2. Libertäre Medienmesse

im Bahnhof Bochum-Langendreer

Freitag, 24. August 2012

18.10-19.00 Uhr Raum A
Vernetzte Gehirne – kann der Kapitalismus mit dem Internet fertig werden?
ReferentInnen: Burkhard Wiebel, Alisha Pilenko

Die Internettechnologie hat das neoliberale kapitalistische System vor erhebliche Herausforderungen gestellt. Die weltweite Vernetzung hat zu einem explosionsartigen Anstieg gesellschaftlicher Produktivkräfte geführt, insbesondere durch die Anwendung von Wissen. Marx bezeichnet die wissensbasierten Produktivkräfte als General Intellect. Das Internet, dieser Nährboden des General Intellect, ist von seiner Funktionsweise her dem Kapital aber fremd. Es ist strukturell anarchisch. Das in ihm produzierte Wissen kann nicht Eigentum sein, denn Wissensproduktion ist auf freie Verfügbarkeit von Wissen angewiesen. Wissensproduktion ist auch nicht grundsätzlich auf Kapitalinvestitionen angewiesen. Der moderne Informationsarbeiter ist nicht mehr im doppelten Sinne frei. Er ist im Besitz seiner Produktionsmittel, die in seinem Gehirn lokalisiert sind. Das Gehirn ist Produktivkraft. Diese Produktivkraft bis zum Letzten auszubeuten, ist das Ziel des kognitiven Kapitalismus, der z.B. bei IBM plant, 3/4 seiner Stammbelegschaft durch präkarisierte Home-Worker zu ersetzen (Crowdsourcing). In dem Vortrag wird die Produktivkraft Gehirn aus neurobiologischer Perspektive analysiert, in den Auswirkungen, wenn das kapitalistische System sich wie geplant dieser Ressource voll bedient, oder in der jetzt möglich gewordenen Befreiung des General Intellect. Zukünftige Klassenkämpfe können um das Netz und im Netz ausgetragen werden. Substantiell geht es um die freie Verfügbarkeit von Wissen. Auf der einen Seite der Klassenkämpfe stehen die prekarisierten Wissensarbeiter, die für die Autonomie des Netzes kämpfen, auf der anderen die Kapitaleigner, die sich, um Mehrwert schaffen zu können, Eigentumsrechte über Wissen und Netzzugänge sichern müssen.

18.10-19.00 Uhr Raum B
Werner Guttentag
Referent: Andreas (edition AV)

Literatur und Bolivien? Unvorstellbar! Und doch gibt es sie! Dank eines deutsch-jüdischen Flüchtlings namens Werner Guttentag, der ausgerechnet zu dem Zeitpunkt, als die Nazis die Bücher verbrennen, seine Liebe zu ihnen entdeckt. Gedruckte Worte sind für ihn der Schlüssel zum Kampf gegen soziale Ungerechtigkeit und Ignoranz. Er sieht in ihnen ein Sprachrohr, nicht nur um Missständen zu begegnen, sondern auch um der Bevölkerung Boliviens (mehrheitlich Indigene) ein Selbstbewusstsein/ihren Stolz (zurück)zugeben, in dem er ihre Geschichte, ihre Traditionen, eingebettet in die Schönheit und Vielfältigkeit ihres Landes, veröffentlicht. Er eröffnet zunächst einen Buchladen, gründet einen Verlag, ruft einen Buchpreis ins Leben, in dessen Jury niemand Geringerer als der Nobelpreisträger Mario Vargas Llosa sitzt, der Guttentag als seinen Freund, den „großen bolivianischen Verleger und Buchhändler“ bezeichnete. Er trifft auf Klaus Barbie und wird hineingezogen in den Strudel im Kampf um Che Guevara.  

19.10-21.00 Uhr Raum A
Lebensunwert? Paul Wulf, NS-Opfer, Antifaschist und Anarchist
Referent: Bernd Drücke (Graswurzelrevolution / Freundeskreis Paul Wulf)

Paul Wulf (1921-1999) wurde 1938 von den Nazis als „Lebensunwerter“ zwangssterilisiert. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er zu einer Stimme der ca. 350.000 zwangssterilisierten NS-Opfer. U.a. für seine antifaschistischen Ausstellungen erhielt der Münsteraner Anarchist 1991 das Bundesverdienstkreuz. Seit 2007 erinnert eine Skulptur in Münster an ihn, seit August 2012 auch eine Straße. Bernd Drücke erzählt die Geschichte seines langjährigen Freundes und des Projekts „Münsters Geschichte von unten“ (www.uwz-archiv.de). Buch: Freundeskreis Paul Wulf (Hg.), Lebensunwert? Paul Wulf und Paul Brune. NS-Psychiatrie, Zwangssterilisierung und Widerstand, Verlag Graswurzelrevolution, Heidelberg 2007

19.10-21.00 Uhr Raum B
Leiharbeit
Referent: Helmut Sauren (FAU Solingen)


  1. Geschichtlicher Rückblick
    (Image der Leiharbeit in den 50-ger Jahren, Rechtsstreit der ADIA-Interim, daraus resultierend die Entstehung des ersten AÜG 1972, Weiterentwicklung des AÜG bis 2002)
  2. Wesentliche Änderung des AÜG im Rahmen von Hartz I/IV ab 2003 (Zwangstarifierung, Entwicklung der Arbeitgeberverbände und gewerkschaftlichen Interessenvertretung, DGB-CGZP-Konkurrenz)
  3. Möglichkeiten bzw. Details zur EP-Klage bei christlichem- und DGB-Tarifbezug für Leiharbeiter/innen)
  4. Ansätze eigener Interessensvertretung von Leiharbeitern (Überblick incl. der FAU-Kampagne „Leiharbeit-Abschaffen“)

 

Samstag, 25. August 2012

11.00-12.00 Uhr Raum A
Freies Internet – Geht das überhaupt?
Referent: Frank Nord

Das Internet ist mittlerweile erwachsen geworden und heute wohl das wichtigste Massenmedium, zumindest in der westlichen Welt. So ist es kein Wunder, dass Regierungen, Behörden und Unternehmen zunehmend im Internet mitmischen. Parteien, Lobbyverbände und Sicherheitsbehörden arbeiten kontinuierlich an der Regulierung des Netzes. Sie werden nicht müde das immergleiche Mantra zu wiederholen, dass das Internet kein rechtsfreier Raum sein dürfe. Wie viel Freiheit gibt es im Internet noch? Und wie kann die erhalten werden? Soll sie überhaupt erhalten werden? Die überwiegende Anzahl der Internet-Nutzer*innen nimmt die 0 €*-Angebote der Konzerne für Mail und Web und die Preisgabe persönlicher Daten bedenkenlos an. Der Vortrag verdeutlicht die Bedeutung nichtkommerzieller, selbst organisierter Internet-Provider für emanzipatorische Entwicklungen im Internet am Beispiel (nicht nur) des FREE!-Projekts.

11.00-12.00 Uhr Raum A
改道 Gǎi Dào – Ein Zeitungsprojekt stellt sich vor 
Referent: N.N.

12.00-13.00 Uhr Raum A
Vorstellung von labournet.de 
Referent: Mag Wompel

LabourNet Germany ist der Treffpunkt der gewerkschaftlichen Linken mit und ohne Job im weitesten Sinne. Wir sind Teil jener weltweiten Labournet-Initiativen, die die positiven Seiten der neuen Technologien für emanzipative Bestrebungen nutzen – in unserem Fall Schnelligkeit, Umfang und Kontinuität von gesellschaftlicher Information, Diskussion und Aktion ermöglichen.

12.00-13.45 Uhr Raum B
Hackspace Design Patterns 
Referent: Mic

Vorstellung kollektiver Werkstätten, die von Hacker*innen aufgebaut werden. Design Patterns zeigen wiederkehrende Probleme und konkrete Lösungen dazu. Durch diese Methode der Wissensvermittlung ist eine weltweite Bewegung entstanden, die sie sich für Kooperation, Wissensvermittlung und Dezentralität einsetzt. Durch Kritik an Autorität und Konsumverhalten ist eine Praxis entstanden, die sich zumeist nicht als anarchistisch bezeichnet, jedoch respektvoll und herrschaftsfrei voranschreitet. Der Vortrag zeigt auf, was ihr von einem Hackspace erwarten und wie ihr selber zu einem solchen kommen könnt. Zuerst gibt es Einblicke in die Bewegung und ihre Räume. Im zweiten Teil werden die Design Patterns vorgestellt.

13.00-14.30 Uhr Raum A
Krise und soziale Kämpfe an der europäischen Peripherie  
Referent: Ismail Küpeli

Anhand eines kurzen Input-Vortrages und zwei Dokumentarfilmen wollen wir die Krise aus der Perspektive der europäischen Peripherie skizzieren und die Möglichkeiten und Grenzen von sozialen Kämpfen gegen die neoliberale Krisenpolitik der Europäischen Union diskutieren. Neben Portugal sollen die politische Situation in Island nach der Finanzkrise und die Proteste in anderen (europäischen) Ländern analysiert, diskutiert und zueinander in Beziehung gesetzt werden.

14.00-15.00 Uhr Raum B
Die Mutsucher  
Referent: Erasmus Schöfer

Erasmus Schöfer liest aus „Die Kinder des Sisyfos“. Eine Veranstaltung des Vereins „Kinder des Sisyfos – Freundeskreis Erasmus Schöfer e. V.“

14.45-16.15 Uhr Raum A
Soziale Befreiung und Emanzipation  
Referent: Roman Danyluk

Gegen die überholten Vorstellungen der Traditionslinken, sollen die im Buch entwickelten Untersuchungen und Gedankengänge für eine emanzipatorische Bewegung der Selbstaufhebung der Lohnabhängigen auf der Veranstaltung dargelegt werden. Dabei werden die antiautoritäre proletarische Geschichte sowie die antiproduktivistischen Kämpfe in der Vergangenheit und Gegenwart berücksichtigt. Ausgehend von der sozialen Realität in den gegenwärtigen kapitalistischen Klassengesellschaften, soll der Spur der vergangenen selbstorganisierten direkten Aktionen des Proletariats ebenso wie dem Kampf der Lohnabhängigen gegen die Arbeit nachgegangen werden. Zentrale Begriffe der gesellschaftlichen Entwicklung – etwa Fortschritt, Produktivität, Arbeit – werden einer lebendigen und historischen Klassenanalyse unterzogen und auf emanzipatorische Art und Weise neu bestimmt. Versucht wird eine sozialrevolutionäre Perspektive zur Umwälzung der Klassenverhältnisse im Kapitalismus zu entwickeln.

15.15-16.00 Uhr Raum B
Zur Geschichte, Gegenwart und Zukunft des Anarchismus in den Philippinen  
ReferentInnen: N.N.

Zwei Anarchisten aus Manila werden auf der Veranstaltung von anarchistischen Aktivitäten auf den Philippinen berichten. Dabei geht es sowohl um historische Kontinuitäten herrschaftsfreier Politik als auch um die Vorstellung aktueller Projekte. Beispiele hierfür sind Food not Bombs – Aktionen, Kampagnen gegen Polizei-Brutalität, anarchistische Vortragstätigkeiten, die „Mobile Anarchist School“, publizistische Projekte rund um die Zeitschrift Gasera und das Mindsetbreaker Magazine und der Aufbau der Infoläden Etnikobandido und Kinaiyahan Unahon Collective Social Center. Berichten können die Aktivisten zudem von indigenen Widerständen gegen Land Grabbing, von den Kämpfen der Minenarbeiter_innen und von den ökologischen Folgen neokolonialer Projekte.

16.15-17.00 Uhr Raum B
Aufstand in den Städten. Krise / Proteste / Strategien  
Referent: Wolf Wetzel

Vor dem Hintergrund der schwersten Krise des Kapitalismus nach dem Zweiten Weltkrieg kam es an unterschiedlichen Orten zu Protesten, Streiks und Unruhen. So unterschiedlich die Motive und Zusammensetzung der Beteiligten waren und sind, so verschieden sind die Mittel der Protestbewegung, sich Gehör zu verschaffen. Das Buch beschreibt in den ersten Kapiteln die Krise und analysiert die veränderten Bedingungen, die ein Großteil der Bevölkerung nicht länger hinnehmen will. Im Mittelpunkt des Buches stehen die verschiedenen Orte, an denen sich Widerstand formiert hat und dabei ist, sich zu organisieren. Nicht nur die unterschiedlichen Bedingungen der Krise werden dabei sichtbar gemacht, sondern auch die verschiedenen Vorstellungen, wie Widerstand dagegen aussehen soll und kann. Der letzte Teil des Buches beschäftigt sich mit Einschätzungen und Perspektiven: Was ist an den verschiedenen Orten der Unruhen gleich, was ist prägnant anders? Worin unterscheiden sich Riots (in den Banlieues/Frankreich oder in Tottenham/England) von Protestbewegungen? An welche Grenzen stoßen die verschiedenen Protestbewegungen?

16.30-18.00 Uhr Raum A
Zwischen Freiheit und Zwang – Neue Selbständige in der Kreativwirtschaft  
Referent: Rainer Midlaszewski

Im Übergang zum »kognitiven Kapitalismus« wird der Wusch nach anderen Arbeitsverhältnissen zur Gefangennahme im unternehemerischen Selbst. Doch ein Zurück zu Fordismus und Angestelltenverhältnissen ist ebensowenig eine Perspektive wie die euphorische Zustimmung zum neuen Rollenmodell der Kreativindustrie. Wie sieht der Lebensalltag in diesem Widerspruch aus und was könnten politische Gegenbewegungen sein?

17.15-18.00 Uhr Raum B
Neuartige Revolution oder nur Lifestyle? Was wir von CrimethInc. lernen können.   
Referent: Peter Seyfert

CrimethInc. ist ein dezentral organisiertes loses Kollektiv mit Wurzeln in der Hardcore- und Anarcho-Punk-Szene Nordamerikas sowie AktivistInnengruppen um Earth First! und die Reclaim the Streets-, Food Not Bombs- und Critical Mass- Bewegungen. Es ist stark von Anarchismus und Situationismus beeinflusst. CrimethInc. ist sowohl antikapitalistisch als auch antiautoritär und versucht in Aktionen und Publikationen Kultur, Politik, das Leben, Arbeit und emanzipatorische Wege kritisch zu hinterfragen.

18.10-20.00 Uhr Raum A
medienaktivismus: social media und straße – unsere erfahrungen in offenen widerständigen netzwerken  
Referent: Hans Christian Voigt

hcv aka @kellerabteil und Herausgeber von „Soziale Bewegungen und Social Media“ berichtet von den Erfahrungen, die in Wien vor, während und nach unibrennt mit Social Media und Sozialen Netzwerken gemacht wurden; bei Besetzungen, Aktionen und Demos, Blockaden von Abschiebungen, der Antifa-Arbeit und allgemein bei der Nutzung neuer Medien im linken Medienaktivismus sowie bei der Organisierung von Protesten. Welche Dynamiken entstehen durch die neuen Kommunikationswerkzeuge, welche Techniken haben zu Erfolgen geführt, welche Potentiale stecken in subversiver Nutzung der großen Plattformen und wie geht mensch mit den Risiken um.



18.10-20.00 Uhr Raum B

 

Cecosesola – Auf dem Weg. Gelebte Utopie einer Kooperative in Venezuela.
Referentin: Alix Arnold

(Buchvorstellung) und Film „Vom Bestattungsunternehmen zum Krankenaus“. Dokumentarfilm über den Kooperativenverbund Cecosesola, spanisch mit deutschen Untertiteln, 26 min.

 

Sonntag, 26. August 2012

11.00-11.45 Uhr Raum B

 

sbsm – ein offenes Cross Media Projekt von Aktivist_innen und Start einer experimentellen Handbücher-Reihe für die Praxis Sozialer Bewegungen
Referent: Hans Christian Voigt

Im September 2011 ist „Soziale Bewegungen und Social Media. Handbuch für den Einsatz von Web 2.0“ auf 396 Papierseiten erschienen. Beginnend ein dreiviertel Jahr davor sind die ersten Buchbeiträge gratis und unter Creative Commons Lizenz online publiziert worden. Der Entstehungsprozess wurde per Projektblog und via Twitter und Facebook dokumentiert. Entstanden und lektoriert ist das Buch in einem Wiki. Es hat Avatare, Kommentare und Links. Die Autor_innen sind Aktivist_innen aus unterschiedlichen Feldern. Seit der Buchveröffentlichung finden Camps und Podiumsdiskussionen statt und bald beginnt die Arbeit an zwei weiteren Handbüchern zu „Selbstorganisation und Organisierung“ sowie zu „Open Access und Free Information“.

12.00-12.45 Uhr Raum A

 

Fritz Scherer – Vagabund, Buchbinder und Hüttenwart
Referent: Christian Horn

Fritz Scherer war aktiver Teilnehmer der Kunden- und Vagabundenbewegung in der Weimarer Republik und ist mit seinen Aufzeichnungen ein wichtiger Zeuge der frühen Jahre der Bakuninhütte. Im September 2010 gab der Wanderverein Bakuninhütte e.V. die Gedenkschrift „Rebellen Heil“ für den ehemaligen Hüttenwart, Fritz Scherer, heraus. Das Buch beinhaltet nicht nur schriftliche Erinnerungen von und an Fritz Scherer. Auch liegt der Gedenkschrift eine DVD mit der zweiteiligen Dokumentation „Landstraße, Kunden und Vagabunden“ von Klaus Trappman bei. Der Vortrag befasst sich sowohl mit prägnanten Lebensabschnitten von Fritz Scherer als auch mit der Geschichte der Bakuninhütte.

12.00-12.45 Uhr Raum B

 

Michael Seidman: Gegen die Arbeit. Über die Arbeiterkämpfe in Barcelona und Paris 1936-38
Referent: Lou Marin (Verlag Graswurzelrevolution)

Die spanische Revolution 1936 und die Fabrikbesetzungen im Frankreich der Volksfront-Regierung bilden noch immer wichtige Bezugspunkte von Bewegungen, die Kapitalismus und jede Herrschaft aufheben wollen. Aber stimmen unsere Wahrnehmungen und „Lehren“, die aus den vielfältigen individuellen und kollektiven Formen des damaligen Arbeiterwiderstands gezogen wurden? Michael Seidmans materialreiche historische Studie zeigt, dass in Spanien wie in Frankreich unter unterschiedlichen Bedingungen radikale Praktiken der Arbeitsverweigerung anhielten, ja sogar aufblühten. Revolution hieß für die Arbeiter und Arbeiterinnen in Barcelona und Paris nicht mehr, sondern weniger arbeiten. Die Aufhebung der Lohnarbeit rückt durch diese Studie wieder ins Blickfeld der Gesellschaftsutopie.


 

13.00-13.45 Uhr Raum A

 

Lesung aus dem proletarischen Roman „Spinnewipp“ von Egon Neuhaus.
Referent: Thomas Nückel

„Spinnewipp“ ist nicht einfach eine Autobiographie, sondern ein eminent komischer, mitunter einen derben Ton pflegender Roman, der das Leben all jener schildert, die bei den Nazis, im Krieg und in der Nachkriegszeit ganz unten waren. Dabei wird nichts beschönigt und nichts verschwiegen. Ein beeindruckendes Stück Literatur.



13.00-15.00 Uhr Raum B

 

Revolutionäre Frauen – Buchvorstellung und Stencilworkshop
Referentin: Carina Büker

Das Queen of the Neighbourhood Collective versorgt die nach revolutionären Stencils hungrigen Straßen mit neuem feministischen Glanz und macht sich über die Che-Effekte in der westlichen Kulturindustrie lustig. In Schrift und Bild portraitiert werden dreißig Aktivistinnen, Anarchistinnen, Feministinnen, Freiheitskämpferinnen und Visionärinnen wie Emma Goldman, Angela Davis, Hannie Schaft, Sylvia Rivera, Mother Jones und viele andere. Das Queen of the Neighbourhood Collective (Aotearoa/Neuseeland), ein Kollektiv aus Schriftstellerinnen, Forscherinnen, Redakteurinnen und Grafikdesignerinnen, sind Tui Gordon, Hoyden, Melissa Steiner, Anna Kelliher, Rachel Bell, Anna-Claire Hunter und Janet McAllister und einige ausgewählte Freundinnen und Mitstreiterinnen.

Carina von der edition assemblage liest vor, erzählt aus der Entstehungsgeschichte des Buches „Revolutionäre Frauen“ und diskutiert mit euch über den Sinn und Unsinn von Stencils, Personenkult und dem ganzen Rest. Unterstützung beim Vorlesen durch Freiwillige ist erwünscht, aber nicht zwingend notwendig. Stencilworkshop Revolutionäre Bastelstunde! Ob T-Shirts, Leinwände oder Schranktüren – bringt mit, was immer ihr verschönern wollt und dann wird gesprüht. Egal, ob ihr alte Street-Art-Hasen seid, oder zum ersten mal eine Spraydose in der Hand haltet, jede*r kann mitmachen. Wir helfen uns gegenseitig und probieren neue Tricks und Techniken aus.



14.00-15.00 Uhr Raum A

 

Vorstellung des Antifa-Camp Dortmund

Das bundesweite Antifacamp ist eine direkte Intervention gegen den Naziaufmarsch zum Antikriegstag am 1. September und die von den Nazis ausgerufenen „Aktionswochen“. Es wird Raum schaffen, um bundesweit Erfahrungen austauschen und um antifaschistische Kämpfe praktisch anzugehen. Durch Aktionen in den Stadtteilen und inhaltliche Workshops werden Themen wie gesellschaftlicher und staatlicher Rassismus mit Antinaziarbeit verknüpft. Darüber hinaus soll die soziale Frage klar antiautoritär und antifaschistisch gestellt und progressive antimilitaristische Akzente gesetzt werden.