Die Utopie von der herrschaftsfreien Gesellschaft, von der Anarchie hat kaum jemand so überzeugend formuliert wie der italienische Anarchist Errico Malatesta: »Unser Ideal ist nicht eines, dessen Erfolg vom isoliert betrachteten Individuum abhängt. Es geht darum, die Lebensweise der Gesellschaft insgesamt zu verwandeln, darum, unter den Menschen Beziehungen zu schaffen, die auf Liebe und Solidarität beruhen; darum, die vollkommene materielle, sittliche und intellektuelle Entwicklung nicht etwa für einzelne Individuen oder Angehörige einer Klasse oder bestimmten politischen Partei, sondern der gesamten Menschheit zu erreichen – und das ist ein Ziel, das nicht mit Gewalt erzwungen werden kann, vielmehr muss es sich aus dem aufgeklärten Bewusstsein eines jeden von uns ergeben und kann nur durch freiwillige Zustimmung aller erreicht werden.«
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