Postkolonialismus; Kolonialismus
Editorial zum Dossier: Grenzüberschreitend - Anti-Rassismus im Süden (Sept./Okt. 2015)
Entgrenzt & grenzüberschreitend
Die Fotos auf dem Titelbild des Dossiers zeigen Opfer des Genozids in Ruanda. Erklärungsversuche für Gräueltaten wie dieser sprechen gerne von entgrenzter Gewalt. Tatsächlich ziehen Ausgrenzung, Diskriminierung, Xenophobie und Rassismus gewaltsam Grenzen zwischen Menschen und machen doch selber vor keinen Grenzen halt. Schon deshalb kann ihnen nur mit grenzüberschreitender Solidarität begegnet werden.
Unser Dossier zu Anti-Rassismus im Süden zeigt anhand einiger Beispiele, wie Menschen Gewalt erfahren, einfach weil sie konstruierten Kategorien zugeordnet werden. Dabei verflechten sich historische und aktuelle Formen der Fremddefinition und Ausgrenzung, der institutionalisierten Gewalt und gewaltvollen Sprache. Jede verübte Gewalt im Hier und Jetzt hat eine (Vor-)Geschichte.
Kolonialismus: »Es geht um eine Dekolonisierung des Denkens«
Interview mit Heiko Wegmann über freiburg-postkolonial.de
Die Initiative freiburg-postkolonial.de (freipok) blickt auf zehn Jahre Recherchearbeit zurück. Eine koloniale Spurensuche, die nicht ohne Wirkung blieb. Heiko Wegmann über die Konsequenzen des Vergessens und die Pflicht zur Erinnerung.
Regulierung von Sexualität und Sittlichkeit in Britisch-Indien
Ein koloniales Projekt und sein Vermächtnis
Indigene sowie britische Sexualität und Sittlichkeit wurden im kolonialen Indien weitgreifenden, aber nicht immer kohärenten rechtlichen Regulierungen unterworfen und prägen auch im heutigen Indien immer noch öffentliche Debatten. Betroffen von diesen Regulierungen waren unter anderem gleichgeschlechtlich orientierte Männer und Eunuchen.
Orient Express
Ein Crash-Kurs in postkolonialer Theorie
Postkoloniale Studien untersuchen sowohl den historischen Prozess der Kolonialisierung als auch das beständige Fortwirken der kolonialen Macht und ihrer Herrschaftsstrukturen. Dabei steht nicht die physische Brutalität kolonialer Herrschaft im Mittelpunkt der Forschung, sondern die sogenannte „epistemische Gewalt“.