Corona-Krise
Tödliche Effizienz
Trotz der Corona-Pandemie schließt die Bundesregierung in Deutschland weiter Krankenhäuser
Die Pressekonferenzen von Lothar Wieler, dem Leiter des Robert-Koch-Instituts (RKI), haben für informierte Zuhörerinnen und Zuhörer zurzeit einen bitteren, um nicht zu sagen: toxischen Beigeschmack. Denn während Professor Wieler vor einer drohenden Überlastung der Krankenversorgung warnt und die Bevölkerung zu Achtsamkeit, Abstand und Solidarität aufruft, lässt sein unmittelbarer Vorgesetzter, Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), munter weiter Krankenhäuser schließen.
Virale Evolution
Vom worst case und Handlungsimperativen
Das Kommende hätte man erahnen können – und hat es doch zu spät vorausgesehen. Im politischen Denken der Regierungen schlägt das Virus nun umso drastischer zurück. Denn ihre Maßnahmen stützen diese auf die Antizipation möglicher Zukünfte, sie entwerfen Szenarien und gestehen dem worst case dabei eine prominente Stellung zu. Wie ein Schatten überlagert er die Gegenwart und beschwört eine drohende Zukunft herauf.
Gemeinsam gerettet?
Dieser Beitrag entsteht neun Wochen nach der Schließung des öffentlichen, kulturellen Lebens im Zuge der Covid-19 Pandemiebekämpfung.
Covid-19 und der Katastrophenkapitalismus
Internationale Warenketten und ökologisch-epidemiologisch-ökonomische Krisen
Die Schere öffnet sich weiter – Verlierer und Gewinner in der Corona-Krise
Man könnte meinen, dass vor einem Virus alle gleich sind. Bezüglich der Infektiosität von Coronaviren stimmt dies, im Hinblick auf das Infektionsrisiko allerdings nicht. So traf die Covid-19-Pandemie im Frühjahr 2020 alle Menschen, aber keineswegs alle gleichermaßen. Je nach Arbeitsbedingungen, Wohnverhältnissen und Gesundheitszustand waren sie vielmehr ganz unterschiedlich betroffen.
Corona
Gesundheitspolitische Perspektiven auf die Zeit des Lockdowns
Die Auswirkungen der Coronapandemie demaskieren viele Schwachstellen des deutschen Gesundheitssystems. Schon vorher dagewesene soziale Ungleichheiten und strukturelle Diskriminierungen gewinnen durch die Coronakrise an Intensität und Sichtbarkeit.
https://www.gen-ethisches-netzwerk.de/gesundheitssystem/254/corona
Das System Tönnies
Ausbeutung, Rassismus, kapitalistisches Massenschlachten
Ende März 2020 mussten zwei junge Männer je 250 Euro Strafe zahlen, weil sie (mit Abstand) zu zweit am Aasee in Münster gegrillt haben? Mir kam das absurd und willkürlich vor, während die Lokalzeitung „Westfälische Nachrichten“ (WN) die Kriminalisierung als angemessenes Durchgreifen geradezu abfeierte. Viele Menschen wurden in den letzten Wochen kriminalisiert, weil sie die aus meiner Sicht überwiegend sinnvollen Abstands-, Hygiene- oder andere Corona-Regeln nicht eingehalten haben.
Neue Unsicherheiten in der Pandemie
Regierungshandeln und Alltagsbewusstsein in der Krise
Gut ein halbes Jahr ist vergangen, nachdem das neuartige Virus SARS-CoV-2 im Menschen entdeckt worden ist und sich rasch pandemisch verbreitete. In Europa scheint die erste Phase der exponentiellen Ausbreitung weitgehend durchschritten zu sein. Die Zahl der Neuinfektionen ist niedrig. Doch noch immer sind viele Aspekte des Virus wie die Übertragungswege, die Ansteckungswahrscheinlichkeiten oder die genaue Wirkungsweise im menschlichen Körper unbekannt, ebenso die Zahl der nicht entdeckten Infektionen und damit die tatsächlichen Todesraten.
Gelockert in eine neue Normalität der Krise?
Überlegungen zu einer emanzipatorischen Pandemiebekämpfung, Teil 1
Die „allererste Phase“ der Corona-Pandemie sei vorbei, sagte Angela Merkel am 6.Mai, nachdem Bundesregierung und Länder weitreichende Lockerungen der Infektionsschutz-Maßnahmen und einen Fahrplan in eine „neue Normalität“ beschlossen hatten. Tatsächlich ist die akute Gefahr einer katastrophalen Überlastung der Krankenhäuser vorerst gebannt. Der Ansteckungswert R lag in den Tagen vor den Exit-Beschlüssen bei etwa 0,75, also deutlich unter der Grenze von 1, die den Kipppunkt zu exponenziellem Wachstum markiert. Derzeit liegt er mit Schwankungen rund um 1.