Power to the people! Neue Energie für linke Alternativen

Internationale Konferenz zu Energiepolitik und Nachhaltigkeit in der Reihe «rls on green tour»

Mehrere existenzielle Krisen prägen die Gesellschaften der Gegenwart: die Finanz- und Wirtschaftskrise, die Ernährungskrise, soziale und Sicherheitskrisen und die ökologische Krise. Diese zeigt sich in Klimawandel, Artensterben und zunehmender Ressourcenknappheit. Ausgelöst wird sie durch die Art und Weise, wie wir heute produzieren und konsumieren. In der Gewinnung und Nutzung der hierfür benötigten Energie werden die Konflikte in den vielschichtigen Krisenprozessen besonders deutlich. Welche politischen Konzepte sind in der Lage, diese gravierenden Entwicklungsprobleme zu lösen und das notwendige radikale Umsteuern in der Produktions- und Lebensweise zu bewirken? Der Ansatz des „Green New Deal" verspricht Lösungen und erscheint deshalb vielen attraktiv. Aus der Sicht linker Kritik kann er jedoch keine soziale Gerechtigkeit herstellen, weil er den kapitalistischen Entwicklungspfad nicht verlässt. Welche Alternativen gibt es also?

Mit dieser internationalen Konferenz stellt die Rosa-Luxemburg-Stiftung herrschende und alternative Vorstellungen über Energiepolitik zur Diskussion - national und international mit Referentinnen und Referenten aus China, Nigeria, Tansania, Kasachstan und Mexiko. Einen Schwerpunkt bilden verschiedene Analysen als Ausgangspunkt für linke Politik, beispielsweise die Auseinandersetzungen um die Zukunft der Nutzung fossiler Energieträger. Regionale Strategien der Energiepolitik in China und Lateinamerika werden ebenso diskutiert wie konkrete Großprojekte, etwa der Staudamm Belo Monte in Amazonien oder DESERTEC, das solare Großprojekt im Norden der Sahara.

Was bedeuten diese Strategien und Projekte für das Leben der Menschen? Konkrete Projekte linker Energiepolitik, die damit verfolgten politischen Ziele und Konflikte sind ein zentraler Gegenstand der Konferenz. Es geht um nicht weniger als die vollständige Versorgung mit bezahlbaren erneuerbaren Energiequellen und darum, diese Energie im Sinne des Titels der Konferenz "Power to the People" in die Verfügung und Verantwortung der Menschen zu geben, die sie erzeugen und nutzen. Rekommunalisierung und die Arbeit von Genossenschaften sind Beispiele für die enormen Potenziale eines umfassenden Strukturwandels.

Neben zahlreichen Fachleuten werden auch Berliner Schülerinnen und Schüler den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Konferenz ihre Sicht nahebringen - auch in kultureller Form. In der Abschlussveranstaltung stellen namhafte Vertreterinnen und Vertreter des Crossover-Projekts „Institut Solidarische Moderne" gemeinsame und unterschiedliche Positionen für eine zukunftsfähige Energiepolitik zur Diskussion.

Programm: http://www.rosalux.de/fileadmin/rls_uploads/pdfs/Veranstaltungen/2010/RLS-Energiekonferenz_Programm_0921_.pdf