Archiv

Ein Überblick über die Geschichte der Frauenbewegung in der Türkei vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart

in (21.09.2009)

Die Geschichte der Frauenbewegung in der Türkei lässt sich ins 19. Jahrhundert zurückführen. Die Frauen innerhalb der Istanbuler Eliten fanden in der Suffragettenbewegung nach dem englischen Modell ein Vorbild, waren aber auch auf der Suche nach einer selbstbestimmten Identität, nach einem „eigenen Weg“. Die Suche nach „einem selbstbestimmten Weg“ setzte sich in den als „zweite und dritte Welle der Frauenbewegung“ bezeichneten Frauenbewegungen in der Türkei fort.

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„Frauen- und Volksräte versuchen, Funktionen zu übernehmen, um den Staat überflüssig zu machen“

Gespräch mit Minimol
in (17.09.2009)

Anja Flach ist Mitarbeiterin der Informationsstelle Kurdistan (ISKU). Sie war von 1995 bis 1997 als Internationalistin in den Bergen Kurdistans und teilte dort das Leben von Guerilla-Einheiten der kurdischen Befreiungsbewegung. Auf Basis ihrer Tagebuchaufzeichnungen aus dieser Zeit entstand das 2003 erschienene Buch „Jiyanekê din – ein anderes Leben. Zwei Jahre bei der kurdischen Frauenarmee“. 2007 veröffentlichte sie „Frauen in der kurdischen Guerilla. Motivation, Identität und Geschlechterverhältnis in der Frauenarmee der PKK“. Für dieses Buch, das eine leicht überarbeitete Fassung ihrer Magisterarbeit im Fachbereich Ethnologie der Universität Hamburg darstellt, interviewte die Autorin kurdische Frauen, die in verschiedenen Phasen am Guerilla-Kampf der PKK teilgenommen haben. Das vorliegende Gespräch wurde anlässlich zweier Veranstaltungen zu den Geschlechterverhältnissen in Kurdistan und in der Guerilla im April 2009 in Wien geführt.

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Frontex - nicht in der Türkei?

in (16.09.2009)

Im Rahmen der Vorbereitungen des no-border camps in Dikili 2008 in der Türkei erhielt ich auf Fragen nach den Aktivitäten von Frontex in der Türkei stets abweisende Antworten. Diese liefen darauf hinaus, dass es, weil die Verhandlungen zwischen derEU und der Türkei stockten, hier kein Frontex gäbe. Angesichts der ortsungebundenen Einsätze dieser Europäischen Grenzschutztruppe stimmte mich das allerdings misstrauisch.

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Die Massenmigration in der Türkei der 1950er-Jahre vom Land in die Städte

in (16.09.2009)

Türkische IndustriearbeiterInnen kamen in den 1950er-Jahren hauptsächlich aus ländlichen Gebieten der Türkei in die Städte. Das ökonomische Umfeld dieser Jahre ist schon genau untersucht; ich versuche dagegen in diesem Artikel herauszufinden, wie die IndustriearbeiterInnen diese Zeit erlebten. Die 50er-Jahre in der Türkei hatten einige Besonderheiten bezüglich der Arbeitsbedingungen. Insgesamt gesehen, hat die Migration viele verschiedene Aspekte, wie Urbanisierung, demographische Änderungen, usw. In diesem Artikel wird nur der Aspekt der Arbeitsbedingungen behandelt.

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Ohne Feminismus kein Sozialismus

Aus dem Türkischen von dose

Sozialistischer Feminismus beruft sich auf die Kapitalismuskritik des Marxismus, Frauenunterdrückung kann jedoch nicht auf Klassenunterdrückung reduziert werden, sondern es muss ein eigenes Herrschaftssystem Patriarchat angenommen werden, das als ebenso grundlegend wie der Kapitalismus angesehen wird.

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Die „Konservativ-liberale“ Politik der AKP in der Türkei im historischen Zusammenhang

in (03.09.2009)

Liberale und konservative Sichtweisen interpretieren die Politik der AKP (Adalet ve Kalkınma Partisi, Partei für Gerechtigkeit und Aufschwung) als historischen Bruch mit dem Kemalismus. Nach dieser Auffassung treibt die AKP die Demokratisierung im Gegensatz zum  kemalistischen Establishment voran. Die Auseinandersetzungen zwischen dem kemalistischen Machtblock und der AKP in den letzten Jahren wird aus dieser Perspektive interpretiert. In diesem Text hingegen wird argumentiert, dass die AKP eine konservative und neoliberale Politik verfolgt und insofern die repressiven und autoritären Züge in der Türkei seit 1980 reproduziert.

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Die Türkei in den Krisen 1994 und 2001: die Auswirkungen auf die Arbeitsverhältnisse

in (03.09.2009)

Der vorliegende Text diskutiert das Wachstumsschema in der Türkei in der Post-1980er Periode mit besonderem Augenmerk auf Arbeitsverhältnisse und die Lohnentwicklung. Die Einkommens- und Lohnpolitik spielte eine entscheidende Rolle dabei, den Druck auf die Profitrate auszugleichen, der sich durch den Integrationsprozess der Türkei in die globale Ökonomie erhöht hatte.

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Anti-Neoliberale Strategien neu denken.

Ein Blick auf die Türkei aus der Perspektive der Werttheorie Aus dem Englischen von Minimol

In jüngster Zeit wird die Debatte um anti-neoliberale Strategien verstärkt geführt, vor allem seit der letzten Welle von Massenprotesten nach ökonomischen Krisen in einer Reihe von sich entwickelnden kapitalistischen Ländern. Auch das Wiedererstarken der lateinamerikanischen Linken hat zur Intensivierung dieser Debatte beigetragen.

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Krise und sozialer Kampf

Über ein kompliziertes Verhältnis aus aktuellem Anlass
in (18.04.2009)

Es ist noch nicht lange her, dass man in linken politischen Kreisen mit der Andeutung, dass eine schwere globale Wirtschaftskrise in naher Zukunft zu erwarten sei, kaum Gehör fand. Üblicher waren da abrupte Gegenreaktionen wie der Verweis darauf, dass solche Krisenprognostik mit Blick auf die Entwicklung des Kapitalismus längst überholt sei oder aber die Frage, welche Bedeutung denn eine solche Krise, wenn sie denn einträfe, für eine links-emanzipatorische Praxis überhaupt habe.

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Von der Ausschließung zum Klassenkampf?

Wie können wir zumindest einen Teil der Auswirkungen der neoliberalen Umstrukturierung von Sozialstaat und Ökonomie auf den Begriff bringen, und was lässt sich dagegen vielleicht sogar tun? Mit der ersten Frage, deren Beantwortung auch die Beantwortung der zweiten Frage zumindest erleichtern dürfte, beschäftigte sich kürzlich das Internationale Forschungszentrum Kulturwissenschaft in Wien.

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Rezensionsessay zu Gerhard Hanlosers Rezension von Bini Adamczaks „gestern morgen“

Gerhard Hanloser hat in der letzten Ausgabe der grundrisse Bini Adamczaks  „gestern morgen – über die einsamkeit kommunistischer gespenster und die rekonstruktion der zukunft“ rezensiert. Dieser Rezension mit vorliegendem Rezensionsessay zu entgegnen, hat mindestens zwei Gründe: Erstens, da das rezensierte Buch bemerkenswert ist und eine weitere, eine andere Betrachtung darüber so oder so nicht schaden kann. Zweitens, weil sich anhand der Kritik an vorangegangener Rezension einiges diskutieren lässt, was sich in den grundrissen – wiederum so oder so – ohnehin lohnt, zu diskutieren.

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Space, Place and Gender

Raum als soziale Kategorie. Ein Überblick
in (18.04.2009)

Raum als soziale Kategorie – Einleitung

Raum wird gemacht und ändert sich zum Teil rasant. Was an einem Tag noch die Prunkstraße des imperialen Wien war, kann am nächsten schon als Fanmeile ganz anderen Zwecken dienen – dem Konsum und der Beschwipsung an Trank und Nation.

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Wir sind die Krise des Kapitalismus

DIE Welt steht auf kein Fall mehr lang. (Nestroy)
in (18.04.2009)

Aus der Krise der 1960er und 1970er flüchtete das Kapital in neue Produktionen vor allem im globalen Süden und in eine massive Zunahme von Konsum und Dienstleistungen im Norden. Verbunden wurde dieses Ungleichgewicht durch den sich ausdehnenden Finanzsektor. Aufgebaut als Antwort auf eine Krise, ist diese Konstruktion jetzt zusammengebrochen.

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