Format: feministisch

Feministische Medienmacherinnen im Gespräch über Bildpolitiken, Bauchweh und blöde Postings

Feministische Medienmacherinnen diskutieren über Bildpolitiken, Bauchweh und blöde Postings. Und die Frage: Warum heute überhaupt noch eine feministische Zeitschrift gründen? Iris Borovcnik, Brigitte Deutschländer-Bauer, Ina Freudenschuß, Gabi Horak, Saskya Rudigier, Lea Susemichel, Angela Tiefenthaler und Vina Yun im Gespräch. 

Lea Susemichel (an.schläge): Weshalb habt ihr euch für das spezifische Medium entschieden, bei dem ihr arbeitet?

Ina Freudenschuß (diestandard.at): Ich arbeite seit 2001 bei diestandard.at, also fast seit Beginn. Ich habe eine Ausbildung im Bereich Neue Medien und habe mich bei diestandard für ein Praktikum beworben und dann dort als Redakteurin zu arbeiten begonnen. Mein ursprüngliches Interesse war, dass es was Neues war, und ich fand es von der Ausrichtung her sehr spannend. Ich dachte, da ist viel in Bewegung. Am Anfang wurde auch regelmäßig die Tapete verändert, der Hintergrund der Seite. Das fand ich sehr spannend. Das sollte die unterschiedlichen Frauenräume repräsentieren. Das wurde aber dann leider aufgegeben. Derzeit arbeiten fünf Frauen fix bei diestandard.at, alle Teilzeit, einige arbeiten auch in anderen Channels von derstandard.at. Seit Juli bin ich Ressortleiterin. Wir haben aber relativ flache Hierarchien, d.h. es wird viel im Team entschieden.

Vina Yun (nylon, Frauensolidarität): Ich war Mitherausgeberin von nylon, der Vorgängerzeitschrift von fiber, die von 2000 bis 2001 existiert hat. Derzeit bin ich Redakteurin der Frauensolidarität, als Karenzvertretung, das ist auch mein erster fix bezahlter Job als Journalistin. Bei nylon waren wir ca. sieben Frauen, die sich aus dem gemeinsamen Interesse an Pop und Popdiskurs heraus zusammengeschlossen haben. Es hat einen akademischen Hintergrund gegeben, Cultural Studies etwa sind verstärkt wahrgenommen worden. Es gab das Bedürfnis, den sonstigen Medien in diesem Bereich eine feministische Sichtweise entgegenzustellen. Nylon und MALMOE, bei der ich jetzt auch bin, sind etwa zur gleichen Zeit entstanden, 1999/2000, wo auffällig viele Medien entstanden sind. Manche erklären das mit der Wenderegierung Schwarz-Blau. Für nylon und MALMOE war es jedenfalls ein Zeitpunkt, an dem viele Fragen in der Luft gelegen sind. 

Gabi Horak (an.schläge): Ich bin 1997 zum Studieren nach Wien gekommen und habe sofort ein Praktikum bei den an.schlägen gemacht und bin seither dabei. Und ich bin es weiterhin, weil es immer noch Spaß macht und immer noch wichtig ist. Das Besondere bei den an.schlägen ist, dass man hier Journalismus lernen kann wie sonst nirgendwo. Ich konnte von Anfang an schreiben, musste nie für jemanden Kaffee machen. Einer meiner ersten Vorschläge damals in der Redaktionssitzung war ein Artikel über Väterkarenz. Ich kann mich noch an die entsetzten Gesichter erinnern, dass ich etwas über Männer machen will. Das war aufregend, aber ich hab es gemacht. Das war auch ein Schlüsselerlebnis: Ich kann die Zeitung wirklich machen, ich muss mich nicht einem Konzept fügen, sondern verändere die Zeitung mit. Ich habe mehrere Male einen Relaunch erlebt und mitgemacht, die an.schläge haben sich also ständig verändert – sind aber gleichzeitig immer die an.schläge geblieben.

Saskya Rudigier (an.schläge): Ich habe Theater-, Film- und Medienwissenschaften studiert. Nach meinem Abschluss 2004 habe ich viele Praktika gemacht, um zu schauen, was mich noch alles interessieren könnte. Bei den an.schlägen hat mich begeistert, dass man gleich was tun kann, Verantwortung übernehmen, was verändern kann. Dieses Gefühl hat angehalten. Man ist nicht nur Dienstleisterin, sondern kann ein Produkt machen und sehr viel mitgestalten.

Brigitte Deutschländer-Bauer (LILA): 2006 gab es einen von der ÖH organisierten Frauenkongress, an dem ich teilgenommen habe, dort gab es einen Workshop zu Printjournalismus. Wir haben über unterschiedliche feministische Zeitungen und Themen gesprochen. Die Gruppe von Frauen, die unterschiedlichen Generationen angehörten, war sehr motiviert, und wir haben uns gefragt: Warum machen wir nicht selber was? Zurück in Wien hat sich ein Teil der Gruppe sehr schnell getroffen, die wieder andere Frauen mitgenommen haben. So waren wir bei LILA anfangs ein relativ großes Redaktionskollektiv, derzeit sind wir fünf Frauen.

Iris Borovcnik (LILA): Ich bin auch bei LILA dabei. Es lag etwas in der Luft, die Lust, etwas Neues zu schaffen. Uns war es auch von Anfang an wichtig, das Generationenübergreifende zum Thema zu machen. Weil in vielen Diskussionen klar wurde, dass mittlerweile eine große Lücke klafft zwischen der Zweiten Frauenbewegung und den FeministInnen heute. Und sich die Frage stellt: Wie gehen wir damit um?

Angela Tiefenthaler (fiber): Ich bin seit über zwei Jahren bei fiber, dem Nachfolgeprojekt von nylon. Dazu gekommen bin ich über die Mitorganisation von „Rampenfiber“, einem feministischen Musikfestival. Ich sehe bei fiber großes Potenzial, Theoretisches mit Praktischem zu verbinden. Die von Vina beschriebenen Eckpfeiler, die für nylon gegolten haben, gelten für fiber auch noch.

L. S.: Ich bin vor fünf, sechs Jahren noch während des Studiums als freie Redakteurin zu den an.schlägen gekommen, seit zwei Jahren mache ich gemeinsam mit Saskya die Koordination.  Bei uns gibt es zwar weiterhin ein Redaktionskollektiv, aber nur zwei Redakteurinnenstellen können derzeit bezahlt werden. Ich würde die Möglichkeit der Mitbestimmung nicht ganz so positiv sehen wie Saskya und Gabi. Völlig hierarchiefrei ist es natürlich auch bei uns nicht, und eigene Anliegen und Veränderungen müssen schon auch durchgefochten werden. Aber meine Eingangsfrage zielte auch ganz grundsätzlich auf das gewählte Format ab. Warum Print? Warum ein Online-Medium? Für mich ist es z. B. schon wichtig, das gedruckte Ergebnis in Händen halten zu können.

G. H.: Das würde mich auch interessieren: Was waren für euch die Beweggründe, in diesen Zeiten eine neue Zeitung zu gründen, obwohl es ein ganz anderer Aufwand ist, als etwa einen Weblog zu machen?

B. D.-B.: Ich würde mich da Lea anschließen – etwas Greifbares und vor allem Raumergreifendes aus Papier zu haben, finde ich schon sehr wichtig.

I. F.: Und ich denke, es ist auch viel schwieriger, ein neues Online-Medium einzuführen und bekannt zu machen. Wir hatten einfach das Glück, ein Teil des Mediums und der bereits vorhandenen Struktur von DER STANDARD und derStandard.at zu sein und davon profitieren zu können.

G. H.: Bei den an.schlägen hat sich in der letzten Zeit alle zwei Jahre das Team mehr oder weniger ausgetauscht. Wie geht ihr mit Fluktuation um? 

A. T.: Momentan sind wir zu fünft, aber die letzte Ausgabe haben wir nur zu viert gemacht. Also haben wir eine Praktikumsausschreibung angeleiert, obwohl wir mit Praktika-Strukturen per se nichts anfangen können. Da kommen dann meist zehn, zwanzig Frauen und ein paar bleiben auch, die Projekte initiieren, andere Zugänge haben und neue Diskussionen auslösen. Auch wenn es dann natürlich auch wieder Debatten darüber gibt, wie wir feministisch grundsätzlich arbeiten wollen, finde ich diese vielen verschiedenen Perspektiven gut.

L. S.: Erfahrungsgemäß ist es aber schon schwierig, eine gute Mischung zwischen „Neuen“ und „Alten“ herzustellen, die neue Inputs, aber auch eine gewisse Kontinuität sichert. Damit man mit bestimmten Diskussionen nicht immer von vorne anfangen muss, sondern eine gewisse Basis vorhanden ist.

V. Y.: Wir hatten bei nylon keine offene Redaktion. Viele von uns wollten oder konnten nach Abschluss des Studiums nylon nicht mehr weiterführen, das Medium sollte aber trotzdem weiter existieren. Verein und Startkapital wurden deshalb komplett übergeben. Natürlich hatten wir ein bisschen Bauchweh, was die Neuen draus machen werden … Aber es war eine bewusste Entscheidung: Wir geben das weiter und mischen uns nicht ein. 

G. H.: Aber es gab auch einen neuen Namen, damit wurde der Wechsel ja schon sichtbar gemacht.

A. T.: Ist von dem Bauchweh noch etwas vorhanden, Vina? Erkennst du in fiber noch etwas von eurem Projekt wieder? 

V. Y.: Ich hatte da nie Bedenken. Der thematische Fokus und der Zugang zu den Themen sind zwar ähnlich geblieben. Trotzdem ist fiber ein eigenständiges Medium und nicht einfach eine Fortsetzung von nylon. Es hat sich ja bei fiber auch vieles weiterentwickelt, etwa in der Bildpolitik.

S. R.: Wie sieht die Bildpolitik bei euch aus?

A. T.: Wir arbeiten viel mit Bildern und vermitteln unsere Intentionen auch über Bilder. Gerade bei der Vermischung von Popkultur und Feminismus ist es wichtig, dass Bilder mit Artikeln interagieren. Wir haben eine eigene Bildredaktion, die sich nur um die Fotos kümmert.

L. S.: Ich glaube, die Bildpolitik feministischer Medien hat sich grundsätzlich verändert. Weg von der Vorstellung vor allem, dass es um eine bildliche Repräsentation von Frauen gehen muss, um sie sichtbar zu machen. Ich denke, das Prinzip der Repräsentation wird auch hier zunehmend problematisiert.

V. Y.: Früher wurden feministische Medien vor allem über ihren Inhalt definiert. Dass die Form ebenfalls ein wichtiges Thema ist und mit dem Inhalt immer zusammen gedacht werden muss, wurde weniger reflektiert. Nylon war kein teuer reproduziertes Medium – dazu hatten wir gar nicht die Mittel –, wir wurden aber dennoch als „glamourös“ wahrgenommen, was einfach mit dem Layout und der poppigen Aufmachung zu tun hatte. Erstaunlich, dass das so stark ins Gewicht gefallen ist.

G. H.: Was gibt es bei der Frauensolidarität für eine Bildpolitik?

V. Y.: Eher eine traditionelle, würde ich sagen. Aber die Frage der medialen Repräsentation von „Frauen aus dem Süden“ ist insgesamt sehr schwierig. Die Bilder im Mainstream, die gewöhnlich ärmlich gekleidete, unmoderne Frauen in der passiven Opferrolle zeigen, müssen problematisiert werden, weil damit ein bestimmtes Frauenbild unter einem westlichen Blick reproduziert wird. Feministische Medien wie die Frauensolidarität können hier verändernd eingreifen. Aber es braucht Zeit und Energie, das zu ändern, das ist ein Prozess.

L. S.: Wir bemühen uns sehr, aber es ist wirklich ungeheuer viel Aufwand, sich angemessen Gedanken über den Einsatz von Bildern zu machen. Die Bilder müssen letztlich wie Texte diskutiert werden. Und es gibt da ja auch nicht das eine Konzept oder die eine Strategie. Mitunter kann es schon passend sein, Klischeehaftes zu verwenden, auch wenn es festschreibt und zementiert. Aber es drückt aus, dass es tatsächlich noch so ist. Manchmal braucht es furchtbare Bilder.

I. F.: Bei uns werden jeden Tag unzählige Bilder publiziert. Bei vielen ist es kein Problem, wenn PolitikerInnen vorkommen, zeigen wir eben deren Köpfe etc. Aber zum Beispiel bei sexistischen Sujets für die „Zitrone“ diskutieren wir schon, wie groß dieses Bild nun erscheinen soll. Oder die Frage nach dem Aussehen von abgebildeten Frauen. Die Reaktionen im Forum sind völlig anders, wenn eine schöne Frau zu sehen ist, viel wohlwollender als bei einer, die weniger gängigen Idealen entspricht. Das ist schon häufig eine Gewissensentscheidung, ob wir uns von dummen Postingbeiträgen in unserer Bildauswahl beeinflussen lassen sollen oder nicht.

V. Y.: an.schläge gibt es ja jetzt auch auf Okto als Fernsehsendung, da ist die Frage nach der Bildpolitik ja noch viel zentraler.

L. S.: Wir haben uns gleich zu Beginn mit dem Format und der geänderten Form auseinandergesetzt, indem wir eine Reihe zu feministischer Filmtheorie und -praxis gestartet haben. Wir haben darin feministische Filmtheoretikerinnen zu inhaltlichen, aber eben auch zu formalen Strategien befragt. Ich denke, auch bei filmischen Medien gab es bei FeministInnen die Entwicklung von der totalen Verweigerung – am besten nur Schwarzbild, um jeden voyeuristischen Genuss unmöglich zu machen – zu einer neuen Lust an Bildern. Bilder werden subvertierend wiederholt, es wird mit ihnen experimentiert etc. Und ein Experimentieren ist es bei uns letztlich auch. Wir wollen aber möglichst sichtbar machen, dass es ein Experiment ist, die Auseinandersetzung soll transparent sein.

G. H.: Habt ihr bei LILA  ein Bildkonzept?

I. B.:  Wir haben immer eine Künstlerin pro Ausgabe, deren Bilder wir drucken. Diese Bildstrecke hat aber überhaupt nichts mit dem Text zu tun. Eine reine Bebilderung von Text wollten wir vermeiden: Bei Interviews gibt es Fotos, aber sonst nicht. Warum das bei Interviews nicht gilt, haben wir aber nie diskutiert.

B. D.-B.: Wir hatten in der ersten Ausgabe ein Interview mit einer Schülerin, die so ein tolles feministisches Shirt anhatte. Wir fanden die Bilder damals alle so gut, dass wir sie gedruckt haben, und seither ist das so geblieben.

G. H.: Bei den ersten an.schläge-Ausgaben vor 25 Jahren war das auch so, da gab es immer nur eine künstlerische Bildstrecke. Vom ästhetischen geht das neue Layout jetzt wieder ein bisschen in die Richtung.

I. F.: Mit Bildern lässt sich Aufmerksamkeit erzeugen, eine Bildgeschichte bringt meist auch mehr Klicks. Und wir wollen natürlich, dass die Leute die Artikel anklicken und lesen. Wir müssen uns deshalb immer wieder damit auseinandersetzen, ob wir ein plakatives Bild nehmen, damit es mehr Aufrufe erzeugt. Und man sieht einfach sofort das Ergebnis: je plakativer die Aufmachung, desto größer das Interesse.

L. S.: Mich würde noch interessieren, was es bei diestandard.at für Diskussionsprozesse zu den vielen sexistischen Postings bei euch im Forum gibt.

I. F.: Ein schwieriges Thema. Im Herbst soll es einige „forumfreie Tage“ geben, um die LeserInnen ein Stück weit zu ‚erziehen‘. Dann werden wir sehen, wie sich die Diskussionskultur entwickelt. Das Forum lässt sich auch nicht einfach ganz schließen, das entspräche nicht der Unternehmensphilosophie. Der Eifer, den manche beim Posten an den Tag legen, ist aber ungeheuer. Die melden sich an, die Kommentare werden gelöscht, dann melden sie sich mitten in der Nacht unter neuem Namen an und hinterlassen wieder fünfzig Postings. Man fühlt sich manchmal richtig in die Defensive gedrängt. Die Autorinnen werden ja auch persönlich beschimpft, das wird zwar nicht freigeschaltet, aber man liest es ja trotzdem.

L. S.: Ich finde es schon bezeichnend, dass es trotz des viel beschworenen Demokratisierungspotenzials solcher Foren vor allem Männer sind, die schreiben …

I. F.: Viele Frauen posten nicht. Manche liefern sich schon Kämpfe und posten gegen solche Männer. Aber in der Mehrzahl sind es wirklich extremistische Männer. Das hat natürlich damit zu tun, dass wir über gewisse Themen viel mehr berichten als andere Medien, z.B. über die Väterrechtsbewegung oder über Abtreibung. Damit locken wir sie an, und die ärgern sich über diese Artikel dann maßlos und posten entsprechend. Die schlimmsten Sexisten sind deshalb auf diestandard.at und nicht bei derStandard.at.

G. H.: Als wir mit den an.schlägen ins Netz gegangen sind, haben wir auch ein Forum eingerichtet. Zum Austausch für unsere LeserInnen, dachten wir … Innerhalb von drei Wochen haben wir es abgedreht, weil nur solche Leute dort waren. Mich würde aber noch interessieren, wie eure Erfahrungen mit Angriffen sind – im Netz, aber auch persönlich.

A. T.: Mir persönlich ist das nie passiert. Im Netz gab es zwei Kommentare in einem Jahr, sonst nichts. Wir verkaufen nur 800 Hefte, schließlich kauft niemand ein Heft, um sich dann später drüber aufzuregen, glaube ich.

I. F.: Bei einer Sache würde mich eure Meinung noch interessieren: Man konnte in den letzten Jahren beobachten, dass die Berufstätigkeit von Frauen auch in bürgerlichen Medien ein großes Thema geworden ist. Und für mich stellt sich die Frage, wie feministische Medien damit umgehen sollen, dass die Berufstätigkeit von Frauen so positiv aufgegangen ist in der Gesellschaft, quer über alle politischen Parteien. Da finde ich die Position, die ein feministisches Medium in dieser Frage noch einnehmen kann, schwierig. Wie gehen die an.schläge damit um? Sagt ihr dann auch mal: Ja, wir sind eh gleicher Meinung wie die ÖVP?

G. H.: In den Details bei diesen Fragen – wie viele Jahre Karenzgeld oder ähnliches – gibt es keine an.schläge-Linie, denn die an.schläge Frauen sind viele und vielfältig. Dass grundsätzlich die Vereinbarkeit von Familie und Erwerbstätigkeit für alle möglich sein soll, genauso wie die Entscheidung für oder gegen Familie – diese Linie hat sich nie geändert.

I. F.: Ist es nicht auch so, dass man sich denkt: Soll ich da jetzt noch darüber berichten, wenn es eh schon in allen anderen Medien vorkommt?

G. H.: Die Aufgabe der an.schläge ist es, sich ganz genau anzuschauen, in welche Richtung die Politik geht. Das feministisch kritisch zu hinterfragen: Wohin führen die diskutierten Maßnahmen? Geht das dorthin, wo wir hinwollen? So genau findet sich das in keinem Mainstream-Medium. 

L. S.: Ich sehe die Aufgabe der an.schläge auch nicht vornehmlich darin, Regierungspolitik zu analysieren. Und es geht ja auch nicht ausschließlich um klassisch frauenpolitische Themen, sondern um einen feministischen Blick – der aber auch migrantische oder queere Perspektiven einschließt – auf sämtliche Themen. Und vor allem greifen die an.schläge ja immer auch „subkulturelle“ Themen auf, die nach wie vor überhaupt nicht im Mainstream vorkommen.

 

Links

an.schläge. Das feministische Magazin: www.anschlaege.at

fiber. werkstoff für feminismus und popkultur: www.fibrig.net

Frauensolidarität: www.frauensolidaritaet.org

LILA – Blattform für generationenübergreifende feministische Diskurse und Praktiken: http://www.lila-blattform.net

dieStandard.at: www.diestandard.at