Ökonomie

Zur ästhetischen Ökonomie der Schulden im Buch

in (18.02.2021)

Der kürzlich verstorbene Anthropologe und Anarchist David Graeber hatte mit seinem Buch zur Geschichte der Schulden eine weltweit diskutierte und auch umstrittene Studie vorgelegt. Schulden werden darin im Kontext verschiedenster, komplexer Tauschbeziehungen beschrieben und schließlich als „die Perversion eines Versprechens“ definiert, „das von der Mathematik und der Gewalt verfälscht wurde“. Graeber kritisiert die vorherrschenden Geldtheorien und entwickelt eine beispielreiche Zusammenschau unterschiedlichster Verschuldungsszenarien über die Geschichte hinweg.

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Queere Schulden

in (18.02.2021)

Jacques Derrida macht in seinen Überlegungen zu Zeit, Gabe und Kredit deutlich, dass es Phänomene gibt, die sich dem Tausch, der Dynamik des Gebens und Nehmens und damit der Schuldenökonomie entziehen. Es handelt sich um Phänomene, die weder besessen noch zurückgezahlt und auch nicht erlassen werden können.

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Schulden, ohne Sühne

in (18.02.2021)

Man kann sich etwas zu Schulden kommen lassen und Schulden haben. Auch wenn hier das gleiche Wort verwendet wird, so liegen ihm ganz unterschiedliche gesellschaftliche Phänomene zugrunde. Im Folgenden soll es allein um das ökonomische Phänomen der Schulden gehen, die Schulden, die mit Geld beglichen werden können. Und damit ist man bereits mitten drin, denn Schulden bezeichnen wesentlich eine soziale Beziehung, eine zwischen Schuldnerïnnen und Gläubigerïnnen. Die Beziehung endet erst, wenn die Schuld beglichen wird, mit Geld. Das ist ein wesentlicher Unterschied zum Geld.

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Wachstum, Geld und Gemeinwohl

„Es gibt ein großes und doch ganz alltägliches Geheimnis. Alle Menschen haben daran teil, jeder kennt es, aber die wenigsten denken je darüber nach. Die meisten Leute nehmen es einfach so hin und wundern sich kein bisschen darüber…“  (Michael Ende, Momo)

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Struktur, Handlung, Herrschaft

Zur Diskussion über Herrschaftsverhältnisse in der Kritik der politischen Ökonomie

 Im Zuge jüngerer Debatten um die Marxsche Ökonomiekritik bleibt auch die Frage der Herrschaftsverhältnisse nicht unumstritten. Mehrere Strömungen und Interpretationsansätze bemühen sich dabei um scharfe Abgrenzung von einem u.a. als ,traditionell‘ aus der Mode gekommenen ,Arbeiterbewegungs-‘ oder ,Klassenkampfmarxismus‘, der den Klassenkonflikt als einen Zentralbegriff der Marxschen Kritik versteht und das Ausbeutungsverhältnis von Bourgeoisie und Proletariat zum Ausgangspunkt politischer Intervention macht. Stattdessen wird die ,Anonymität‘ oder ,Subjektlosigkeit‘ bürgerlicher Herrschaftsverhältnisse betont und die Kritik mystifizierter Vorstellungen über den gesellschaftlichen Zusammenhang ins Zentrum gerückt.

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