Brie, Michael

Michael Brie - Jg. 1954, Prof. Dr., ist Philosoph und Referent für Theorie und Geschichte sozialistischer Transformationsforschung am Institut für Gesellschaftsanalyse der Rosa-Luxemburg-Stiftung.

Aktuelle Beiträge der Autorin / des Autors

Dialektik des Kommunistischen und Bürgerlichen

Die sozialismustheoretischen Grundlagen der Ästhetik Lothar Kühnes
Im März 1991 fand im Literaturforum im Brecht-Haus in Berlin eine Veranstaltung „In Memoriam Lothar Kühne“ statt. Die Beiträge dieses Kolloquiums sind noch heute lesenswert (Brie, Hirdina 1993). Es war Erinnerungsarbeit in Zeiten des Umbruchs, des äußeren wie vor allem auch des inneren. Es ging um Selbstfindung und um Fortführung der durch Lothar Kühnes Tod jäh unterbrochenen Diskussion mit ihm. 2018, fast drei Jahrzehnte später, hatte Thomas Flierl die Initiative zu einer Veranstaltungsreihe im Berliner Max-Lingner-Haus ergriffen, die sich dem Werk von Lothar Kühne zuwandte. Und wieder fragt sich: Ist ein Dialog mit dem Werk von Lothar Kühne heute überhaupt noch möglich? Kann es etwas Bleibendes geben von einem streitbaren Denker, wenn das, womit er sein Denken untrennbar verbunden hatte, der Sozialismus sowjetischer Prägung, schon eine vergangene Vergangenheit geworden ist? Oder aber umgekehrt: Beginnt erst jetzt die Möglichkeit, mit Kühne einen wirklich in die Zukunft hinein offenen Dialog zu beginnen, da das Vergangene so ganz und gar abgetan ist und uns dafür die Gegenwart um so drängender fordert.
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»… vor allem revolutionär«.

Marx und die Strategiefrage
in (21.02.2018)
Die Vielfachkrise des globalen Kapitalismus findet ihre Entsprechung in einer Vielfachkrise der Linken. Und in diese Krise hinein fällt der 200. Geburtstag von Karl Marx und der 150. Jahrestag des Erscheinens des ersten Bandes des »Kapital«. Aber wie gehen wir um mit Marx und seinem Werk? Welche Bedeutung hat er heute für unsere Fähigkeit, die Welt praktisch zu verändern? Liest man die vielen neuen Veröffentlichungen, drängt sich der Eindruck auf, dass die Rezeption der Marx’schen Werke den lebendigen Wald vor lauter gefällten Bäumen nicht sieht. Marx erscheint als einsamer Denker, bestenfalls noch von Engels sekundiert. Dadurch verbleibt das Warum, verbleiben die Antriebskräfte, die Marx’ Werk hervorbrachten, im Dunkeln.
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