Soziologe, lebt in Freiburg
Bröckling, Ulrich
Aktuelle Beiträge der Autorin / des Autors
Proletarischer Patriotismus
Nationalismus, Militarismus und Krieg in der deutschen Sozialdemokratie bis 1914
Vor 100 Jahren bewilligte die deutsche Sozialdemokratie die Kriegskredite und machte damit den Weg frei für den Beginn des Ersten Weltkriegs. Heutzutage ist es normale parlamentarische Praxis (nicht nur) der SPD Kriegskredite zu bewilligen. Kriegskredite kritisiert niemand mehr grundsätzlich, die jährlichen Abstimmungen werden teilweise nicht einmal mehr öffentlich wahrgenommen. Doch dass die Gelder für die Kriegseinsätze der Bundeswehr von Ex-Jugoslawien bis hin zu Afghanistan jedes Jahr neu parlamentarisch bewilligt wurden und dass die in die Große Koalition gebundene SPD sie auch künftig weiter bewilligen wird, bleibt für uns ein Skandal. Vor hundert Jahren, am Anfang des Ersten Weltkriegs von 1914-1918, begann das patriotische Umfallen der SPD bei den Kriegskrediten. Wir erinnern daran mit folgendem Artikel, der eine Reihe von historischen und aktuellen Auseinandersetzungen in der GWR zum hundertjährigen Gedenken an den Ersten Weltkrieg beginnen soll. (GWR-Red.)
Gleichgewichtsübungen
Die Mobilisierung des Bürgers zwischen Markt, Zivilgesellschaft und aktivierendem Staat
Für eine anständige Gesellschaft, erklärte Giddens, brauche man drei Bereiche, die obendrein gleich gewichtet sein müssten.