Rassismus in "der Krise"

Diskussion mit Ceren Türkmen und Alban Werner

Der Erfolg der rechtspopulistischen Parolen von LePen, Geert Wilders und Thilo Sarrazin zeigt, dass Rassismus in der Krise Konjunktur hat. „Die Krise“ befördert ein Denken, das alle Menschen an ihrer „wirtschaftlichen Nützlichkeit“ misst – ein Denken, das die Solidarität mit Schwächeren aufkündigt. Dem liegt die Ideologie zugrunde: Wer arm ist, hat das auch verdient. Der Markt bewertet die Persönlichkeit nach ihrer Leistungsfähigkeit, also nach ihrem „natürlichen“ Wert. Arm und Reich gelten nur als Ausdruck „natürlicher“ Unterschiede der Menschen. Hier wiederholt sich ein bekanntes Muster vieler rassistischer Stereotypen: Die „Anderen“, die „Wilden“, die „Schwarzen“, die seien unzivilisiert und faul. Und deshalb arm. Für uns ist „die Krise“ nicht nur eine Krise der Ökonomie oder Politik, an deren Bändigung die Eliten scheitern können, sondern vor allem ein Labor für die zukünftigen Kräfteverhältnisse und deren Ausdrucksformen. Wir möchten uns auf die Suche begeben nach sich verändernden Formen des Rassismus. Gespräch und Diskussion mit Ceren Türkmen und Alban Werner. ZAG – antirassistische Zeitschrift