Zuletzt erschienen (Hrsg. mit Dominik Clemens):
Volksgemeinschaft statt Kapitalismus? Zur sozialen Demagogie der Neonazis. Köln: PapyRossa-Verlag 2009
DAS ARGUMENT 324/2017
Über Thomas Wagners Die Angstmacher. 1968 und die Neuen Rechten, Berlin 2017
Richard Gebhardt
>Querfront<?
Zur Kapitalismuskritik und Diskurspiraterie der Neuen Rechten
Im September 2009 sorgte der Pressesprecher der NPD, Klaus Beier, mit seiner Polemik gegen den türkischstämmigen Fußball-Nationalspieler Mesut Özil für Aufsehen:
Norbert Bolz sehnte im Berliner Tagesspiegel eine neue Rechtspartei herbei: In der politischen Kultur der Bundesrepublik existiere ein »Vakuum auf der Rechten«, weil die politische Korrektheit der »Medienlinken« sowie der »Kampf gegen Nazis« konservative bzw. rechte Auffassungen tabuisiere (13.8.2010). »Viele Akademiker, Journalisten und Intellektuelle« seien jedoch »gar nicht links, sondern maskieren sich nur so, um in ihren Institutionen überleben zu können.« Das sei »das Sarrazin- Syndrom: Du hast ja recht, aber das kann man doch nicht sagen«. Das »mächtige Tabu über einer politischen Rechten« könne »nur durch ein Coming-out der Starintellektuellen « gebrochen werden: »Ich bin gar nicht rot-grün. Ich bin konservativ - und das ist gut so!« (Ebd.)