Olympiaboykott - Moralisches Containment

Im Gegensatz zur Sowjetunion schien die VR China bei ihrer Olympia-Bewerbung auf ein gewisses Entgegenkommen der imperialistischen Mächte hoffen zu können. Schien!

Pjöngjang war ein Flop. „Nordkorea lässt die Fackel bejubeln“, meldete Reuters genervt knapp. Eine Meldung über den Olympischen Fackellauf ohne dramatische Bilder ist keine Meldung. Nach dem es die „Free-Tibet-Demonstranten“ in London und Paris auf die Titelseiten geschafft hatten rückten die Meldungen sukzessive weiter nach hinten. Je weiter die Läuferstaffel in Australien und Asien vorankam, sank das Interesse, die Kampagne gegen Olympia in Peking durch eigene Beiträge zu befeuern. Nordkorea – hier setzte der Redaktionsschluss ein definitives Limit. Um die Botschaft zu transportieren reichen aber auch die Bilder aus London und Paris. Natürlich liegen die Sympathien der Kommentatoren nicht bei den überfallenen Fackelläufern, sondern bei den Attacken der „Demonstranten“. Kaum jemand fand die chinesischen Opfern des gewalttätigen „Aufstandes“ der lamaistischen Mönche von Mitte März erwähnenswert. Opferzahlen werden umstandslos der Polizeiwillkür zugeordnet. Auch rief hier kein zutiefst besorgter Innenminister Terroristenalarm aus, keine Demonstrantenkäfige, keine vorbeugenden Festnahmen. Die „Free-Tibet-Demonstranten“ konnten sich der nicht nur klammheimlichen Sympathie von Medien und Politik gewiss sein. Und auch einige der gutbetuchten bundesdeutschen Sozialrevolutionäre ergriffen die seltene Gelegenheit einmal mit großmedialer Verstärkung „Freedom and Democracy“ – in China – zu fordern. Zu einer wirklichen Boykottstimmung ließ sich das alles aber nicht verdichten. In einer Repräsentativ-Umfrage der Financial Times Deutschland konnten sich nur 27 Prozent für einen Boykott erwärmen. Auch die Wirkung des medialen Trommelfeuers hat ihre Grenzen. Vor allem wenn jede Woche eine neue Sau durchs Dorf getrieben wird. Und wenn jedes Mal nur etwas Schlechteres dabei herauskommt.

Die Wende von 1952

Als sich die Sowjetunion nach dem II. Weltkrieg zu einer sportpolitischen Wende entschloss, war das eine Sensation. Statt der Entwicklung des Arbeitersports, der Arbeiterolympiaden nun die Beteiligung an den „bürgerlichen“ Olympischen Spielen. Nun lässt sich der Sowjetunion wohl kaum Naivität hinsichtlich des Coubertinschen romantischen Pazifismus unterstellen. Dass dies in einer gespaltenen Welt, in der der Systemkonflikt „Wer – Wen?“ bis an die Grenze des Atomkrieges ausgetragen wurde, auf keiner Insel der Seligen veranstaltet werden würde, dürfte klar gewesen sein. Es dürfte die Vorstellung vorgeherrscht haben, dass auf diesem Feld der sozialistischen Gesellschaft wichtige symbolische Siege und damit Integrations- und Propagandaerfolge möglich wären. So lange der Sport der imperialistischen Staaten sich auf noch weitgehend vorprofessionellem Niveau befand, wurde das auch Realität. Im Zuge seiner Professionalisierung war für die Erfolge ein zunehmend höherer Preis zu zahlen. In einzelnen Sportarten wie dem Radrennen, das seine frühe Professionalisierung der kapitalistischen Reklameindustrie verdankt, waren die zwangsläufigen Negativkomponenten des Profisports ohnehin schon gegeben. Das betraf nicht nur das Doping, sondern den gesamten ökonomischen und ideologischen Background. Sport verkommt als professioneller Leistungssport zum kommerziellen Spektakel, zum Event, zum Gladiatorenkampf. Seine gesellschaftlichen Zielstellungen liegen in Funktionen der Kriegsvorbereitung, der Profitmaximierung und des Nationalismus. Seine Orientierungen findet er in der Adaption des kapitalistischen Konkurrenzgedankens. Individuelle Gesundheitsaspekte geraten unter die Prämisse der Kostenvermeidung. Mit der Niederlage 89 schien auch der professionelle Hochleistungssport von den Zwängen der Systemauseinandersetzung befreit. Das staatliche Sponsoring wurde durch das kapitalistische ersetzt. Nach der vollen Entfaltung des Kommerz bei den Coca-Cola-Spielen von Atlanta 1996 wurden die Spiele in Sydney 2000 zu einem Höhepunkt der globalisierten Euphorie. Mit der ökonomischen Desillusionierung in der tiefen Krise 2001-04 und den fast flächendeckenden Dopingskandalen im Hochleistungssport, hat sich auch eine starke Aversion gegen den Kommerzsport gebildet. Auch das hat durchaus die Boykottfront gestärkt.

Boykotteure und Boykottbrecher

Natürlich wurde der Kampf um den Propagandaerfolg nicht nur im Stadion ausgetragen. Als dann in der Vietnamkriegsphase Moskau auch noch die Ausrichtung der Spiele 1980 –gegen die Bewerbung Los Angeles – zugesprochen bekam, schrillten die Alarmglocken in den imperialistischen Zentralen. Diese drohende Schlappe war man nicht bereit zu akzeptieren. Den Erfolg der Roten auf der Aschenbahn konnte man im Zweifel kaum verhindern. Ihr Renommee als Olympiaausrichter allerdings schon. Die Rote Armee in Afghanistan lieferte den Vorwand. Die massive militärische Unterstützung der damaligen Freiheitskämpfer und heutigen Terroristen durch Jimmy Carter war allerdings schon längst vor den Aktionen der Roten Armee angelaufen. Der Druck der imperialistischen Kanzleien auf die NOKs war exorbitant. Helmut Schmidt soll Willi Daume gedroht haben, wenn er den 3. Weltkrieg heraufbeschwören wolle, solle er ruhig nach Moskau fahren. Washington gelang es 65 NOK hinter den Boykott zu bringen, der sowjetischen Führung 1984 im Gegenzug 15. Damit war das Kräfteverhältnis klargestellt. Im Gegensatz zur Sowjetunion schien die VR China bei ihrer Bewerbung auf ein gewisses Entgegenkommen der imperialistischen Mächte hoffen zu können. Immerhin hatte sie sich schon 1971 als willfähriger Partner für Richard Nixons „Ping-Pong-Diplomatie“ erwiesen und im Folgenden nicht gerade wenig für die Aufspaltung der sozialistischen Kräfte getan. 1980 hatte China gemeinsam mit dem Westen die Spiele in Moskau boykottiert und 1984 im Gegenzug in Los Angeles teilgenommen. Die chinesische Richtungsentscheidung von 1971 hatte klare Zugeständnisse des „Westens“ gegenüber den chinesischen Territorialinteressen (Taiwan, Tibet, Hongkong) zur Folge. Die CIA-Unterstützung der lamaistischen Separatisten versandete. Da schien eine gönnerhafte Geste in Richtung Peking 2008 keine ungebührliche Forderung. Schien. Inzwischen dürfte sich in Peking Ernüchterung breitgemacht haben. Der Kredit aus 1971 ff. ist aufgebraucht. Die Sowjetunion ist untergegangen. Der sinnstiftende Hintergrund ihres Zusammenspiels auf Zeit ist für den US-Imperialismus damit entfallen. Die von Peking schon sicher geglaubte Tibet-Lösung scheint plötzlich wieder offen zu sein. Offensichtlich hatte mit dieser Variante in Peking keiner gerechnet. Anzeichen hatte es allerdings gegeben. Die demonstrativen Empfänge des „Dalai Lama“ bei George W. Bush und Angela Merkel deuteten schon auf eine Wiedererweckung des Tibetischen Schläfers hin.

Das Imagedebakel der China-Versteher

Im stramm neoliberalen Spiegel mokiert sich der ebenfalls stramm marktgläubige frühere Chefredakteur des Manager-Magazins, Wolfgang Kaden über die „Hatz nach Rendite“, die viele Manager dazu brächte, mit den „autokratischen Cliquen in Russland und China“ zu paktieren. Im Fall von Olympia räche sich das jetzt. Den Sponsoren Adidas und VW drohe ein lehrreiches, teures Debakel. „Demokratie und Marktwirtschaft gehören zusammen.“ So die Kernthese von Kaden. Den „China-Verstehern“ drohe ein Imagedebakel. Das ist neu. Man muss nicht auf die segensreichen Hilfen des Pinochet-Regimes bei der Durchsetzung der neoliberalen Wirtschafts- und Gesellschaftskonzepte verweisen. Auch in Großbritannien konnte Margaret Thatcher ihren Kurs im Bergarbeiterstreik nur durch brutale Repression durchsetzen. Die Durchsetzung des Neoliberalismus geht in allen seinen Kernstaaten mit einem beispiellosen Ausbau des Überwachungs- und Repressionsapparates einher. Im Folterstaat USA mit einer exzessiven Ausweitung der Todesstrafe, mit einer sowohl relativ wie absolut höchsten Zahl von Gefängnisinsassen und mit einer Militärdoktrin des (atomaren) Angriffskrieges. Gefordert werden von den USA-Verstehern wie Kaden, wenn überhaupt, allenfalls kosmetische Korrekturen. Was also ist das Problem? „Autokratische Cliquen in Russland und China“? Klingt reichlich skurril. Einmal unterstellt, Kaden wollte sich nicht vorsätzlich lächerlich machen, verweist sein Beitrag auf eine nicht unbedeutende Verschiebung in der Struktur des globalen Imperialismus. Der „lupenreine Demokrat“ Wladimir Putin (Gerhard Schröder) ist in der gleichgeschalteten medialen Darstellung in wenigen Jahren zum „autokratischen“ Herrscher geworden. Als der Shanghai Composite nur Finanzexoten bekannt war und den Chinesen der weltweit unverkäufliche Transrapid angedreht werden sollte, war auch von der „roten Diktatur“ (Kaden) nicht mehr viel zu lesen. China war im Stadium des billigen Jakob, der die Woolworths der Welt mit Ausverkaufs-Ramsch versorgte. Der mächtige Energieversorger Russland winselte am Ende der Jelzin-Ära nach Weltbank-Krediten. Manager wie Politiker, die nach dem Fall der Chinesischen wie Berliner Mauer den neuen riesigen Markt sondierten, galten als Pioniere. Wegbereiter einer neuen Zeit gigantischer Profite. Im Schröderschen Verständnis war ausgemacht, wer Koch und wer Kellner zu sein hatte. Und nicht nur in seinem. Doch seit Schröder den Posten als Chefverkäufer der deutschen Exportwirtschaft räumte, hat sich einiges verändert. Inzwischen hat der Weltmarktpreis für Rohöl die Marke von 120 Dollar/Barrel erreicht. Das BIP der VR China hat das der Bundesrepublik übertroffen. Die Volksrepublik verfügt über Devisenreserven von 1,8 Bio. Dollar. Das 1998 praktisch zahlungsunfähige Russland hat zehn Jahre später mehr als eine halbe Billion Dollar auf der hohen Kante. Zum Vergleich: Deutschland bringt es auf knapp 150 Mrd., die USA begnügen sich mit 72 Mrd. Dollar. Während China weiterhin Wachstumsraten von mehr als 10 Prozent meldet, befindet sich die Führungsmacht des Westens, und ihre wichtigsten Vasallen nach dem Platzen einer Kreditblase am Rande einer vermutlich tiefen Rezession. Das von den asiatischen Staaten über Jahre finanzierte gigantische Handelsbilanzdefizit der USA droht damit von einem potentiellen zu einem realen Problem zu werden. Für die in Schieflage gekommenen Banken erscheinen plötzlich Staatsfonds – auch chinesische – als Retter in der Not. Das Finanzmonopol der Weltbank wackelt. Afrikanische und Südamerikanische Staaten finanzieren ihre Zukunftsprojekte, vor allem die Erschließung ihrer Rohstoffe, vermehrt mit der Hilfe Pekings. Das Verhältnis von Koch und Kellner löst sich dabei allerdings nicht einfach auf wie die Globalisierungs-Phantasien der späten 90er verhießen. Die heutige Befürchtung heißt: sie kehren sich um. Die Schwellenländer allen voran China und Russland werden nicht mehr als passiver Markt wahrgenommen, sondern als potente Akteure ausgestattet mit riesigen Rohstoff- und Devisenbeständen. Dazu kommt, dass der Versuch des US-Imperialismus die Ressourcen des mittleren Ostens und die Zugänge nach Zentralasien militärisch zu sichern, sich zu einem überaus teuren Fehlschlag entwickelt hat. Der US-Ökonom und Nobelpreisträger Joseph Stiglitz hat die Kosten für die USA auf 3 Bio. Dollar geschätzt und das gleiche noch einmal für die übrige Welt angenommen. Da der Krieg in der Hoffnung auf das nach dem Sieg sprudelnde Ölgeschäft (Wolfowitz) kreditfinanziert ist, werden sich die täglich wachsenden Kriegskosten bleischwer wie ein Alptraum auf die ohnehin in die Rezession abgeglittene US-Wirtschaft legen. Zbigniew Brzezinski vermutete in seinem Buch „Die einzige Weltmacht“ den verbleibenden Zeitrahmen der US-Hegemonie bei einer Generation. Nun zeigt sich, es könnte auch schneller und vor allem anders als geplant zu Ende gehen.

Das neue große Spiel

Der Kampf um das Olympiaprestige – den Peking verloren hat, und den es nicht gewinnen konnte – ist kein Kampf um Tibet. Ebenso wie der Dalai Lama nach 1971 in der Versenkung verschwand, wurde er nun für 2008 daraus hervor geholt. Die Lage in Tibet ist ja nicht neu. Die Volksbefreiungsarmee ist ja nicht 2008 sondern 1950 in Lhasa einmarschiert. Mit gutem Grund. Inwieweit die maoistische Tibet-Politik immer eine glückliche war und inwiefern es auch heute eine berechtigte Wut der Modernisierungsverlierer (in Form nationaler Forderungen) gibt, ist eine andere Frage. Wenn es dem „Westen“ um die Sorgen der Verlierer der großen globalen Abzocke ginge, böte sich ihm ein weites Feld. Es entbehrt nicht eines gewissen Zynismus einerseits betriebswirtschaftlich den globalen „Race to the bottom“ zu forcieren und sich anschließend als das nationale und soziale Sprachrohr der Ausgebeuteten zu präsentieren. Zumal natürlich jedem Beteiligten klar ist, wie sozial perspektivlos in der Konsequenz die Kampagne ist. Die Zeit wird sich kaum zu jener feudalen Leibeigenschaft zurückdrehen lassen, mit der die so innig geliebten Mönche unter der Aufsicht der Briten bis 1950 das Land beherrschten. Was der Wegfall der sozialistischen Wirtschafts- und Sozialstrukturen für ein Land bedeutet, das nicht zu den Boom-Regionen zählt, lässt sich im russischen Sibirien bestens studieren. Wie bei den früheren südöstlichen Sowjetrepubliken geht es natürlich nicht um eine glückliche Zukunftsperspektive für die Separatisten, sondern um die Schwächung des Zentralstaates China und in gewisser Weise um eine Neuauflage des Great Games, jenes Kampfes um Zentralasien, der die Geostrategen der imperialistischen Mächte schon seit Beginn des 19. Jh. umtreibt. Die Free-Tibet-Kampagne ist daher im Kern eine Anti-China-Kampagne. Sie wird mit dem Ausgang der Olympischen Spiele in Peking nicht zu Ende sein. Wie 1980 der US-gesteuerte Olympiaboykott den Auftakt zu einer drastischen Verschärfung des Kalten Krieges darstellte (Reagan, Victory is possible, etc.), dürfte auch 2008 der Kampf um Olympia eine Zäsur in der imperialistischen Strategie markieren. Olympia bietet wieder einmal das propagandistische Forum, auf dem der Gegner klar identifiziert und mit den erforderlichen herabsetzenden Attributen versehen werden kann. Von nun an stehen die Chinesen am Pranger. Daran werden auch taktische Spielereien wie die Zusage eines Gesprächs mit dem „Dalai Lama“ nichts ändern. Seit Mao Zedong hat sich die Volksrepublik in Territorialfragen immer äußerst hartleibig gezeigt. Die Grenzzwischenfälle am Ussuri 1969 und der Chinesisch-Vietnamesische Krieg von 1979 sind die traurigen Höhepunkte. So lange das ins imperialistische Kalkül passte, konnte sich Peking der stillschweigenden Tolerierung sicher sein. Nun scheint diese Härte für die imperialistischen Strategen der geeignete Ansatzpunkt zu sein, den Herausforderer zu stellen. Bislang hat die chinesische Führung strikt vermieden in den internationalen Konfliktfeldern stark Stellung zu beziehen. Peking konnte nur schwerlich einer der verschiedenen „Achsen des Bösen“ zugeschlagen werden. Tibet stellt allerdings in dieser Hinsicht eine Achillesferse dar. Peking wird keinen wie auch immer gearteten unabhängigen Staat Tibet akzeptieren können. Von einem Groß-Tibet ganz zu schweigen. Hier sind Möglichkeiten für Ausweichmanöver begrenzt. Sollte der US-Imperialismus ein Interesse daran haben, und alles deutet darauf hin, den Konflikt mit dem Herausforderer voranzutreiben, hier läge ein Ansatzpunkt. Da der große Krieg mit der Atommacht China momentan wenig zielführend erscheint, dürfte es zunächst um eine Neudefinition der politisch ökonomischen Rahmensetzungen gehen. China soll in eine Art Paria-Status versetzt werden. Mit Hilfe dieses moralischen Containments ließen sich dann z.B. protektionistische Austauschdiskriminierungen, Zölle, Mengenbeschränkungen und ähnliches leichter durchsetzen. In den USA gibt es für diesen Protektionismus starke Kräfte. Sie dürften mit dem Voranschreiten der Krise nicht schwächer werden. Dabei tritt der Widerspruch zwischen den Partikularinteressen der Export- und Importindustrie, die am China-Handel verdient und den strategischen Konzeptionen deutlich hervor. Letztere konnten sich in der Zeit des Kalten Krieges letztlich durchsetzen. Mit dem vorläufigen Endsieg des Neoliberalismus gelangten nicht wenige, auch Linke, zu der Überzeugung, dass geostrategische Konzepte weitgehend obsolet geworden seien. Der II. Irakkrieg sprach da schon eine andere Sprache und nun ist der Konflikt auf der Ebene der großen Kontrahenten angelangt. In dem Maße wie sich die neoliberale Weltmarktorientierung an der realen Krise blamiert, werden die Kräfte zunehmen, die auf den Schutz der heimischen Industrien und Arbeitsplätze dringen. Es gehört übrigens nicht viel Phantasie dazu sich ähnliche Auseinandersetzungen auch in Europa, allerdings unter leichter Modifikation, vorzustellen. Hier hat die Exportmaschine Deutschland ihre „EU-Partner“ massiv in die Krise konkurriert. Die bei „uns“ neu geschaffenen Billig-Jobs sind die relativ gut bezahlten Arbeitsplätze, die in Frankreich, Italien, Groß-Britannien, etc. weggefallen sind. Der Konflikt ist also zwischenstaatlich vermittelt. An der Wucht des Problems ändert das allerdings nichts. Geeignete Protagonisten (Berlusconi, Sarkozy) stehen schon bereit.

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