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Militärs, so heißt es, bereiteten nie den kommenden, sondern stets den letzten Krieg vor.
Militärs, so heißt es, bereiteten nie den kommenden, sondern stets den letzten Krieg vor.
Eine Million Frauen kämpften im Zweiten Weltkrieg in der Roten Armee gegen den Faschismus. Wenn überhaupt von ihnen berichtet wurde, dann in Form eines Heldenliedes. Erst in den Jahren der Perestroika wagte es eine Frau, diesen Mythen den Schleier vom Gesicht zu reißen. Swetlana Alixejewitsch sammelte in den frühen 1980er Jahren Erinnerungen ehemaliger sowjetischer Soldatinnen.
Die Bombardierung einer Schule in Al Mansoura im Norden Syriens am 20. März 2017, bei der mindestens 33 Zivilist*innen getötet wurden, hat Teile der Öffentlichkeit kurz aufgeschreckt. Bundeswehr-Tornados hatten das Ziel nach dpa-Informationen einen Tag vor dem Angriff ausgespäht und fotografiert. Diese Aufklärungsfotos halfen der US-Luftwaffe am darauffolgenden Tag bei der Zielfindung.
Sowohl quantitativ als auch qualitativ wartet die aktuelle Nachwuchswerbe- und Öffentlichkeits-Kampagne der Bundeswehr mit immer neuen Maßstäben auf: Es gibt Werbung in den Medien, von taz bis BILD und Fernsehen, in vielen Städten riesige Bundeswehr-Werbeplakate und eine Rekrutierungs-Doku-Soap, die auf YouTube hunderttausende junge Menschen erreicht. Doch die immer skrupellosere Armee-Werbung stößt auch auf Kritik.
Heute: Afghanistan
In den Köpfen der politischen Eliten ist die Überzeugung tief verwurzelt, dass Staaten, die sich nicht „adäquat“ an internationalen Kampfeinsätzen beteiligen, auf dem machtpolitischen Parkett auch nichts zu melden haben. Etwas überspitzt formuliert handelt es sich hierbei um ein derart felsenfest verankertes Gedankengebäude, dass man es als eine Art ersten Hauptsatz internationaler Machtpolitik in etwa so zusammenfassen könnte: „Die Machtposition eines Staates verhält sich direkt proportional zu seiner Bereitschaft, sich an internationalen Militäreinsätzen zu beteiligen.“
Die Entscheidung, sich an dem Gemetzel in Syrien zu beteiligen, ging schnell und ohne außerparlamentarischen Massenprotest über die Bühne. Am 4. Dezember 2015 beschloss der Bundestag mit großer Mehrheit den Kriegseinsatz von zunächst 1.200 Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr gegen den „Islamischen Staat“.