Archiv

Hariri-Klage jetzt öffentlich

in (20.10.2011)

Seit Mitte August kann jeder sie einsehen, die Anklage des UN-Sondertribunals zum Libanon (STL). Die bloße Drohung mit ihr hatte das Land in eine Krise gestürzt und im Januar zum Fall der Regierung des "14. März" geführt. Ihr Inhalt war seit langem bekannt: Eine Analyse von Telefonverbindungen, aus der sich ergeben soll, dass Hizbullah es war, die den früheren Premierminister Hariri ermordete. Überraschend war allerdings, dass die Einwände mittlerweile auch im Tribunal selbst Gehör finden. So sieht sich Untersuchungsrichter Fransen in seiner Stellungnahme außerstande, die Glaubwürdigkeit des von Chefankläger Bellemare im Januar eingereichten und dann mehrfach überarbeiteten Indizienbeweises zu überprüfen. Die Entscheidung über seine Zulässigkeit wird auf die Verhandlung vertagt, die aller Voraussicht nach in Abwesenheit der Angeklagten stattfinden wird.

» mehr

Libyen: Kriegserwägungen

Bomben für die Menschenrechte?
in (11.08.2011)

Rony Brauman, französischer Arzt, 1950 in Jerusalem geboren, war lange Zeit Mitglied von Ärzte ohne Grenzen. Zusammen mit dem israelischen Regisseur Eyal Sivan (Jaffa, The Clockwork Oranges) produzierte er den Dokumentarfilm „Der Prozess gegen Adolf Eichmann" (1999). Am 1.4. wurde er von Daniel Mermet in „France inter" über die Militärintervention in Libyen und das Recht oder Unrecht, sich einzumischen, interviewt.

» mehr

Cinema Jenin und kein Frieden

in (17.05.2011)

In der inamo vom Herbst 2010 ist der Artikel “Palästina neu erfinden: Das Friedenskino von Jenin” erschienen, der die Eröffnung des Cinema Jenin kritisch analysiert und den Friedensbegriff, der dem Projekt zugrunde liegt hinterfragt.
Seit seiner Eröffnung ist das Cinema Jenin mit finanziellen Schwierigkeiten sowie mit Akzeptanzproblemen in der palästinensischen Gesellschaft konfrontiert. Ursprünglich sollte es nach Ende der Renovierungsarbeiten an ein Team von lokalen Mitarbeiter/inne/n übergeben werden und ein Beirat aus ortsansässigen Honoratioren sowie internationalen und palästinensischen Filmschaffenden gebildet werden. Obwohl es offiziell eine bi-nationale Initiative ist, steht das Cinema Jenin bis heute unter deutscher Federführung. Irit Neidhardt untersucht einige Aspekte der Finanzierungsstruktur des Cinema Jenin und hinterfragt inwieweit die Reduzierung deutschen Einflusses in dem Projekt möglich ist

» mehr