinandersetzungen mit dem kolonialen Erbe zielen allerdings nicht nur auf dessen Sichtbarmachung im öffentlichen Raum oder Restitutionsforderungen. Vielmehr wird auch das vorhandene Selbstverständnis einer Gesellschaft und ihr Umgang mit rassistischen Strukturen in der Gegenwart verhandelt. Die wissenschaftliche Beschäftigung mit Kolonialismus und kolonialer Gewalt ist folglich ein politisches Thema. Daher verwundert es auch nicht, dass die Wissenschaftliche Koordinationsstelle "Koloniales Erbe in Thüringen" (KET) an den Universitäten Erfurt und Jena um Stellungnahmen gebeten worden ist - mit jeweils ganz unterschiedlichen Erwartungshaltungen.

Die unscharfe Trennung von Wissenschaft und Aktivismus

Abhängig von der politischen Haltung, die wir in den Debatten einnehmen - d.h. ob wir beispielsweise unsere Unterstützung für eine Umbenennung von Straßennamen offen kommunizieren oder gegenüber solchen Forderungen zurückhaltend reagieren, eröffnen bzw. verschließen sich Diskussionsräume. Schließlich vollzieht sich die Beschäftigung mit der Vergangenheit immer vor dem Hintergrund des gegenwärtigen politischen Kontexts, weswegen eine "Aufarbeitung" der Vergangenheit niemals unpolitisch sein kann. Dennoch wird unsere Arbeit wiederholt an den vermeintlichen Maßstäben wissenschaftlicher "Neutralität" und "Objektivität" gemessen. Jedoch lassen sich die Grenzen zwischen Aktivismus und Wissenschaft nur ungenügend ziehen und noch viel weniger aufrechterhalten: denn Aktivist:innen begründen ihre Forderungen oft aus einem akademischen Milieu heraus, um ihren politischen Zielen mehr Glaubwürdigkeit zu verleihen. Wissenschaftler:innen wiederum sind aufgrund ihrer Anbindung an die Institution Universität oft Impulsgeber:innen für erinnerungspolitische Kontroversen und wirken mit ihrer wissenschaftlichen Arbeit auf eine veränderte Wahrnehmung der Vergangenheit in der Gegenwart hin. Müsste es also nicht vielmehr so sein, eine engagierte Wissenschaft bzw. das Konzept des scholar-activism zur Grundlage der Arbeit der Koordinationsstelle zu machen?

Zum Problem wird das Verständnis engagierter Wissenschaft vor allem dann, wenn sich weiße Wissenschaftler:innen erinnerungspolitischer "Trendthemen" als soziales Kapital bemächtigen, um den eigenen Marktwert zu steigern und dabei letztlich von der (oft unentgeltlichen) Arbeit außeruniversitärer Aktivist:innen profitieren. Eine Dekolonisierung wissenschaftlicher Strukturen muss folglich auf die Institution als solche zielen.

Universitäten als Orte der Macht

Universitäten sind ambivalente Orte, da sich in ihnen eine "irritierende Gleichzeitigkeit von Unterdrückung und Emanzipation" manifestiere, wie die Politikwissenschaftlerin María do Mar Castro Varela schreibt. Gleichzeitig stellen sie jedoch auch die Räume bereit, an denen "bedingungslos" hinterfragt werden soll.3 Dieses Hinterfragen fußt jedoch weiterhin auf den Prämissen vermeintlicher "Objektivität" und "Neutralität" mit der Folge, dass politisches Handeln, das auf eine gesellschaftliche Veränderung abzielt, abgewiesen wird. Auch in der Arbeit der Koordinationsstelle wird im universitären Selbstverständnis die eigene "Wissenschaftlichkeit" betont. An die Stelle politisch motivierten Handelns soll eine neutrale, wissenschaftliche Einordnung und Verortung der erinnerungspolitischen Debatten gesetzt werden. Sie kann dazu genutzt werden politische Forderungen zu unterstützen, darf jedoch ihre eigene Situiertheit in den institutionellen Strukturen nicht offenlegen. In dieser Argumentationslogik verspricht die Friktion zwischen Aktivismus und wissenschaftlicher Objektivität politische Wirksamkeit, die mit akademischer Neutralität begründet wird.

Allerdings haben vor allem feministische und postkoloniale Theorieansätze wiederholt darauf hingewiesen, dass es diesen "neutralen" Standpunkt der Wissensproduktion nicht geben kann. Die gesellschaftlichen Machtverhältnisse spiegeln sich umso stärker in den Institutionen wider und somit an den eigentlichen Orten der Macht.4 Somit kann von einer Dekolonisierung keine Rede sein, solange fortbestehende koloniale Strukturen Schwarze Menschen und People of Color von den Zentren der Macht fernhalten. Als Konsequenz kann eine Wissenschaft, die sich mit der kolonialen Vergangenheit auseinandersetzt, die rassistischen Ausschlüsse in der Gegenwart nicht einfach ignorieren.5

Was bedeutet ein aktiver Einsatz gegen gegenwärtige rassistische Strukturen konkret für die Arbeit der Wissenschaftlichen Koordinationsstelle? Ziel ihrer Arbeit ist es, wissenschaftliche Erkenntnisse einer breiteren Öffentlichkeit zu vermitteln und folglich - wie es in der Förderzusage heißt - eine "Auseinandersetzung mit dem kolonialen Erbe in Thüringen" anzuregen. Allein der Begriff der "Auseinandersetzung" impliziert zunächst einmal keinerlei wissenschaftliche, politische, soziale oder kulturelle Konsequenzen. Nehmen wir allerdings den Anspruch einer Dekolonisierung ernst, müssen auch uniinterne Strukturen hinterfragt und verändert werden. Doch wie lässt sich die Wissenschaft als Institution nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch dekolonisieren?

Eine Dekolonisierung aus dem Innern der Peripherie?

Schwierig ist in dieser Hinsicht, was unter dem Begriff der Dekolonisierung zu fassen ist. Der Theoretiker Walter Mignolo versteht Dekolonialität als eine Möglichkeit eines "Delinking", das zum Ziel hat, "die zum Schweigen gebrachten Geschichten, unterdrückten Subjektivitäten, subalternen Kenntnisse und Sprachen wiederherstellen"6. Für uns als weiße Wissenschaftlerinnen, die im akademischen Betrieb westlicher Universitäten verankert sind, ist es jedoch kaum möglich, subalternes Wissen zu rekonstruieren, wie Mignolo fordert. Aus diesem Grund insistieren Gurminder K. Bhambra, Dalia Gebrial und Kerem Nisancioglu auf einer Dekolonisierung westlicher Wissensformen, die aus der Mitte der "imperialen Zentren" heraus die privilegierte Stellung der westlichen Akademie in der Wissensproduktion problematisiert. Dekolonisierung bedeutet in diesem Sinne, neue Arten des Denkens zu entwickeln, die alternative politische Praktiken aufzeigen.7  Oder, um es mit den Herausgeber:innen des Themenhefts Europa verrücken zu sagen, bedeutet Dekolonisierung "die epistemischen, geopolitischen, sozialen und rassistischen Grenzen Europas zu öffnen sowie die verinnerlichten und institutionalisieren Formen der Kolonialität zu zerstören"8. Eine Dekolonisierung westlicher Bildungseinrichtungen ist somit zugleich politisches Postulat und muss in eine engagierte Wissenschaft münden, die sich an der Verwirklichung sozialer Gerechtigkeit orientiert. Doch wann wird der Anspruch auf gesellschaftlichen Wandel zum Vorwand, eben diese Strukturen nicht herauszufordern?

Das Budget der Koordinationsstelle sieht die Finanzierung eines:r Artist in Residence vor. Allerdings ist dieser Posten mit 3.500€ pro Semester finanziell dürftig ausgestattet. Zu Recht lässt sich dieses Vorhaben als eine jener "Diversitätsmaßnahmen" verstehen, die dem Vorwurf des Tokenism ausgesetzt sind - d.h. der Aneignung Schwarzen Wissens und Schwarzer Sichtweisen, um einem weißen Projekt mehr Legitimität zu verschaffen. Zudem erlaubt die finanzielle Ausstattung des Programms Wissenschaftler:innen und Künstler:innen aus nicht-westlichen Ländern lediglich einen Kurzaufenthalt in Thüringen, der den vielfach geforderten Austausch auf Augenhöhe kaum ermöglicht. Diese Rahmenbedingungen entsprechen nicht den Prinzipien einer dekolonialen Wissenschaftsethik, die den Partner:innen gleichberechtigte Forschungs-, Publikations- und Profitmöglichkeiten eröffnet.9

Im Kontext dieser problematischen finanziellen und strukturellen Rahmenbedingungen haben wir die Schwarze Künstlerin und Aktivistin Patricia Vester gebeten, unser Projekt als Illustratorin und kritische Beobachterin über zwei Semester hinweg zu begleiten und zu kommentieren.10 Dabei zwingt uns diese "Form der Selbstreflexion durch die Augen der anderen"11, Hierarchien und Machtgefälle wahrzunehmen und zu benennen. Unser Ziel ist es, mit der Veröffentlichung der Ergebnisse der Prozessbegleitung Transparenz zu schaffen, indem wir unsere Prozesse des Ver- und Umlernens abbilden. Dabei erlauben jedoch die ungleichen Beschäftigungsverhältnisse - wir als befristet beschäftigte Mitarbeiterinnen einer Universität, Patricia Vester als prekär beschäftigte Werkvertragsnehmerin - nicht, dass unsere Arbeitsbeziehung machtarm gestaltet werden kann. Wer auf welche Weise von der Projektzusammenarbeit profitiert, muss folglich immer wieder verhandelt werden.

Dennoch zeigt sich in der Prozessbegleitung, dass diese Vorgehensweise die Logiken des Universitätsbetriebs herausfordert und produktiv stört. Neue Perspektiven und die Auseinandersetzung mit (unbequemen) Fragen benötigen Zeit, um schließlich eine gemeinsame Arbeitsebene zu entwickeln. Dieser Prozess ist institutionell nicht eingeübt, was jedoch auch dazu führt, dass der Transfer der Arbeitsergebnisse in die Institution Hochschule von Skepsis begleitet wird und ein erhöhtes Maß an "Übersetzungsarbeit" erfordert. Diese Art diversitätserhöhender Maßnahmen kommt oft nur punktuell zur Anwendung, weswegen sie nicht nur die etablierten neokolonialen Ausschlussmuster reproduziert12, sondern darüber hinaus unterstreicht, dass eine grundlegende Transformation universitärer Strukturen nicht gewünscht ist.

Dichotomien herausfordern: Ein Anspruch engagierter Wissenschaft

Dennoch bietet die künstlerische Bearbeitung der Thematik eine Chance bestehende Dichotomien herauszufordern, da sie aufgrund ihres Störpotenzials quer zu den universitären Logiken der Rationalität und Versachlichung liegt. Das akademische Unbehagen, das diesen Prozess immer dann begleitet, wenn er die illustrativen und kommentierenden Grenzen überschreitet und inhaltliche - oder gar politische - Forderungen adressiert, führt zu Irritationen und Diskussionen. Dieses Moment ermöglicht die Selbstreflexion kolonialer Denkmuster und kann dabei helfen, sich über die Notwendigkeit einer "polyphone[n] Kultur der Kritik" zu verständigen13. Dies ist auch dann nötig, wenn universitäre Forschungsergebnisse außerhalb der akademischen Nabelschau Gehör finden sollen. Die "Übersetzung" und künstlerische Kommentierung wollen wir nutzen, um außeruniversitäre Dialoge anzustoßen.

Die Einbindung einer Schwarzen Aktivistin und Künstlerin eröffnet auch die Möglichkeit, sich einer weiteren dekolonialen Forderung anzunähern: nämlich, die Aufhebung des Gegensatzes zwischen "Rationalität" und "Emotionalität" bzw. "Objektivität" und "persönlicher Befangenheit". Schließlich ist es als koloniale Strategie zu werten, wenn Wissensbestände nicht-westlicher Wissenschaftler:innen, Aktivist:innen, Betroffener und BIPoCs als emotional und unwissenschaftlich diskreditiert werden bzw. erst Legitimation erfahren, sobald sie vom westlichen Wissenskanon angeeignet werden. Doch während die Forderung nach Multiperspektivität und Diversität zumindest als (strategisches) Lippenbekenntnis etabliert ist, tut man sich mit einem epistemischen Machtverlust weiterhin schwer. Fabio H. Santos kritisiert etwa, dass sich die Dekolonisierung von Wissen nicht in der Etablierung multipler Perspektiven erschöpfen darf, sondern eine "koloniale Machtanalytik"14 notwendig sei. Es gilt zu analysieren, auf welche Weise westliches Wissen aufgewertet und das Wissen der anderen abgewertet wird - etwa im Umgang mit spirituellem Wissen, dessen distanzierte Erforschung genuiner Teil (post)kolonialer Praktiken ist.

Im Umgang mit Human Remains wird dieses Machtverhältnis besonders deutlich. Auch in Thüringen befinden sich zahlreiche Human Remains in universitären Sammlungen und Museen und zeugen auf besonders nachdrückliche Weise von der tiefgreifenden Verstrickung des Freistaates in das koloniale Projekt. Die Frage, wie ein würdevoller Umgang mit diesen menschlichen Überresten gestaltet werden kann, wie sie rehumanisiert und in welcher zeremoniellen Form eine Restitution erfolgen kann, lässt sich nicht ohne das spirituelle Wissen der Herkunftsgesellschaften klären. Ein vermeintlich objektives und unpolitisches Forschungsverständnis reproduziert hingegen jene eurozentrischen Epistemologien, die Menschen im Zuge der kolonialanthropologischen Rasseforschung zu "Objekten" machte.

Die zahllosen Human Remains in den ethnologischen Sammlungen, aber auch die eingangs erwähnten Debatten um das M-fest in Eisenberg und die vehemente Ablehnung, eine Straße in Erfurt nach einem Schwarzen Buchenwald-Überlebenden zu benennen15, zeigen, dass die Entmenschlichung Schwarzer Menschen als koloniale Kontinuität bis in die Gegenwart fortwirkt.16 Die Koordinationsstelle kann hierbei keinen "neutralen" Standpunkt einnehmen. Eine "Auseinandersetzung" mit dem kolonialen Erbe muss folglich die wiederkehrenden Mechanismen des Ausschlusses in den überwiegend weißen Forschungskontexten der Thüringer Peripherie genauso problematisieren, wie die eigene Situiertheit und die daraus resultierenden Privilegien als weiße Wissenschaftlerinnen. Dekolonisierung bedeutet für uns folglich ein Verlernen rassistischer Praktiken, mit dem Ziel, eine Umverteilung der Macht zugunsten der BIPoC-Communities zu erzielen sowie spirituelles und nicht-westliches Wissen zum Teil des Kanons werden zu lassen.

Anmerkungen

1) Gurminder K. Bhambra, Dalia Gebrial und Kerem Nisancioglu 2018: "Introduction: Decolonising the University?", in: Gurminder K. Bhambra, Dalia Gebrial und Kerem Nisancioglu (Hg.): Decolonising the university, London/Berlin: 1-15.

2) Urs Lindner, Cécile Stehrenberger und Florian Wagner: Wissenschaftliches Gutachten zur Umbenennung des Erfurter Nettelbeckufers in Gert-Schramm-Ufer. https://decolonizeerfurt.wordpress.com/wissenschaftliches-gutachten-zur-umbenennung-des-erfurter-nettelbeckufers-in-gert-schramm-ufer/, 2020 (12.04.2023).

3) María do Mar Castro Varela 2021: "Welt ›begreifen‹ statt ›ergreifen‹: Bildungsfragen und Strategien des (Re-)Worlding", in: JEP - Journal für Entwicklungspolitik Volume XXXVIII: 91-113; hier: 95.

4) Bhambra et al. 2018 (s. Anm. 1): 2.

5) Robert Feustel, Reiner Keller, Dominik Schrage, Juliette Wedl und Daniel Wrana 2014: "Zur method(olog)ischen Systematisierung der sozialwissenschaftlichen Diskursfoschung", in: Johannes Angermüller, Martin Nonhoff, Eva Herschinger, Felicitas Macgilchrist, Martin Reisigl, Juliette Wedl, Daniel Wrana, und Alexander Ziem (Hg.): Diskursforschung. Ein interdisziplinäres Handbuch, Bielefeld: 482-506.

6) Walter D. Mignolo 2007: "Delinking: The rhetoric of modernity, the logic of coloniality and the grammar of de-coloniality", in: Cultural Studies 21: 449-514; hier: 451ff..

7) Bhambra et al. 2018 (s. Anm. 1): 2f..

8) Franziska Kusche, Gregor Seidl, Johannes Korak und Marcela Torres Heredia 2021: "Europa an seinen Platz rücken. Warum die globalen kolonial/modernen Machtverhältnisse nicht bloß beschrieben, sondern verändert werden müssen", in: JEP - Journal für Entwicklungspolitik Volume XXXVIII: 5-66; hier: 37.

9) Ebd.: 41.

10) Koloniales Erbe in Thüringen: Artist in Residence - Patricia Vester. https://www.koloniales-erbe-thueringen.de/artist-in-residence-patricia-vester/ [letzter Zugriff: 27.04.2023).

11) Kusche et al. 2021 (s. Anm. 8): 39.

12) Ebd.: 40.

13) Castro Varela 2021 (s. Anm. 3): 108.

14) Ebd.: 105.

15) Urs Lindner et al. (s. Anm. 2): 2020.

16) Vgl. Viviann Moana Wilmot: Das M-Wort als Ausdruck von Kolonialität - anhand eines aktuellen Beispiels aus Thüringen. https://www.idz-jena.de/wsddet/wsd7-11, 2019 (12.04.2023).

Christiane Bürger, Dr., Historikerin, Koordinatorin der Wissenschaftlichen Koordinationsstelle "Koloniales Erbe in Thüringen" (KET), Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Erfurt. Forschungsinteressen: Museumsstudien, postkoloniale Theorie, deutsch-deutsche Erinnerungskultur.
Sahra Rausch, Dr., Sozialwissenschaftlerin, Koordinatorin der Wissenschaftlichen Koordinationsstelle "Koloniales Erbe in Thüringen" (KET), Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Historischen Institut der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Forschungsinteressen: Erinnerungskulturenforschung, postkoloniale Theorie, Transnationalismus und Emotionsforschung.