Für mehr Demokratie in den Schulen!

Mitbestimmung für Schülerinnen und Schüler? Quatsch! Die haben doch gar keine Ahnung.

Man muß sie doch erst mal erziehen. Die wissen ja noch gar nicht, worum es geht. So oder so ähnlich hören wir es immer wieder. Sei es vom Rektor, von den LehrerInnen oder von den eigenen Eltern. Aber findest du es geil, bevormundet zu werden? Wir nicht! _Für die Schüler: Der demokratische Katzentisch. An den meisten Schulen in der Bundesrepublik werden Schü-lersprecherInnen o.ä. gewählt. Doch ihre Mitbestimmung ist sehr eingeschränkt. In einigen Bundesländern ist eine solche Selbstorganisation von SchülerInnen noch nicht einmal gesetzlich festgeschrieben. Aber selbst, wenn sie offiziell zugelassen sind, dürfen SchülerInnen meistens nur mit beratender Stimme an den Schulkonferenzen teilnehmen. Noch immer können die LehrerInnen gemeinsam mit der Schulleitung gegen den Willen von SchülerInnen allein entscheiden, was in den Schulen passiert, weil sie am längeren Hebel sitzen und mehr Stimmen in der Schulkonferenz haben, als die SchülerInnen selbst. Kurz: derzeit werden SchülerInnen in der Schule gnädigerweise zwar ein Mitspracherecht, aber allzu oft kein reales Mitentscheidungsrecht zugestanden. _Macht die Schule zu einem demokratischen Ort! Was aber würde denn eine umfassende Demokratisierung der Schule bedeuten? Zunächst bedeutet Demokratisierung eine Erweiterung der Mitbestimmungsrechte der Schü-lerInnen. Dies wäre zwangsläufig mit einer Einschränkung der Entscheidungsmacht der LehrerInnen gekoppelt. Die SchülerInnen müssen heute mit der Schule leben, sie werden ihr ganzes Leben lang mit den Folgen ihrer Schulzeit - im positiven, wie im negativen Sinne - umgehen müssen. Daher dürfen grundlegende Entscheidungen nicht länger an ihnen vorbei gefällt werden! In einer demokratischen Gesellschaft muss demokratische Mitbestimmung in allen Lebensbereichen selbstverständlich sein und ausgeübt werden: auch in der Schule. Dazu müssen SchülerInnen aktiv an Entscheidungen beteiligt werden und mit vollem Stimmrecht in den paritätisch besetzten Entscheidungsgremien vertreten sein, und zwar von der Einzelschule bis hin zu landesweiten Schulbeiräten o.ä. In allen Bundesländern müssen SchülerInnenvertretungen gesetzlich legitimiert werden. Die Zensur von SchülerInnenzeitungen als Organ der demokratischen und freien Meinungsäußerung gehört verboten. SchülerInnenrechte müssen ausgebaut, das Politische Mandat von SchülerInnen-vertretungen muss endlich gesetzlich verankert werden.

Schülerinnen & Schüler aufgepaßt:

Ihr möchtet eine SchülerInnenvertretung in Eurer Schule gründen, aber ihr wißt nicht wie? Ihr habt Probleme mit Eurem Direktor und wißt nicht, was Ihr dagegen machen sollt? Ihr habt Fragen zu den Rechten und Aufgaben einer SchülerInnen-vertretung? Wir bieten Euch unsere Hilfe an, können Erfahrungen, Tips und Anregungen weitergeben. Oder vermitteln eine passende Anlaufstelle (LandesschülerInnenvertretungen). Einfach eine Mail an: solid@pds-online.de!